Ich vergleiche Musik gerne mit Schokolade. Als Beilage oder Glasur macht sie (fast) alles besser aber auch alleine ist sie klasse.
Beziehen wir uns erstmal auf das "alleine". Ich kann stundenlang im Bett rumlazen und Musik hören, es wird mir dabei nicht langweilig. Mit manchen Lieder verbinde ich Erinnerungen oder Gefühle, die mir dann wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Musik alleine reicht völlig zur Unterhaltung aus.
Aber auch als "Beilage" zu andere Dingen taugt sie. Spiele, Anime, Filme ... All das wäre längst nicht so gut, wenn dabei keine Musik im Hintergrund liefe, die die richtige Atmosphäre schafft. Und dabei verankert sie sich auch in deinem Gedächtnis. Und oft erinnerst du dich wesentlich länger an diese, als an das eigentliche Geschehen. Für manche Dinge ist sie sogar essenziell. Habt ihr schonmal einen Horror-Film ohne Ton angeschaut? Das ist stinklangweilig. Wir haben mal ein experiment gemacht. In einem Spiel. Du wusstest genau, dass irgendwo in dieser Hütte etwas war, aber nicht wo oder was genau. Bei absoluter Stille war das schlimm. Aber wenn dazu noch diese unterschwellige gruslige Musik lief ... Shiat. Oder kennt ihr das, wenn man in einem Spiel ist und dann die Musik kommt, die dir ganz genau sagt, "Ouh shit, hier ist irgendwas". Oder der wunderbare moment, wenn diese Musik aufgehört hat.
Musik verschönt dir die Langweilige Bus- oder Auto-Fahrt, das Sitzen im Wartezimmer oder auch das Lernen auf die Prüfungen, ohne dich zu sehr abzulenken.
Weil Musik primär auf dein Gehör einwirkt und du deine anderen Sinne dabei auf etwas anderes konzentrieren kannst, ist sie super geeignet, um etwas nebenbei zu machen. Da sie aber nur so einen kleinen "Wirkungsbereich" hat, könnte man meinen, dass sie weniger Einfluss auf uns und unser Leben, unser Verhalten, hat, als beispielsweise Dinge wie Film und Spiel auf die man sich voll konzentriert.
Aber das stimmt ja überhaupt nicht. Mich inspiriert die Musik wesentlich mehr als jedes andere Medium. Schon wenn wir uns die gesellschaftlichen Gruppen ansehen, die sich dadurch gebildet haben, wie Rocker, Metaller oder Hiphopper. Gibt es sowas im Film-Bereich? Vielleicht gibt es ja ein paar verrückte, die glauben sie wären Jedi-Ritter, aber solche Dinge sind verschwindend klein. Welches andere Unterhaltungsmedium hat solche Millionenschweren "Bevölkerungsgruppen" erschaffen? Die Musik hat zum einen eine Schneise der, ich sag mal übertrieben, "Feindseligkeit" zwischen diese Gruppen geschlagen, aber gleichzeitig auch einen großen Zusammenhalt innerhalb geschaffen.
Und nicht nur die Musik selbst, sondern auch ihre Nebenwirkungen haben sich teils in unserem Alltag verankert. Ich bin zum Beispiel Metaller. Ich hab zwar keine Lange Mähne, aber ich trage fast rein und ausschließlich schwarz. Und das nicht wie bei Cosplays, wenn ich ein Cosplay trage, ist das was besonderes für mich. Aber meine normale Kleidung ist einfach mein Alltag. Die Musik die ich mag definiert bei mir quasi meine Kleidung und das ist etwas völlig normales für mich.
Hat ein anderes Medium das geschafft? Springen die Leute draußen im Superman-Kostüm rum? Gut, manche vielleicht. Aber die werden dann nach 'ner halben stunde meistens wieder von ihren Pflegern eingefangen.
Musik ist also nicht nur eins meiner Hobbys und etwas, womit ich mir einfach gerne meine Zeit vertreibe. Das ist nur ein Teil davon. Sie wirkt sich auf meinen kompletten Lebensstil aus und definiert in gewissen Rahmen auch einen Teil meiner Persönlichkeit. Aber keine Sorge: Auch wenn ich Slayer höre, ich bin eine sehr Friedliebende Person.
Beitrag wurde zuletzt am 12.08.2016 12:40 geändert.
Kommentare (2)
Das Musik Emotionen verstärken kann ist auch meine ansicht :'3