Joou-sama no Eshi bis Kapitel 21
Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier in diesem Thread mal über ein Werk der Kodomo no Jikan-Mangaka schreiben würde. Die Prämisse allein klingt auch so gar nicht nach Yuri: Die titelgebende Königin (Joou-sama) liest so halben loli porn und wird dabei vom unscheinbaren männlichen Mitschüler, der gerne Mangaka werden möchte, erwischt. Um dafür zu sorgen, dass er das nicht ausplaudert, zieht sie ihm die Hose runter und fotografiert seinen kleinen Pullermann und droht es herumzuschicken, wenn er das weitererzählt. Außerdem soll er für sie danach einen Ero-Manga zeichnen, an dem sie sich aufgeilen kann, nur leider ist er alles andere als ein guter Zeichner …
Ja, ich weiß wie das klingt und es verrät einiges über den Inhalt. :p Ich hatte sogar mal reingelesen, als der Manga 2014 begonnen hatte, weil er auf einer bestimmten Seite hochgeladen wurde, auf der in der Regel nur Yuri oder Yuri-ähnlicher Kram erscheint und jetzt sah ich, dass er fast vollständig übersetzt wurde. Ich war neugierig und (
es folgen milde Spoiler) man stellt ziemlich schnell fest, dass die „Joou-sama“ Reika ernsthaft lesbisch ist. Naja gut,
mit einer Ausnahme. Dass ihre Sexualität ernsthaft angesprochen wird, hätte ich von dem Manga absolut nicht erwartet und er nimmt noch eine weitere überraschende Wendung, für die ich aber lieber einen Spoiler-Tag verwende:
Der Manga ist wohl der erste „reverse bait“-Manga, den ich gelesen habe. Es gibt in dem Manga noch eine weitere wichtige weibliche Figur, Sarina. Sie ist die Kindheitsfreundin des männlichen Möchtegern-Mangakas und allen Anschein nach auch in diesen verliebt (es geht sogar so weit, dass sie ihm an einer Stelle Sex anbietet und danach wird es zum running gag, dass sie immer erzählt, dass sie Sex haben, wenn sein erster Manga veröffentlicht wird). Dieses Mädchen ist aber auch das, in welches Reika verliebt ist. Nachdem der eben erwähnte versprochene Sex wirklich nur noch running gag ist und nachdem auch nie wirklich erwähnt wird, warum sie glaubt, in ihren Kindheitsfreund verliebt zu sein, wird es klar, dass Sarina Reika eigentlich viel mehr als ihn schätzt. Sie glaubt zwar, dass der Grund dafür ist, dass sie sie als ihre erste beste Freundin sieht, aber es wird immer mehr klar, dass es andere Gefühle sind. Reika bleibt also nicht die unglückliche Lesbe, wie man es in so gut wie jedem anderen Manga/Anime kennengelernt hat. Und das rechne ich dem Manga schon irgendwie hoch an, haha.
Der Inhalt des Manga selbst behandelt neben dem zentralen Manga-Thema auch gewisse Selbstfindungsphasen, die ganz ordentlich umgesetzt sind. Wenn man von so manchen pervy Kram absieht (inklusive diverser Triebübeltaten), dann bekommt man einen recht unterhaltsamen Manga, dem noch ein paar Kapitel zum Abschluss fehlen (ist noch nicht vollständig übersetzt). Aber man muss sich manchmal echt bemühen, die Augen zuzudrücken ;-)