EU, CETA, TTIP, TISA und was der Welt sonst noch gefehlt hat

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EU, CETA, TTIP, TISA und was der Welt sonst noch gefehlt hat

Avatar: クロキューThemenstarter#1
Das Thema ist ein Dauerbrenner, immer in den Top 10, neben den Flüchtlingen und der AfD.

In letzter Zeit wurde wieder sehr deutlich, wie schnell alle das hinter sich bringen wollen, weil keiner Bock hat, das mit ins Wahljahr zu bringen, aus gutem Grund, weil jeder, der für die Abkommen wäre, 'ne Schlappe hoch 7 einfahren würde, nicht, dass sich das 2017 bei unserer Regierung nicht rächen würde, würden sie das immer noch versuchen als geile Idee zu verkaufen.

Was ich persönlich nicht wirklich begreife ist, warum die EU überhaupt noch verhandelt. In Europa gibt es Massenproteste gegen diese Abkommen, die gegen alles stehen, was sich Demokratie und vor allem gegen alles steht, was den Schutz der Bürger angeht (ein eigentlicher Kernwert der EU). Gut, man versteht hier dann halt, warum man auch keine große Lust hat, auf die Zustimmung der Nationalparlamente, wie aktuell bei CETA, was ja im Juni/Juli abgeschlossen werden soll. CETA, der Prototyp für TTIP, wobei, mit CETA hat man TTIP schon (US-Mutterkonzerne sind ja auch in Kanada).

So was macht einen irgendwie ziemlich wütend und man schiebt mehr Hass auf so eine Art der Politik. Europa bzw. die EU zeigt seit ca. 6 Jahren super duper, wie man sich selbst vernichtet. Durch die ganze, unsolidarische Politik seit der Grichenlandkrise, dazu jetzt mit den unmenschlichen Haltungen von EU-Staaten den Flüchtlingen gegenüber und natürlich nicht zu vergessen, der ganze Abkommensscheiß, ist die EU nun da, wo man sich sicherlich nicht hingewünscht hat.

Nazi-Parteien gewinnen an Zulauf, was widerlich ist. Es herrscht mehr Nationalstimmung, als vor ein paar Jahren noch, es wurde viel Rechts gewählt in anderen Ländern, und das liegt genau an solchen Dingen.
Was dann noch viel ulkiger rüberkommt ist, wenn man anderen Staaten vorwirft undemokratisch und unmenschlich zu handeln, aber selbst nicht besser agiert im Sinne von "Wasser predigen, Wein saufen".

Gut, genug eigenes Geschwafel meinerseits. ^^

Wie seht ihr die Entwicklung, was glaubt ihr, wird in nächster Zeit noch kommen, könnte kommen. Denkt ihr, dass CETA, TTIP und TISA scheitern werden, oder ob man es undemokratisch durchbringen will und damit die EU zerlegt? Und nebenbei vielleicht, weil das alles einen Zusammenhang hat, glaubt ihr, dass die Nazis nächstes Jahr Chancen auf einen Einzug in den Bundestag mit guten Wahlstimmergebnissen schaffen werden?
Beitrag wurde zuletzt am 13.05.2016 21:02 geändert.
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Avatar: ballet de la nuit#2
EPA hat damals auch kaum jemanden interessiert, ich habe davon noch nicht mal etwas in den Nachrichten mitbekommen. (Kann aber auch sein, daß es an mir lag.) Jedenfalls war der öffentliche Aufschrei bei EPA deutlich leiser, wenn überhaupt vorhanden, obwohl dort ein viel stärkeres wirtschaftliches Machtgefälle noch rücksichtsloser (zu Ungunsten der afrikanischen Staaten) ausgenutzt wurde.
EU und Afrika besiegeln umstrittene Handelsabkommen
Erpressung durch die EU?
Wie die EU ihre wirtschaftlichen Interessen gegenüber Afrika durchsetzt
Europäisches Hähnchenfleisch ist in Westafrika so billig, dass die einheimischen Landwirte pleitegehen. Neue Handelsabkommen könnten den Druck verschärfen.

