Yurikuma Arashi (2015)

Yuri Kuma Arashi / ユリ熊嵐

Vorstellung: Yuri Kuma Arashi

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aniSearchler
Themenstarter#1

Yuri Kuma Arashi (ユリ熊嵐) ist eine japanischer Yuri-Anime nach einer Geschichte von Kei Takahashi, Takayo Ikami und Kunihiko Ikuhara, der ebenfalls die Leitung der Produktion übernahm.
Die Fantasy-Serie wurde erstmals im August 2012 über eine Website angekündigt, wo man sie als „Penguinbear-Projekt“ titulierte. Bei einer geschlossenen Veranstaltung am 23. März 2013 kündigte man die Produktion des TV-Anime an und führte einige kurze Animationssequenzen vor. Weitere Details folgten am 24. August 2014 auf der offiziellen Webseite des Animes, wo unter anderem das ausführende Animationsstudio Silver Link und die Charakterdesignerin Etsuko Sumimoto, die die originalen Charakterdesigns von Akiko Morishima für den Anime anpasste, bekannt gegeben wurden. Die von Akiko Morishima illustrierte Manga-Adaption serialisierte Gentousha in seinem Seinen-Magazin Comic Birz bereits ab Februar 2014.
Die Erstausstrahlung der TV-Serie fand in Japan zwischen dem 5. Januar 2015 und dem 31. März 2015 statt. Crunchyroll streamte den Simulcast mit deutschen Untertitel. In Nordamerika und dem Vereinigten Königreich lizenzierte Funimation den Anime für die Simultanübertragung der Untertitelversion und die Broadcast-Dub-Version vom 16. März 2015.
Das Opening „Ano Mori de Matteru“ (あの森で待ってる) spielte Bonjour Suzuki ein. Das Ending „Territory“ sangen die Synchronsprecherinnen der drei Hauptcharaktere Miho Arakawa, Yoshiko Ikuta und Nozomi Yamane. Yukari Hashimoto komponierte die Musik; der Soundtrack erschien am 24. April 2015.
Der Name der Serie Yuri Kuma Arashi ist ein Verweis auf Akira Yoshimuras Roman Kuma Arashi (『羆嵐』 , 1982), der auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1915 beruht, dem Sankebetsu Brown Bear Incident (三毛別羆事件, Sankebetsu Higuma jiken). Über weitere konkrete Beziehungen des Romans mit dem Anime, die über die menschenangreifenden Bären hinausgehen, gibt es jedoch nur Spekulationen.

BeschreibungEs begann mit der Explosion des Asteroiden Kumaria irgendwo in den Untiefen des Weltraums.
In der Folge wurden seine Fragmente zu einem Meteoritenschauer, der auf die Erde herabregnete und dazu führte, dass sich Bären auf der ganzen Welt erhoben und begannen die Menschheit zu attackieren. Im Kampf Mensch vs. Bär aßen die Bären die Menschen, während diese die Bären niederschossen, was zu einem nie endenden Kampf und einer Spirale des Hasses führte. Letztendlich errichtete man eine Barriere zwischen den Menschen und den Bären und beide Seiten verzichteten auf weitere Angriffe.

In der Welt der Menschen:
Eines Morgens treffen sich die beiden Schülerinnen der Arashigaoka Akademie, Kureha Tsubaki und Sumika Izumino, gerade wieder beim Beet voller weißer Lilien hinter ihrer Schule. Dieses hat für die beiden Liebhaber eine ganz spezielle Bedeutung, doch wird ihre Zweisamkeit an diesem Tag je durch den Bärenalarm gestört, der die Invasion der Bären in die Welt der Menschen bedeutet. Wie Kureha später herausfindet, sind die eben in ihre Klasse gewechselten Schülerinnen Ginko Yurishiro und Lulu Yurigasaki in Wirklichkeit Bären, die gekommen sind, um sich ihre Bäuche mit Menschenfleisch vollzuschlagen, wobei Ginko es speziell auf Kureha abgesehen hat, was auch Sumika in besondere Gefahr bringt.

Trailer

Yuri Kuma Arashi - Trailer



Teilt hier eure Erwartungen vor Start der Serie oder eure ersten Eindrücke und Meinungen zu den jeweils fortlaufenden Episoden mit der Community. Wenn ihr über eine bestimmte Episode schreibt, so nennt bitte zur besseren Übersicht vorneweg die jeweilige Episodenzahl. Und um anderen nicht die Spannung an der Serie zu nehmen, achtet auch bitte darauf, Spoiler entsprechend zu kennzeichnen. Und nun viel Spaß beim Diskutieren!
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Avatar: Guune#2

Yuri Kuma Arashi
Kritischer Kommentar und Appell für mehr Toleranz

In Anbetracht der hiesigen Rezensionen habe ich stellenweise das Gefühl, dass vielen der Sinngehalt und Zweck dieses Werkes nicht ganz schlüssig ist, wenngleich ich gestehen muss, dass der inflationäre Gebrauch von Symboliken die Sache nicht erleichtert. Nichtsdestotrotz habe ich mich mit dem Anime genauesten auseinandergesetzt und möchte nun eine Lanze für Kunihiko Ikuharas Meisterwerk brechen, da mich die Message und Inszenierung vollends beeindruckt.

