Review: Final Fantasy XV

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Review: Final Fantasy XV

Veröffentlich am von animus
Kaum ein Spiel wurde wohl sehnlichster erwartet als der neueste Ableger des Rollenspielurgesteins Final Fantasy. Nach knapp 10 Jahren des Wartens freuen sich PlayStation 4-Besitzer nun seit dem 29.11. über das Release von Final Fantasy XV. Wir haben von Square Enix eine Testversion inkl. dem zum Spiel gehörenden Lösungsbuch erhalten und können euch daher individuelle Einblicke gewähren!
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Final Fantasy XV beginnt zunächst recht idyllisch und ungewohnt ruhig: Neben einem optionalen Tutorial findet der Spieler sich zu Beginn in einer Art Roadtrip des Prinzen Noctis mit seinen drei Weggefährten wieder, auf dem Weg zur Hochzeit mit der ihm versprochenen Prinzessin von Tenebrae. Doch die Idylle hält nicht lange an, denn kurz nachdem Noctis die Königsstadt Insomnia verlassen hat, wird diese von dem Imperiumsstreitkräften aus Niflheim angegriffen und Nocits Vater, der amtierende König von Lucis, ermordet. Nun muss der junge Prinz sein Erbe antreten.

Optisch ist Final Fantasy XV wie erwartet gelungen, allerdings merkt man durchaus, dass der Titel ein paar Jahre in der Entwicklung war. So gibt es hier und da noch ein paar Ruckler und ein wenig fehlt es, insbesondere in den pompösen Städten, an Leben. Die frei erkundbare und offene Welt ist allerdings wunderbar gestaltet und es macht Spaß, sie zu entdecken. Besonders gefallen hat mir hierbei, dass die Welt verschiedenen Ebenen von Schluchten über Dungeons bis hin zu Vulkanen bietet, so dass man immer etwas Neues findet. Dabei ist Final Fantasy XV jedoch weniger bunt und exotisch wie seine Vorgänger, sondern setzt vielmehr auf eine eher natürliche Umgebung – bleibt dabei aber dennoch dem typischen Final Fantasy-Charme treu. Ebenfalls gut gelungen ist auch das tolle Gegnerdesign. So muss man nicht erst die teils pompösen Bossgegner abwarten, um sich gegen atemberaubende Wesen zu erwehren, sondern begegnet bereits auf den Streifzügen durch die Welt riesigen Behemoths, Greifen oder Nagas.


Mit den Vierergespann Nocits, Prompto, Ignis und Gladiolus wird man als Spieler schnell warm, etwas gefehlt haben mir aber gerade zu Beginn die Hintergründe der einzelnen Charaktere, auch um ihre Beziehung zum Prinzen nachvollziehbarer zu gestalten. Generell setzt die Story so richtig erst im späteren Verlauf an, davor ist der Spieler mehr mit den vielzähligen Nebenmissionen beschäftigt. Mein größter Kritikpunkt ist daher auch die anfangs fehlende Bedrohlichkeit und Nähe zum eigentlich herrschenden Krieg und der Belagerung von Noctis Heimat. Das ist vor allem der kaum vorhandenen Einbindung der eigentlich wichtigen Geschichte geschuldet, was durchaus schade ist, bietet sie doch einen tollen Einstieg in das Universum von Final Fantasy XV. Um die Hintergründe der Handlung besser zu verstehen, lohnt daher neben der Animeserie vor allem ein Blick in den Film Kingsglaive: Final Fantasy XV, der den Krieges und die Geschehnisse in Insomnia während Noctis Abwesenheit näher beleuchtet. Allein aus optischer Sicht und in Anbetracht der coolen Action lohnt sich der Film – den Besitzern von Final Fantasy XV ist er in jedem Fall ans Herz zu legen.

Wiederum hervorzuheben ist die Dynamik der 4 Charaktere während des gesamten Spiels, da die Gruppe stets im Gespräch miteinander ist, so dass man einen viel lebhafteren und persönlicheren Eindruck der Figuren gewinnt, als man es normalerweise von Rollenspielen gewohnt ist. In einigen Momenten halten die Gruppenmitglieder Noctis sogar in brenzligen Situationen zurück oder geben ihm helfende Tipps. Ein großer Pluspunkt von Final Fantasy XV ist zudem die rasante Spielmechanik. Die Kämpfe im Echtzeitmodus sind actionreich und halten den Spieler stets bei Laune, bieten sie doch gerade zu Beginn des Spiels, das stark von den vielen Nebenmissionen geprägt ist, einen guten Kontrast. Zumal man auch im späteren Verlauf des Spiels, wo man schon einiges an Erfahrung und guter Ausrüstung gesammelt hat, nie das Gefühl erhält, zu overpowered zu sein. Die Gegner bieten stets einen guten Konterpunkt und lassen keine Langeweile aufkommen – dabei ist Final Fantasy XV was den Schwierigkeitsgrad angelangt fordernd, aber nie unfair. Darüber hinaus sehen die Kämpfe dank der Spezialtechniken, Magie und Nocits besonderer „Warp-Fähigkeit“ grandios aus. Den Taktik-Fans könnte allerdings ein wenig die Kontrollmöglichkeit gerade der 3 Mitstreiter des Prinzen fehlen, denn auch wenn diese durchweg sinnvoll und nützlich im Kampf agieren, kann man hier bis auf einzelne Spezialfähigkeiten keine konkreteren Kommandos zur Handlungsweise geben.


