Parasyte: The Maxim (2014)

Kiseijuu: Sei no Kakuritsu / 寄生獣 セイの格率

Rezensionen – Parasyte: The Maxim

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Parasyte: The Maxim“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: mCassification#1
Kiseijuu: Sei no Kakuritsu. Obwohl ich zu Beginn etwas skeptisch war, hat mich dieser Anime doch überzeugt. Warum? Ja lest selbst...

Plot
In Kiseijuu: Sei no Kakuritsu bedroht eine Alieninvasion die Welt. Aber wer dabei an riesige Raumschiffe und Laserwaffen denkt der irrt. Die Außerirdischen Parasiten so groß wie Würmer treffen in aller Stille in kastaniengroßen Kugeln auf der Erde ein. Ziel der kleinen Invasoren ist das Gehirn eines menschlichen Wirtes zu übernehmen und damit vollkommene Kontrolle über diesen Wirtskörper zu erlangen. Um dann alle Menschen zufressen. Beim Versuch unseren Protagonisten Shin'ichi Izumi zu übernehmen patzt der Alien Migi jedoch und muss sich in dessen rechtem Arm einnisten. Es erwächst eine symbiotische Beziehung und Schin'ichi ahnt noch nicht dass ihm eine Zeit voller Veränderung, Entbehrung und Schmerz bevorsteht.

Setting
"Kiseijuu: Sei no Kakuritsu" spielt in einer fiktiven Gegenwart. Fiktive? Moment...schau mal aus dem Fenster ob es kleine Alien-Kugeln schneit. Schon die erste Szene kann polarisieren auch wenn sie bei mir erstmal einen WTF-Moment auslöste. Im verlauf der Serie wird einem eigentlich alles geboten. Ein bisschen Slice-of-Life, ein wenig Lovestory, Psycho, Crime, Action und eine gehörige portion Splatter. Nur Freunde des gepflegten Pantsu-shot kommen nicht auf ihre Kosten. Ecchi-Elemente lässt Kiseijuu vermissen und auch einen Tentakel-rape gabs *noch* nicht. Back to the topic. Was diesem Anime äußerst gut gelingt ist der gewagte Drahtseilakt zwischen tiefgreifenden philosophischen Fragen und Unterhaltung. Die Leitfrage dieses Anime ist wohl der Sinn und Zweck der menschlichen Existenz als unangefochtener Predator auf der Erde und was passiert, wenn dieser nun gefressen wird. Es werden aber auch immer wieder allgemeinere Fragen nach Veränderung, Bewusstsein, Menschlichkeit, Normalität und Wahnsinn gestellt. Fragen welche sich sicherlich jeder von uns, auch schon einmal gestellt hat. Auf der anderen Seite bringt Kiseijuu Gefühle und Emotionen extrem gut rüber, sodass ich schon das ein oder andere mal Ermattung, Freude und Bauchkribbeln (Ihr wisst was ich meine) verspürt habe. Auch explizite Szenen mit extremen Gewaltdarstellungen gibt es zu sehen, wobei von den schlimmsten Massakern nur die Resultate gezeigt werden. Trotzdem ist dieser Anime nichts für Zartbesaitet. Alles in allem hat Kiseijuu: Sei no Kakuritsu aber ein außerordentlich gelungenes Setting.

Charaktere
In diesem Abschnitt will ich mich auf die ZWEI..., oder den EINEN... Protagonisten konzentrieren. Ja!? Ich weiß verdammt nochmal nicht ob die rechte Hand eines Charakters nun ein neuer oder immer noch der selbe Charakter ist! Jedenfalls Handelt es sich hierbei um Shin'ichi Izumi und Migi, Shin'ichis rechte Hand und (Handlanger *lol* Spaß beiseite!) einen parasitären Alien. Die Anderen Charaktere spielen eigentlich alle mal mehr, mal weniger eine Rolle und sind ebend nicht immer dabei, weshalb ich diese hier alle einfach übergehe.

Shin'ichi Izumi ist eine ganz normaler, zurückhaltender, überhöflicher und überängstlicher Oberschüler. Freunde hat er so richtig keine und an eine Freundin ist lange nicht zu denken. Ja ein zukünftiger Held oder Harembesitzer wie er im Manga steht. Dieses erste Bild von Shin'ichi mag zunächst enttäuschen und den eingefleischten Otaku an den letzten 0815-Anime erinnern. Aber danach macht Kiseijuu alles richtig. Anstatt unseren Protagonisten von jetzt auf gleich zum Hero mit der Alienhand zu erheben den alle lieben. Verändern sie seine Charakterzüge ersteinmal nur leicht. Führen langsam wenige Nebencharaktere ein und geben, dem Zuschauer, Zeit sich mit Schin'ichi zu identifizieren. In dem seinem Charakter durch Entwicklung und ein paar Rückblicke an Tiefe gegeben wird. Allgemein finde ich das dieser Anime gerade durch die unglaubliche Entwicklung von Schin'ichi und seiner komplexen Beziehung zu Migi lebt.

Migi ist ein Alien aus dem "Ei", welcher bei der Übernahme von Shin'ichis Gehirn versagt hat. Das ist aber auch gut so, sonst hätte sich ja nie eine Beziehung zwischen diesen beiden entwickeln können. Fortan lebt also Migi als rechte Hand, aber auch als alle anderen möglichen Formen und ernährt sich über seines Wirtes Blut. Die kleinen Parasiten sind extrem lernfähig, übertrieben rational, egoistisch und verstehen die menschlichen Gefühle überhaupt nicht. Migi macht da keine Ausnahme. Interessant ist, dass Migi eigentlich eine Symbiose mit Schin'ichi eingeht. Das ist glaube ich auch der Aufhänger der ganzen Serie. Unterm Strich macht es aber durchweg Spaß dem kleinen Alien zu zusehen und zuhören. Da aufgrund der extremen Rationalität viele seiner Äußerungen zutiefst sarkastisch sind.

