Japanologie Studium - Erfahrungsberichte?

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Japanologie Studium - Erfahrungsberichte?

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Avatar: YuzaThemenstarter#1
Hallihallo liebe Community,

meine Faszination für Japan wächst von Jahr zu Jahr immer mehr und in letzter Zeit spiele ich mit dem Gedanken, den Studiengang Japanologie (in Wien btw.) in Erwägung zu ziehen.
Daher meine Frage:
Gibt es Leute unter euch, die es studiert haben/momentan studieren?
Was waren eure Erfahrungen?
Gibt es Leute unter euch, die das als Doppel-/Parallelstudium machen (nebenbei würde ich nämlich Kunst auf Lehramt studieren) - ist es vom Arbeitspensum her machbar?
Was habt ihr so für Tipps, um sich schon mal auf das Studium vorzubereiten? (Außer schon mal Katakana und Hiragana zu lernen?)

Ich freue mich auf zahlreiche Antworten :D

Schöne Grüße

Yuza
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Kommentare (1)

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Avatar: ZockerFreak#2
Erfahrungen habe ich zwar keine gemacht, aber da ich mich auch sehr für Japan interessiert habe, habe ich im Netz Unterlagen zum Japanologie Studium gefunden, die ich mir, wenn ich Zeit hatte, durchgelesen hatte.
Dies ist aber schon Jahre her, und in der Zeit hatte ich auch Hiragana und Katakana gelernt.

Ich fand einiges schwer zu verstehen, da das meiste um Gramatik und Kanji ging, aber dennoch hab ich bisschen was aufschnappen können, wie z.b. Fragesätze bilden, Sätze bilden (verb, Nomen ect), unterschiede zu "o", "ga" und "wa"... und ich habe herausgelesen, dass man Hiragana und Katakana wohl in einer Woche lernen muss.
Ich habs im Selbststudium in vllt 3 Monaten gerade mal Hiragana gelernt. ^_^"

Ich sehe gerade. Die Unterlagen beziehen sich auf 3 Semester nur über Gramatik. Japanologie bezieht sich ja nicht nur auf die Sprache, sondern auf Kultur usw. ja auch, aber darüber hab ich nichts.
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Avatar: Penn
V.I.P.
#3
Studiengänge unterscheiden sich natürlich von Universität zu Universität, und gerade bei solchen wie Japanologie, bei denen zu Beginn zumindest der Sprachkurs im Vordergrund steht (scheint in Wien auch der Fall zu sein), hängt zunächst immer viel davon ab.
Ich studiere Japanologie als Teil eines 2-Fach-Bachelors und bin relativ gut durchgekommen bislang. Die ersten beiden Semester würde ich aber in jedem Fall als kritisch ansehen, was den Sprachkurs anbelangt. Habe mir gerade mal das Modulhandbuch der Wiener Japanologie angesehen. Im 1-Fach-Bachelor wird nach einem Semester (offenbar) die passive Beherrschung von 300 Kanji gefordert. Das ist schon üppig. An meiner Uni waren es etwa 200, allerdings hatten ich natürlich durch den Studiengang bedingt auch weniger Wochenstunden.
Hiragana und Katakana vorab zu lernen, ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Überhaupt schadet es sicher auch nicht, sich schon einmal ein paar Kanji einzuprägen. Je weniger Gefahr besteht, nach Semesterstart den Anschluss zu verlieren, desto besser, würde ich sagen. Außerdem halte ich es für gut, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie gesprochenes Japanisch klingt (Aussprache, Satzmelodie). Ich war vor Beginn meines Studiums in Anime-Hochphase und habe ziemlich viele Serien auf Japanisch mit Untertiteln geschaut. Zwar muss man immer Acht geben, dass Anime-Japanisch nicht unbedingt der Realität entspricht, das bezieht sich aber vielleicht eher auf die Formulierungen und betrifft weniger die Aussprache selbst. Japanisches Fernsehen oder Radio (gesprochene Beiträge, die Musik eher weniger) helfen da sicher auch. Ist aber keinerlei Muss, denke ich. Tatsächlich wird es vermutlich darauf hinauslaufen, dass es im Uni-Alltag sehr wenig Gelegenheiten geben wird, sich ungekünstelt auf Japanisch zu verständigen.

Weg von den Sprachkursen: Die Wiener Japanologie ist personell ganz gut aufgestellt und hat drei Professuren, eine in Richtung Literatur und zwei eher im Bereich Sozialwissenschaften (etwas Politik scheint auch dabei zu sein). Mit Sepp Linhart gibt es auch einen ziemlich bekannten Japanologen dort (obwohl der offenbar schon emeritiert ist); von den übrigen Personen sind mir allerdings auch schon ein paar Namen über den Weg gelaufen.
Inhaltlich kann ich eher wenig zu den Seminaren sagen, da die Japanologie meiner Universität andere Schwerpunkte (Linguistik und Geschichte) hat. Klingt aber teilweise schon interessant.