re: aktuelle Verhandlungen
Nicht, daß die deutschen Standards so viel besser wären als die US-amerikanischen, aber beide werden wohl im Zuge dieser Freihandelsabkommen an einander nach unten angeglichen werden.
Meine Zweifel an der Institution EU steigen in letzter Zeit beständig angesichts deren Politik, seien es Flüchtlinge oder Freihandelsabkommen. Unterm Strich bleibt der wirtschaftliche Vorteil, sed cui bono?
Arbeitnehmer profitieren nicht vom Aufschwung
Beitrag wurde zuletzt am 13.05.2016 22:15 geändert.
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Avatar: クロキューThemenstarter#3
DW So werden die afrikanischen Staaten gezwungen, alle Handelsvorteile, die sie in Zukunft vielleicht einmal irgendeinem anderen Partner einräumen werden, automatisch auch der EU zuzugestehen.

Genau das ist die Liebe, die von solchen Abkommen kommen, neben der natürlich mafiösen Drohungen. Von dem Abkommen hab ich auch nichts mitbekommen, möchte aber schwören das mal so kurz am Rande gesehen zu haben, war aber nicht aufm Schirm. Auch sehr widerlich, und zeigt auch diese heuchlerische Doppelmoral. An dem Rande, danke für den Hinweis dort. ^^

Zum Standard: Wohl wahr, ist deswegen auch immer lustig, wenn man es für viel, viel besser hält. Allgemein möchte ich aber meinen, dass die Standards der EU und DE ein wenig vorsichtiger sind in vielen Dingen (Siehe Verbote von gewissen Stoffen, kein Fracking, und größerer Verbraucherschutz), in den USA ist vieles viel zu freizügig, was das angeht. Aber gut, vollgedröhnte Schweine aufm Teller sind auch nicht so dolle. ^^
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Avatar: ballet de la nuit#4
klose91Allgemein möchte ich aber meinen, dass die Standards der EU und DE ein wenig vorsichtiger sind in vielen Dingen (Siehe Verbote von gewissen Stoffen, kein Fracking, und größerer Verbraucherschutz), in den USA ist vieles viel zu freizügig, was das angeht.
So einfach ist das nicht. In den USA wurde die Zulassung von Contergan wiederholt verweigert, während man in Deutschland einen Skandal produzierte. Und daß ausgerechnet die US-amerikanischen Verbraucherschützer den Abgasschwindel aufdeckten, spricht nicht gerade für die Prüfstandards des TÜVs.
Sind fürwahr nur exemplarische Beispiele, zeigen aber, daß Uncle Sam nicht der einzige ist, der schlampt.
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Avatar: Feidl
V.I.P.
#5
Soll das jetzt eine Diskussion über die aktuelle EU-Skepsis im Allgemeinen oder über TTIP werden?

Ich schreib mal was zu letzteres, weil man da etwas genauer sein kann:
Die abstrakte Angst vor TTIP (genauso wie die Angst vor kriminellen Flüchtlingen), die wie jede populäre Angst natürlich vor allem Deutschland befällt (zeigt mir ein anderes Land), hat vor etwa 1-2 Jahren angefangen, da kamen erste Berichte über Chlorhühnchen auf. Das hört sich so schön nach Chemie in Lebensmitteln an, das greifen natürlich die deutschen Medien besonders gerne auf und schnell machte es die Runde. Ich meine, wer möchte schon von Keimen befreites Hühnerfleisch haben? Wir haben lieber unsere deutschen Hühnchen, vollgestopft mit Antibiotika, die die Krankheitskeime von Anfang an abhält. Oder natürlich noch besser Bio-Hühnerfleisch, wo man gratis besonders hohe Salmonellen und Keimzahlen dazu bekommt.