Was könnten Gründe für die schlechte Bewertung sein? Es mag durchaus nicht von der Hand zu weisen sein, dass Yuri Kuma Arashi auf den ersten Blick als ein Konglomerat aus abgedrehten und kunterbunten Elementen definiert werden kann. Die Prämissen sind möglichenfalls zu absurd, als dass sie in einem wahrhaften und logischen Schluss münden. Zweitens widmet sich die Show eindeutig dem Lesbianismus, eine Thematik die nicht jedermanns Freund ist. Zu guter Letzt könnte - mit Abstand - die Symbolik Grund sein, den Anime zu ignorieren oder gar fallenzulassen. Geschmäcker sind unterschiedlich, keine Frage, aber es ist mir dennoch ein Herzenswunsch das Gesamtwerk auf Herz und Nieren zu überprüfen, aufzuzeigen, dass da mehr als süße, abgedrehte Bärchen und blasse Protagonistinnen hinter steckt. Eventuell mag das auch ein springender Punkt gewesen sein. Manch einer dachte es sei nicht anderes als Fanservice im Bärenkostüm, vielleicht glaubten viele auch sie bekommen eine süße, verschrobene Yuri Romanze zu sehen … es tut mir Leid, ihr wurdet dann ein Teil von dem was satirisiert wurde. Und Gott sei es gedankt, ich dachte schon, Grund wäre, alle Protagonistinnen seien rothaarig.

Inhalt

Kritik
- Die Japanische Gesellschaft
- Das Yuri – Genre
- Der unsichtbare Sturm
- Fazit

Charaktere
- Yuriika (und ihr Adoptiv'vater')
- Sumika

- Kumaria
- Ginko (und Mitsuko)
- Lulu
- Harishima
- Das Gericht (Life Sexy, Cool und Beauty)
- Prinz Mirun

Symbolik
- Die Bären
- Der Spiegel
- Kurehas Geburtstag
Architektur:
- Der Lilien Garten
- Das Wohnhaus
- Dachterrasse
Tropen im Yuri Genre:
- Das gemeinsame Bad
- ' I eat you up '

Fazit

Referenzen

Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:11 geändert.
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Avatar: Guune#3

Kritik

Es gibt mehrere Kritikpunkte die von Yuri Kuma Arashi allegorisch in Szene gesetzt werden:
 
Wie oben erwähnt gilt es eine komplexe, aber vielförmige Liebesgeschichte zu erzählen. Dessen ungeachtet ist es in erster Linie ein soziopolitischer Kommentar über den Umgang mit homosexuellen Menschen (und deren Beziehungen) sowie die anhaltenden Zustände des Yuri Genres in einer patriarchalischen Gesellschaft. Es soll die Wahrnehmung von Vorurteilen, insbesondere sexueller Diskriminierung und Rassismus, sensibilieren. Zudem beinhaltet es religiöse Konnotationen, die mit vorgefassten Dogmen verbunden sind. 
 
Es gibt Tabuthemen über die nicht gesprochen wird und sollte sich doch eine Stimme erheben, gibt es Taktiken die vor Zensur schützen. Man denke zum Beispiel an die dystopische Fabel Farm der Tiere von Orwell … ähnlich in der Machart wäre auch Yuri Kuma Arashi. Auf der einen Seite sind die Intentionen augenfällig, aber auf der anderen Seite muss schon etwas genauer geschaut werden, um zu erkennen, was der Anime uns eigentlich sagen will. Als erstes am Pranger gestellt werden soll:

Die Japanische Gesellschaft

Die Essenz des Animes ist es auf die passiv-aggressive Grausamkeit hinzuweisen, mit denen sich Homosexuelle in Japan auseinandersetzen und denen sie tagtäglich gegenüberstehen. Das schließt vornehmlich lesbische Liebe ein, dargestellt durch den Unsichtbaren Sturm (eine Gruppe von Tyrannen) und den Bären … die Heldin Kureha wird von der Gemeinschaft ausgeschlossen und gejagt, weil sie anders ist. Im Endeffekt können die Charaktere nur zwischen zwei Wegen wählen: I. Unsichtbarkeit oder II. Ausgrenzung. Was bedeutet das für die Betroffenen? Sie laufen Gefahr Opfer gewalttätiger Handlungen zu werden, fernerhin leben sie in ständiger Angst vor sozialer Ausgrenzung und kämpfen mit Verleugnungen. Im schlimmsten Fall fördern diese Belastungen Depressionen, die zu suizidalen Gedankengut führen.

Ähnlich wie in der Antike ist auch Homosexualität in der japanischen Geschichte ein offenes Geheimnis. Vornehmlich für höhergestellte Männer in Machtpositionen, zum Beispiel die Samurai. Also im Militär (vorbehalten auch dem Theater und Klerus). Heutzutage gibt es zwar mehr oder weniger Gesetze, die Homosexuelle schützen, dennoch sieht die Realität leider anders aus. Gleichgeschlechtliche Beziehungen werden gerne als Kindheitsexperimente akzeptiert, die verschwinden sobald die Schule beendet wurde und man sich dem erwachsenen Leben widmet, ergo dem heterosexuellen Gefüge. Das mitunter größte Problem in der japanischen Gesellschaft in puncto Homosexualität ist nämlich Folgendes: es wird akzeptiert, aber wehe es wird darüber gesprochen. Der Japaner mag gemeinhin in den Medien und Comicregalen mit der Materie konfrontiert werden, es lesen, es sich anschauen, aber komischerweise kennt niemand einen Schwulen oder eine Lesbe, denn gar die Betroffenen wissen selbst um die Ablehnung am besten Bescheid und verschweigen, dass sie homosexuell sind. Die Japaner sind ungemein traditionell. Die Tochter oder der Sohn ist homosexuell?! Wer trägt nun Sorge dafür, dass der Familienname bestehen bleibt und Kinder gezeugt werden? Sogar in manch Führungsposition ist es unabdingbar verheiratet zu sein (oder um überhaupt erst mal die Karriereleiter zu erklimmen). Bisher hat auch nur ein Bezirk in Japan die 'homosexuelle Ehe' legalisiert … ich setze es absichtlich in Klammern, weil ich diese Ausdrucksweise unmöglich finde – denn das impliziert auch eine Art Ausgrenzung. Ehe ist Ehe. Wir sind alle Homo (= Mensch). Genauso gut kann auch der Anime mit seiner Kritik auf Deutschland gemünzt werden, denn hier schaut es was LGBTQ Rechte und Ähnlichem betrifft, ebenso dürftig aus.

