Yuri Fanclub

Leider wird der Begriff so oft gedehnt. Als jemand von der "Lesbisch oder gar nicht"-Fraktion krieg ich da immer die Krätze. Zum Glück kann Kohana Kitan aber auch mit schönen Geschichten punkten (nicht immer, aber oft genug).

So haarscharf kann man das einfach nicht immer abgrenzen bei Anime und Manga. Nach dem „Lesbisch-oder-gar-nicht“-Prinzip auszuwählen macht es auch nicht einfacher, wenn ich beispielsweise an Anime wie Saki denke, wo fast alle Protagonistinnen sicherlich schon als lesbisch bezeichnet werden könnten, trotzdem bleibt der Anime aber insgesamt Subtext.
Mich stört es eigentlich nur im Einzelfall, wenn noch andere Störfaktoren (Handlung, Charaktere, Entwicklung, usw.) dazukommen.

Yuri als Genre ist sicherlich ziemlich vage, aber mir geht es jetzt mehr darum, was mir gefällt. Subtext ist mir zu wenig und zu oberflächlich. Zum einen erwarte ich natürlich eine Liebesgeschichte und zum anderen sollte sich die Geschichte strukturell nicht von denen mit heterosexuellen Paaren unterscheiden, vom offensichtlichen Unterschied mal abgesehen. Für mich persönlich ist Yuri nur dann gut, wenn die Geschichte eine richtige Liebesbeziehung (oder eine entstehende Beziehung) darstellt, eben mit allem, was dazugehört und was man von Hetero-Romanzen kennt.

Was du da beschreibst ist sicherlich der Idealfall einer guten Yuri-Romanze. Subtext ist im Regelfall auch zu wenig und zu oberflächlich. Nur leider ist das von dir beschriebene auch rar gesät und nur eine Handvoll Anime und Manga – bei Manga sicher einige mehr – sind wirklich in diese Kategorie Yuri einzuordnen, umso mehr stützen sich meine Hoffnungen auf Citrus.
Was wir bei Citrus sicher zu sehen bekommen werden ist eine Liebesgeschichte, die strukturell gleichzusetzen mit einer Hetero-Romanze sein wird, weshalb ich auch glaube, dass die Anime-Adaption ein Erfolg wird, vor allem wenn die Manga-Vorlage etwas gestrafft umgesetzt wird.

A Song About Missing You
aus Love Stories Log
von Jin TAKEMIYA

Zwei Frauen - dann plötzlich eine Trennung, die Liebe ist noch nicht verloschen, aber man meidet den Kontakt und dann ... Takemiya entwickelt interessante Twists, aber sie kann den Leser auch völlig aus der Fassung bringen und das ist definitiv hier passiert. Regt zum Nachdenken an und ist 

AnoKiss 38
Zwei neue Figuren! \o/ Ich finde den Manga ja ungemein sympathisch, aber das werden langsam zu viele Handlungsstränge. Obwohl einige vielleicht auch schon abgeschlossen sind, weil seit Ewigkeiten nichts mehr gekommen ist.

A Kiss and a White Lily 38
Ja, noch weitere Figuren einzuführen erscheint hier nur noch absurd. Ich lese den Manga zwar weiterhin gerne, aber es ist nicht abzustreiten, dass die Autorin hier schon lange nur noch Zeit schindet, also den Manga dadurch streckt. Das finde ich zwar besser als wenn sie jetzt künstlich Drama beim Hauptpaar einbauen würde (siehe Citrus) aber hier hat man schon lange den Überblick über die Figuren verloren und ich denke schon, dass man zumindest bei manchen der Paaren noch mehr erzählen könnte, selbst wenn man die Geschichte des Hauptpaars langsam abhandelt.

Shinozaki-san Ki wo Ota Shika ni 39
Endlich geht es mit meinem Lieblings-Fast-Yuri-Manga weiter. \o/ Nun küssen sich sogar schon die Nebenfiguren (unfreiwillig). Naja, mal sehen, ob sich hier wirklich noch etwas entwickelt. Eigentlich ist es ja ein reiner Gag-Manga.

My Unrequited Love 11

Shells and Alternarock 1-3
Ich weiß gerade nicht ob ich zu den ersten Kapiteln hier schon mal was geschrieben habe. Wie ich es sehe handelt es sich hier um eine (noch laufende) Doujinshi-Serie, also keinen regulär laufenden Manga. Erzählt wird von der sich entwickelnden Beziehung zwischen einer 30+ Büroangestellten und einer neuen, 18jährigen Teilzeitarbeiterin (die auch in einer Band spielt, daher der Titel). Recht viel mehr gibt es inhaltlich dazu eigentlich gar nicht zu sagen. Die Serie ist mir schlicht sympathisch. Das Zusammenspiel zwischen der abweisenden, widerspenstigen Büroangestellten und der vergleichsweise lockeren Teilzeitarbeiterin funktioniert einfach.

