Rowdy Sumo Wrestler Matsutaro (2014)

Abarenbou Rikishi!! Matsutarou / 暴れん坊力士!!松太郎

Rezensionen – Rowdy Sumo Wrestler Matsutaro

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Rowdy Sumo Wrestler Matsutaro“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Chrree#1
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Ich habe kürzlich die Serie abgeschlossen und muss deutlich sagen, dass die Serie eine ziemliche Enttäuschung ist. Nicht nur als Anime ansich, sondern besonders für Sumo Fans.

In der Serie geht es um den Namensgebenden Rüpel und Schläger Matsutaro Sakaguchi, dessen Persönlichkeit ausschließlich Rücksichtslosigkeit, Gewalttätigkeit, Desinteresse für alles und jeden, Wutausbrüche, asozialem Verhalten, Egoismus,u was man sonst noch an einem Menschen nicht leiden kann, besteht. All das, gepaart mit extremer körperlicher Kraft um jeden um sich klein zu halten und alles zu tun was er will.
Dieses Verhalten bringt ihm überall Ablehnung und Empörung ein und führt durch seine Streitsüchtigkeit letztendlich dazu, dass die Welt des Sumo auf seine Kraft und ein gewisses Talent für den Sport aufmerksam wird. Eigentlich desinteressiert am Sport erfährt er jedoch das sich einer der Sumo Ställe in der Nähe seiner großen Liebe befindet und willigt letztendlich ein Rikishi zu werden.

Man würde jetzt meinen, dass der Protagonist deswegen ein so unsympathischer Mensch ist, weil man eine Entwicklung in der Persönlichkeit von Sakaguchi sehen und ihn auf dem Weg zum großen Sumo Ringer begleiten soll, aber weit gefehlt! In der ganzen Serie hofft man als Zuschauer zu sehen, wie ein so unangenehmer Charakter dazu lernt, im Sumo neue Seiten entdeckt, Sumo zu ehren ehginnt doch tut sich da rein gar nichts. Von Anfang bis Ende kann und will man sich mit einem so dummen und cholerischen Charakter nicht identifizieren. Anstatt in dieser Komödie zu lachen und sich auf die Seite des Protagonisten zu schlagen, rollt man mit den Augen und man ist genervt. Sakaguchi benimmt sich wie ein kleines Kind, nichts Anderes kennt als andere zu schikanieren und durchzudrehen wenn er seinen Willen nicht bekommt. Er erinnert einen an Bullis in der Schule die einen bedrohen um das Pausenbrot oder sogar Geld vom Mobbingopfer zu belommen und so jemanden soll man mögen?

Für Fans des Sumo ist sein Verhalten ganz besonders ärgerlich denn weder hat er vor seinem Meister, noch vor den Profis, den Regeln des Sumo, dem Heiligen Ring und seinen Ritualen, noch dem Ruf des Stalls Respekt. Obendrein beklaut er andere, lügt wenn nötig, beschimpft seine Mitschüler und was man sich sonst noch denken kann. Als Fan des Sports hat man an sowas nur wenig Spaß. Da sich die Serie aber genau an diese wendet verfehlt die Serie den Sinn und Zweck.

All diese Punkte machen die Serie zudem sehr unglaubwürdig. Das ein Stall sowas auf Dauer mitmacht ist wohl eher unwahrscheinlich. Auch das er nicht für seine Respektlosigkeit und Verstöße ausgeschlossen wird ist unlogisch. Ebenso ist es schwer nachzuvollziehen wieso es Menschen gibt die ihn zum Freund wollen. Ebeso unsinnig zudem seine Vorstellungen, da er die ganze Zeit was von seiner ehemaligen Lehrerin will, was durch seine Art aber mehr als unrealistisch ist. Nicht nur das, er will auch noch Yokozuna werden was bei seiner Art nie passieren würde da ein Yokozuna nicht nur nach Talent und Stärke, sondern auch nach Charakter, Respekt vor dem Sport und weiteten Faktoren abhängt. So geht man durch die ganze Serie in der Gewissheit das die Serie nirgendwo hinführt. Ich habe wohl noch nie einen unsympathischeren, nervtötenderen und dümmeren Protagonisten erlebt.

Es ist jedoch nicht alles schlecht, denn die anderen Charaktere können hingegen sehr sympathisch rüberkommen und tragen oft zu einer recht angenehmen Atmosphäre bei. Ich fand es jedoch sehr schade das auch die Nebencharaktere keine große Entwicklung durchmachen. Die meisten von ihnen sind genauso wie am Anfang, machen nichts anders und werden (bis auf ca. 3 Charaktere) nicht sonderlich Thematisiert.
Ein besonderer Pluspunkt sind die Stellen in der Serie in denen Sumo dargestellt wird. Die Kämpfe können spannend sein und manchmal bekommt man wirklich das Gefühl einen Anime über Sumo zu gucken. Da es aber eher wenig Sumokämpfe gibt ist das leider die Ausnahme.

Was an dieser Serie auffällt ist der sehr alte Zeichenstill. Die Charaktere sehen meist sehr primitiv dargestellt, detailarm und hässlich aus. Diese Art von Zeichenstil. Man muss diesen altmodischen Stil mögen.