Wer sich einfach mal ein bisschen genauer mit Homosexualität in Japan (Asien) beschäftigt, wird schnell erkennen, dass es notwendig ist eben diese Missstände anzuprangern und das tut Yuri Kuma Arashi und es wirft weiterhin auch einen kritischen Blick auf:      

Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:13 geändert.
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Avatar: Guune#4

Das Yuri – Genre

Der Begriff Yuri (jap. 百合, dt. „Lilie“) hat in den letzten Jahren eine ganz andere Bedeutung angenommen, als es vorrangig der Fall war und repräsentiert mittlerweile ein gesamtes Genre: die Liebe zwischen Frauen. Viele Japaner haben kein Problem mit same-sex Manga (sie lesen diese gern), aber verschwenden keinen Gedanken an die tatsächlichen 'LGBTQ Leute' oder deren Rechte. Anscheinend gibt es für das Gros überhaupt keine Korrelation zwischen den beiden genannten Dingen.

Yuri (aber auch Yaoi) Manga / Anime sind problematisch, zumal sie in erster Linie an einem heterosexuellen Publikum gerichtet sind und zum Großteil von heterosexuellen Männern diktiert werden. Wer vielleicht ein paar Beiträge meinerseits verfolgt, weiß, dass ich des Öfteren über die Yuri Medien schimpfe, weil es kaum ein Titel gibt, in dem nicht mit Fetischen und Tropen um sich geschmissen wird. Authentische Geschichten werden ohne Zögern ghettoisiert. Und gerade mit diesen Stereotypen macht der Anime kurzen Prozess.

Die Show führt uns nämlich zwei grundsätzliche Stereotype von Homosexuellen in Japan (Genre) vor:
1.
die keuschen und reinen Lilien, die förmlich in die Asexualtität hineingezwängt werden und 2. die gierigen Bären, die frank und frei ihre Lust ausleben – ohne Rücksicht auf Verluste und ihrer Umwelt. Meines Erachtens stellt die Serie diese Klischees sehr gut dar und demonstriert anschaulich, warum diese Ansichten falsch sind und dass die Menschen, denen sie auferlegt werden, darunter leiden. Zu Beginn spielen die Charaktere ihre Rolle äußerst konsequent: Wir haben auf der einen Seite Kureha und ihre Freundin Sumika – beide verbindet eine unschuldige aber intensive, körperlose Liebe. Auf der anderen Seite stehen dann die aggressiven, triebhaften Bären (Lesben) Ginko und Lulu, von unersättlichen Hunger getrieben, menschliche Mädchen zu 'essen' - vor allem Kureha. In einer Welt, in der es sich schickt sich anzupassen und unsichtbar zu werden, wie soll da bitte ein Lebewesen den Mut fassen an seiner Liebe festzuhalten? Die Parallele zur Gesellschaft ist eindeutig: Wenn lesbische Beziehungen weiterhin stereotypisch bleiben, da sie entweder unschuldig, unbefleckt und süß oder fordernd aggressiv und liebestoll dargestellt werden, bleibt kein Raum für authentische und komplexe Beziehungen, die anerkennt werden.

Ich danke also Yuri Kuma Arashi für diesen Aufschrei, der sich gegen sexistische Medien richtet.


Ein jedem dürfte aufgefallen sein, dass der Anime voller Metaphern, Allegorien und Symbolik steckt. Der Unsichtbare Sturm, der Tag der Trennung oder die Mauer des Aussterbens … sie alle dienen einem Zweck: die angerissenen Punkte zu illustrieren. Ich habe mir den Unsichtbaren Sturm herausgepickt und möchte diesen explizieren:

Der Unsichtbare Sturm

Der Unsichtbare Sturm ist weit mehr als eine einfache Gruppe von Unterdrücker. Das oberste Ziel ist den sündhaften Rest der Gesellschaft in die Schranken zu weisen – diese wieder in einem diktierten Gemeinwesen zu pressen. Denn die Gesellschaft beharrt schon viel zu lange auf das Stigma der Diskriminierung und brandmarkt Homosexuelle oder der LGBT-Szene-Angehörende.

Das Ausschlussverfahren wird derart gestaltet, dass Personen, die homosexuelle Tendenzen aufweisen quasi aus der Schule exkommuniziert werden. Der Begriff Unsichtbarer Sturm macht Sinn und passt vorzüglich, denn wir beobachten Mädchen, die an ihren Telefonen sitzen und anonym ein Opfer erkoren. Aktuell ist Cyper Mobbing ein brisantes Thema – welches in der Serie metaphorisch mit dem Unsichtbaren Sturm behandelt wird. Spott und Hohn kommt wie ein unheilbringender Sturm über das Opfer. Die heutige Technologie mit ihren Smartphone und Computern hält eine ganz neue Angriffsplattform bereit, in der ein jeder unsichtbar, effektiv und im Kollektiv Menschen aufs Übelste erniedrigen kann. Auch Kureha gerät mehrmals in den Fokus des Unsichtbaren Sturmes, als sie sich zB. als kleines Kind in einen Bären verliebte und diesen sogar rettete. Die Kühnheit dann zu behaupten, dass Bären und Menschen (Frau x Frau) sich lieben können, katapultierte sie direkt in den wütenden Mob. Und was war kurz vor dem Angriff zu hören? „Mama hat gesagt …“ Kinder die zu Tätern werden, weil ihnen eine schlechte Beeinflussung / Erziehung der Eltern zuteilwurde und sie ohne jegliches Verständnis für Toleranz aufwuchsen.
Der Gesellschaft soll hier ein Spiegel vor Augen geführt werden, der ihnen zeigt, dass nicht Menschen ganzheitlich ausgeschlossen werden sollen, weil sie den vermeintlichen gesellschaftlichen Normen nicht Folge leisten.