Blooming Sequence 1-27
Ein noch laufender Web-Manwha, der wohl jener Titel aus dieser Kategorie ist, den ich aktuell am liebsten lese. Er spielt im Universitätsmilieu und erzählt von Seowoo, der Präsidentin eines Filmclubs und Hayoung, einen Neuzugang, in den sie sich verliebt. Das größte Plus bei der Serie ist für mich wahrscheinlich Seowoo mit ihrer eher schüchternen, etwas unbeholfenen Art, aber auch Hayoung ist mit ihrem unkomplizierten Charakter sympathisch. Das Drama hält sich hier bis jetzt stark in Grenzen, weshalb die Serie für mich auch ein schöner Feel-Good-Titel ist. Zwar gibt es einen weiterhin bestehenden Konflikt, aber aktuell stehen die Zeichen hier nicht auf Eskalation und ich hoffe mal, dass das so bleibt.

Ouji-sama Nante Iranai, ungefähr ein Dutzend Kapitel
Der Anfang kommt mir bekannt vor, aber anscheinend hab ich den Manga dann nicht mehr weitergelesen oder es gab damals nur die paar Kapitel. Auf jeden Fall dreht er sich um Kabale und Liebe auf der Mädchenschule, klassischer geht es kaum. ;) Die Intrigen sind bisher eigentlich noch das Interessanteste am Manga.

Nutmeg 2
So viel hat sich zwischen den beiden Hauptfiguren noch nicht getan, aber der Stil gefällt mir wie vor der.

Yuunagi Marbled 3
Ich bin zwar der Meinung, dass sich Yuri-Mangas nicht zwangsläufig mit Homophobie befassen müssen, aber wenn sie es ab und zu mal tun, ist das schon interessant.

Ouji-sama Nante Iranai
Bei dieser Serie habe ich jetzt mal bis zum aktuellsten Kapitel nachgelesen, aber irgendwie ist das weiterhin auf dem Level Pseudo-Yuri. Zwar sind die Gefühle beim Hauptpaar aus neutraler Sicht eindeutig, aber von romantischer Liebe wird zumindest bis jetzt wieder mal nicht gesprochen...

Yuunagi Marbled 3
Ja, wenn Homophobie vernünftig behandelt wird ist es schon interessant. Mal abwarten ob das hier letztendlich der Fall sein wird. Bis jetzt punktet die Serie bei mir aber schon allein mit Mishio.

Shinozaki-san 41
Mal ein Kapitel, das eine andere Figur in den Vordergrund stellt. Und es ist glaube ich auch das erste Kapitel dieser Serie, in dem mal die Liebe eines Mädchens explizit als homosexuelle Liebe dargestellt wird anstatt darum herumzureden.

Ich hab mir schon gedacht, dass Ouji-sama Nante Iranai in diese Richtung geht, obwohl zumindest ganz am Anfang angedeutet wird, dass die beiden "Präsidentinnen" (oder was auch immer sie sind) ein Paar waren. Edit: Ich hab mich geirrt, die beiden sind anscheinend nur Kindheitsfreundinnen gewesen.

Und bei Shinozaki-san ist das Problem nur, dass Akina alles abstreitet. xD Sie hat ja auch noch nicht akzeptiert, dass sie eine Otaku ist. Sonst könnte man wohl schon von einer einseitigen Liebe sprechen. Trotzdem glaub ich nicht, dass daraus mal mehr wird.

Eiko and Leeza's Situation

Mittlerweile schon zum zweiten Mal gelesen. Eine Human x Android Geschichte. Eiko wohnt zusammen mit einem Sexroboter, aber ihre Interaktionen mit Leeza entsprechen allem - außer Sex. Gerne benutzt sie Leeza als eine Art Inspiration für ihre Tentakel Manga ... klingt alles ganz schön abgefahren, aber ist zusammengefasst eine süße Geschichte für zwischendurch.

Bei Eiko and Leeza's Situation hat mich die indirekte Verharmlosung von sexueller Gewalt gestört, man muss jetzt nicht unbedingt so tun, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre, solche Mangas zu zeichnen.

@Pilop wegen Ouji-sama Nante Iranai
Ich hab den Manga jetzt auch bis Kapitel 63 gelesen und finde eigentlich gar nicht, dass er auf der Stufe von Pseudo-Yuri ist, sondern dass sich die Beziehung der beiden nur sehr langsam entwickelt (es könnte natürlich sein, dass sie nie zustande kommt). Ich würde den Manga zwar nicht wegen der Romantik empfehlen, aber er ist schon anders als der übliche Pseudo-Kram. Mir gefällt er jedenfalls soweit, vielleicht gerade auch deswegen, weil er mehr als nur eine Liebesgeschichte zu erzählen hat.