PilopV.I.P.
#1Was sich als flotter Abenteuer-Anime in epischem Setting ankündigt, wird letztendlich mehr eine Tour de Force durch eine Geschichte und eine Welt, die einfach zu groß ist für lediglich zwölf Episoden, weshalb es bei einer Serie bleibt, die zwar kurzweilig ist, viel ihres Potentials aber schlicht verschenkt.
Als ich etwas vor der Hälfte des Anime zum ersten Mal hörte, dass er nur zwölf Episoden haben soll, war meine Reaktion in erster Linie Verwunderung, denn vieles sprach für eine längere Serie, allen voran die bereits angerissenen Handlungsfäden. Von einem Weltenzerstörer und einem Jahrtausende währenden Konflikt zwischen den Fraktionen der Götter und Dämonen, mit den Menschen zwischendrin, über die Agenden von Unterfraktionen bis hin zum gestörten persönlichen Verhältnis der beiden männlichen Helden Favaro und Kaisar und des völlig unklaren Hintergrunds der Heldin Amira. Das bietet Stoff für eine epische Geschichte in entsprechender Länge und diese Länge in Form von mindestens zwei Saisonen hätte der Anime auch gebraucht, aber eben nicht bekommen. Unter dem Gesichtspunkt dieser suboptimalen Ausgangslage schlägt sich die Serie dann aber sogar gut. Im Gegensatz zu anderen Anime mit Zeitproblem kommt es hier nicht dazu, dass man manchen Dingen nicht folgen kann, Charakterentwicklung sprunghaft passiert usw. Die zeitbedingten Schwächen liegen an anderer Front und sind im Vergleich dann doch leichter zu verschmerzen. Was hier am meisten leidet ist die Dramatik bzw. die Wirkung der Ereignisse. Der Konflikt zwischen den Fraktionen und die Rolle der Menschen darin wird etwa nur ganz oberflächlich gestreift, weshalb man zu damit zusammenhängenden persönliche Dramen keinen rechten Zugang findet und das allgemeine Weltverständnis klarerweise auch stark darunter leidet. Ebenso verpufft die gefühlte Bedeutung so mancher Entwicklungen dadurch, dass sie, die in längeren Serien leicht einen ganzen Handlungsabschnitt einläuten könnten, hier in der nächsten Folge schon wieder Geschichte sind, weil schon die nächste Entwicklung an der Reihe ist. Dass dann natürlich auch auf die Figuren selbst nicht allzu intensiv eingegangen werden kann versteht sich von selbst, wird aber durch das hohe Handlungstempo etwas kaschiert. Nicht kaschiert werden kann allerdings, dass Amira mit ihrer naiv-unschuldigen Art keine gute Heldin abgibt, wogegen es auch nichts hilft, dass sie nicht grundlos über diese Persönlichkeit verfügt.
Durch die genannten Dinge verbaut sich die Serie dann die Möglichkeit recht viel mehr zu sein als besserer Durchschnitt, zu was sie zweifellos das Zeug gehabt hätte. Das lässt sich am besten am gelungenen Einstieg sehen, wie auch an der guten Finalfolge, wo beim Ersteren die Mischung aus Tempo, Action und Humor gut funktioniert, während bei Letzterer das Epische und die Dramatik gut zur Geltung kommt. Schön wäre es, wenn man das auch über die Folgen dazwischen sagen könnte.
Als ich etwas vor der Hälfte des Anime zum ersten Mal hörte, dass er nur zwölf Episoden haben soll, war meine Reaktion in erster Linie Verwunderung, denn vieles sprach für eine längere Serie, allen voran die bereits angerissenen Handlungsfäden. Von einem Weltenzerstörer und einem Jahrtausende währenden Konflikt zwischen den Fraktionen der Götter und Dämonen, mit den Menschen zwischendrin, über die Agenden von Unterfraktionen bis hin zum gestörten persönlichen Verhältnis der beiden männlichen Helden Favaro und Kaisar und des völlig unklaren Hintergrunds der Heldin Amira. Das bietet Stoff für eine epische Geschichte in entsprechender Länge und diese Länge in Form von mindestens zwei Saisonen hätte der Anime auch gebraucht, aber eben nicht bekommen. Unter dem Gesichtspunkt dieser suboptimalen Ausgangslage schlägt sich die Serie dann aber sogar gut. Im Gegensatz zu anderen Anime mit Zeitproblem kommt es hier nicht dazu, dass man manchen Dingen nicht folgen kann, Charakterentwicklung sprunghaft passiert usw. Die zeitbedingten Schwächen liegen an anderer Front und sind im Vergleich dann doch leichter zu verschmerzen. Was hier am meisten leidet ist die Dramatik bzw. die Wirkung der Ereignisse. Der Konflikt zwischen den Fraktionen und die Rolle der Menschen darin wird etwa nur ganz oberflächlich gestreift, weshalb man zu damit zusammenhängenden persönliche Dramen keinen rechten Zugang findet und das allgemeine Weltverständnis klarerweise auch stark darunter leidet. Ebenso verpufft die gefühlte Bedeutung so mancher Entwicklungen dadurch, dass sie, die in längeren Serien leicht einen ganzen Handlungsabschnitt einläuten könnten, hier in der nächsten Folge schon wieder Geschichte sind, weil schon die nächste Entwicklung an der Reihe ist. Dass dann natürlich auch auf die Figuren selbst nicht allzu intensiv eingegangen werden kann versteht sich von selbst, wird aber durch das hohe Handlungstempo etwas kaschiert. Nicht kaschiert werden kann allerdings, dass Amira mit ihrer naiv-unschuldigen Art keine gute Heldin abgibt, wogegen es auch nichts hilft, dass sie nicht grundlos über diese Persönlichkeit verfügt.
Durch die genannten Dinge verbaut sich die Serie dann die Möglichkeit recht viel mehr zu sein als besserer Durchschnitt, zu was sie zweifellos das Zeug gehabt hätte. Das lässt sich am besten am gelungenen Einstieg sehen, wie auch an der guten Finalfolge, wo beim Ersteren die Mischung aus Tempo, Action und Humor gut funktioniert, während bei Letzterer das Epische und die Dramatik gut zur Geltung kommt. Schön wäre es, wenn man das auch über die Folgen dazwischen sagen könnte.
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