Was die Synchro anbelangt, so könnt ihr u.a. zwischen Japanisch, Englisch oder Deutsch wählen. Dabei ist die Deutsche Synchro vor allem in den vier Hauptrollen sehr treffend besetzt und hält aus meiner Sicht sogar mit dem japanischen Original mit – lediglich in den Nebenrollen gibt es kleinere Abstriche, aber hier kann letztlich jeder selbst wählen, welche Sprachausgabe einem persönlich am meisten zusagt.

Zu guter Letzt noch ein paar abschließende Worte zu dem offiziellen Lösungsbuch: Final Fantasy XV ist sehr vielschichtig und nicht alles, was das Spiel einem an Möglichkeiten bietet, erschließt sich auf den ersten Blick. Das ist schade und man läuft Gefahr, einiges an Spaß zu verpassen, so dass tatsächlich dazu zu raten ist, sich etwas näher mit dem Spiel auseinanderzusetzen. Um wirklich alle Hintergründe zu verstehen und alle Optionen mitzunehmen, bietet sich das Lösungsbuch als toller Begleiter während des Spiels an. Es ist kein absolutes Muss, hat sich beim Spielen aber als sinnvoll erwiesen und bietet auch abseits des Spiels Einblicke in die Entstehung des Spiels und die dahinterstehenden Gedanken des Entwicklungsteams. Darüber hinaus ist der Aufbau systematisch gelungen und stellt dabei dennoch sicher, den Spieler nicht zu spoilern. Wer also das gesamte Spieleerlebnis ausschöpfen möchte, dem sei eine Anschaffung des Lösungsbuchs nahegelegt.


Fazit: Bei mir persönlich hat es etwas gedauert, bis ich mich in Final Fantasy XV wirklich zurechtgefunden habe und der Funke übergesprungen ist – aber in jedem Fall fesselt das Spiel von Beginn an auf seine ganz eigene Art und steigert sich meiner Meinung nach im späteren Verlauf noch einmal merklich. Die PS4-Besitzer und Rollenspielliebhaber unter euch sollten sich auf jeden Fall selbst ein Bild machen! Wer bereits eifrig am spielen ist, kann zudem hier gerne selbst seine eigenen Eindrücke posten, wir freuen uns über eure Meinungen.

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Kommentare (5)

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Avatar: Kuro-Okami
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#1
Insgesamt ein interessanter Schritt, den FF nun geht, bei dem man sieht, dass gewisse Sachen in sich schon stimmig und andere wiederum schwach im Vergleich zu Konkurrenten sind. Wenn eigentlich jede Nebenquest darin besteht, etwas zu sammeln oder zu erschlagen, muss man im Zeitalter eines Witcher 3 oder Skyrim schon feststellen, dass SE sich im Open World noch nicht zurechtfindet. Allgemein empfinde ich die Spielwelt als unglaublich leer. Man läuft schier Minuten lang bis man Gegner findet oder Orte, die sich lohnen würden. Entsprechend empfinde ich die Spielwelt phasenweise als zu redundant. Das Kampsystem hingegen macht mir persönlich sehr viel Spaß. Es ist dynamisch, abwechlungsreich und in sich auch einfach spaßig. Wenngleich Magie und Beschwörungen seltsam integriert wurden. Storymäßig entfaltet das Game erst in späteren Kapiteln sein Potenzial. Eben wenn es in gewohnte Bahnen umschwenkt. SE versteht sich besser darin, eine lineare Geschichte zu schreiben und eine Welt zu kreieren, die in sich kleiner aber praller gefüllt ist.
Müsste ich ein Fazit ziehen, würde ich sagen, dass es nach Jahren wieder ein FF ist, das mir Spaß macht, weil ich das Kampfsystem einfach mag. In Form von Quests sollten sie sich von CD Project und Bethesda noch eine Scheibe abschneiden... aber ich bin poisitver DInge, das es ein Game in die richtige Richtung ist.
Beitrag wurde zuletzt am 11.12.2016 19:39 geändert.
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Avatar: RETROBOTER#2
Bin grade auch bei knapp 30 Std. und muss sagen es hat ein wenig gedauert um in das Spiel zu finden, kann aber nun sagen es bockt sich sehr.

