Weiser

In seinem Land ist Mord- und Totschlag an der Tagesordnung und auch er ist davon keine Ausnahme. Bis er eines Tages, nachdem er jemanden tötete, der ihm seinen Parkplatz weggenommen hatte, verhaftet wurde. In Gefangenschaft wird er als Versuchskaninchen missbraucht und einer neuen Methode der Gehirnwäsche unterzogen, die es möglich machen soll, dem Menschen den Gedanken, Verbrechen zu begehen, auszutreiben, indem sie ihm das Selbstbewusstsein nimmt. Den dortigen Wissenschaftlern nach ist nämlich ein übersteigertes Selbstbewusstsein der Grund für alle Verbrechen. Doch nach dem Versuch hat der Mörder auch seinen Arbeitsehrgeiz verloren.

Seine Lebenseinstellung hat sich seitdem komplett verändert und außerdem hat man ihn aus seiner Heimat verbannt. Doch solcherlei Belangen macht ihm nichts aus, denn er hat keinerlei Machtverlangen, einzig allein der Selbsterhaltungstrieb ist ihm geblieben. Auch kann man ihn als Anhänger des Kynismus bezeichnen, nicht zuletzt da er des Königs Angebot auf einen freien Wunsch ablehnt, und zwar mit der Antwort: „Fahr weiter. Du stehst mir mit deinem Wagen in der Sonne und über einen größeren Schatz als die Sonne verfügst auch du nicht.“
Diese Anekdote ist klar an den Vorreiter des Kynismus, Diogenes, angelehnt, der genau wie der Weise ein Leben in Armut lebte, nur mit Dingen, die er wirklich braucht.
Der von den Menschen als Weiser Bezeichnete lebt ein sehr bescheidenes Leben und das wenige, was er besitzt, gibt er ohne zu zögern her. Er hat kein Drang, irgendwas zu tun, lebt ein Leben als Bettler auf der Straße, wandert umher und wird wegen all dieser Dinge von den Umherstehenden für sein Verhalten bewundert.

Quelle: www.anisearch.de/character/16454