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Kritik am Genre

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Avatar: Aodhan
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Themenstarter#1
Obwohl ich Liebesgeschichten zwischen Frauen eigentlich sehr gerne mag, bemerke ich bei mir in letzter Zeit eine gewisse Unzufriedenheit. Einiges von dem, was ich gleich schreiben werde, sag ich schon länger, aber es stört mich jetzt noch ein Stück weit mehr als damals.

Bevor ich zum Punkt komme, der mir am wichtigsten ist, möchte ich kurz über das unsägliche Pseudo-Yuri bzw. allgemein über männerorientierte Yuri-Mangas sprechen. Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber ich hab den Eindruck, dass immer mehr solcher Mangas rauskommen. Ich kann ihnen sehr selten etwas abgewinnen, weil ich es für falsch halte, Beziehungen zwischen Frauen zu sexualisieren, zu fetischisieren. Erotik ist toll, aber nicht so, wie sie in solchen Mangas dargestellt wird. Pseudo-Yuri ist oft nur die züchtige Variante davon, viel besser macht es das nicht. Es gibt einige Geschichten, die reine Freundschaften zwischen Frauen darstellen ohne zu fetischisieren, aber das sind Ausnahmen und eigentlich auch nicht die Geschichten, die ich lesen möchte, wenn ich Lust auf Yuri hab.

Aber nun zu meinem Hauptanliegen. Mich stört, dass Yuri-Mangas oft unabhängig vom Alter der Figuren, vom Szenario und von der Stimmung nach Schema F verlaufen. Ob es Fluff ist, eine romantische Komödie, ein Seifenoperdrama oder vielleicht etwas ganz anders - oft dominiert die Liebe die Geschichte. Das klingt im ersten Moment gut, denn die Liebe zwischen Frauen ist es ja, wegen der ich das Genre so mag, aber nur Liebe ist dann vielleicht doch etwas zu wenig. Zumindest so, wie sie in den Yuri-Mangas inszeniert wird. Ich les ja auch sehr gerne Shoujo-Mangas und die sind, selbst wenn die Liebe deutlich im Vordergrund steht, oft einfach facettenreicher (zugegebenermaßen such ich mir dort auch die passenden Mangas raus).

Sogar Yuri-Mangas, die mir zuvor gut gefallen haben, finde ich jetzt nur noch eintönig. Bei Kase-san kann ich mich z. B. nicht mehr dazu aufraffen, die neuen Kapitel zu lesen. Der Manga leidet unter dem "Horimiya-Syndrom". Es gibt eigentlich gar nichts mehr zu erzählen. Selbst die Mangas, die ich jetzt noch les, liegen alle irgendwo im Mittelfeld, während ich es bei einer aktuellen Shounen-Harem-Romcom kaum erwarten kann, bis das nächste Kapitel rauskommt.
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