Es ist FF Mixed mit neuen Facetten und einer enorm großen Welt. Technisch finde ich es gelungen (warte auf den ps4 pro Patch/ New Game+ samt DLC usw. die es noch größer werden lassen) und die Soundkulisse samt Jap. Syncro passt. Ein guter Teil, der für Wochen fesselt wenn man es auf Platin versucht, kann es nur empfehlen.
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Avatar: Pazu
V.I.P.
#3
Wenn man Kingsglaive: Final Fantasy XV nicht gesehen hat, kann man extrem schnell den Spaß an dem Spiel verlieren, weil man sich sehr verloren vorkommt: Kingslaive ist sozusagen DAS Intro in Welt von FF XV. Square-Enix hat hier den gleichen Fehler wie bei FFXIII begangen, wo man mitten in der Action einsteigt, aber man das System - oder die Welt - um die Charaktere herum, nicht sofort versteht und somit ewige Cutscenes herhalten müssen, um dem Spieler dies und jenes mitzuteilen. 

Ich möchte hier gern wieder an das Zitat "Allmählich saugen die Reaktoren das ganze Leben aus. Und dann ist Schluss. Der Planet stirbt, Cloud!" erinnern, dessen Charakter (Barret) dem "Fish out of Water"-Charakter (Cloud) - also uns, den Spielern - , die Welt Stück für Stück erklärt und näher bringt. Es wird einfach und klar gesagt, wer in FFVII welche Position vertritt, wer der vermeintliche Bösewicht ist und was die Charaktere versuchen, um eine - in ihren Augen - Katastrophe abzuwenden.

In FFVX wird man einfach hinein geworfen, genauso wie in FFXII und FFXIII. Damit will ich nicht sagen, dass das Spiel - oder eher gesagt - das Erlebnis mehrerer Geschichten innerhalb eines fiktiven Settings schlecht ausgearbeitet wären. FFXV will cineastisch wirken und meiner bescheidenen Meinung nach, hätte man eher eine animierte Serie aus dem Stoff machen sollen, als ein eigenständiges Spiel. 
 
Square-Enix hat irgendwie vergessen, wie man Geschichten visuell (Handlungen der Charaktere) und durch Dialoge gut, erzählt. Ich würde nie Perfektion erwarten, jedoch einen intialen Info-Dump über die neue, fiktive Welt, deren Kriegspartein usw aufklärt. Da es diesen Info-Dump nicht in der Form, die ich mir vorgestellt habe gibt, steht man am Anfang verwirrt da und beginnt zu spielen. 
 
Das Spiel wird natürlich nach und nach besser, weil der Spieler mehr über die Involvierung der Charaktere, die Welt und den Krieg allgemein erfährt. 

Ich finde es bedauerlich, dass ich so ein Fazit ziehen muss, wo das Spiel und die Grundhandlung in Trailern bereits vor 7 Jahren (!!!) unter dem Namen "Final Fantasy Versus XIII" beworben wurde. 

Ein Hauptproblem von "Open World"-Spielen ist das Fehlen einer stringenten Handlung. Erinnern sich noch Leute an "Ocarina of Time"? Da wurde dem Spieler mitgeteilt, wo die Handlung fortgesetzt werden muss, um die Story abzuschließen. Man konnte sich entscheiden, ob man erst dies oder jenes tut, bevor man der vorgeschriebenen Erzählweise des Spiels folgte.

Mein letzter Kritikpunkt: Die Musik. Sie wurde nicht von Nobuo Uematsu geschrieben, sondern von Yoko Shimomura. Und in meiner bescheidenen Meinung nach, kann sie ihrem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Uematsu versuchte immer stets etwas "passendes", aber dennoch "einzigartiges" zu schreiben. Sie ist auf keinen Fall eine "schlechte" Komponistin - ich bitte darum, dieses Statement nicht falsch zu verstehen - ... aber wenn ich mir nur das Intro von "The Last Story" und FFVX anhöre, dann höre ich von ihr nur generische Musik. Nichts ist einfallsreich. Sie kopiert jedeglich den Stil von Uematsu, was ich persönlich sehr schade finde. Wahrscheinlich wurde sie dazu gezwungen: "Lass es so klingen, als wäre es von Uematsu". Wirklich sehr schade, da Shimomura eine vielseitige Komponistin ist, die viel Musik in ihrem Leben geschrieben hat.

dl;dr
Mir gefällt das Spiel an einigen Stellen und missfällt mir an anderen Stellen. Die Gründe kann man oben im längeren Test lesen.
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Avatar: Cretaceous
V.I.P.
#4
Allein die Tatsache das Square nun "kostenlose Storyinhalte" bringen wird die Lücken in der Mainstory schließen wird, wird dies ein Kauf vom Grabbeltisch. Ich will ein vollständiges SP-Spiel und es nicht zweimal durchspielen um "alles komplett" mitzubekommen.
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Avatar: Feidl
V.I.P.
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