AsaneRedakteur
#1(Triggerwarnung: es kommen schlimme Worte vor. Ganz, ganz schlimme!)
Diesem Anime wird im folgenden mehr Wohlwollen zuteil, als er eigentlich verdient hätte. Das liegt zum einen am Genre. Denn Werbevideos sollte man vielleicht besser mit anderen Augen betrachten als normale Animes und dementsprechend einen anderen Maßstab anlegen. Zum anderen liegt das am Studio. Fast alles, was Studio Colorido anfasst, wird zu Gold. Es wäre kleinlich, da noch auf Äußerlichkeiten wie Animation, Charaktere, Handlung und Plot einzugehen.
Soviel vorweg als fadenscheinige Rechtfertigung.
In einer Welt, die bedeutend schöner und geordneter ist als die unsere, leben zwei Superhelden, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Stadt retten – soll heißen: sobald die Schule aus ist – und die unter Zuhilfenahme von verschiedensten Reißverschlüssen die wundersamsten Dinge vollbringen. Leben retten, Beziehungen retten, Sachen reparieren – was man mit Reißverschlüssen halt so gewöhnlich macht. Genau: Reißverschlüsse also.
Reißverschlüsse sind ja keine Raketenwissenschaft. Man kann sie aufmachen, zumachen und manchmal klemmen sie. Dieser kurze Anime belehrt uns eines besseren: Diese zippigen Dinger sind nicht nur ein wesentlicher, ja der unverzichtbare Bestandteil unserer Gesellschaft, sie bilden praktisch die Grundlagen unserer Zivilisation. Zu diesem Eindruck muss man unweigerlich gelangen, wenn man sich mal die Website der beworbenen Firma ansieht:
Und schon die Namen dieser Wunderdinge klingen wie Prototypen von fiktiven NASA-Raumsonden: PROSEAL, AUROLITE, METALUXE, click-TRAK.
Ganz klar: was ich in diesem tristen Leben schon immer vermisst habe, war eine App für meinen Reißverschluss.
Zurück zum Thema:
Colorido macht hier das, was sie am besten können. futuristische Stadtlandschaften in leuchtendem Plastikbunt, bevölkert von immerzu fröhlichen, optimistischen Menschen im Buntstiftstil mit einer dezenten Nuance von Farbkreide.
Youji und Kei heißen der Bub und das Mädchen, die hier die Superhelden geben, sekundiert von einem Robo-Teddybär in formvollendeter Superman-Pose, der ohne weiteres aus »Wonder Garden« entsprungen sein könnte – wie auch »Paulette no Isu« eine frühe Produktion dieses Studios, und beide besitzen ganz ähnliche optische Qualitäten.
Zuerst wird an allerhand problematischen Fällen die Vielfältigkeit und unschlagbare Qualität der Reißverschlüsse demonstriert, die mit diesen Geräten hier verschossen werden. Man sieht Kei zu Beginn des Animes daran tüfteln, und Leute, die selber schon mal mit elektronischen Bauteilen rumgelötet haben, werden erkennen, daß man das nicht allzu ernst nehmen sollte.
Mit diesen Reißverschlüssen kann man immerhin auch Pools reparieren, in denen auch, wie einstens im IKEA-Katalog, die politisch korrekte Negerquote Quote von black people of color zu white people of color eingehalten wird, vorbildlich und ästhetisch ansprechend nach Farbwert geordnet.
Aber auch härteren Prüfungen hält das Arbeitsmaterial klaglos stand, wie man an dieser Szene erkennen kann, die – jede Wette! – von "Attack on Titan" inspiriert ist. Bei der alten Dame, die hier zu sehen ist, handelt es sich mitnichten um die Oma; es ist die Pflegemutter (Inklusion in der Schule!) der beiden, und angedeutete Rückblenden geben einen vagen Eindruck von tragischer Kindheit, woraus sich zu gegebener Zeit Motivation, Moral und Mutmachgeschichten pressen lassen dürften.
So befällt den Zuschauer angesichts dieser vorbildlich aufgeräumten Welt nicht nur sentimentale Zuversicht und Vertrauen in den Tatendrang der Jugend, sondern auch ein ganzer Schwung politisch korrekter Zeichen und Botschaften, die er erst einmal verdauen muss.