Interessant und Erwähnung finden sollte bezüglich des Unsichtbaren Sturmes noch folgender Aspekt: die Beteiligten sehen sich selbst als Helden, die das Böse bekämpfen und bestrafen. Sie sind ein atomarer Mob, der selbst mit dem Verschwinden / Ableben eines Führers unermüdlich die Aktivitäten fortführt. Irgendwann findet sich immer eine Person die bereit ist die Bewegung anzuführen und vermeintlich soziale Werte wiederherstellt. Das faszinierende, obgleich sonderbarste an allem ist jedoch, dass der Sturm das Böse braucht, denn wenngleich niemand da ist, der ‚anders‘ scheint und gegen dem zu Felde gezogen wird, sucht sich die Gruppe einfach willkürlich ein nächstes Opfer. Erst der Feind legitimiert diese Gruppe.

Fazit

Eine Szene am Ende bietet einen guten Schlusssatz zum Unsichtbaren Sturm:
Die Masse erhebt sich erneut, um das Böse zu attackieren, doch ein Mädchen verlässt wortkarg den Raum. Solange auch nur ein einziges Individuum aufsteht, sich auflehnt, werden andere inspiriert richtig zu handeln. Veränderung ist unvermeidlich, warum also nicht auch positive.

Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:15 geändert.
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Avatar: Guune#5

Charaktere

Zuallererst die Stärke der Show liegt nicht in ihren Charakteren, deren Entwicklungen etc. ... Nein, die Serie will uns auch keine Charakterstudie par excellence bieten, vielmehr dienen diese nämlich einen ganz anderen Zweck: die Charaktere werden oft selbst zu Symbolen, die ein bestimmtes Element im Yuri Genre repräsentieren, einen Konflikt verkörpern oder als kritisches Stilmittel dienen. Summa summarum haben die drei Hauptfiguren eines gemeinsam: sie alle kämpfen um in ihrer jeweiligen Sphäre akzeptiert zu werden.

Im Folgenden schreibe ich etwas über die Charas, die mir sofort im Verlauf der Serie ins Auge sprangen und bemerkenswertes Potenzial aufweisen.

Yuriika (und ihr Adoptiv'vater')

enthält Spoiler!

Yuriika ist die einzige Person in diesem Anime, die ihre Liebe aufgab. Ihr Vater, der aber augenfällig eine Frau ist, lehrte ihr, das Dinge, die nicht sicher in einer Box verwahrt werden einer Verunreinigung anheimfallen. Freunde japanischer Religionsgeschichte erkennen sofort die Anspielungen auf Kegare. Der Tod gilt als Quelle von Kegare – man denke dabei an die Beziehung zwischen Yuriika und Reia. Von ihrer einst geliebten Freundin verletzt und hintergangen, versucht sie die erdrückende Leere dahingehend zu stillen, dass sie alles in Schachteln steckt, denn diese Erinnerungen, sind die einzigen Dinge, die konstant bleiben, und rein sind. In ihrem Herzen gibt es weder Liebe für Mensch noch Bär. Nach allem was passiert ist, bleibt ihr nur eine Stütze: die Lehren ihres Vaters, nur denen schenkt sie noch vertrauen. Und so ist es unvermeidlich, dass auch sie am Rassismus teilnimmt und im Verborgenen die Mädchen manipuliert und den Weg der Unterdrückung wählt. Doch was ist die Quintessenz? Letztlich war das einzige, was war, was sie verlor und was ihr das kostbarste Gut war, die Liebe.   

Sumika

Sumika ein Tropus des Yuri Genri. Sie verkörpert die jungfräuliche, wahrhaftige Liebe. Kann so etwas denn existieren? Wohl kaum. Gerade die Unvollkommenheit macht doch den Reiz aus, es bietet Freiräume für Entwicklungen und verhindert Stagnation.

Kumaria

enthält Spoiler!

Als Gott. Schlussendlich gestattet selbst Gott das zwei Menschen des gleichen Geschlechts zusammen sein können und einander lieben sollen.

Ginko (und Mitsuko)

enthält Spoiler!

Phrasen. Wer hat sie noch nicht gehört oder war Ohrenzeuge in Liebesfilmen. Es ist einfach zu sagen, ich würde alles für dich tun. Aber wenn dann Taten auf Worte folgen, wer ist bereit eine Kugel zu kassieren? Ginko! Allerdings möchte ich auf etwas anderes eingehen. Ginko und Mitsuko.

Mitsuko symbolisiert die Begierde und Lust, Leidenschaft sowie Sünde. Ihr Credo ist Folge deinen Instinkten. Die Szene auf dem Bett. Mitsuko verschmilzt mit Ginko – denn wie bequem (Bett) kann der Genuss von Sünde sein, wie verführerisch sich ihrer zu ergeben. Interessanterweise bieten uns die Charaktere eine Fülle an Todsünden:
Lulus Gier, die sich gen Ginko manifestiert, oder der Neid gegenüber ihren Bruder Mirun. Konomi und der Zorn sowie der Hochmut Yuriikas in Hinblick auf den Umgang mit Kureha.  Allesamt stehen für eine niedrige Form der Liebe, ungeachtet dessen das Liebe in der Tat Lust und auch andere Sünden beinhaltet, sind diese in erster Linie schlecht und geben uns kein gutes, erfüllendes Gefühl. Am Ende (auf der Treppe) entledigt sich dann Ginko allen tierischen Eigenschaften, sie entsagt allen Instinkten und Begierden, sie wird dadurch menschlicher, die Vernunft hat gesiegt.  