Irgendwann fand man das dann nicht mehr so schlimm und heute redet keiner mehr davon, stattdessen kam dann der Verbraucherschutz im Allgemeinen, der mit TTIP untergehen würde. Schließlich weiß ja jeder, dass Verbraucher in den wirtschaftsliberalen USA keinerlei Rechte haben. Ok, man hört zwar immer wieder Berichte, das amerkanische Verbraucher, die durch ein Produkte geschädigt wurden, Unternehmen auf Millionen erfolgreich verklagt haben, aber das ist eher lustig, als Verbraucherschutz. Ich meine, wisst ihr noch, wie wir darüber gelacht haben, wie einer Millionen bekommen hat, weil nicht auf dem Kaffeebecher stand, dass der Kaffee heiß ist und der Kunde sich dewegen verbrüht hatte?  Ach, die Amis sind so dumm. Wir Europäer sind doch viel klüger, deswegen bekommt man bei Schadenersatzklagen bei uns nur einen Appel und ein Ei. Das sieht man auch aktuell wieder bei dem VW-Skandel: der Konzern bettelt mit Vergünstigungen und Geld jeden einzelnen amerikanischen Kunden regelrecht an, dass dieser sich nicht an einer Sammelklage beteiligt. In Europa ist das natürlich unnötig, nicht nur weil die Schadensumme bei einer Verurteilung viel kleiner wäre (weil sie eben wirklich nur den Schaden ersetzen soll und nicht wie in den USA dem Unternehmen noch richtig stark wehtun soll), sondern weil es hier auch gar keine Sammelklagen gibt und so jeder Kunde extra den Aufwand der Klage betreiben müsste. Deswegen darf sich der europäische VW-Kunde mit seinem super duper eurpäischen Verbraucherschutz mit einem kostenlosen Werkstattbesuch begnügen. Europäischer Verbraucherschutz ist echt klasse, fragt sich nur für wen.

Apropo VW, wer hat nochmal den Skandal aufgedeckt? EPA war das. Ist sicher was europäisches, steht ja ein E vorne. Und wieso hat VW überhaupt diese Schummelsoftware eingebaut? War das, weil die Dieselmotoren nicht die europäischen Abgas-Normen einhalten konnten? Ne, das kann nicht sein, der Motor war ja direkt für Europa und den hiesigen Normen entwickelt wurden. Muss wohl ein anderes Land sein, USA kanns natürlich nicht sein, denn bekanntermaßen ist da nicht nur der Verbraucherschutz, sondern auch der Umweltschutz viel schlechter als in der EU.

Aber zurück zu TTIP, zwischendurch kam dann mal kurz in den Medien auf, dass mit TTIP dann amerikanische Unternehmen die deutsche Regierung verklagen können, falls diese mit neuen schärferen Gesetzen den Unternehmen wirtschaftlich schadet. Allerdings fiel dann nicht wenigen auf, dass ja Eon, RWE und Vattenfall gegen die Bundesregierung wegen dem Atomausstieg klagen wollen. Da war dann selbst dem letzten Depp klar, dass das auch in der EU und Deutschland schon immer möglich war. Da mussten dann halt noch schnell die Schiedsgerichte aus der Tasche gezogen werden.

Die einzige wirklich berechtige Kritik an TTIP ist die Intransparenz. Alles andere, vor allem der lautstarker argumentationslose Protest ist vollkommener Schwachsinn, weil noch gar nix feststeht, was in TTIP drin stehen wird oder ob überhaupt ein Vertrag zu Stande kommt.


Im folgenden werde ich mehrmals den Spiegel zitieren, daher jetzt den Link einmal. Und ja, ich weiß natürlich, der Spiegel ist ein von USA gesteuerter neobliberales Magazin, aber hat die beste und verständlichste Zusammenfassung zu TTIP, die ich auf die schnelle gefunden hab.


klose91Was ich persönlich nicht wirklich begreife ist, warum die EU überhaupt noch verhandelt.
In Europa gibt es Massenproteste gegen diese Abkommen,
Spiegel EU gesamt:
Zustimmung: 58%, Ablehnung: 25%, Rest: weiß nicht




klose91 was den Schutz der Bürger angeht (ein eigentlicher Kernwert der EU)
Sorry, aber hier bin ich fast lachend vom Stuhl gefallen . Bitte informier dich erstmal etwas über die Geschichte der EU.
Paar Hinweise:
-Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl
-Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
-Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion

Was davon hört sich nach Schutz der Bürger an?

