Paprika (2006)

パプリカ

Rezensionen – Paprika

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Paprika“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Wetter#1
Träume sind schäume, würde man sagen, nicht wahr?

Der Mensch träumt ja gerne und eins davon ist, sich ein Traum gerne mit jemanden zu teilen.

In diesen Movie ist das möglich.
Ein sogenannter "DC-Mini" ermöglicht es, das jemand anderes in den Träumenden eindringen kann.

Doch da dies noch in einer Testphase ist, hätte ein Missbrauch böse Folgen.
Und doch bekommt die junge Dame Dr. Chiba eine Nachricht von den Erfinder Dr. Tokita, das 3 dieser DC-Minis entwendet wurden.
Doch wie ist sowas möglich?

Schon bald stellt sich heraus, das ein enger Mitarbeiter von Dr. Tokita mit in dieser Sache verwickelt ist.
Die Zeit drängt, denn den "Dieb" ist es möglich in Träume anderer einzudringen, ohne das die sich wehren können.
Zudem besteht die Gefahr, Fiktion(Traum) und Wirklichkeit(Welt) miteinander zu vermischen.

Doch da ist noch dieses Geheimnisvolle Mädchen "Paprika", die anscheint die Gabe besitz einen Traum zu ihren eigenen Gunsten zu nutzen. Doch dies ist auch mit der Realität verknüpft. Und schon bald müssen beide Figuren miteinander zusammenarbeiten, wenn sie diesen Fall aufklären wollen.
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Da der Movie von 2006 stamm, ist die Zeichenqualität auf einen sehr hohen Niveau.
Durch zahlreiche Computertricks schafft man es, einen Visuellen Eindruck zu erschaffen, das man als Zuschauer kaum noch zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden kann. Damit wird man vollständig in diesen Film hineingesaugt und kommt bis zum Schluss, da nicht mehr hinaus!

Auch vom Sound her, befindet sich der Film auf ein ausgezeichnetes Niveau. Die ziemlich verspielte Musik tut da ihr übriges und die DTS Anlage im Wohnzimmer wird sehr gut ausgereizt.

Die Charaktere selbst kommt man sehr gut klar. Da dieser Film auch in Teile der Seele wiederspiegeln, kommt es sehr gut, das man nach und nach verstehen kann, wie Paprika und Chiba "drauf" sind.

Die Story selbst wird auf verschiedenen Ebenen aufgebaut.
Einmal geht es um einen Polizisten der ein Traumata hat, welches "Paprika" versucht zu lösen. Anschließend kommt es zu dieser DC-Mini Entwendung und es gleich ein erstes Opfer gibt. Während dieser Ermittlungen, wird auch der Polizist in dieser Sache hineingezogen und vorallem wegen "Paprika" gibt es nach und nach ein wahres Traumfeuerwerk, wo Traumata und Charakterschwächen gleichermaßen ausgemerzt werden.

Fazit: Ein schönen traumatischen Film bekommt man hier zu sehen, der Visuell und Storytechnisch viel Spaß macht, angesehen zu werden.
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Avatar: deunan#2
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:nichts
Der Vergleich zum Real-Film "The Cell" drängt sich auf. Aber obwohl die Ausgangs-Idee, daß man sich in Träume anderer Personen "einklinkt", daher geklaut sein mag, finde ich die Umsetzung hier konsequenter. Es gibt auch (eigentlich) keinen Krimi, der "so nebenher" läuft wie bei "The Cell".

Im Vergleich zu "The Cell" scheint mir das Eintauchen in die Traumwelt wesentlicher für die Story - in den Träumen "passiert" mehr, es ist schon von Anfang an keine reine Besichtigung. Und dadurch, daß die Technik selbst zum Objekt der Story wird, kommt diese mir fortgeschrittener vor. Wer allerdings einen Thriller erwartet, dürfte enttäuscht werden - diese Personen kann man guten Gewissens an "The Cell" verweisen.

Der Film ist bunt, fantasievoll (wie es für Träume ja auch Sinn macht), verbindet das aber mit einer relativ komplexen Story. Ob die nun überdreht ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.


Die Charaktere gefallen mir gut, insbesondere ...
... die Kombination der Psychotherapeutin mit ihrem garnicht so ähnlichen Alter-Ego in den Träumen. Auf mich wirkt das garnicht schizophren, sondern eher so bewußt gesteuert - auch, wenn das dann bei den "Selbstgesprächen" etwas komisch (für mich aber trotzdem vollkommen glaubwürdig) wirkt.

