- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
- Dt. Synchro
Dieses Review bezieht sich sowohl auf die zweite Staffel von Fate/kaleid liner, als auch auf die dazugehörige OVA "Die Magical Girls auf Onsen-Reise".
Mit überwältigendem Erfolg zauberte sich Illya in der ersten Staffel von Fate/kaleid liner nicht nur an die Spitze der damaligen Blu-ray-Verkaufscharts, sondern auch in die Herzen der Zuschauer. Kein Wunder also, dass die rotbeäugte Magierin ihr Magical Girl-Kostüm noch nicht an den Haken hängen, sondern sich in der zweiten Staffel erneut ins animierte Rampenlicht wagen durfte. Schauen wir mal, ob dabei nur ein warmer Aufguss oder ein liebevolles Upgrade entstanden ist!
Inhaltlich setzt Staffel 2 jedenfalls nahtlos an den Erstling an, wobei ich die Geschichte in zwei größere Abschnitte einteilen würde: Den Kuro-Abschnitt und den Bazett-Abschnitt, in dem die Namensgeber jeweils als neue Charaktere eingeführt und behandelt werden.
Im Kuro-Abschnitt wird das im Titel präsente Motiv des Prismas abermals aufgegriffen, denn hier dreht sich alles um das inmitten eines Kampfes ohne Vorwarnung auftauchende, rotzfreche Spiegelbild von Illya. Dieses behauptet, unsere Protagonistin einen Kopf kürzer machen zu wollen und zieht von nun an alle Register, ihr das Leben zur Hölle zu machen.
Natürlich nicht aus reiner Bosheit, sondern weil sich hinter der Fassade eines ungestümen Wildfangs tiefe Wasser verbergen, die Themen wie Trauer, Eifersucht und Hilflosigkeit in den thematischen Fokus der Staffel rücken. Fazit ist dabei, dass nur offene Kommunikation, viel Nächstenliebe und Verständnis dafür sorgen können, emotionale Wunden zu schließen und Verständnis zu schaffen - ein moralischer Grundsatz, die sich durch nahezu alle Staffeln von Fate/kaleid liner zieht und auch später noch immer wieder aufgegriffen wird.
Insofern müssen auch Illya und Kuro sich letztendlich zusammenraufen und lernen, nach einem Mit- statt einem Gegeneinander zu streben.
Sowohl Kuros Persönlichkeit als auch der Prozess, der zu diesem Ausgang führt, wird dabei gefühlvoll und nachvollziehbar inszeniert, sodass der Neuzugang im Charakterpool den bereits in Staffel 1 ergründeten Charakteren in nichts nachsteht. Die größte Achillesferse der Staffel ist allerdings ihr Pacing:
Denn tatsächlich hatte man zum Ausstrahlungstermin anno 2014 den zugrunde liegenden Manga beinahe eingeholt, weshalb die Adaption in 2wei noch mal um ein ganzes Stück entschleunigter erfolgt als im Vorgänger. Während dort nämlich in zehn Episoden nicht nur alle Klassenkarten eingesammelt, sondern auch das Setting etabliert und der Konflikt um Illya und Miyu gelöst wurde, lässt sich 2wei enorm viel Zeit damit, Kuros mal mehr, mal weniger schwerwiegende Eskapaden zu illustrieren.
Dabei fallen diese Anekdoten meistens wohl komödiantisch, aber nicht unbedingt witzig aus - es sei denn, man empfindet "Charakter X befummelt Charakter Y" als den Schenkelklopfer des Jahrhunderts.
Generell legt sich mit der Tatsache, dass Kuro nicht nur sehr sehr wütend, sondern auch sehr sehr horny ist, ein Schatten über die Serie, der ihr Image bis heute fest im Griff hat.
Ganz egal, ob man die teils massive und explizite Sexualisierung von Grundschülerinnen, die ab 2wei Teil der Serie und vor allem der dazugehörigen OVA ist, nun moralisch vertretbar findet oder nicht: Fate/kaleid liner hat an vielen Stellen bis heute das Image des "Schmuddel-Spin-offs", um das selbst weite Teile der Fate-Fanbase lieber einen großen Bogen machen.
