Free! Eternal Summer (2014)

Wie schon in der ersten Staffel erwartet einen auch hier ein typischer Anime aus dem Hause Kyoto Animation - nun, nicht ganz typisch, denn statt Moe-Mädchen gibt es wieder Moe-Kerle zu bestaunen.

Die Animationen sind wie im Vorgänger mit allen Wassern gewaschen und auch soundtechnisch sitzt man hier nicht auf dem Trockenen: Opening und Ending bemühen sich, maskulin zu wirken. Auch an der Erzählweise hat sich kaum etwas geändert, wir begleiten die muskulösen Seepferdchen noch immer auf ihrem Weg zum Schwimm-Olymp, nur dass sich diesmal weniger oft mit unwichtigen Folgen über Wasser gehalten wird als noch im Prequel. Besonders in der zweiten Hälfte gibt es einige ernstere Episoden und da einige der Charaktere nahe am Wasser gebaut sind, werden sogar ein paar Mal die Augen feucht - auch außerhalb des Schwimmbeckens. Die optimistische Grundstimmung der Serie fällt dabei allerdings nicht ins Wasser. Selbst Fans von Charakterentwicklung fischen hier nicht ganz im Trüben, denn besonders auf Harukas Persönlichkeit wird gegen Ende der Serie intensiver eingegangen - stille Wasser sind ja bekanntlich tief. Trotz aller Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Serien vom gleichen Schlag wird vor allem durch das für meinen Geschmack etwas zu abrupte Finale klar, dass auch hier nur mit Wasser gekocht wird.

Fazit: In meinen Augen noch etwas stärker als der Vorgänger. Wer schon Spaß an diesem hatte, dem wird hier kein Wasser in den Wein gegossen.

Wie schon die Vorgängerstaffel erfreut Free! Eternal Summer die Fans erneut mit liebenswerten Charakteren, niedlichen Konversationen, stahlgehärteten Männerkörpern und wunderbar anzusehenden Animationen.
Für das Genre eher untypisch schläg diese Fortsetzung allerdings im späteren Verlauf auch ernstere Töne an, wie die Angst zu Versagen, Druck und gescheiterte Träume. Dies mag zeitweise die Leichtigkeit der Serie etwas schmälern, führt aber zu spannenden Twists und schöneren Aussagen als in der ersten Staffel.
Dazu tragen auch neue Charaktere wie der mürrische Sousuke bei, und das auch endlich der bisher etwas farblose Haru mehr Charaktertiefe entwickelt.
Der Anfang mag etwas langsam sein, nach und nach baut sich aber eine interessante Story auf, die mich oft an meine eigene Abschlusszeit erinnerte.
Insgesamt hat mir zwar Staffel 1 besser gefallen, das letzte Drittel der 2. Staffel ist aber meiner Meinung nach stärker als die komplette 1. Staffel. Fans von Free! sollten sich diese tolle Fortsetzung mit einem wunderschönen Ende jedenfalls nicht entgehen lassen.