Lulu

enthält Spoiler!

Tod von Lulu. Ginko hält Lulu im Arm. Die Gestaltung des Hintergrundes, die Musik, das Gerede, alles theatralisch und bekannt aus vielen schnulzigen Werken und dann plötzlich ein Verfremdungseffekt – Stille … jegliche Illusionen zerstört. Den Zuschauer wird bewusst, ja sie ist tot, starb als Märtyrer, der trotz dieses aufopfernden Aktes nicht die Unterdrückung anderer beenden konnte.

Harishima

enthält Spoiler!

Harishima an vorderster Front, wenn es heißt das Böse zu besiegen und was sehen wir dann: sie schläft mit einer anderen Frau. Ihr Charakter steht hier zweifelsohne für die heuchlerische Natur der Gesellschaft.

Prinz Mirun

enthält Spoiler!

Bereits von Beginn an scheint Prinz Mirun die Liebe zu symbolisieren. Liebe die Lulu braucht und er gerne geben möchte. Der Fakt, dass Lulu ihren Bruder stets in eine Kiste mit der Aufschrift Liebe steckt, veranschaulicht wie es um ihre Gefühle steht, aufopfernde Liebe, die aber von Lulu mit Füßen getreten wird. Und ihr Bruder, so voller Anbetung für seine Schwester, stürzt von der Klippe, wird in den Wald geschleudert, verendet im Treibsand, während ein Monster ihm packt, versinkt in einem Vulkan, aber alles ist zwecklos, er, die Liebe, kommt wieder zurück. Liebe steht außerhalb aller Regeln, Raum und Zeit. Liebe findet immer (s)einen Weg. Der süße Nektar des Lebens – symbolisch als Honig dargereicht. Lulu die aus Eifersucht ihre geliebte Ginko verraten hat und offenbarte, dass diese doch Mitschuld am Tod von Sumika trägt, da sie davon wusste, aber nichts unternahm, war letzten Endes kein Deut besser. Ihr Bruder der sich so vielen Widrigkeiten entgegenstellte, starb an einer 'lächerlichen' Allergie. Der Honig, die Liebe, wurde ihm zum Verhängnis (Biene um Lulu).   

Das Gericht (Life Sexy, Cool und Beauty)

Abgesehen von Lulus kleinem Bruder, sind die drei Herrschaften die einzigen männlichen Charaktere in Yurikuma. Ihre Rolle ist tragend, denn wenn sie nicht gerade das Gericht anführen, dienen sie als Zuschauer oder Kommentatoren über die wichtigsten Ereignisse.
Ihre Funktion innerhalb sowie außerhalb des Gerichtshofes stellt die Art und Weise dar, wie ein immenser Teil des Yuri Genre noch immer vom männlichen Blick diktiert wird. Das Szenario als Life Sexy durch ein Fernglas äugt und zwei Mädchen in der Schule beim rummachen beobachtet. Mehr braucht es anscheinend im Yuri Genre nicht, um männliches Klientel zu überzeugen. Sexy, cool und schön müssen unsere Yuri Girls sein. Ironie aus dem realen Leben, wenn männliche Politiker darüber bestimmen, wie es um Abtreibung und homosexuelle (lesbische) Rechte steht. Yuri gebilligt. Ein Gericht aus straight Guys erlässt Verordnungen   

Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:17 geändert.
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Avatar: Guune#6

Symbolik

Zugegeben der übermäßige Gebrauch von Symbolik verleiht dem Stück einen surrealen Flair. Auch die ständigen Wiederholungen – das Gericht, das Fallen von einer Treppe erschwert das Verständnis und fernerhin bietet es viel Raum für wilde Spekulationen und Interpretationen - die von Mensch zu Mensch unterschiedlich aufgefasst werden und überdies mag nicht alles ersichtlich sein. Andererseits sind es speziell die kleinen Details, die Referenzen zu Religion, Liebe, Motive der Homosexualität, aufzeigen oder unzählige Metaphern in Form von Farben, Nahrungsmitteln, Pflanzen, Tiere oder die Ausstattung von Kurehas Zimmer.

Auffällig ist natürlich die erdrückende Niedlichkeit und Affektiertheit, mitunter in Szenen, in denen Personen kaltblütig ermordet und gegessen werden. Demgegenüber sind es aber diese Elemente, auf denen die Dramatik fußt und hinter denen eine große Ernsthaftigkeit steckt.

Mir persönlich gefällt der Erzählstil des Animes. Die Betonung auf eine visuelle Sprache, die all die Ideen zu einer zusammenhängenden Geschichte verknüpft. Die Methode Themen und Missstände in einem verblümten Gewand zu kleiden, kann genauso wirksam sein, wie eine direkte Ansprache. Nur ist es in diesem Fall poetischer und teilweise wundersam. Eine gelungene Abwechslung wenn es darum geht einmal sein Köpfchen anzustrengen und zwischen den Zeilen zu lesen. So kann auch dieses Œuvre in seinem Wesen als Theaterstück oder Märchen angesprochen werden. Hinsichtlich der Verwendung von Theatervorhängen und Titelkarten als Requisiten entsteht ein beinahe episches Theater, dass den Zuschauer und im Besonderen die Vorurteile ad absurdem führt.