Diesem Anime wird im folgenden mehr Wohlwollen zuteil, als er eigentlich verdient hätte. Das liegt zum einen am Genre. Denn Werbevideos sollte man vielleicht besser mit anderen Augen betrachten als normale Animes und dementsprechend einen anderen Maßstab anlegen. Zum anderen liegt das am Studio. Fast alles, was Studio Colorido anfasst, wird zu Gold. Es wäre kleinlich, da noch auf Äußerlichkeiten wie Animation, Charaktere, Handlung und Plot einzugehen.
Soviel vorweg als fadenscheinige Rechtfertigung.
In einer Welt, die bedeutend schöner und geordneter ist als die unsere, leben zwei Superhelden, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Stadt retten – soll heißen: sobald die Schule aus ist – und die unter Zuhilfenahme von verschiedensten Reißverschlüssen die wundersamsten Dinge vollbringen. Leben retten, Beziehungen retten, Sachen reparieren – was man mit Reißverschlüssen halt so gewöhnlich macht. Genau: Reißverschlüsse also.
Reißverschlüsse sind ja keine Raketenwissenschaft. Man kann sie aufmachen, zumachen und manchmal klemmen sie. Dieser kurze Anime belehrt uns eines besseren: Diese zippigen Dinger sind nicht nur ein wesentlicher, ja der unverzichtbare Bestandteil unserer Gesellschaft, sie bilden praktisch die Grundlagen unserer Zivilisation. Zu diesem Eindruck muss man unweigerlich gelangen, wenn man sich mal die Website der beworbenen Firma ansieht:
YKK In the anime, Yoji and Kei put fantastical zippers to myriad uses. Their nifty tools stretch, shrink and emit light, performing an astounding array of functions, but some of them are in fact true-to-life features of YKK zippers. Here we present the original technology and products upon which the zippers in the anime are based.
Und schon die Namen dieser Wunderdinge klingen wie Prototypen von fiktiven NASA-Raumsonden: PROSEAL, AUROLITE, METALUXE, click-TRAK.
YKK In the near future, we may use zippers in new ways, like controlling or automating their movement via apps from far away.
Ganz klar: was ich in diesem tristen Leben schon immer vermisst habe, war eine App für meinen Reißverschluss.
Zurück zum Thema:
Colorido macht hier das, was sie am besten können. futuristische Stadtlandschaften in leuchtendem Plastikbunt, bevölkert von immerzu fröhlichen, optimistischen Menschen im Buntstiftstil mit einer dezenten Nuance von Farbkreide.
Youji und Kei heißen der Bub und das Mädchen, die hier die Superhelden geben, sekundiert von einem Robo-Teddybär in formvollendeter Superman-Pose, der ohne weiteres aus »Wonder Garden« entsprungen sein könnte – wie auch »Paulette no Isu« eine frühe Produktion dieses Studios, und beide besitzen ganz ähnliche optische Qualitäten.
Zuerst wird an allerhand problematischen Fällen die Vielfältigkeit und unschlagbare Qualität der Reißverschlüsse demonstriert, die mit diesen Geräten hier verschossen werden. Man sieht Kei zu Beginn des Animes daran tüfteln, und Leute, die selber schon mal mit elektronischen Bauteilen rumgelötet haben, werden erkennen, daß man das nicht allzu ernst nehmen sollte.
Mit diesen Reißverschlüssen kann man immerhin auch Pools reparieren, in denen auch, wie einstens im IKEA-Katalog, die politisch korrekte Negerquote Quote von black people of color zu white people of color eingehalten wird, vorbildlich und ästhetisch ansprechend nach Farbwert geordnet.
Aber auch härteren Prüfungen hält das Arbeitsmaterial klaglos stand, wie man an dieser Szene erkennen kann, die – jede Wette! – von "Attack on Titan" inspiriert ist. Bei der alten Dame, die hier zu sehen ist, handelt es sich mitnichten um die Oma; es ist die Pflegemutter (Inklusion in der Schule!) der beiden, und angedeutete Rückblenden geben einen vagen Eindruck von tragischer Kindheit, woraus sich zu gegebener Zeit Motivation, Moral und Mutmachgeschichten pressen lassen dürften.
So befällt den Zuschauer angesichts dieser vorbildlich aufgeräumten Welt nicht nur sentimentale Zuversicht und Vertrauen in den Tatendrang der Jugend, sondern auch ein ganzer Schwung politisch korrekter Zeichen und Botschaften, die er erst einmal verdauen muss.
Beitrag wurde zuletzt am 21.03.2024 03:14 geändert.
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