Animation
Vorneweg, ich habe zwar schon viele Anime gesehen bin aber kein Künstler und verstehe deshalb auch von der Kunst des Animationsfilms wenig. Deshalb nur ein kurzes äußerst subjektives Statement an dieser Stelle. Der Zeichenstil ist für mich absolut state of the art und auch wenn das Charakterdesign sicherlich kontrovers diskutiert werden könnte, finde ich es äußerst gelungen. Die Animationen sind flüssig und gut umgesetzt, was vorallem in den Actionszenen zum tragen kommt. Zudem sind auch die Kolorierung, Belichtung und der Schattenwurf in den Szenen stehts passen. Freunde von knalle bunten Farben gehen hier leider leer aus, aber mal ehrlich die würden einfach auch nicht in das Setting passen. Alles in allem ist Kiseijuu sehr schön anzusehen. Wie auch nicht anders zu erwarten bei einer Produktion von Madhouse.

Sound(track)
Die Vertonung ist sehr ordentlich. Wind, Wellen rauschen, Blätter rascheln oder ein Glas zerspringt alles hat einen Ton und erfüllt Kiseijuu mit leben. Einzig das zirrrrrpen der Zikaden habe ich bis jetzt vermisst (Ist warscheinlich nicht die Jahreszeit). Musikalisch hat dieser Anime auch voll ins Schwarze getroffen. Der Soundtrack überrascht durch feinste elektronische Dubstep-Klänge kann aber auch leicht, seicht und leise. Das Intro ist genretypisch ein Metalsong, der marschiert nach vorn, weckt auf und stimmt ein. Das Outro ist ein ruhigerer Popsong der die Folge gut und gelassen ausklingen lässt. Um es kurz zu fassen, es gibt in Kiseijuu sehr viel Wohlklang für die Ohren.

Fazit
Ich kann Kiseijuu: Sie no Kakuritsu jedem wärmstens empfehlen auch, wenn die Splatterszenen nichts für Zartbesaitet sind. Gerade die Story ist der Hammer, weil sich der Anime mal mehr auf seine Charaktere als auf die Action und Effekte konzentriert. Wobei es an den beiden letztgenannten aber auch nicht mangelt. So schafft es Kiseijuu den Zuschauer gut zu unterhalten, obwohl der Anime auch tiefgreifend philosophische Fragen stellt. Obendrauf leistet sich diese Serie auch bei Animation und Sound keine schwächen. Deshalb hebt sich Kiseijuu: Sei no Kakuritsu für mich von der Masse ab und bekommt von mir auch 5 Sterne.
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Avatar: INT#2
Nach 19 Folgen, also wahrscheinlich kurz vor dem Showdown, erlaube ich mir mal eine Bewertung zu einem meiner Lieblinge 2014-2015: Kiseijuu: Sei no Kakuritsu
(Bitte beachtet, dass dies eine vorläufige Bewertung ist - aktualisiert, wenn Anime abgeschlossen)

Shinichi Izumi ist ein ganz normaler Oberschüler, der mit allen Problemen der Schulzeit zu kämpfen hat. Eines Tages ändert sich sein Leben aber schlagartig, als ein mysteriöses Alienwesen versucht, in sein Gehirn zu dringen und ihn zu kontrollieren. Glücklicherweise (oder unglücklicherweise) nimmt es nur Besitz von seinem Arm. Überall auf der Welt werden derweil Menschen von diesen Wesen unter Kontrolle gebracht, während Izumi und Migi sich auf eine Koexistenz im eigenen Körper einigen. Was hat es mit diesen Aliens auf sich? Was sind ihre Ziele?

Ich muss sagen, dass Kiseijuu: Sei no Kakuritsu, oder auch "Parasyte" storytechnisch überzeugt. Wenn man "Aliens" in der Beschreibung liest, schreckt man automatisch zurück (zumindest ich), da so ein Thema komplett unrealistisch ist. Genauso ist es auch bei Parasyte, aber das ist nicht weiter schlimm. Die Story ist, so weit ich beurteilen kann, so gut wie noch nie dagewesen, also völlig innovativ. Zwar wurde nicht das Rad neu erfunden, aber die Themen "Alien" und "Schulleben" auf eine ganz neue Weise gelöst. Migi, die helfende rechte Hand von Izumi (im wahrsten Sinne des Wortes) hat eine eigene Persönlichkeit mit eigenen Zielen und Beweggründen, welche auch bei den anderen Aliens zu finden sind.

Wenn man sich die Haupt- und Nebencharaktere anschaut, sieht man, dass sich die Macher hier ziemlich viel Mühe gegeben haben. Nicht nur der Hauptcharakter überzeugt auf ganzer Linie, sondern auch die Nebencharaktere haben viel Tiefgang. Teilweise haben auch Statisten viel Persönlichkeit (siehe Tamiya Ryokos Mutter). Manche Aliens sind sogar, trotz böser Absichten, sympathisch und man fiebert mit den Neben-Arcs förmlich mit. Was mich persönlich gefreut hat, ist, dass nicht nur der Hauptcharakter alle Aliens alleine tötet, sondern auch ein Nebencharakter schlau genug ist, um nicht als Hackfleisch zu enden.
Besonders ist an dem Anime auf jeden Fall, dass Menschen mehr sind, als nur lebendiges Fleisch. Menschen haben nämlich Fähigkeiten, die fast keines dieser Aliens aus Parasyte haben kann. Liebe, Gefühle, Intuition, etc., wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt.
Spoiler! Nicht lesen, wenn man den Anime noch nicht geschaut hat!
Vor allem die Szene, in der Tamiya Ryoko nach Hause kommt und die Mutter bei ihr vorbeischaut, ist ein gutes Beispiel für das, was Menschen einzigartig macht:
Die Mutter kommt in das Haus, Tamiya spricht nur ein paar Worte und die Mutter weiß direkt, dass es sich nicht um ihre Tochter handelt. Ein Mensch bemerkt direkt, wenn etwas mit einem anderen Menschen nicht stimmt. Eine Mutter weiß auch direkt, ob man das eigene Kind ist, oder nicht.