Spiegel
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 01:27 geändert.
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Avatar: クロキューThemenstarter#6
Feidl, so was wie Geschichte gab's bei uns in der Schule auch, war sogar sehr gut darin, jetzt könnte man sicherlich das Schulsystem noch attackieren, aber na ja. ^^

Die Autoindustrie hat 'ne scheiß Lobby hier in DE und in der EU... Und ich bitte dich, VW ist kein Einzelfall, fast alle haben dort betrogen, eigentlich haben alle betrogen, das kam später ja eh alles raus. Macht die Sache so auch nicht besser. Und ich rede so was doch nicht mal schön, ich verurteile viel hier in Deutschland und Europa, aber weil hier in Europa viel Mist passiert, müssen wir dazu noch den Mist der USA noch dazu haben? Und Chlorhuhn, haste dir mal 'ne Doku zu dem Zeug angesehen? Das hat sich tief in den Boden reingefressen, das ist nicht so lustig, aber wie oben erwähnt, sind vollgedröhnte Schweine aufm Teller auch keine schöne Sache.

Einer der wichtigsten Dinge bei TTIP sind doch die Agrarindustrien, die ihre Lebensmittel hier verbreiten wollen (Genfood sehr gern gesehener Gast). Da gab's heute übrigens 'n lustigen Artikel drüber, wie Beschäftigte Windeln tragen müssen während des Arbeitsprozesses, weil sie keine Pause bekommen. Oder John Oliver hatte mal beim Hühnergeschäft Sachen aufgedeckt, nicht schön, wobei man hier auch (Aldi oder andere Händler) nicht wirklich gut mit Bauern umgeht.

Also, nur weil es hier Dinge gibt, die nicht toll laufen, und die sich zu ändern haben, heißt das nicht, dass man es dann toll finden könnte, dass man noch tiefer geht, als man schon ist. Einen kranken Patienten muss man ja nicht unbedingt den Todesstoß geben. Und die Skepsis ist gestiegen, der letzte Check von Eurobarometer zeigt, dass nun 32% dagegen sind und nur noch 53%, und 15% wissen's noch nicht so genau, Tendenz steigend. Mag auch keine so große Sache sein, aber im Vergleich zu den Zahlen, die im Januar 2015 gemacht wurden, ist das schon ziemlich gefallen im Vergleich zu der Herbstumfrage von 2015.

Verlinke dich gern zu dem Dokument: http://ec.europa.eu/COMMFrontOffice/PublicOpinion/index.cfm/Survey/getSurveyDetail/instruments/STANDARD/surveyKy/2098

Davon ab, ist hier in Deutschland auch alles drastisch ablehnender geworden (auf 70+-% ist die Gegnerschaft gewachsen). Also, das ganze zeigt sich hier nicht in schöner Zustimmung. Außerdem scheinen die ärmeren Länder eher die zu sein, die das töfte finden. Frankreich und Deutschland, zwei große, sagen sich da auch: Lass ma' stecken.
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Avatar: Feidl
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#8
klose91Und ich bitte dich, VW ist kein Einzelfall, fast alle haben dort betrogen, eigentlich haben alle betrogen, das kam später ja eh alles raus.
Nope, nur VW hat betrogen (soweit bisher bekannt), denn sie haben die illegale(!) Manipulationssoftware verwendet, die darauf abzielte, nur im Labor bei Messungen die Abgasregelung einzuschalten, aber draußen auf der Straße nicht. Auch bei den anderen Herstellern sind die Abgaswerte in der Praxis um ein vielfaches höher, aber das ist nicht der Punkt, sondern WARUM das so ist. Wenn wegen Filterreinigung, Motorschutz bei Kälte, stark wechselnde Belastungen, etc. die Werte höher sind, dann sind das nachvollziehbare (noch) gesetzlich erlaubte Gründe. Aber generell die Abgasreinigung auf der Straße einfach auszuschalten, wie es die Schummelsoftware von VW gemacht hat, ist hingegen verboten.