Die Bären

Die japanische Beziehung zu Fiktion weicht behufs moralischer Implikation weit von denen westlicher Vorstellungen ab. Es wird sich nicht sonderlich darum geschert, solange ein Tabuthema in einem fiktiven Kontext verpackt wird. Wie oft begegnet uns in Manga Inzest und Pädophilie? In Japan (in Manga) relativiert und normalisiert (als wäre es das normalste der Welt), undenkbar bei uns. Von daher könnte doch angenommen werden, die japanische Gesellschaft ist tolerant? Weitestgehend mitnichten und eingangs sind wir auch darauf eingegangen. GirlxGirl Fanservice hin oder her, aber eine lesbische Frau als gesamtgesellschaftlich gescheitert anzusehen und ihnen mitunter geistige Defizite zu unterstellen … irgendwann hört der Spaß auch mal auf. Ich meine es gab jahrelang überhaupt kein Begriff für weibliche Homosexualität, selbst Yuri entstand vielmehr aus einem Identifikationsfehler. Was hat das nun mit den Bären zu tun? Eine Menge.

In einem Interview wurde Kunihiko Ikuhara die Frage gestellt, warum es denn unbedingt Bären sein mussten. Seine Antwort war simpel, aber gewitzt zugleich. In Wahrheit sind Bären Kreaturen, die wir nicht unbedingt in unsere Welt, unser Dorf, in unserem Garten haben möchten. Dringen Bären bei uns ein, macht uns das angst. Ein niemand würde auf die Idee kommen einen Grizzly Bären zu domestizieren. Andererseits haben wir den Teddybären geschaffen. Ein Freund, den wir gerne in unsere Welt eindringen lassen, wir verehren ihn, wir lieben ihn, er begleitet unsere Kindheit. Dieser Zwiespalt sollte eben die Lücke zwischen Realität und Phantasie ausdrücken. Ich denke die Bären können auch durch irgendein anderes beliebiges Tier oÄ. ersetzt werden, dass uns in erster Linie abschreckt.

Ergo (um den Rahmen zu schließen): Bären sind Kreaturen die wir in der Fiktion lieben, aber nicht im realen Leben / der realen Welt tolerieren können. Angesichts dessen keine schlechte Wahl und nachvollziehbar. 
Oder es handelt sich um einen Semi - Syllogismus a la Bären mögen Fisch, Lesben auch, daraus schlussfolgern wir Lesben sind Bären und diese Trope mit Geschlecht und Fisch(duft) und Lesben ist mähhh.

Der Spiegel

Der Spiegel zeigt uns unverhohlen unser Selbst. Er steht für Selbstreflexion oder die Fähigkeit, eine Bewusstwerdung zu ermöglichen. Ich mag nicht ins Esoterische abschweifen, aber der Spiegel war ein Leitmotiv im Animenur wenn dieser zerstört ward (über unser Selbst stehend, über alle Zweifel erhaben), war der Weg frei auf seine Liebe zu treffen. Allein der Spiegel bietet also schon genügend Deutungen. 

Kurehas Geburtstag

enthält Spoiler!

Wieder einmal mehr das Motiv des wütenden Mobs. Die mit erhobenen Kerzen, und wir sprechen nicht von kleinen Kuchenkerzen, das Lilienbeet verbrennen. Eigentlich feiern wir mit unserem Geburtstag unser Fortbestehen, unsere Geburt – der Brief von Sumika, der anfänglich ein Sujet des Verrates darstellte, wird zum Hoffnungsträger. Ginkos leidenschaftlicher Sprung ins Feuer, was danach folgt ist eine Art Wiedergeburt (für Kureha), denn zum ersten Mal wird sich Kureha ihren Gefühlen zu Ginko gewahr.
Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:18 geändert.
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Avatar: Guune#7

Architektur:

Der Lilien Garten

Blumen werden bestimmte Bedeutungen zugeschrieben, in Japan wird dies mit Hanakotoba
(花言葉) zusammengefasst. Die Lilie besitzt die Fähigkeit, sich aus eigenem Antrieb heraus jederzeit zu regenerieren und fortzupflanzen. Nicht nur im japanischen Raum besitzt sie deswegen einen hohen Symbolwert. In der Mythologie stehen sie unter anderem für Jungfräulichkeit, Erlöstheit und Unantastbarkeit – es ist ein Symbol des Sterbens (weiße Lilien sind in der griechischen Mythologie ein Symbol des Todes), der Schönheit und Vergebung. Darüber hinaus ist es auch ein Symbol für die Jungfrau Maria, deren Jungfräulichkeit, Reinheit und Unantastbarkeit ihre Erlösung begünstigte.

Kein Wunder also, das diesem Lilien Garten im gesamten Anime eine große Bedeutung beigemessen wird. Er ist die Quelle der Liebe (sowohl Kurehas als auch Reias), aber ebenso Ursprung des Todes (Ginko und Lulu 'töten' hinter dem Beet). Wichtige Ereignisse finden um den Garten statt (Kurehas Geburtstag, Ginkos 'Gefangennahme' etc.) Ständig wird der Garten manipuliert (das Herausreißen der Lilien, das erneute Einpflanzen – Liebe, die schmälert, die stagniert, die erblüht). Im Übrigen begegnen uns auch die Lilien in einem ganz anderen Kontext: Lilien die zu Tauben werden oder schwarze Lilien. Symbolik, Symbolik, Symbolik.  

Das Wohnhaus

Das Haus befindet sich an einer Kreuzung, es gibt demnach zwei Wege: die Liebe aufgeben oder nicht aufgeben (verdeutlicht durch die Schilder: auf der einen Seite eines mit Bären, auf der anderen Seite eines mit Mutter und Kind). Es ist im rosafarbenen Ton gestrichen: Zartheit und Kindlichkeit – die gemeinsamen glücklichen Tage mit Ginko. Allein die Farbsymbolik gibt uns endlose Hinweise. Man muss nur genau schauen und selbstverständlich mit der Materie ein wenig vertraut sein.

