Nike LEMERCIER

In Angesicht der zunehmenden Macht des Königreich der Sonne, blieb dem amtierenden Herrscher des Regen-Fürstentum eigentlich nur die Option der Zusage, als man ihm das Angebot machte, im Gegenzug für die Hand einer seiner vier Töchter, seinem kleinen Reich die Autonomie zu gewähren. Die Wahl fiel letztlich auf die jüngste Prinzessin, Nike Lemercier, die zwar anfangs alles andere als begeistert von ihrer Zwangsheirat mit dem ihr vollkommen unbekannten Sonnenkönig war, sich aber dennoch verständig und ohne weiteres Murren in die Heimat ihres zukünftigen Gatten aufmachte. Dort angekommen wird sie allerdings schon bald einem ziemlich großen Schock ausgesetzt, als sie ihrem Bräutigam zum ersten mal in Fleisch und Blut gegenüber tritt. Denn entgegen aller Erwartungen handelt es sich bei Livius I., dem Sonnenkönig und Herrscher über den Großteil der Welt, nicht etwa um einen erwachsenen Mann, sondern um einen kleinen Jungen, der es zudem schafft sie mit den Gründen hinter der von ihm initiierten Heirat schon bei ihrer ersten Begegnung zur Weißglut zu treiben.

Als Mitglied der Fürstenfamilie ihrer Heimat besitzt Nike eine ganz besondere Fähigkeit: das Manipulieren des Wetters. Vor allem das Beschwören von Regen, für welches sie ein besonderes, auf das Klima des jeweiligen Ortes angepasste Lied singen muss, kommt einer heiligen Zeremonie gleich, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und letztlich das Interesse des gelangweilten Livius weckte. Dass er sie jedoch nur als Spielzeug ansieht, das ihm jederzeit zu seiner persönlichen Unterhaltung ihre Kräfte vorführen soll, passt Nike rein gar nicht in den Kram, was sie auch offenkundig preisgibt. Auch sonst behandelt sie den jungen Weltherrscher nicht viel anders als andere Menschen, was zwar durchaus seine Folgen mit sich zieht, sie aber auch in keinster Weise irgendwie hemmt.

Denn Nikes Persönlichkeit ist äußerst ungestüm und alles andere als damenhaft, selbst wenn sie zumindest rein äußerlich durchaus eine bildschöne junge Frau sein kann - vorausgesetzt sie will denn überhaupt. Vom stereotypischen Bild einer Prinzessin abweichend, macht sie sich schlichtweg nichts aus schönen Kleidern, teurem Schmuck oder jeglichen anderen Formen von Luxus, sondern erfreut sich an den kleineren Dingen im Leben, die die Welt ihrer Meinung nach erst wirklich schön machen. Livius’ fehlendes Verständnis hierfür ärgert sie deshalb auch nur noch mehr, als er es schon eh bereits tut, hinterlässt in ihr aber auch ein recht beklemmendes Gefühl und Fragen danach, wie dieser kleine Junge denn so unglaublich kaltblütig werden konnte. Je mehr sie jedoch über seine Hintergründe erfährt und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr wandelt sich ihre Beziehung, bis sie schließlich ihre Stellung als seine Ehefrau nicht nur anfängt zu akzeptieren, sondern wirklich Gefühle für ihn entwickelt. Ihren Platz an seiner Seite verteidigt sie deshalb mit allen Mitteln, egal wie groß die Missgunst der anderen Adligen auch sein mag.

Quelle: www.anisearch.de/character/41572