Wie gesagt, erwartet man vom Ende auch deutlich mehr aber so sehr wie die Serie enttäuscht hat, kann man vom Ende auch nicht viel mehr erwarten.
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Avatar: Slaughtertrip#2
Eines vorweg: Hierbei handelt es sich nicht um einen typischen Ganbatte. Einen untypischen Ganbatte vielleicht? Ich bin mir uneins, ob man diesen Anime überhaupt als einen Ganbatte bezeichnen kann. Eine Komödie im Sumogewand – pardon, im Mawashi – wäre wohl zutreffender. Um nicht enttäuscht zu werden, sollten Hardcore-Ganbattisten diesen Anime wohl besser meiden.

Was man hier bekommt, ist die längst überfällig gewesene Animeadaption des im Jahr 1973 veröffentlichten Manga »Notari Matsutaro«. Bereits 1990 hat man sich an einer zehnteiligen OVA versucht, die der Vergessenheit anheimgefallen zu sein scheint. 24 Jahre später und nur ein ganz kleines bisschen aufpolierter als sein Vorgänger tritt Matsutarou Sakaguchi erneut in den Ring – sofern er möchte, denn er ist ein wenig launisch …

Die gesamte Serie, der gesamte Humor, einfach alles baut sich um Sakaguchi herum auf. Ohne ihn wäre dieser Anime nur ein Slice-of-Life-Sportanime mit netten Charakteren und einer netten Atmosphäre. Doch alles, was nett ist, crasht Sakaguchi mit seiner Asshole-Attitüde. Vergleiche zu Gokudou aus »Gokudou-kun Man'yuu-ki« wirken zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen. Beide sind für die in ihrem jeweiligen Anime auftauchenden Charaktere mordsmäßig unsympathisch, aber genau das macht sie für den Zuseher so sympathisch – ganz nach Schadenfreude-Manier. Im Gegensatz zu »Gokudou-kun Man'yuu-ki« wird der Humor hier jedoch nicht durch das Unmögliche – also durch Fantasy-Elemente – erzeugt. Nein, wie ein großer, schwerer Sumoringer bleibt auch der Anime selbst fest am Boden verankert.

Dieser »Ganbatte« ist alles andere als die Geschichte eines No-Name-Hobbysportlers, der die Spitze in der Sportart seiner Wahl erklimmen will. Anfangs macht er sich über diese Windel-tragenden Mawashi-tragenden Kolosse sogar lustig. Man erwartet vielleicht, dass er bald seine Lektion lernt und danach ein etwas respektvolleres Benehmen an den Tag legt und sich in Gemütsruhe übt. Nix da! Er ist ein Chaot, wie er im Buche steht, und dieses Buch macht keine Anstalten, den Protagonisten grundlegend zu verändern. Dennoch macht Sakaguchi eine Charakterentwicklung durch. Dem Raijin-Stall anfangs noch aufgrund eines unlauteren Motivs beigetreten, zeigt er schon bald, dass er Wesenszüge besitzt, die auch einen guten Sportler ausmachen, z. B. verlieren zu hassen und nach einer Niederlage die Stärke zu besitzen, sich wieder aufzuraffen.

Dass Sakaguchi überhaupt den Weg eines Sumoringers gewählt hat, liegt nicht an der Liebe zum Sport, sondern an der Liebe zu einer Frau, und damit ist auch für ein bisschen Romantik gesorgt. Nach einem aus vielen Zufällen entstandenem Sieg über den Juuryou Iwanokuni wurde Sakaguchi von mehreren Sumo-Ställen angeworben, und er hat sich nur deshalb für den Raijin-Stall entschieden, weil Reiko Minami, seine alte Mittelschullehrerin*, nach Tokio gezogen war und der Stall sich in der Nähe von ihrem neuen Wohnort befand. Man könnte vielleicht meinen, ein solcher unhöflicher Rabauke wie Sakaguchi habe bei einer hübschen, intelligenten, stilvollen, adretten, wohlwollenden und inneren Frieden ausstrahlenden Frau wie Reiko keine Chance. Doch aus irgendeinem Grund sympathisiert sie mit ihm. Ziehen sich Gegensätze an? Stehen Frauen wirklich auf Bad Boys? Oder wird bei ihr – als seine ehemalige Lehrerin – einfach nur eine Art Helferinstinkt ausgelöst, weshalb sie an Sakaguchis Seite bleiben und ihn unterstützen möchte? Der Anime gibt glücklicherweise eine Antwort auf diese Fragen. Zu beantworten wäre aber noch die Frage, wie man auf die Idee gekommen ist, Reiko als immer lieb lächelndes Mäuschen ohne Ecken und Kanten darzustellen, weshalb sie besonders in einem Anime wie diesem so fehl am Platz wirkt. Sie besitzt zwar Merkmale, mit denen man sie beschreiben kann – siehe oben –, doch von einer »Persönlichkeit« kann man nur schwerlich sprechen.