Dachterrasse

Romantische Geschichten, damit inbegriffen das Yuri Genre, enthalten oft diese Klischee-Momente: Fehlkommunikation und Erröten bei noch so kleinen Dingen. Eine weitere Trope ist die Dachterrasse. Klar, Dächer sind Orte der Abgeschiedenheit, alles was hier passiert, bleibt in der Regel auch geheim. Demgegenüber ein romantischer Ansatz. Auf Dachterrassen verbringen Verliebte gerne Zeit zu zweit, sie teilen ihr Essen und auch beliebt: hier werden Geständnisse gemacht, Gefühle offenbart. Es kann also keinen besseren Ort als die Dachterrasse geben, denn neben dem Lilien Garten spielen sich auf dem Dach die meisten Handlungsstränge ab.

Weitere Tropen im Yuri Genre:

(Vorneweg, andere Länder andere Sitten. Es ist mir durchaus bewusst, dass Klischees, welche uns so gut wie immer in einem Yuri Manga / Anime begegnen, im asiatischen Raum einfach Gang und Gäbe sind: die Aufforderung zum Trinken gehen, Händchen halten unter Mädchen usw. dennoch ist eine bisschen Abwechslung hier und da nicht unvorteilhaft.)

Yuri Kuma Arashi spart nicht bei der Demontage festgefahrener Vorstellungen:

Das gemeinsame Bad

Bei jeder kleinen Berührung ist das Gesicht der Mädels von einer alles umfassenden Schamröte gezeichnet, aber sich mal eben nackig in ein gemeinsames Bad stürzen ist unproblematisch. Allzu oft bleibt es dann auch nicht beim gemeinsamen Rückenwaschen, es geht auf Tuchfühlung, volle Kraft voraus. Ginko erhält hier die Auszeichnung als Lustmolch des Monats, denn beinahe alle sexuellen Ausschweife / Phantasien – selbstverständlich beim gemeinsamen Baden, gingen von ihr aus.

' I eat you up '

Neben "Schau wie feucht du schon bist". (zu meiner Enttäuschung nicht im Anime erwähnt) ein Must im Yuri Genre. Ein Liebesakt ohne den Grad der Nässe zu benennen, geht gar nicht. Kommen wir zu 'I eat you up'. Ein Akt des Essens – die Bären benutzen diesen Satz häufig und lassen ihn auch im wahrsten Sinne des Wortes Realität werden, er bezieht sich auf den sexuellen Vollzug von Cunnilingus (LutschilutschiSchleckiSchlecki).

Hand aufs Herz, wenn wir in jeder einzelnen Folge uns mit der Symbolik und ihrer Bedeutung beschäftigen würden, fülle dies viele viele Seiten. Primär sollten diese Beispiele lediglich veranschaulichen, dass jedes Symbol, jeder Charakter, jedes Stilmittel einen ganz bestimmte Funktion inne hat.

Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:19 geändert.
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Avatar: Guune#8

Fazit

Die ersten Episoden triefen nur so von bildhaften Ausdrücken, die anfangs unverständlich, aber zum Schluss ein klares Bild ergeben. Die ursprünglichen Muster, der gleiche Plot, die Wiederholungen mit wenig neuen Variationen laufen zu einer ausgeklügelten Fabel zusammen, welche schlussendlich eine inspirierende und hoffnungsvolle Liebesgeschichte präsentiert. Die vielen Rückblenden, nicht nur ein Mittel um die Puzzleteile zu einem Ganzen zu kombinieren, sondern auch ein Wink, der uns sagen soll: Schau her, die Geschichte wiederholt sich! Und eine Geschichte mit Intoleranz und Ausgrenzung als Grundmotiv sollte sich nicht wiederholen, wir müssen vielmehr aus ihr lernen und es besser machen.

Und der versprochene Kuss? Der Leitgedanke eines Kusses, der sich im Anime vorrangig als Sternschnuppe zeigt, nimmt weitaus mehr Formen an als verglühende Staubpartikel. Für Mirun ist es ein Glas Honig, für Ginko eine Kugel und für Yuriika ein Sternanhänger. Das heißt, Alter, Rasse und Geschlecht sind irrelevant, wenn es um Liebe geht, die am schönsten ist, wenn sie geteilt wird. Von der einsamen Prinzessin bis zum störrischen Mädchen, jeder verdient einen versprochenen Kuss; jeder verdient Liebe. Auch den Charakteren aus Yuri Kuma Arashi gebührt diese, wenngleich eine große Schar an Menschen, sie als die größte Schwäche des Animes ansehen. Ihr mögt sie doch bloß nicht, weil sie Homos sind!

Lest und schaut Euch gegebenenfalls die Referenzen an, danach wird die Tragweite / Intention des Animes eindrücklich offensichtlich.

Referenzen


Allgemein

Homosexualität in Japan

Yuri - Genre
Kegare

Symbolik
Beitrag wurde zuletzt am 22.03.2017 09:20 geändert.
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Themenstarter#9
Random Screenshots aus Yuri Kuma Arashi und Realfilmen:


Wieso sieht Kurehas Haus genauso aus, wie Norman Bates Haus aus Psycho? Was will Ikuhara damit kundtun? Ist Kureha in Wirklichkeit eine böse Psycho-Lesbe? Was für tragische Szenen spielen sich in diesem Haus ab? Vielleicht sollte ich noch einmal einen Blick auf die Bad-Szene werfen...




„Zufällig“ sieht praktisch das gesamte Design der Arashigaoka Akademie so aus, wie das Setting von Susperia.


