Under the Dog (2016)

Rezensionen – Under the Dog

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Under the Dog“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Noa
V.I.P.
#1
Vor gut Zwei Jahren wurde das Projekt offiziell nach der Beendigung seines Kickstarter-Projekt bekannt gegeben und stellte mit fast 900.000 $ ein neuen Rekord in der angesammelten Spendensumme in der Kategorie Animation bei Kickstarter dar.
Ein Film welches die Tradition alter Science-Fiction Klassiker wie z.B. Ghost in the Shell oder Akira folgen soll und dessen Ausgangsmaterial bereits zwischen 1994 und 1995 geschrieben wurde. Doch wie viel steckt drin?

Die Handlung spielt in der nahen Zukunft. 5 Jahre nach den Terroranschlag auf die Olympischen Spiele in Tokyo beschließt der zwischenstaatlicher Zusammenschluss der UNO eine neue Einheit zu gründen. Ziel der Mitglieder dieser verdeckten Einheit ist das finden der Terroristen und ihre Exekution.

Es ist in der Tat erstaunlich was man hier geleistet hat. Das Charakterdesign empfinde ich persönlich als sehr passend und schick gezeichnet. Man verleiht jeden einzelnen Charakter eine spezifische Note und hebt diese zugleich vom typischen Anime Klischee ab. Ein Punkt auf den ich weiter unten zu sprechen kommen möchte. Die Animationen spielen auf der oberen Liga mit. Hier merkt man dem Projekt deutlich an, dass ein großes Budget und eine Menge Zeit zur Verfügung stand, die Veröffentlichung der OVA wurde einige Male verschoben. Die Detaillierung in den Hintergründen ist auf jeden Fall ansehnlich und harmoniert zum großen Teil mit den Soundtrack. Zusammen bildet man den Aufbau der Atmosphäre und das gelungene Einfangen des Szenario. Actionen-Szenen sind flüssig und mehr als Top animiert, eine Glanzleistung.

Eine gute allein stehende OVA mit einer soliden Laufzeit, die sich wie aus den 90er-Jahren entsprungen anfühlt, gute Action und Animation bietet, schön musikalisch untermalt wurde, jedoch nicht mit der Handlung punkten kann.
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Avatar: Jira#2
Nachdem ich nun Under the Dog gesehen habe, kann ich verstehen, dass das Ausgangsmaterial, bereits im Jahre 1995 verfasst, bis jetzt niemals verfilmt wurde.


Es fühlt sich so an, als habe man versucht, ein 90-seitiges Drehbuch auf 25 Seiten zu kürzen und alle Handlungselemente beizubehalten. Jene Handlung wird dadurch so konfus erzählt, dass man sich gar nicht erst die Mühe machen sollte, ihr zu folgen. Man hat es hier sowieso eher mit einem klassischen Actioner zu tun, als mit der existenzialistischen Science-Fiction, die der Anime offensichtlich gerne sein würde. Abseits der Erzählweise missfällt mir auch das Setting. Trotz der kreativen Freiheit, die dem durch Kickstarter finanzierten Anime innewohnen sollte, hat man sich wieder für eine High-School-Schülerin als Hauptfigur entschieden, welche als Teenagerin eindeutig nicht den Job machen sollte, den sie in dieser OVA tut. Dies zerstört die Glaubwürdigkeit fast gänzlich. Der eigentlich als Hauptfigur vermarktete Charakter wird erst im letzten Drittel aktiv und ist charakterlich ein Pappkarton, eine mittelmäßige Ausarbeitung der "Action Girl"-Trope.

Auch die Regie ist vergleichsweise mittelmäßig. Masahiro Andou hat bereits mit großen Anime-Regisseuren wie Osamu Dezaki, Hideaki Anno, Mamoru Oshii und Yoshiyuki Tomino gearbeitet, sich aber nichts von seinen ehemaligen Vorgesetzten abgeschaut. Oftmals wirkt die OVA zu gelangweilt, die Action teils aufgesetzt. Halbherzig wurden die "emotionalen" Momente inszeniert, welche aber nicht nur an jener Inszenierung scheitern, sondern auch daran, dass die Figuren leblos und blass bleiben und man kein Mitgefühl für sie aufbringen kann, egal wie sehr man es versucht.

Um nicht durchweg negativ zu sein, seien auch der gute Soundtrack und die überdurchschnittlichen, durchaus hübsch anzusehenden Animationen genannt.  Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben, sodass man dem Anime sein Budget wirklich ansieht. Die CG-Effekte  binden sich beinahe nahtlos in die 2D-Hintergründe ein. Hier hat man gute Arbeit abgeliefert.

Sowohl die Werke des Anime Mirai Project, wie auch die der Japan Animator Expo zeigen uns, dass Kürze keineswegs einer interessanten Handlung und sympathischen Figuren im Weg stehen muss. Um den Vergleich mit den 90er-Sci-Fi-Werken beizubehalten, welchen dieser Anime nacheifert, gibt es nur zu sagen: Dieser Anime befindet sich weder in der "Meisterwerk"-Kategorie eines Ghost in the Shell, noch in der "So bad it's good"-Kategorie eines Genocyber. So bleibt er leider nur unterdurchschnittlich.
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