Absolut top ist auch die Musik, für die man getrost noch ein weiteren Stern in der Bewertung geben könnte. Das Opening ist mega gut, das Ending gut und die OSTs einfach geil. Während andere Actiondramen kitschige J-Pop Lieder als Opening und langweilige Schnulzen als Ending verkaufen wollen, macht Parasyte alles richtig. Immer passend, setzen auch die gut gewählten OSTs, die fast gar nicht aus typischen traurigen Klavierstücken bestehen, Maßstäbe. Ich glaube, ich habe noch nie in einem Anime vor Parasyte Rap- oder Dubstep-Beats gehört.

Schaut man sich die Animationen an, so ist Kiseijuu: Sei no Kakuritsu auch auf einem sehr hohen Niveau. Man vermeidet hier gleich von Beginn an langweilige Standbilder und gestaltet Kämpfe dynamisch und actionreich. 5-FPS-Kämpfe gehören ab 2014 wohl endlich der Vergangenheit an.

Fazit (bis Folge 19):
Kiseijuu: Sei no Kakuritsu bietet eine spannende, innovative Story mit unerwarteten Wendungen und knallharter Action. Dabei kommen die Dramaelemente auch nicht zu kurz. Dies ist definitiv keine langweilige Alienstory, sondern bietet einen Anime, der sich wohl auch in Zukunft nicht umsonst in den Top 50 halten kann.

PS: Diese Review wird aktualisiert, sobald ich den Anime abgeschlossen habe.
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Avatar: NeXu#3
Unscheinbar und rar rieseln faustgroße Pollen aus dem All sachte auf die Erde nieder, aus denen schleimige und wurmähnliche Kreaturen schlüpfen, die parasitär über die Lebewesen der Erde herfallen. Am liebsten dringen sie in das Hirn der Menschen ein und nutzen deren Körper, um sich zu nähren und unerkannt unter ihnen zu wandeln. Mit ihrer kanibalischen Art zwingen sie ihren Wirt seine Artgenossen zu töten und zu fressen. Ihre Herkunft und ihr Daseinszweck ist ungewiss. Ihr innerster Antrieb wird jedoch schnell klar: Existieren und überleben um jeden Preis. Auf dieser Grundlage baut in "Parasyte: The Maxim" eine ziemlich geniale Story auf...
Die Geschichte handelt von Shinichi Izumi, einem gewöhnlichen Oberschüler, der zu Beginn weniger dem Archetyp eines männlichen Anime-Protagonisten entspricht und einem dieser außerirdischen Parasiten zum Opfer fällt. Aufgrund eines dummen Missgeschicks gelingt es dieser parasitären Kreatur nicht sich in Shinichis Gehirn einzunisten und ist deshalb dazu verdammt mit ihm in seinem rechten Arm zu koexistieren. Langsam aber sicher beginnt der Parasit - Migi - verheerenden Einfluss auf Shinichis Leben zu nehmen, seine Interessen durchzusetzen und seinen Lebensstil umzukrempeln.
Mit vielen interessanten Aspekten und unerwartenden Wendungen nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wird in guter Animationsqualität dargestellt, wobei mehr und mehr die Frage nach dem Lebenssinn dieser mysteriösen Lebensform aus dem All auftaucht und behandelt wird. Während sich Shinichis Umgang mit nahestehenden Menschen zunehmend erschwert und die Last seines Geheimnisses immer größer wird, trifft er auf andere von Parasiten befallene Wesen. Shinichi steht vor einem Scheideweg zwischen Mensch und Parasit und muss eine Entscheidung treffen, den Biestern den Kampf anzusagen - vor allem für jene, die er liebt. Der Anime besticht vor allem durch sein Story-Telling, bei dem viele Genres in zahlreichen dramatisch-fesselnden und action-lastigen Sequenzen sowie gelegentlichen Slice-of-Life- und Romantik-Elementen zusammentreffen, die häppchenweise und gut portioniert vorgetragen werden. Mit exzellenten Cliffhangern wird der Zuschauer zusätzlich auf die Folter gespannt, sodass dem Drang zur Fortsetzung kaum Einhalt geboten werden kann. Darüber hinaus hält sich der Anime keineswegs in der Darstellung von Gewalt zurück - zur Förderung der Tragik. Die Hintergrundmusik wirkt oft sehr einfach und hört sich manchmal eher wie der Klingelton eines Handys an, was später eher positiv zu bewerten ist, da es zu einer gewissen Markanz des Animes beiträgt. Vom Unterhaltungswert ist "Parasyte: The Maxim" in etwa mit Tokyo Ghoul vergleichbar, daher kann ich diesen Anime auch jedem (inklusive älteren Zuschauern) definitiv weiterempfehlen.
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Avatar: theEastwoood#4
Parasyte 

Parasyte ist ein Anime der viele Qualitäten hat. Sei es das überaus gelungene Setting, das Spannung und philosophische Aspekte gekonnt zu verbinden scheint oder die Darstellung von vielen interessanten Charakteren mit glaubwürdigen inneren Konflikten.

Über die Qualität der Story lässt sich streiten. Die einzelnen Handlungsabschnitte sind konstant gut und überaus spannend. Auch wartet die Story mit vielen, zugegebenermaßen, grandiosen Twists auf. In ihrer Gesamtheit wirken einige Handlungsstränge auf mich jedoch zu willkürlich. Das Setting hingegen ist aller erste Sahne und die Idee in sich hervorragend. Zusätzlich zu der Tatsache, dass es enorme Unterhaltung verspricht bietet es auch allerhand Spekulations- und Reflektionsstoff, welcher sich als überaus interessant herausstellen kann.

Ein großes Plus sind fast ausnahmslos alle Charaktere. So sind manche Nebencharaktere - besonders Shin'ichis Schulkameraden - eher uninteressant. Einige Charaktere auf Seiten der Parasiten wie zum Beispiel Ryouko Tamiya bilden auch gute Charaktere, wobei Ryouko hier in meinen Augen schon das Optimum bildet. Da Parasiten an und für sich gefühlslos und emotional kalt sind sind diese im allgemeinen auch eher langweilig. Highlight für mich ist das Hauptcharakter-Duo Shin'ichi/Migi. Die beiden bilden ein klasse Team und vor allem Shin'ichi glänzt durch eine stetige Veränderung und emotionale Konflikte.