klose91Einer der wichtigsten Dinge bei TTIP sind doch die Agrarindustrien, die ihre Lebensmittel hier verbreiten wollen (Genfood sehr gern gesehener Gast).
Na und, was ist dagegen zu sagen? Wir wollen unsere Produkte durch TTIP in den USA doch auch besser loswerden.
Oder steht in TTIP, dass du dann gezwungen bist, dir amerikanische Lebensmittel zu kaufen? Unsere europäischen Lebensmittel werden nicht verschwinden und wenn alle so kritisch gegenüber den amerikanischen Produkten sind, dann werden die von ganz allein aus den europäischen Regalen verschwinden.
Ich hab übrigens kein Problem mit Genfood, jedenfalls nicht mit den Produkt an sich, wieso sollte ich auch. Nur das dadurch das moralisch fragwürdige Gebahren von Monsanto und co. unterstützt wird, ist eine berechtigte Kritik.


klose91Davon ab, ist hier in Deutschland auch alles drastisch ablehnender geworden (auf 70+-% ist die Gegnerschaft gewachsen). Also, das ganze zeigt sich hier nicht in schöner Zustimmung. Außerdem scheinen die ärmeren Länder eher die zu sein, die das töfte finden. Frankreich und Deutschland, zwei große, sagen sich da auch: Lass ma' stecken.
Die Ablehnung sagt aber nix über TTIP aus und ob das gut für Europa ist oder nicht. Wies gesagt, einmal Chlorhühnchen und Genmais erwähnt (ohne das überhaupt klar, ob das durch TTIP mit betroffen ist) und schon schreien alle auf, wie aufgeschreckte Hühner, ohne mal drei Gehirnzellen anzuschmeißen. Das ist ja das Schlimme in diesem Land.
Allerdings ist die hohe Ablehnung eben auch dadurch zu erklären, dass von der Politik viel zu wenig und viel zu spät aufgeklärt wurde und das es zu wenig Transparenz gibt, wodurch eben Ängste entstanden sind, die man jetzt nicht mehr wegbekommt.
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 00:31 geändert.
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Avatar: クロキューThemenstarter#9
Ängste? Das kannst du bitte nicht als Ängste abtun. Das sind Tatsachen. Nicht zuletzt zeigten die Dokumente von Greenpeace das. Du kannst gern damit kommen, wie die anderen, dass es nur Vorschläge waren, aber es geht doch genau darum und um mehr nicht.

Natürlich steht nirgendwo, dass ich das essen muss. Aber, würde es gekennzeichnet werden? Es könnte Gewinne von Konzernen schmälern, könnte direkt Klage gegen Staaten geben (wie die Tabaklobby auch gern Ländern verklagt, wenn man auf den Packungen schreibt, dass es nicht so gesund ist). Außerdem war die USA auch gegen eine solche Kennzeichnung. Jetzt sag mir, woran man das noch erkennen soll? Wirklich...

Und Opel soll's getan haben, Renault, BMW auch, Daimler steht im Verdacht, wobei man so was gern zurückweist. Mitsubishi soll's übrigens genauso getan haben~
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 00:52 geändert.
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Avatar: Feidl
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klose91Ängste? Das kannst du bitte nicht als Ängste abtun. Das sind Tatsachen. Nicht zuletzt zeigten die Dokumente von Greenpeace das. Du kannst gern damit kommen, wie die anderen, dass es nur Vorschläge waren, aber es geht doch genau darum und um mehr nicht.
Wie kann es Tatsachen über einen Vertrag geben, den es noch gar nicht gibt. Und die Dokumente von Greenpeace zeigen vor allem, dass es noch in vielen Bereichen überhaupt keine Einigung gibt, man also auch gar nicht weiß, in welche Richtung es geht. Eigentlich sollten damit die TTIP-Gegner erstmal beruhigt sein, weil es eben nicht so ist, wie sie befürchtet haben, dass sich die EU übern Tisch ziehen lässt.