Allenfalls der Rollstuhlfahrer, der seine Allmachtsfantasien über die Traumkontrolle auslebt, ist in seiner Anlage vielleicht etwas zu banal: Im realen Leben ist er ja ohnehin ein geachteter Mann - wozu noch mehr Einfluß sammeln? Zumindest ist es da überflüssig, ihn als behindert darzustellen.

Naja, eine Kröte, die man schucken muß, wenn man den Film genießen will, gibt's auch: Die Erklärung, wieso ohne das Hilfsgerät Menschen beeinflußt werden können, scheint mir einfach deshalb falsch, weil die Analogie mit der Allergie voraussetzt, daß das "Opfer" sich des Beeinflußungsversuches bewußt ist - das führt zu einem Henne-Ei-Paradoxon: Am Anfang ahnte ja niemand, daß die Traumbeeinflußung auch ohne das gestohlene Gerät, durch das alles ins Rollen kam, funktionieren könne - trotzdem gelingt es. Trotzdem gelingt die Beeinflußung.


Von der atmosphärischen Dichte her kommt der Film nicht an meine absoluten Favoriten heran, was aber auch daran liegen dürfte, daß die Träume einfach nur bildgewaltig sind und der Rest sich - stimmungsmäßig - nicht von unserem Alltag abhebt.

PS: Auf der DVD steht über dem Titel:
This is your brain on anime.
Laßt euch davon nicht irritieren - es ist nur ein typisch hirnloser Werbe-Spruch.
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Avatar: flumo#3
Satoshi Kon's Werke zeichnen sich oft durch die komplexen und anspruchsvollen Handlungen, sowie die gelungene Inszenierung aus. Mit "Paprika" hat einer der renommiertesten Regiesseure Japans ein Werk voller Charme, Esprit und soviel doppeltem Boden wie in einem Wolkenkratzer geschaffen. Die einzige Frage bleibt nur, warum soetwas nicht in deutsche Kinos schafft.



Handlung

Der rote Faden im gesamten Anime bildet das Konzept "Traum" und "Realität", dass sich bis zum Ende des Filmes verfolgen lässt. Und genau dieser Faden ist auch der Hauptreiz und Dreh- sowie Angelpunkt dieses Filmes. Dem Zuschauer wird wiederholt die Frage gestellt ob es sich nun um einen Traum oder um die Wirklichkeit handelt. Um es dem Zuschauer nicht allzu schwer zu machen gibt Herr Kon einige Hinweise auf eine folgende Traumsequenz (z.B. das Erscheinen von Paprika, mysteriöses Gedudel). Man muss eigentlich schon gleich am Anfang gut aufpassen, damit man sämtliche Handlungsstränge Scotland-Yard-like logisch interpretieren kann, denn "Paprika" gibt dem Zuschauer keine zweite Chance mehr (es sei denn der Film wird nochmal angesehen, was ich dringend empfehle).
Die Qualität der Handlung reicht von "virtuos" bis hin zu "Lückenfüller" oder "Alibi-Handlung". Liegt ganz einfach daran das "Paprika" neben der eigentlichen Haupthandlung auch noch Handlungsstränge von anderen Charakteren wie Inspector Konakawa zeigt. Da der Kerl aber ein Sympathisant sei den Produzenten das nochmal verziehen, nicht zu verzeihen ist allerdings das sich dieser Handlungsstrang am Ende allerdings überhaupt nicht mit der Haupthandlung verstricken lässt, obwohl es am Anfang sehr stark den Anschein hatte. Trotzdem, Enttäuschungen finden sich innerhalb der Handlung nur in Ausnahmen, denn Kon inszeniert sein Werk eigentlich ziemlich geradlining bis zum Ende. Es gibt zwar eine ganz Menge an Interpretationsspielraum (allein die merkwürdigen Psalmen die die Traum-Parade herunterbetet haben mehr Sinn und Hintergrund als man vorerst ahnt) und das Traum-und-Realität-Konzept bietet jede Menge Potenzial um den Zuschauer zu verwirren, doch letztendlich fügt sich nach langem Nachdenken alles zusammen wie in der Chaostheorie.
Insgesamt unterhält die Handlung den Zuschauer durchgehend, auch wenn hier und da ein paar Schwächen auftauchen.