Die Animationen sind durchweg spitze und das Design trifft genau meinen Geschmack: Ganz hervorragendes Augenfutter. Vor allem in den Actionszenen wird ordentlich von den hochwertigen Animationen Gebrauch gemacht. Optisch hat Parasyte also einiges zu bieten und das Zusehen macht durchgehend Spaß.


Jetzt das große ABER:

Ich bin mir sicher das folgender Kritikpunkt nicht nur von mir angebracht werden wird. Parasyte ist eine enorm gute Serie mit vielen herausragenden Ideen und Ansätzen. Für mich ist es daher unerträglich, dass nach einiger Zeit so heftig "geschlampt" wird. Bis zur Hälfte ist der Anime so überaus gut, dass ich dachte hier den neuen Messias der animierten Unterhaltung gefunden zu haben, aber im weiteren Verlauf plagen den Anime nervige Logiklöcher und vor allem für mich unnachvollziehbare Entscheidungen der Entwickler. Ich werde nicht spoilern aber wer sich Parasyte ansieht weiß hoffentlich worauf ich hinaus will. Nie und nimmer würde ich behaupten Parasyte wäre schlecht, denn das ist es nicht. Und auch im späteren Verlauf können viele Qualitäten beibehalten werden, aber leider nicht alle.

Da zum jetzigen Zeitpunkt noch 2 Folgen zum Abschluss der Serie fehlen werde ich kein abschließendes Fazit ziehen und bete dafür, dass sich die Macher noch was VERDAMMT Gutes haben einfallen lassen um Parasyte den Wert zu verleihen den es verdient hat und darüber hinaus zu erreichen in der Lage ist.


Update für die die's interessiert(27.03.15):

Ein Fazit nach der Beendigung dieser Serie zu ziehen stellt sich meines Erachtens als überaus schwierig heraus. Ich hätte gerne behaupten wollen, dass sich Parasyte einen Platz unter den Top 10 der besten Serien auf Anisearch sehr wohl verdient hat. Aber leider entwickelt sich nicht alles immer so wie man es gerne hätte. Denn so überzeugend das Setting, spannend die Kämpfe und interessant die Charaktere insgesamt auch scheinen mögen, fällt mehr und mehr auf, wie die Entwickler hier versucht haben eine visuell ansprechende Serie mit ebenso hochwertigen philosophischen Denkanstößen zu präsentieren, was sich leider ganz zum Schluss als nicht sehr gekonnt herausstellt. Parasyte scheint sich in seinen verschiedenen Ansätzen und Ideen in sich selbst, seiner Handlung und seinen Charakteren zu verfangen. Was dabei herauskommt ist leider eine potenzielle Dramaturgie die in ihrer Präsentation so verunstaltet wirkt, dass sie letztendlich nur noch stört. Der Versuch alle Ansätze in einen Anime zu verpacken unterhält zwar weitestgehend, lässt einen allerdings zum Schluss mit einem seltsamen Gefühl der Leere zurück. Während dem Zuschauer am Anfang noch eine Geschichte suggeriert wird, die über die Kleingeistigkeit vieler anderer Thematiken erhaben zu sein scheint und etwas neues tiefgründiges und episches zu vermitteln in der Lage sein soll, wird einem schnell klar, dass dies zuviel gewollt ist und man schon mit einer völlig verblendeten Einstellung an die ersten Folgen des Animes herangeht. Ein gutes Beispiel ist meiner Meinung nach, dass man die ganze Zeit sehnsüchtig auf einen Fortschritt wartet - auf ein Ziel, das erreicht werden will, letztendlich allerdings nie ein Teil der Geschichte gewesen ist.

Abschließend bleibt zu sagen dass der Anime grandios unterhält, aber schlichtweg nicht imstande ist sein volles Potenzial auszuschöpfen. Parasyte verbaut sich seinen Weg selbst etwas Größeres zu sein als die meisten anderen Animes da draußen. Ich würde sogar sagen, dass mit einer etwas anderen Umsetzung eine Serie hätte entstehen können, die sogar 95% aller anderen Unterhaltungsmedien übertrumpfen würde. Ich weine innerlich aufgrund des nicht genutzten immensen Potenzials: Mit etwas Fantasie kann hieraus vielleicht ja für die richtigen Menschen etwas ganz "Außerirdisches" wahrgenommen werden. 


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Avatar: Pilop
V.I.P.
#5
Wer hoch steigt, der kann auch tief fallen. Dieses Credo lässt sich auch auf den Anspruch eines Werkes umlegen und auch wenn Kiseijuu nicht unbedingt sehr tief fällt, ist es zusammengenommen doch der Umstand, dass man mehr sein wollte als eine normale Geschichte über außerirdische Invasoren, der sich letztendlich als wohl größte Schwäche der Serie herausstellt.