klose91Natürlich steht nirgendwo, dass ich das essen muss. Aber, würde es gekennzeichnet werden? [...] Jetzt sag mir, woran man das noch erkennen soll? Wirklich...
Das ist doch nun wirklich nicht schwer, denn da gibt es mindestens drei Möglichkeiten:
1. Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen in der EU gekennzeichnet werden. Das wird sich auch durch TTIP nicht ändern (auch wenns mancher US-Bauer gern hätte)
2. Viele Hersteller schreiben freiwillig drauf, wenn ihre Lebensmittel nicht gentechnisch verändert sind.
3. Achte auf die Kennzeichnung "Made in U.S." - auch nach TTIP wird kaum ein deutscher oder europäischer Lebensmittelproduzent gentechnisch veränderte Lebensmittel herstellen, allein schon aus Imagegründen. Stattdessen werden noch mehr mit gentechnikfreien werben.


klose91Und Opel soll's getan haben, Renault, BMW auch, Daimler steht im Verdacht, wobei man so was gern zurückweist. Mitsubishi soll's übrigens genauso getan haben~
KEIN EINZIGER von diesen hat nach aktuellem Stand illegales im Bezug auf die Abgaswerte getan!!! - es ist genau das, was ich oben geschrieben habe. Nur weil die Abgabswerte in der Praxis abweichen, heißt das noch lange nicht, dass sie illegale Manipulationssoftware angewendet haben.
Mitsubishi hat betrogen, aber nicht an den Abgaswerten, sondern bei der Verbrauchsangabe.
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 01:22 geändert.
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Avatar: Oh Reo#11
klose91 Außerdem scheinen die ärmeren Länder eher die zu sein, die das töfte finden. Frankreich und Deutschland, zwei große, sagen sich da auch: Lass ma' stecken.

Spricht das dann nicht eher für TTIP?!

Dass es bei solchen Abgasmessungen stets nicht ganz sauber zu geht, ist nichts Neues. Der VW-Skandal übertrifft jedoch alles Bisherige bei weitem.

Denke nicht, dass solche Freihandelsabkommen grundsätzlich als "böse" abgetan werden sollten und sicherlich ist die Hysterie nicht in jedem Punkt begründet. In der aktuellen Form wird TTIP aber offenbar ohnehin nicht zustande kommen, zu viele offene Fragen, zu wenige gemeinsame Punkte.
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 01:20 geändert.
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Avatar: ballet de la nuit#12
FeidlDie abstrakte Angst vor TTIP (genauso wie die Angst vor kriminellen Flüchtlingen), die wie jede fast populäre Angst natürlich vor allem Deutschland befällt (zeigt mir ein anderes Land)



Migrant rape fears spread across europe

http://www.reuters.com/article/us-europe-usa-trade-idUSKCN0XI0ATIn the United States, only 18 percent support the deal compared to 53 percent in 2014. 
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Avatar: ballet de la nuit#13
FeidlAtomenergie
Vorbild Japan? Versuchst du jetzt, Atomkraftopposition als irrationale Angst abzutun? Wow.

FeidlGenfood
...dessen Ausbreitung nicht kontrollierbar ist. Eine gewisse Vorsicht ist da mehr als angebracht.

FeidlKlimawandel
Irrationale Angst? Impulsiv? Wow. Das verschlägt einem die Sprache.

Feidlden Begriff "German Angst Rapefugee" gibts nicht umsonst
So paßt das besser.
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Avatar: Feidl
V.I.P.
#14
ballet de la nuit
FeidlAtomenergie
Vorbild Japan? Versuchst du jetzt, Atomkraftopposition als irrationale Angst abzutun? Wow.
Wo habe ich das getan? Aber die Reaktion der Bürger und dann auch der Politik auf Fukushima war irrational. Unsere AKWs waren am Tag nach Fukushima noch genauso sicher (oder unsicher), wie am Tag zuvor. Das man auf Grund der Ereignisse nochmal die Sicherheit überprüft und auch darüber diskutiert, ob man nicht vielleicht früher die AKWs stilllegt, ist selbstverständlich, aber praktisch von einem Tag auf den anderen fast die Hälfte der AKWs stillzulegen, war wie eine Panikreaktion und weltweit einmalig.

ballet de la nuit
FeidlGenfood
...dessen Ausbreitung nicht kontrollierbar ist. Eine gewisse Vorsicht ist da mehr als angebracht.
Ersetze Genfood durch kriminelle Flüchtlinge und du hast die Argumentation der Flüchtlingsgegner.