Charaktere

Um die dominante Handlung gut wuchten zu können, braucht der Film ein paar Charaktere mit denen sich der Zuschauer identifizieren kann. Kon hat fast schon ein ganzes Panoptikum an leicht-stereotypen Charakteren zusammengestellt. Die Palette reicht vom gestrauchelten Inspector Konakawa, bis hinzu zur kühlen und berechnenden Atsuko Shiba. Jeder wird hier irgendwo sein Alter Ego wiederentdecken. Ein klein wenig herausragend ist dabei Paprika, die es durch ihre selbstsichere, charmante aber gleichzeitig mysteriöse Art schafft den Film weiterhin mit Esprit zu tragen. Sehr schön fand ich auch das Verhältnis zwischen Atsuko und dem übergewichtigen Kindskopf Okita, welches sich im Verlaufe des Filmes sehr gut weiterentwickelt.
Insgesamt gesehen haben alle Charaktere irgendwelche stereotypischen Ansätze, trotzdem hat man es geschafft den meisten viel Tiefe einzuverleiben.

Zeichnungen

Optisch gesehen ist "Paprika" einfach nur ein Traum. Sei es die satten, bunten Farben, das hervorragende Charakterdesign (bei den Frauen natürlich besser als bei den Männern) und die guten Animationen. Auch die Verschmelzung von Traum und Realität klappt umstandslos und das obwohl dieses Konzept sehr anfällig für Stilbrüche ist. Auf dieser Seite gibt es garnix zu bemängeln.

Musik

Am Anfang mochte ich das Opening-Theme irgendwie nicht, war mir einfach nur merkwürdig. Aber später hab ich das Lied garnicht mehr aus meinem Schädel bekommen. Auch der restliche Soundtrack passt sich perfekt dem Geschehen an und hat Kino-Qualität.

Fazit

"Paprika" ist einer dieser Animes, die man auch mal ignoranten Freunden und Verwandten servieren kann. Optisch und präsentationstechnisch sowieso ein absolutes Highliht, schafft es "Paprika" gekonnt die Elemente wie Handlung und Charaktere homogen unter einen Hut zu kriegen.
Empfehlen kann ich diesen Anime eigentlich jedem der Wert auf anspruchsvolle Unterhaltung legt und sich auch mit einigen japanischen Bizarritäten anfreunden kann.

Vielleicht ist "Paprika" für mich endlich das "Werbeschild für Animes".
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Avatar: Truchsess#4
Was sind Träume? Was sagen sie uns? Wo liegt die Grenze zwischen Traum und Realität und wie erkennt man sie?
Seltsame Fragen, die bei genauerer Analyse zu noch seltsameren, oft schon bizarren, skurilen und absolut fantastischen Antworten führen. Und genau so lässt sich der Anime Paprika wohl auch am besten beschreiben: Bizar, skuril und absolut fantastisch!
Schon viele Filme und Geschichten haben sich mit dem Thema Traum, Fiktion und Grenze zur Realität befasst und nur wenige brachten auch ein befriedigendes Ergebniss hervor, ist dieses Thema doch äusserst kompliziert und schwehr zu behandeln. Doch Paprika wagte sich an diese Aufgabe und das Ergebniss lässt sich mit gutem Gewissen als wahres Meisterwerk bezeichnen.
Die Story in Paprika ist ziemlich komplex und befasst sich mit vielen komplizierten Themen. Zum einen behandelt man das Thema "Unterbewusstsein und Trauma" mit der Figur des Polizei-Inspektor, dann die Hauptgeschichte, die sich um die Grenze zwischen Realität und Traumwelt dreht und zum Schluss auch noch die Frage, wie weit man es mit der Wissenschaft treiben darf und wo man einen Schlussstrich ziehen muss. So viele schwierige Themen in nur gut anderthalb Stunden Film zu packen ist oft eine Verschwendung von guten Ideen, da kaum Zeit bleibt, alles sauber zu behandeln, doch "Paprika" bringt es fertig und verknüpft alles zu einer absolut tollen Geschichte.
Das Hauptthema, der Übergang von Realität zur Traumwelt wird dabei absolut grandios gezeigt. Eine Szene ist seltsamer als die nächste und jedesmal, wenn man das Gefühl hat, es kann nicht noch verschrobener werden, setzt "Paprika" noch eine Schippe oben drauf bis man zum Schluss nur noch auf den Bildschirm starrt und sich fragt, was genau denn nun wieder abgeht.
All das funktioniert aber nicht nur wegen der extrem gelungenen Story so gut, sondern auch wegen deren Umsetzung. Die Bilder, die einem dieser Anime vor Augen führt sind so ziemlich makellos, detailiert und wunderbar animiert. Die Musik trägt ihr übriges dazu bei und wirkt einfach zu jedem Moment perfekt gewählt und komponiert. Und sogar die deutsche Synchro lässt sich diesesmal nicht lumpen und zeigt sich einmal von ihrer Glanzseite. Jede Stimme unterstreicht den Charakter einer jeden Person perfekt, und das ist auch wichtig, denn auch die Charakteere tragen entscheidend dazu bei, dass dieser Anime so gelungen ist. Denn trotz doch ziemlich grosser Anzahl an Personen für einen eher kurzen Film, erreicht jede Person durch den direkten Einblick in ihr Unterbewusstsein eine ziemliche Tiefe und dadurch Glaubwürdigkeit.
Der einzige kleine Kritikpunkt, den ich finden konnte war der grosse Showdown, der für meinen Geschmack dann doch ein bisschen zu überdreht war, doch dies ist wohl ein Punkt, an dem sich die Geister scheiden.
Unterm Strich ist dieser Anime etwas vom besten, was ich bis dato gesehen habe und ich kann ihn allen Leuten wärmstens an Herz legen, die sich für bizarre Traumwanderungen erwärmen können. Doch auch andere sollten diesem Anime ruhig einmal eine Chance geben. Ganz wichtig für den Genuss allerdings: Anderthalb Stunden Zeit nehmen, Raum abdunkeln und sich dem ganzen Wahnsinn einfach einmal hingeben. Ich wünsche viel Spass beim Träumen!
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Avatar: DeAngel#5
Story:7
Animation:10
Unterhaltungsfaktor:9
Charaktere:7
Soundtrack:9
Wenn die Grenze zwischen Realität und Traum verschmilzt...