Geht man rein nach der Intention der Serie, dann ist sie eine Erzählung über Menschlichkeit, im guten wie im schlechten Sinne. Wo auf der einen Seite Mitgefühl und Liebe stehen, stehen auf der anderen Seite bewusste, sinnlose Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit. Dieser Menschlichkeit wird dann durch die Aliens ein anderes, gnadenlos scheinendes Denkmodell entgegengestellt, mit dem die menschliche Sicht und Selbstverständlichkeit hinterfragt werden soll. So zumindest die Hintergrundidee des Werkes, die dann aber nur holprig umgesetzt wird. Vielmehr ist es die Geschichte eines weitgehend einsamen Kampfes eines Jugendlichen gegen eine verborgene Invasion außerirdischer Parasiten, welche das erwähnte Motiv dann durch sein Verhältnis zu seiner eigenständig denkenden Alien-Hand und sein sich änderndes Verhalten im Verlauf seines Kampfes thematisiert, dabei aber meist ziemlich plakativ vorgeht. Somit sind auch weniger die philosophischen Anwandlungen die Stärke der Serie, als das grundsätzlich interessante Setting, gepaart mit einem ansprechenden Handlungsverlauf und einer dazu passenden Gewaltdarstellung, welche die Grenzen des guten Geschmacks noch nicht verletzt bzw. gut zensiert. Die Schwächen der Serie sind dabei mehr in den Figuren zu finden bzw. in ihrer geringen Überzeugungskraft. Die philosophischen Anforderungen sind gewissermaßen eine Nummer zu groß für Shinichi, weshalb seine inneren Konflikte trotz ihrer weitgehenden Nachvollziehbarkeit aufgesetzt wirken und auch wenn sich hier ausnahmsweise mal eine echte Beziehung zu einem Mädchen entwickelt, leidet auch diese darunter, dass sie aufgeladen ist mit der ganzen Hintergrundproblematik und das nicht überzeugend umzusetzen weiß. Letztendlich ist damit eigentlich gerade das, mit dem sich die Serie größere Tiefe verleihen wollte, ihre größte Achillesferse und man kann sich leicht vorstellen, dass ein „primitiverer“ Ansatz ein stimmigeres Gesamtbild ergeben hätte. Aber ich will dieses weitgehende Versagen im Philosophischen dann gar nicht überdramatisieren, denn die Geschichte funktioniert trotz dieses Störfeuers und der damit verbundenen Schwächen und bleibt bis zum Schluss ausreichend interessant. Somit vergibt man zwar die Chance auf eine positiv herausstechende Serie, zerstört sich aber nicht gleich den Unterhaltungswert, weshalb man hier ruhig reinschauen kann, wenn einen die Beschreibung anspricht. Schließlich gibt es ja auch die Kämpfe mit formwandelnden Aliens, deren Ansichten und Verhalten sie mitunter interessanter macht als die Menschen und auch wenn man die Geschichte offensichtlich gegenüber ihrer Vorlage modernisiert hat, wirkt nicht nur im Charakterdesign noch der Stil ihrer Entstehungszeit durch, mit dem sie sich heutzutage schon wieder ein wenig positiv von der Masse abgeben kann.
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Avatar: Lpark
V.I.P.
#6
"Someone on Earth had a sudden thought."

"Parasyte" beginnt wie ein Meisterwerk und "Parasyte" endet auch wie eines. Dazwischen sind leichte Abstriche zu machen, was meine große Begeisterung diesem Werk gegenüber aber nur in eingeschränkten Maßen zu zügeln vermag. Aliens in Form von Parasiten, die sich in Menschen einnisten und ihre Gehirne übernehmen, befallen die Erde. Ihre Bestimmung, so scheint es, ist es, das Gleichgewicht der Natur wieder herzustellen und den eigentlichen Parasiten des Planeten, den Menschen, in seiner Zahl zu reduzieren. Eines dieser Aliens versucht es, die Kontrolle über den Schüler Shinichi Izumi zu erlangen, scheitert aber und ist fortan gezwungen in seinem Arm eine Koexistenz mit ihm zu führen. Der Grundstein einer actiongeladenen, emotionalen Story, die über weite Strecken unheimlich spannend verläuft, ist gelegt.

Im Verlauf betrachtet, erfüllte Parasyte nach einem, mit den ersten Episoden extrem gut gelungenen Start, der viele interessante Entwicklungen begann, meine Erwartungen nicht immer, kriegt aber gegen Ende wieder die Kurve um noch rechtzeitig auf emotionale Höhepunkte der Extraklasse hinzuarbeiten. Zwischendurch ging für mich oftmals etwas der rote Faden verloren und einiges lief zu repetitiv ab. Damit meine ich zum Beispiel, dass Shinichi's Eltern und seine Beziehung zu ihnen, die am Anfang stark im Mittelpunkt stand, später fallen gelassen wird und kaum noch Behandlung findet, während seine Romanze zu Satomi ebenfalls lange stagniert und immer wieder von inhaltlich gleichen Dialogen gestreckt wird. Ähnlich erging es im Mittelteil auch dem Leutfaden der Alien-Invasion. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass man die Zeit des Animes etwas besser hätte nutzen können und sich mehr vom Schema "Migi wittert Parasiten, Panik bricht aus, Shinichi und Migi bekämpfen Parasiten" hätte lösen können.

Nichtsdestotrotz blieb "Parasyte" selbst in seinen etwas schwächeren Passagen noch mindestens unterhaltsam und etwa die "Nebengeschichte" um Kana entpuppte sich doch als ziemlich gut ausgearbeitet. Auch durch die atemberaubenden Kämpfe, die meistens durchdacht waren und überraschende Wendungen aufwisen, driftete die Serie nie so wirklich in die Mittelmäßigkeit ab. Dazu trug auch einer der besten Soundtracks, die ich bis dato erlebt habe mit bei, genau wie Animationen, die es an den entscheidenden Stellen schafften, die verrückten Transformationen der Parasiten zu etwas zu machen, was man so schnell nicht nochmal sehen wird. Im Bereich "Action" gehört der Anime somit ganz klar in die Oberklasse.

Am Punkt "Tiefgang und Durchdachtheit" hingegen scheitert bei mir die Meiserwerksbewertung, denn dort ist "Parasyte" zwar gut, aber letztendlich doch nicht vollkommen überragend. Das Hauptthema, was behandelt wird, ist die Rolle des Menschen im Ökosystem "Erde". Etwa wird die Frage gestellt, was denn daran so unnormal sei, dass die Parasiten Menschen verspeisen, wo Menschen doch tagtäglich ebenfalls andere Lebewesen als Nahrungsmittel ausnutzen. Zwar ist die Frage interessant und wird von vielen Seiten und mit vielen Dialogen behandelt, jedoch traten in meinen Augen einige Probleme dabei auf, sie perfekt im Einklang mit der Geschichte und den Charakteren zu behandeln. Etwa mit Migi's Entwicklung bin ich nicht wirklich zufrieden, da am Ende ohne spoilern zu wollen, doch vieles zu plötzlich von statten geht, wofür vorher zu wenige Anzeichen erkennbar waren, wodurch die letzte Glaubwürdigkeit fehlt. Auch Shinichi, der zu Beginn eine plötzliche, aber nachvollziehbare Entwicklung durchläuft, bleibt anschließend auf lange Dauer etwas zu statisch um später angemessen als jemand, der große Erkenntnis gewonnen hat zu fungieren.