Vorsicht ist immer angebraucht, aber man kann auch übervorsichtig sein.


ballet de la nuit
Feidl Deswegen steht in dem Beitrag ja auch, dass die Hälfte keine Meinung dazu hat, weil sie zu wenig davon wissen. Sowas würde es in Deutschland nie geben, da hat fast jeder der 80 Millionen eine Meinung zu jedem kontroversen Thema, egal wie komplex es ist.
Unterminiert das nicht deinen Standpunkt gleichermaßen? Oder willst du hier lediglich dein Überlegenheitsgefühl preisgeben?
Eine Demokratie braucht aktive Bürger, die sich an öffentlichen Diskussionen beteiligen. Deutschland ist zum Glück kein platonischer Staat mit dir als herrschendem Philosophen.
Deutschland braucht aktive Bürger, die sich neutral informieren, eine EIGENE Meinung bilden und nicht einfach nur das nachplappern, was Greenpeace und co. labern und DANN sich an der Diskussion beteiligen.
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 08:41 geändert.
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Avatar: クロキューThemenstarter#15
Ist klar, Feidl. Nur weil man zum gleichen Schluss wie die TTIP-Gegner kommt, plappert man alles nach und besitzt damit keine eigene Meinung, weil sie deiner nicht so ganz entspricht. Zu dem Thema hab ich mich gut genug informiert, um damit sagen zu können, dass der ganze Scheiß Mist ist, denn je mehr Informationen durchkommen und man auch findet, desto besser wird die eigene Abwehrhaltung bestätigt.

Ich hätte mit der ganzen Information ja auch zum Schluss kommen können, folgende Punkte cool zu finden:
  • Verkauf von Arbeitnehmerrechten
  • Klimaschutz, who cares?
  • Der allgemeine Schutz von Umwelt, Gesundheit und Verbraucher, braucht doch keiner
  • Tierschutz, aber wen kümmern schon die scheiß Tiere?
  • Kulturelle Erzeugnisse, aber wer braucht das schon, ne.
  • Datenschutz, ganz klar, aber ich hab ja nix zu verbergen
  • Und der Investitionsschutz, der fast zu all diesen Punkten zwangsläufig führt, denn dieser wird Standards untergraben, egal, ob die in TTIP oder sonst wo festgelegt sind. XY braucht nur sagen: Es ist doof, dass ich Salzsäure in dem Jogurt nicht mehr verwenden darf, dadurch gehen mir Gewinne flöten, ich rechne mir mal 20 Mrd. Gewinn aus und verklage die schön. Yeah~ lol, das finde ich gut, endlich Gerechtigkeit für Unternehmen.
Viele Ökonomen selbst haben im übrigen auch schon gesagt, dass es eh nichts bringt. Selbst, wenn man es sehr optimistisch sieht, bleibt der Wirtschaftswachstum eher im Promillebereich, statt dem, was sich die EU da zusammenphantasiert.

Aber CETA und TTIP sind kleine Kinder im Gegensatz zu dem, was einem mit TISA erwarten wird. Gleiche Idee, nur mit weiteren Ländern (Also USA, EU und Asien) und wesentlich irrer sind die Verhandlungen, welche auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Da will man dann so ziemlich grenzenlos aushebeln, was noch übrig ist. Idee ist ja, alles muss privatisiert werden, öffentliche Dienste haben da nix verloren, was in den USA am Beispiel von Wasser sehr gut funktioniert hat. Staaten dürfen im übrigen dann auch ihre Unternehmen nach einem Verkauf nicht wieder ankaufen. Schöne, neo-"liberale" Scheißpolitik.
Beitrag wurde zuletzt am 14.05.2016 11:04 geändert.
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