Zum Schluss ein kleiner Dämpfer: Auch wenn man von Land und Sprache fasziniert ist, kostet es schon einiges an Sitzfleisch (beim Lernen), wenn man den Studiengang ernsthaft beschreiten will. Zumindest an meiner Uni ist die Zahl der Absolventen verschwindend gering im Vergleich zu den neuen Einschreibungen. Darüber hinaus muss man sich im Klaren sein, dass die Berufsaussichten nicht die Rosigsten im Garten sind. Mit Lehramt hättest du natürlich eine gute Absicherung, wobei (zumindest in Deutschland) nur eine Handvoll Gymnasien Japanisch als Fremdsprache anbieten.
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Avatar: Nyan-Kun#4
Einen Erfahrungsbericht kann ich zwar nicht beisteuern, aber damals hatte ich auch mit dem Gedanken gespielt Japanologie zu studieren. An der Uni Hamburg, wo es jedes Jahr eine Art Uni-Tag gibt und man sich über die verschiedenen Studiengänge informieren konnte war ich auch auf der Info-Veranstaltung zu Japanologie. Sofort wurde von der Professorin gesagt, dass das kein "Anime-Studium" ist. Wenn sich das Interesse auf Japan nur darauf beschränkt plus Popkultur, der sollte lieber japanisch an einer Volkshochschule nebenbei lernen. Das bringe mehr.

Ich war zu der Zeit nicht einer der Naiven, der das angenommen hatte und hab durchaus ein gewisses Interesse an Japan und der ganzen Geschichte und Kultur dahinter. Dennoch kam ich nach der Info-Veranstaltung, dass extrem gut besucht war, ins grübeln. Nach weiterer Recherche und Überlegungen kam ich zu dem Schluss, dass mein Interesse für Japan allein nicht ausreichend ist, um ein Japanologiestudium zu überstehen. Dafür muss man wirklich brennen und mit Leidenschaft dabei sein, um auch das Lernpensum (vor allem zu Anfang) zu schaffen.

Im laufe der Jahre bin ich übrigens auch auf Leute gestoßen, die Japanologie erfolgreich studiert hatten und am Ende als Übersetzer/Dolmetscher arbeiten. Einer fertigt sogar die deutschen Rohübersetzungen diverse Animeserien an, die dann als Basis für die Dialogbücher der deutschen Synchronfassungen dienen. Er hat soweit ich mich erinnere auch einen sehr kleinen Youtube Kanal. Hab leider den Namen vergessen.

Ob man dafür jedoch wirklich ein Japanologiestudium braucht ist dann die andere Frage.
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Avatar: Mysteryman#5
So ich selbst habe zwar auch kein Japanologie studiert, aber ich habe einige Dinge aufgeschnappt. Außerdem hab ich als Student mit naturwissenschaftlich technischen Fach durchaus Erfahrung mit stressigen zeit/lernintensiven Vorlesungen/Kursen. Ich gebe hier auch mal das weiter was ich so aufgeschnappt habe von Leuten die Japanologie studieren. Zuerst ich muss den anderen Leuten hier zustimmen, dass dieses Studium sehr arbeitsintensiv ist und die Berufsausichten eher unterdurchschnittlich sind. Außerdem ist es so das wie hier schon fast alle geschrieben haben, dass dir schon von Beginn deines Studiums klar sein muss das Animes und Co. quasi keine/nur eine geringe Rolle spielen, die Sprache schwierig ist und auf dich durchaus einige sehr trockene Vorträge zum Thema japanische Geschichte/Gesellschaftstruktur etc. zukommt (es sei den das interessiert dich brennend). Desweiteren spielt zumindest an der Uni woher ich das kenne japanische Literatur auch eine Rolle. Vor den Hiragana/Katakana brauchst du keine Angst zu haben manche sind zwar verwirrend die lernt man aber eigentlich fix. Außerdem muss ich sagen das es gerade zum japanischen Schriftsystem echt viele gute Apps gibt mit denen man das autodidaktisch oder vorlesungsbegleitend lernen kann. Das haben einiger meiner Komilitonen gemacht die als Wahlfach einen Japanischkurs belegt haben. Das kann ich dir auf jeden Fall auch noch mitgeben fast jede Uni bietet japanisch Sprachkurse als Wahlfach an wo du sowieso eines belegen musst. Falls es dir also nur darum geht die Sprache zu lernen ist das vielleicht eine Alternative. Zum Schluss noch ein eher aufmunternder Kommentar: Fast jedes Studium ist aufwendig und man muss viel lernen und rückblickend war mein Abitur gegen mein Studium einfach, aber es gibt eine Menge Leute die sogar einen Abschluss im Physikstudium haben. Das heißt wenn es dich wirklich interessiert und du dich dahinterklemmst kannst du es schaffen. Und es gilt natürlich wie überall wenn man nix riskiert kann man nichts erreichen. Abbrechen kann man ein Studium jederzeit ohne Probleme. Ich hoffe ich kann dir hiermit trotzdem ein wenig weiterhelfen.
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