Paprika, der letzte richtige Film von Satoshi Kon bevor seines Todes letztes Jahr, ist wahrlich ein Festmahl für die Augen. Sehr selten wird man einen Anime sehen der so voller Detail und Vielfalt ist, und dazu noch so wundervoll flüssig animiert ist.

Die Geschichte in Paprika kann man schwer beschreiben ohne etwas zu verraten. Allgemein geht es darum das eine Forschungsgruppe eine kleine Maschine namens "DC Mini" rausgebracht hat, mit welcher zwei Personen zusammen ihre Träume teilen können. Jedoch stiehlt bevor der finalen Version des Produktes jemand einen DC Mini, und von da an kommen nur Probleme mit sich.

Im Laufe des Filmes wird die Grenze zwischen Realität und Traum für unsere Charaktere immer dünner. Der Film schafft es auch hervorragend uns das eine oder andere Mal um den Hals zu wickeln, uns eine Sache glauben zu lassen, nur um später eine drastische Wendung der Tatsachen hervorzubringen.

Zu den Zeichnungen, bzw. der Animation muss ich echt nicht mehr viel sagen. Nur sehr wenige Werke kommen auch nur annähernd an dieses Meisterwerk des Augenschmauses ran. Alles sieht gut aus, alles ist detailvoll, super animiert, und als ein Bonus noch fantastisch Musikalisch untermalt.

Und der Soundtrack hat es wirklich in sich. Es gibt ein paar Stücke die sich durch den ganzen Streifen ziehen, und fantastisch zu dem Setting passen den sie unterstützen. Immer passend zur Situation, bringt die Musik ein wirklich wundervolles Gefühl in die ganze Sache.

Die Charaktere in Paprika sind leider nicht so stark wie der Rest. Und nein, sie sind bei weitem nicht schlecht, sie kommen nur nicht an die überragende Qualität des Restes des Films nicht ran. Viele Charaktere wirken sehr Stereotypisch, und obwohl das keine schlechte Sache an sich ist, gibt es kaum Charakter-Entwicklung durch den ganzen Film, und wenn, dann am Schluss, und kommt einem sehr seltsam vor.

Zum anderem kann die Story doch ziemlich verwirren. Und obwohl sie nicht annähernd die komplizierteste Story in diesem Berg Japanischer Kunst ist, wird sie dennoch wahrscheinlich die ein oder andere Frage hinterlassen die unbeantwortet bleibt. Schadet dem Endergebnis aber zum Glück nicht zu sehr.