Fast ideal wurde hingegen alles um Reiko umgesetzt. Mit ihrem Charakter wurden spannende Gedankenexperimente durchgeführt und ihr Verhalten, sowie ihre Entwicklung blieben zwar oft undurchsichtig, aber gerade dadurch interessant und schlussendlich auch nachvollziehbar. Deshalb war sie für mich der beste Charakter aus "Parasyte" und über lange Zeit waren ihre schleierhaften Absichten noch das, was das Interesse bei mir am höchsten hielt. Gegen Schluss hatte ich nicht das Gefühl, dass die Handlung des Animes flüssig und logisch verlief, aber dennoch wurde ich emotional an mehreren Stellen sehr berührt, tappte über die Auflösung im Dunklen, was zu nervenaufreibenden Minuten führte und war auch mit dem Abschluss sehr zufrieden. 

Insgesamt hat "Parasyte" durchaus den Sprung in meinen erweiterten Favoritenkreis geschafft und ich bin froh, dass der Anime auf viel positive Resonanz trifft. Ab und an hat die Serie ihre Probleme damit, eine konsistente Geschichte zu erzählen und tiefschichtige Charaktere zu zeichnen, aber sie überzeugt durch emotionale Höhepunkte, sowie durch die stets anhaltende bedrückende und spannungsgeladene Atmosphäre, die aus einer überaus gelungenen Präsentation resultiert.

Ähnliche Animes: Tokyo Ghoul
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Avatar: Nesta#7
Verschenktes Potenzial. Kürzer kann man Parasyte nicht beschreiben. Durch eine Empfehlung habe ich Anfangs dieses Werk ziemlich gefeiert, aber am Ende lässt es mich nur verärgert zurück mit dem vielen verschenkten Potenzial und das aufgezwungene, mit dem Finger zeigende lehrende Gesülze.

Story
In Parasyte geht es um den jungen Schüler Shinichi, der von einen Parasiten befallen wird, der zum Glück anstatt sein Gehirn seine rechte Hand befallen hat. Dieser Parasit kann sich selbst weiterbilden und lernt sprechen und kann mit seinem Wirt kommunizieren. Durch diesen Parasiten bekommt Shinichi gewisse Vorteile und Nachteile die im Laufe des Animes immer weiter aufgedeckt werden und muss lernen, dass Parasiten ihre eigenen Interessen haben.
Die Story ist dabei die größte Stärke und gleichzeitig die größte Schwäche wie ich finde. Der Anfang macht einen Neugierig, es ist sogar teilweise lustig. Dann wird es immer Ernster und es wird eine sehr intensive Geschichte erzählt. Es ist also nicht eintönig und hat mich sehr gepackt. Leider kann jeder Film/Anime/Spiel/etc. noch so gut sein, wenn das Ende mies ist, bleibt dieser am meisten hängen. Ihr wisst nun worauf ich hinaus will. Das Ende. Das Ende ist einfach nur furchtbar. Es sind meiner Meinung nach die Logiklöcher, die durch das Verhaltensmuster des Protagonisten entstehen. Ich denke viele werden mit dem Ende zufrieden sein, immerhin ist es ein positives Ende, aber für mich wirkt es hingeklatscht damit es „schön“ endet. Für mich ist die Glaubwürdigkeit von Shinichi nicht mehr gegeben und wahrscheinlich wäre es dadurch ein sehr frustrierendes Ende, aber meiner Meinung nach zum sinnvolleren Ende geworden. Man hat die ganze Zeit eine Entwicklung des Charakters bemerkt, nur um ihn am Ende wieder auf Anfang zu setzen. Ich war selten so enttäuscht von einem Ende wie bei diesem. Wie gesagt, die Story war wirklich Hammer und habe jede Folge die ich mehr geguckt habe es mehr und mehr genossen. Leider sind die letzten Episoden so schrecklich und verkorkst, dass der letzte Eindruck leider sehr negativ ist.

Charaktere
Wie in der Story schon erwähnt, empfand ich gerade die Charakterentwicklung um Shinichi sehr interessant und natürlich auch wie es sich auf sein Umfeld ausgewirkt hat. Dabei sind die Nebencharaktere belanglos, sie wurden selten eingespielt und dann meist nur um sich zu fragen wo denn Shinichi ist. Ich hab einfach zu wenig über diese erfahren um irgendwie Emotional getroffen zu sein. Shinichi’s Eltern sind da schon die interessantesten Charaktere. Shinichi wird gegen Ende nicht mehr nachvollziehbar, aber über lange Strecken eine fantastische Charakterentwicklung. Der Parasit mit seiner sehr rationalen Ansicht ist einfach herrlich, wobei hier alle Parasiten ziemlich unterschiedlich sind und jeder eine andere Ansicht hat.

Optik
An sich ein hübscher Anime, gibt es nichts zu meckern. Der Gewaltgrad ist recht hoch, aber es hat zur Untermalung der Bedrohung geholfen.

Opening/Ending
Hier wird es natürlich sehr persönlich. Mir gefällt das Outro, aber das Intro ist einfach furchtbar. Dieses schreckliche Autotune lässt mich das Intro sofort skippen. Ich möchte hier auch noch kurz über die Musik zur Untermalung von Szenen sprechen. Vor allem gegen Anfang wird zur Untermalung von Kampfszenen öfters so ein billiger wobble Dubstep Sound verwendet, welcher die Szene cool rüberbringen soll, aber einfach nur peinlich ist. Da ist man froh, dass es aus dem Medium Spiele einigermaßen ausgetrieben wurde und nun wird es in Animes entsorgt. Das gefällt mir gar nicht. Ich selbst höre zwar gerne mal Dubstep, aber in Unterhaltungsmedien einfach nicht angebracht.

