Nettaigyo wa Yuki ni Kogareru 25Sähe es am Ende des Kapitels nicht so aus als würden sie endlich mal ihre Kommunikationsprobleme aktiv angehen, hätte ich hier jetzt zweifellos geschrieben, dass das inzwischen einfach nur noch lächerlich ist. Ich habe die prinzipielle Entwicklung ja verteidigt, aber die Sache zieht sich nun einfach schon viel zu lange hin, ohne dass sie mal auf die Idee kämen einfach miteinander zu reden. Also hoffen wir mal, dass das nächste Kapitel endlich den Abschluss dieses Konflikts bzw. zumindest den Anfang von dessen Ende bringt.
Even Though We're Adults - bis 7
(Dieser Kommentar ist jetzt merklich länger geworden als erwartet, was aber wohl zeigt, dass mich diese Serie schlicht auch mehr beschäftigt als die anderen aktuellen)
Die Serie beweist mir dann schon wieder mal warum ich Takako Shimura einfach mag. Ihre Serien verlaufen nicht nach dem Schema F, die Figuren fühlen sich realer an und auch wenn nicht jede Entwicklung immer ganz stimmig ist, wirken die Handlungen doch immer reflektiert. Das gilt für diese Serie ebenso wie für die beiden anderen Serien, die ich aktuell von ihr lese (und die nicht Yuri sind): Koiiji und Musume no Iede.
In Even Though We're Adults ist der interessanteste Aspekt für mich eigentlich derjenige, dass Ayano ihrem Mann Wataru beichtet, dass sie sich für eine andere Frau interessiert und dieser Aspekt ab dann offen im Raum steht und in Schwebe bleibt. Das bringt eine ganz andere Dynamik in die Geschichte. Zum einen Wataru, der aus allen Wolken fällt und mit der Situation eigentlich völlig überfordert ist. Ayano überlässt die Entscheidung über das Schicksal ihrer Ehe ihm und er will sie eigentlich nicht beenden, weiß aber eben auch überhaupt nicht was er in dieser Situation tun soll. In den letzten Kapiteln mischen sich dann auch noch seine und ihre Familie in die Sache ein, was die Situation nochmal komplexer macht, aber auch schön das Motiv herausarbeitet ab wann etwas überhaupt als Betrügen gilt. Die Mutter will es - auch um die Ehe zu retten - vom Tisch wischen, weil es nur ein Kuss war, Wataru sieht das wenig überraschend nicht so locker, aber den größten Widerstand gegen diese Interpretation hat zumindest innerlich Ayano, die selbst weiß wie stark ihre Emotionen gegenüber Akari sind und es nie als etwas anderes betrachtet hat als einen Betrug an Wataru. Im letzten Kapitel ist Akari dann angesichts der Situation endlich mal der Kragen geplatzt und sie fordert Ayano berechtigt auf endlich mal Verantwortung für das alles zu übernehmen. Damit wird angesprochen, dass Ayano als Hauptverursacherin des Chaos in der ganzen Geschichte bisher eigentlich eine ziemlich passive Rolle eingenommen hat. Ihr Verhalten ist die Ursache der ganzen Situation, sie tut aber wenig um sie aufzulösen und ist primär mit Introspektive über ihre eigenen Gefühle beschäftigt. Sie wird für mich bisher eigentlich als ziemlich egoistisch dargestellt, da sie wenig Empathie gegenüber den anderen und deren Gefühlen zeigt und sich eigentlich nur mit den eigenen beschäftigt. Das steht dann klar im Widerspruch zu ihrem sonstigen Auftreten und welchen Eindruck man zunächst von ihr erhält, wird aber schon im ersten Kapitel angesprochen, indem Akari kommentiert, dass sie so unschuldig wirkt, es aber klar nicht ist.
Alles in allem funktioniert die Serie für mich bisher also sehr gut, indem sie eine Situation schafft, in der niemand wirklich der Böse ist, aber aus allerlei Unzulänglichen eine Situation entsteht, die aus emotionaler Sicht unheimlich verfahren ist, ohne dass irgendeine Figuren aktuell weiß wie man daraus am besten herauskommt, zumindest nicht ohne die eigenen Wünsche aufzugeben. Ayano weiß nicht was sie mit ihren Gefühlen tun soll; Wataru hofft darauf doch noch seine Ehe zu retten und Akari will wider ihrer schlechten Erfahrungen Ayano nicht aufgeben. Hier bin ich wirklich gespannt wie das am Ende aufgelöst wird.
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