Paprika ist, also, ein Augenschmaus den jeder Liebhaber von Fantasy mögen wird. Ein Film der, wie jeder, seine Schwächen hat, aber diese meist gut vertuscht, und seinen wahren Kern, der sich in den Bildern, dem Sound, und zu einem Teil sogar auch in der Story und Handlungen befindet, fantastisch in Szene setzt und für sehr viel Unterhaltung sorgt.
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Avatar: Tornadotuan#6
Anspruch:9
Story:8
Animation/Zeichnung:8
Spannung:7
Erotik:7
Paprika, ein Anime der seinen Namen einer Gewürzschote verdankt. Und genauso würzig wie der Namensgeber ist auch die Serie selbst gewesen.
Eher zufällig per Premiere darauf gestoßen,war es einer der Wenigen, der mich seit meiner Kindheit mal wieder auf Deutsch überzeugen konnte. Und damit meine ich nicht nur die Synchronisation sondern das Gesamtbild.


Story:
Der Film stellt die Frage, was passieren würde wenn Menschen die Träume anderer verknüpfen und kontrollieren könnten. Wer viel im Kino ist, dem dürften die Parallelen zu Inception sofort auffalen. Und überhaupt ist die ganze Geschichte an sich schon ein Traum:
Allein der Einstieg, der einiges an Konzentration und auch gewissermaßen Standhaftigkeit vom Zuschauer abverlangt, ist ein Genuss. Ich nenne solche Animes immer "Brainfucker" da in diesen Momenten nichts anderes mit dem Zuschauer passiert. Zusätzlich sorgen mehrere Handlungsstränge, teilweise verstrickt und mit in mehrfacher Hinsicht bedeutungsvollen Charakteren, für zusätzliche Verwirrung bzw. Rätsel, sodass man förmlich gezwungen wird aufzupassen - wenn man alles verstehen will.
Das ganze noch gespickt mit einer Prallelwelt, alter Egos und Intrigen und schon hat man die Geschichte von Paprika. Es ist ein Genuss immer mehr über das Universum von Paprika und der Traumwelt zu erfahren und die Entwicklung des Geschehens zu beobachten.
Aber gerade weil der Hauptteil so stark war, kann dass Ende womöglich flach im Vergleich wirken. Ich für meinen Teil fand es etwas an den Haaren herbeigezogen und nicht ganz passend zur Vorgeschichte. Aber das mag jeder selbst beurteilen.

Animation/Zeichnung:
Es handelt sich eher um einen erwachseneren, realistischeren Zeichenstil. Für mich sogar noch reifer als die Ghibli-Filme. Aber gerade deswegen sind Zeichnunge und Animation einfach grandios. Von bunten Fantasiewelten bis zu detailgetreuen Laboren und Tropenhäusern ist alles dabei. Es ist eine förmliche Anreihung von Kunstwerken, die es erleichtern eine surreale Atmosphäre zu schaffen und somit die Stimmung des Animes vollsten unterstützen.
Die zusätzlichen Ecchi-Szenen dürften dann im vergleich wohl eher zur Nebensache werden.

Musik
Die musikalische Untermalung ist einfach bombastisch. Orchester-, Kappellen- und Paradenmusik in unregeläßigen Abständen und teilweise auch wild durcheinander gewürfelt - dabei aber immer passend zur Situation. Und gerade durch den vielen Einsatz von Pauken wirken die pompösen Bilder noch effektvoller, so als wäre man selbst Teil des Geschehens. Es ist unterstützt den das audiovisuellen in jeder Hinsicht.
Das Opening/Ending wirkt anfangs vielleicht wild, taucht aber im Film mehrfach auf und ist besonders dadurh auffällig, dass neben Japanisch und Chinesisch auch noch auf Vietnamesisch und Koreanisch gesungen wird. Praktisch ein Mix asiatischer Kulturen in einem Lied - Ich fand es herrlich.

Charaktere:
Der Anime bietet eine Vielzahl an Charakteren, teilweise mit grundverschiedenen Charakterzügen. Dabei wirkt jeder für sich aber gut durchdacht und in Szene gesetzt. Dass angesichts der Zeitgrenze keine tiefere Charakterentwicklung drin sein kann, sollte jedem klar sein. Dennoch überzeugen diese durch authentisches Verhalten und ohne zu starke Überzeichnungen. Besonders Paprika selbst bringt eine angenehm frische Brise in die ansonsten doch recht ernste Handlung und lockert somit neben Tokita das Charakterbild auf.
Alles in allem sehr sypathische Charaktere mit individuellen Macken.