Fazit
Ich will nichts Spoilern daher werdet ihr mich nur über das Ende meckern gelesen haben. Es ist einfach nur traurig wie man einen kompletten Anime mit einem dermaßen miserablen Ende versauen kann. Ich möchte diesen Anime gerne ohne mit der Wimper zu zucken empfehlen, aber leider komme ich nicht drum herum es mit einem großen Aber zu verpacken. Ich wurde sehr gut unterhalten und empfehle diesen Anime jedem der Wert auf Story legt und auch die die Action mögen. Es wird einem ein sehr interessanter Anime geboten, der gegen Ende auf der Strecke bleibt.
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Avatar: Bluerising#8
Parasyte: Von Cool bis Simpel zu Eintönig...

Entegen der vielen sehr guten Bewertungen hier muss ich etwas Kritik äußern. Der Anime ist in vielen Punkten stark überbewertet. Der Einstieg gelingt ihm gut, der Zeichenstil, die Athmosphäre überzeugen und machen Lust auf weitere Folgen.
Jedoch wird die Story sehr schnell flach. Es wiederholen sich etliche male die selben Szenen. Fast jede Folge ein Kampf gegen einen weiteren Parasyten, wobei diese nicht interessanter werden und die Gegner immer sehr ähnlich sind. "In 100m von uns befindet sich ein Parasit, er will kämpfen", kommt in jeder Folge.
Die Beziehung zu seiner Freundin dient lediglich dem Zweck eine Bezugsperson zu haben, die seine Entmenschlichung durch die Symbiose des Parasyten bemerkt und eine Abwechslung zu den Kämpfen darstellt. Es tut sich aber auch hier nicht viel, sie führen immer wieder die selben Gespräche über Sinichi Veränderung. Außerdem dient Sie erwartungsgemäß als Opfer, dass Sinichi einige male vor den Parasiten beschützen und retten muss. Die Charaktere bleiben flach und entwickeln wenig Komplexität/Individualität. Auch gibt es außer dem Hauptcharakter seiner Freundin, der Lehrerin keine weitern wirklichen Charaktere. Ein großer Bösewicht, ein raffinierter Masterplan fehlen. Die Story ist sehr einfach gestrickt, verläuft bis zum Ende standardmäßig und bleibt vorhersehbar.

Die musikalische Stil ist sehr speziell und besteht aus etwa 4 Liedern. Der Intro Song ist außergewöhnlich schlecht, der Outro Song ist gut, aber so unpassend dass es weh tut.

Wer einen unterhaltsamen Anime sucht, ein paar coole Kampfszenen sehen will, auf Splatter und Zombies steht und nicht unbedingt eine gut ausgearbeitete komplexe Handlung erwartet, dem kann ich diesen Anime auf jeden Fall empfehlen. Einen Platz unter den Top 30 verdient er aber nicht und auch mit dem verhältnismäßig gutem Ende, kann ich keine bessere Bewertung rechtfertigen.
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Avatar: AlainJohns#9
Parasyte ist ein Actiondrama mit leichten Horroranklängen und starkem Fokus auf der Entwicklung des Protagonisten Shinichi. Man sollte bei diesem Anime daher keine langen und abwechslungsreichen Actionszenen erwarten. Viel eher geht es darum, wie Shinichis Erlebnisse mit seinem Parasiten Migi, anderen Parasiten und seinen Mitmenschen seinen Charakter, sowie sein Menschen- und Weltbild verändern.

Ob man mit dieser Serie etwas anfangen können dürfte daher damit stehen oder fallen, ob man mit Shinichi als Charakter etwas anfangen oder nicht. Für mich kann ich diese Frage jedenfalls mit "ja beantworten", was neben Shinichis schlichter Menschlichkeit vor allem an der Dynamik seiner Entwicklung liegt. Nach meinem Empfinden neigen charakterbasierte Serien mit dem Fokus auf einer einzelnen Figur oft dazu, nicht ganz so langfritsig fesselnd zu sein, wie Serien die eher auf einer Handlung zwischen mehreren Figuren basieren, was einfach daran liegt, dass es schwierig ist einen einzigen Charakter über eine lange Zeit interessant zu halten. In den meisten Fällen ist ein Charakter nur interessant so lange er sich in irgendeiner Weise verändert, oder man neues über ihn erfährt. In Anime ist es aber oft so, dass eine Figur sich lange Zeit kaum verändert, bis dann irgendwann ein plötzliches, zentrales Ereignis im Leben der Figur eintrit, das ihre Ansichten, oder Meinungen auf den Kopf stellt. Dies ist in Parasyte anders. Zwar gibt es auch hier einscheidende Erlebnisse im Leben des Protagonisten, doch auch in deren Abwesenheit verändert sich seine Persönlichkeit stetig. Shinichi reagiert dabei für einen Jungen seines Alters weitestgehend glaubhaft auf vielfältige Geschenisse in seiner Umgebung, und macht sich auch selbst Gedanken, wie er diese und seine eigenen Reaktionen darauf interpretieren soll. Dadurch gibt es kaum eine Episode, in der sich seine Persönlichkeit im Vergleich zur vorigen nicht merklich verändert hat, was für mich ein wichtiger Grund ist, warum man sich von dieser Serie diverse Episoden am Stück anschauen kann, ohne dass sie je langweilig würde. Trotz dieses stetigen Wandels schafft Parasyte es Shinichis Charakter stets glaubwürdig als Resultat seiner Erfahrungen und Überlegungen darzustellen, sodass seine Entwicklung sowohl dynamisch als auch konstant an einem roten Faden orientiert ist, was ihn insgesamt sehr menschlich erscheinen lässt und es einem als Zuschauer leicht macht Anteil an seinem Schicksal zu nehmen.

Neben Shinichi ist Migi die einzig andere Figur, der über die gesamte Serie hinweg intensiv Aufmerksamkeit gewidmet wird. Allerdings ist Migis Charakter vor allem in den ersten 2/3 der Serie wesentlich simpler und unveränderlicher als Shinichis - er ist ein eiskalt kalkulierender Rationalist, dessen oberstes Ziel der Erhalt seines eigenen Lebens ist. Daher ist er im Gegensatz zu Shinichi über den größten Teil der Serie hinweg weniger als Person, sondern eher als äußerer Einflussfaktor auf Shinichi und die Handlung interessant. Die anderen, wichtigeren Nebenfiguren, wie Shinichis Freunding Murano und der Parasit Ryouko Tamiya haben zwar ebenfalls ihre Momente in denen sie näher charakterisiert werden, insgesamt werden sie aber wesentlich weniger beleuchtet, als die beiden Hauptfiguren. Das gleiche gilt außerdem für die gesamte Rahmenhandlung. In Parasyte wird die gesamte Welt von menschenfressenden Parasiten befallen, doch man darf hier keine Survival-Geschichte epischen Ausmaßes erwarten. Die mögliche Bedrohung der gessamten Menschenheit spielt bestenfalls als hypothetische Möglichkeit in ihren Auswirkungen auf Shinichi eine Rolle. Die Serie beschränkt sich vollständig auf das Umfeld des Protagonisten - seine Freunde, Familie, Schule etc.