  • Yuri Kuma Arashi - Eingehender Anruf

  • Shining (1980) - Teppichboden Flur

Das Wabenmuster aus Shining zieht sich durch den gesamten Anime, es wird ständig wiederholt: Im Vorspann, auf der „Mauer des Aussterbens“, bei den eingehenden Telefonanrufen, bei den Bärenangriffen, usw.
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Avatar: Guune#10

Was für tragische Szenen spielen sich in diesem Haus ab? Vielleicht sollte ich noch einmal einen Blick auf die Bad-Szene werfen...
Wer hätte das gedacht, es gibt sogar Anime Bath Scene Wiki. Selbstverständlich ist auch Yurikuma Arashi vertreten!!!! Der Link darf nicht fehlen.
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Avatar: Guune#11
Die Zusammenhänge verdichten sich ...

'Shining' im Psycho Haus

latest?cb=20150202202021

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Avatar: Guune#12
123Aber Lulu hat doch auch noch alleine eine Dusch-Szene im Psycho-Haus...

Nicht nur das, wir erleben bereits im Opening eine evolutionäre Revolution: Kureho zeigt uns offenkundig die allmähliche Anpassung von aquatischen Lebewesen an eine terrestrische Lebensweise:

Landgang aus einer Greifer Fußwanne

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Themenstarter#13
@Zelot
Hast du eigentlich Wuthering Heights gelesen? 

Wegen dem Namen der Schule, Arashigaoka Akademie, der ein Verweis auf den Roman Sturmhöhe (Originaltitel: Wuthering Heights, jap. Titel: Arashi ga Oka) ist. (Der Roman ist auch in anderen Yuri-Anime ein wiederkehrendes Thema)   

Was insbesondere den Punkt Der Unsichtbare Sturm in deiner Kritik, wegen der im Roman „ungeschönten Darstellung des Bösen in der menschlichen Natur“, noch einmal bestätigt.  

Kate Bush – Wuthering Heights:
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Avatar: Guune#14
Das Buch habe ich noch nicht gelesen, aber der Song ist mir mehr als bekannt. 

Muss ich mich mal auf Wiki schlau machen. 

Ginko und Lulu wären Fackeln im Sturm und Sumika wohl vom Winde verweht.
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen. 
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Themenstarter#15
Ich erspar dir mal das Ganze durchzulesen...

Mal gekürzt:

Naturmystische Interpretation
„Heathcliffs Charakter und Handlungen sind geprägt von Gegensätzlichkeiten und Widersprüchen. Er ist ein Findelkind (…) unbekannter Herkunft (…) Zugleich erscheint er aber auch wie ein natürliches Element der wilden Moorlandschaft (…) nicht nur ein Individuum, sondern zugleich die Verkörperung elementarer Naturgewalten (…)

(…) er sei als Kind fromm wie ein Lamm gewesen, die Schikanierung durch Hindley ertrug er stoisch, aber der erwachsene und gewandelte Heathcliff zeigt sich erschreckend brutal und gefühllos auch gegen den eigenen Sohn und die Verwandtschaft, die er quält, nötigt, betrügt und zum Teil in den Tod treibt. (…) Dabei erscheint er (…) nicht nur als Täter und Peiniger, sondern in zunehmendem Maße als Opfer und Gejagter einer unsichtbaren Macht. (…)

Cathy sagt (…) Zwischen ihr und Heathcliff (…) besteht eine unzerstörbare Einheit (…) Diese Beziehung wird nicht als eine sexuelle dargestellt, sie ist erwachsen aus der Seelenverwandtschaft der wilden Kinder im gemeinsamen Erleben der ungebändigten Natur von Wuthering Heights, dem gemeinsamen Kampf gegen die Unterdrückung (…) Durch ihre Heirat (…) hat Cathy Verrat begangen und dieses Band zerrissen, damit gleichsam ein ewiges Naturgesetz verletzt.

Die schreckliche Rache Heathcliffs (…) nach dem Tode Cathys ist deshalb nicht einfach die persönliche Rache eines Gekränkten, sondern ein Unheil, das durch die Verletzung der natürlichen Ordnung entsteht. (…)

Die Wandlung Heathcliffs vor seinem Tode (…) [eine] Versöhnung mit dem Geist der verstorbenen Cathy (...) Das offene Fenster an seinem Bett und Heathcliffs triumphierender, glückseliger Gesichtsausdruck im Tod weisen darauf hin, dass er schließlich Cathys Geist erblickte, als sie seine Seele ins Jenseits holte. (…)“  
 

Ergänzende Interpretationsansätze
„(…) Ähnlichkeit zwischen Heathcliff und Shakespeares Charakter Macbeth: Beide Männer entwickeln sich im Laufe der Handlung zu scheinbar unmenschlich grausamen Menschenschindern, beide hängen in manischer Liebe an einer idealisierten Frau (…)“
  

Und das hast du zu xxx geschrieben:
„Yuriika ist die einzige Person in diesem Anime, die ihre Liebe aufgab. Ihr Vater, der aber augenfällig eine Frau ist, lehrte ihr, das Dinge, die nicht sicher in einer Box verwahrt werden einer Verunreinigung anheimfallen. (…) Der Tod gilt als Quelle von Kegare – man denke dabei an die Beziehung zwischen Yuriika und Reia. Von ihrer einst geliebten Freundin verletzt und hintergangen, versucht sie die erdrückende Leere dahingehend zu stillen, dass sie alles in Schachteln steckt, denn diese Erinnerungen, sind die einzigen Dinge, die konstant bleiben, und rein sind. In ihrem Herzen gibt es weder Liebe für Mensch noch Bär. (…) Und so ist es unvermeidlich, dass auch sie am Rassismus teilnimmt und im Verborgenen die Mädchen manipuliert und den Weg der Unterdrückung wählt. (…)“  

Und letztlich:
Stirb sie in Kurehas Armen, die sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit ihrer Mutter, fälschlich für Reia hält und schließt so im Tod ihren Frieden.
 
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