*Das klingt jetzt vielleicht so, als sei er vor vielen Jahren von ihr unterrichtet worden. Aber nein, Sakaguchi ging zu Beginn der Geschichte trotz seines erwachsenen Alters in die Mittelschule. Wie oft darf man in Japan eigentlich sitzenbleiben?

Die meisten anderen Charaktere besitzen zwar ebenfalls eine andere Mentalität als Sakaguchi, fügen sich in diesem Anime jedoch viel besser ein, da diese dem Humor und den Szenen mit Konfliktpotential zuträglich sind. So ist beispielsweise Shin Tanaka ein klassischer introvertierter und stoischer Charakter, wird von Sakaguchi jedoch immer dazu gekriegt, sich seinen Kapriolen anzuschließen. Für den Anime wurde er etwas entschärft. Während dort der Wandel seiner Persönlichkeit nur schwer nachvollziehbar ist und oft durch starke Gefühlsregungen wie das plötzliche Auftreten des Gefühls von Angst ausgelöst wird, wird er im Manga durch übermäßigen Alkoholkonsum zum Partylöwen. Sakaguchi und Shin sind ein großartiges Duo, bestehend aus einem dominanten und einem devoten Part, wobei letzterer erst seit seinem Aufeinandertreffen mit dem Rüpel-Ringer aus sich herausgehen kann. Sakaguchi schafft es sogar, auch die anderen neu in den Sumo-Stall aufgenommenen Makushita-Ringer auf seine Seite zu ziehen. So dumm und faul er anfangs vielleicht wirken mag, besitzt er Fähigkeiten, die ihm angeboren zu sein scheinen, beispielsweise Charisma und Überzeugungstalent.

Es braucht jedoch auch jemanden, der sich gegen Sakaguchis Schabernack wehrt; jemanden, der ihm Paroli bietet. Diesen jemand gibt es … nicht! Manche versuchen es und haben teilweise Erfolg. Dass Sakaguchi schon zu Beginn, und zwar so ganz ohne jegliche Sumo-Erfahrung, jemanden auf dem Rang eines Juuryou besiegen konnte, macht es für die anderen nicht einfacher, sich erfolgreich gegen ihn zu stellen, und so hat Sakaguchi freie Hand. Lediglich Inokawa besitzt die körperliche Stärke, dem Riesenbaby Einhalt zu gebieten. Dennoch wird auch er nicht von Sakaguchis Treiben verschont. Selbst vor dem Stallmeister Raijin hat er keinen Respekt, was dessen Gesundheitszustand nicht förderlich ist. Mit Tatsunokawa hat Sakaguchi einen Rivalen im eigenen Stall. Obwohl er es ist, der respektvoll den anderen Ringern gegenüber auftritt, drängt er sich durch seine Taten ironischerweise selbst in die Rolle des Unsympathlers, bedient er sich doch unehrenhafter Mittel, um Sakaguchi loswerden zu wollen.

Bei einem Sumo-Anime dürfen die Kämpfe natürlich nicht unter den Tisch fallen. Diese sind relativ kurz und der Ausgang ist in den meisten Fällen offensichtlich. Der Anime macht dadurch recht deutlich, dass das Hauptaugenmerk nicht auf den Kämpfen liegt, sondern auf den Slice-of-Life-Momenten und der Comedy. Lediglich durch die Kämpfe gegen Kondou, der schon bei seiner ersten Szene als augenscheinlicher Rivale Sakaguchis präsentiert wird, erkennt man Züge eines typischen Ganbatte. Ausgerechnet diese sind jedoch Anime-only, genauso wie die Episode mit dem reichen Schnösel Okogane, der Sakaguchi zu einem getürkten Match überzeugen möchte, sowie die Episode mit dem Kater Shiroboshi.

Durch den Zeichenstil sieht der Anime vielleicht älter aus als er tatsächlich ist. Statt möglichst modern wirken zu wollen, hat man den Charme der relativ alten Mangavorlage eingefangen. Musikalisch wird man beim Opening »Dosukoi Jinsei« von Ken Matsudaira in die Shouwa-Zeit, in der dieser Anime spielt, versetzt. Ohrwurm garantiert! Beim ersten Rewatch nach acht Jahren hatte ich das Lied sofort wieder im Kopf. Der Enka-Gesang ist aber vermutlich nicht jedermanns Sache, weshalb die Anmerkung zum Ohrwurmpotenzial auch gleichzeitig eine Warnung ist.

»Abarenbou Rikishi!! Matsutarou« macht a hell of a lot of fun. Er hat zwar noch nicht allzu viele Jahre auf dem Buckel, transportiert jedoch das Flair der jahrzehntealten Mangavorlage ins Hier und Heute. Die Genrezuordnung und die Sport-Tags können täuschen, weshalb Ganbatte-Fans hier nur zu einem kleinen Teil auf ihre Kosten kommen. Lässt man sich darauf ein, was dieser Anime tatsächlich ist – nämlich die Geschichte eines rüpelhaften Sumoringers, der seinem Umfeld gehörig auf die Nüsse geht –, wird man durchaus seinen Spaß daran haben.
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