Dies ist übrigens auch eine Frage, mit dem Shinichi sich im Laufe derHandlung auseinander setzen muss. Welche Rolle hat er selbst als Individuum und als Mensch in der Welt, und welche die Parasiten? Wem ist er verpflichtet? Seinen Freunden? Der Menschheit? Der Welt? Themen wie Altruismus und die Beziehung zwischen Individuum und Ökosystem spielen im Laufe der Serie eine immer größere Rolle. Allerdings nehmen sie erst ganz zu Ende der Serie eine wirklich zentrale Stellung ein und fungieren gewissermaßen als ihre Pointe. Man kann sich darüber streiten, wie gelungen diese Analogien innerhalb der Serie sind, aber zumindest muss man ihnen zu Gute halten, dass sie sich wenigstens an manchen Stellen auf tatsächliche empirische Befunde stützen, was schon mehr ist, als ich von Anime gewohnt bin. Zudem kommt Shinichi für mich abschließend zu einem überraschenden und vernünftigen Fazit, sodass ich mit dem philosophischen Aspekt der Serie größtenteils zufrieden bin. Auch sollte man nicht vergessen, in welchen Extremsituationen er sich befunden hat, wenn man über seine Überlegungen urteilt.

Dass Parasyte einen gewissen Realismus bzw. eine gewisse Bodenständigkeit mitbringt merkt man neben der Figur Shinichis auch an dem Verhalten von Ploizei, Politik und anderen Autoritäten, welche ich als durchweg galubwürdig empfunden habe. Dazu kommt, dass der Anime zwar insgesamt keinem allzu neuen Schema folgt, aber es doch immer schafft den Zuschauer zu überraschen, wenn etwa eine scheinbar wichtige Figur plötzlich ein recht unspektakuläres Ende findet. Parasyte ist in dieser Beziehung angenehm konsequent, Plot Armor gibt es nur für sehr wenige Figuren.

Was die Actionszenen angeht, hatte ich anfangs erwähnt, dass sie nicht allzu lang, oder abwechslunsgreich sind, was aber nicht heißen soll, dass sie nicht spannend wären. Die Kämpfe in Parasyte sind größtenteils von Taktik geprägt. Meist ist es irgendein schlauer Einfall, der einer der beiden Partien zum Sieg verhilft. Dadurch und durch ihre Kurzweiligkeit können sie stets gut unterhalten, zudem sind die Animationen auf einem mindestens soliden Niveau. Die Darstellung von Gewalt ist dabei explizit, aber nicht überzogen. Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl, dass sie als Selbstzweck dienen soll, sondern lediglich, dass die Auswirkungen der Kämpfe weitestgehend schonungslos dargestellt wurden. Um mal etwas konkreter darzustellen, was man hier zu sehen bekommt und was nicht: Abgetrennte Gliedmaßen, Köpfe etc.: Ja. Detailansichten von zerfetzten Leichen: Nein.

Abschließend bleibt noch anzumerken, dass ein angenehmer, nicht zu aufdringlicher Soundtrack und gutes Voiceacting die Serie abrunden und zu einen in allen Belangen unterhaltsamen Anime machen, den ich jedem empfehlen würde, der keine starke Abneigung gegen charakterfokusierte Dramen hat.
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Avatar: Kuro-Okami
V.I.P.
#10
Eine Serie mit viel Potential, die sich letztendlich daran hintert, besser zu sein, indem man in die Handlung mehr Bedeutung einfügen wollte, als die Serie eigentlich erfordert hatte. Grundsätzlich ist die Serie mit einem Shounen zu vergleichen: Schwächlicher Held bekommt bedingt durch das Eindringen eines Parasiten in seinen Körper Superkräfte und kämpft für Freunde und phasenweise auch für die Menschheit.




Der Hauptunterschied ist wohl die tatsächliche Bedrohung durch die Parasiten, welche gut getragen wird. Es fallen ihnen viele Menschen zum Opfer, sodass hierbei auch tatsächlich das Gefühl entsteht, es könne jeden erwischen. Es generiert Spannung und macht die Auseinandersertzungen unterhaltsam, vor allem eben weil mit Migi (der Parasit, welcher sich im Protagonisten einnistete), stets dabei ist. Ein stoischer Charakter, der vollkommen emotionslos und mit Kalkül agiert, bringt entsprechend den Unterschied zum gewöhnlichen Shounen. Dieses Wesen interessiert sich nicht für das Wohlergehen von Menschen, sondern ist nur am eigenen Überleben interessiert.


Was das letztendliche Problem jedoch ist, ist das Vermitetteln von Botschaften. Man versucht viel zu krampfhaft die Parasiten in das ökoloigische System der Erde einzubinden, setzt sie mit Tieren gleich und ergründet teilweise in Folgenlänge, dass auch diese Wesen eine Daseinsberechtigung haben. Ja, der Mensch zerstört die Natur, ja, er agiert teilweise wie ein Biest, ja, er ernährt sich ebenso von anderen Lebewesen ... die Frage ist, ob man so etwas in einem Anime braucht, indem man im Grunde nicht gerechtfertigt braucht, ob die Parasiten denn nun eine Daseinsberechtigung hätten oder nicht. Vor allem das Ende wird dadurch zu sehr in die Länge gezogen und der finale Fight durchaus auch mit versaut. Letztendlich bleibt es aber eine unterhaltsame Serie, die man sich gut und gerne zwischendurch ansehen kann.
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