Fazit:
Paprika ist wohl eher an ältere Zuschauer ab 16 gerichtet. Man braucht schon ein gewisses Maß an Auffassungsgabe und die Zusammenhänge und eventuell auch die Trennung von Realität und Traumwelt zuzuordnen. Ist man aber dafür offen und lässt sich ein, steht einem überwältigendem Erlebnis nichts mehr im Wege.
Wie in einem anderen Kommentar erwähnt, eignet dieser Anime sich besonders um Kritikern bzw. reiferen Neulinge einen Einstieg zu gewähren. Dabei ist er mMn. noch ein Stück greifbarer und vielleicht auch leichter zu verdauen als zum Beispiel Chihiros Reise.
Einzig das vergleichsweise einfallslose Ende hat mir nicht ganz zugesagt, aber das lässt sich angesichts des starken Hauptteils leicht verkraften.
Daher kann ich jedem nur empfehlen dieses Werk in Erwägung zu ziehen. Wem solche Kost aber zu schwer ist oder nur auf Action und Shounen steht, der sollte wohl eher Abstand halten.
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Avatar: INT#7
Träume sind was Tolles - zumindest, solange es sich nicht um einen Alptraum handelt.


Denn dieses Szenario macht sich der Anime Paprika zu eigen. Paprika ist eine "Detektivin", die psychische Probleme von Menschen in deren Träumen entschlüsselt. Doch irgendwann gelangt die Erfindung, um in den Traum des jeweils anderen zu gelangen, in falsche Hände...

Eigentlich eine ganz simple Story, möchte man meinen, doch man achte auf die kleinen Pointen, die den Film so besonders machen. Das Thema des Traumes wird in Animes so gut wie nie aufgegriffen, deshalb ist es auch erstaunlich, dass Paprika sich dem annimmt. Denn so etwas Komplexes so gut zu erklären, gelingt nur Blockbustern wie Inception. Auch diese ständigen Spiele mit den Gedanken des Zuschauers sind qualitativ genauso hochwertig wie die ganz großen Filme. Man könnte meinen, Shutter Island und Co. haben sich hier sehr inspirieren lassen. Ganz großes Kino!

Selbst die sonst so mangelhaften Charaktere in schweren Genres wie diesem sind eigenartig gut, clever und tiefgründig. Teilweise spielt auch eine Art Schizophrenie eine Rolle in diesen Filmen. Zwar nebenbei, aber immer noch sehr gut gelöst, um auch eine Charakterentwicklung aufzuzeigen.

Selbst die Genrespielerei - ist der Film nun ein Drama oder ein Mystery-Psycho-Sci-Fi-Thriller? - ist echt gut. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Genres so gut zusammenpassen. Ich persönlich würde den Film aber als Mystery-Sci-Fi-Thriller mit Horrorelementen beschreiben. Er ist auf Mysterythriller ausgelegt, teilweise gab es aber auch ein paar echt gruselige Szenen, von daher richtet sich der Film auch eher an Leute 16+, die schon einiges an Auffassungsvermögen besitzen.

Auch Zeichnungen und Animationen sind auf höchstem Niveau. Wenn ein Publikum gezeigt wird, bewegt sich jeder einzelne Charakter, selbst Emotionen kann man bei solch eigentlich unwichtigen Nebencharaktern deutlich erkennen. Leider trifft der realistische Zeichenstil nicht so meinen Geschmack. Die Musik würde ich als Filmsoundtrack-Freak nicht als Meisterwerk beschreiben; das, was man hört, ist leider nur Durchschnitt, trägt aber dennoch gut zur Atmosphäre bei. Beides ist aber Geschmackssache und wirklich Meckern auf allerhöchstem Niveau.

Fazit:
Paprika ist ein absoluter Filmgenuss, ich würde sogar fast sagen, der beste Animefilm, den ich je gesehen habe (habe schon viele gesehen). Ein Rewatch ist auf jeden Fall nochmal drin. Er guckt sich sehr gut, die Zeit verfliegt wie im Fluge und unterhaltungstechnisch hat er clevere, mind-fcking Gedankenspiele à la Inception und Shutter Island parat. Wer dieses Meisterwerk nicht anguckt, ist selber schuld...
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