Das ist insofern schade, dass die sehr polarisierenden Szenen nur einen kleinen Teil der Screentime ausmachen und hier in erster Linie eine emotionale und liebevoll erzählte Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Selbstverbesserung erzählt wird, die einen erfrischenden und sorgfältig durchdachten Take auf das Fate-Universum präsentiert und es damit sinnvoll ergänzt.
In den finalen Folgen wandert der Fokus dann schließlich wieder von der Gefühlswelt unserer Protagonistinnen zum Ernst des Lebens, namentlich dem Kampf um die Klassenkarten. Hier fliegen sowohl inszenatorisch als auch animationstechnisch wieder äußerst stylish und mitreißend in Szene gesetzt die Fetzen.
Stilistisch wurde die Serie nach s1 einer kleinen Frischzellenkur unterzogen, denn mit Masato Jinbo im Regiestuhl sowohl fällt das Charakterdesign ein bisschen weniger kindlich als auch die Optik ein bisschen wenig schillernd aus als unter Oonumas Regie.
Qualitativ wurde beim Studio Silver Link dabei noch mal eine Schippe draufgelegt: Animation ist zahlreicher und flüssiger, die Action noch einen Tacken spektakulärer und dreidimensionaler. Ein großer Sprung von der bereits brillant produzierten ersten Staffel ist das beileibe nicht, wertet die Serie technisch allerdings doch merklich auf, was insbesondere den ebenfalls etwas länger ausfallenden Kampf gegen Bazett hervorstechen lässt.
Fazit
Obgleich dem Vorgänger eine Nasenlänge voraus, entwickelt Fate/kaleid liner 2wei einige Probleme:
So wird die Geschichte um den Streit mit Kuro mit einigen qualitativ diskutablen Comedy-Episoden, die böse Zungen als Filler bezeichnen könnten, in die Länge gezogen.
Auch der an einigen Stellen grenzwertig auf 11 gedrehte Loli-Fanservice stößt bei mir persönlich bitter auf. Trotzdem kann Kuro als glaubwürdiger, tragischer Charakter voll überzeugen und das gut geschriebene Drama rund um Empathie, Verständnis, aber auch Hilflosigkeit entwickelt teils eine Wucht, die der Serie doch wieder den Zauber eines Magical Girls verleihen~
Mit überwältigendem Erfolg zauberte sich Illya in der ersten Staffel von Fate/kaleid liner nicht nur an die Spitze der damaligen Blu-ray-Verkaufscharts, sondern auch in die Herzen der Zuschauer. Kein Wunder also, dass die rotbeäugte Magierin ihr Magical Girl-Kostüm noch nicht an den Haken hängen, sondern sich in der zweiten Staffel erneut ins animierte Rampenlicht wagen durfte. Schauen wir mal, ob dabei nur ein warmer Aufguss oder ein liebevolles Upgrade entstanden ist!
Inhaltlich setzt Staffel 2 jedenfalls nahtlos an den Erstling an, wobei ich die Geschichte in zwei größere Abschnitte einteilen würde: Den Kuro-Abschnitt und den Bazett-Abschnitt, in dem die Namensgeber jeweils als neue Charaktere eingeführt und behandelt werden.
Im Kuro-Abschnitt wird das im Titel präsente Motiv des Prismas abermals aufgegriffen, denn hier dreht sich alles um das inmitten eines Kampfes ohne Vorwarnung auftauchende, rotzfreche Spiegelbild von Illya. Dieses behauptet, unsere Protagonistin einen Kopf kürzer machen zu wollen und zieht von nun an alle Register, ihr das Leben zur Hölle zu machen.
Natürlich nicht aus reiner Bosheit, sondern weil sich hinter der Fassade eines ungestümen Wildfangs tiefe Wasser verbergen, die Themen wie Trauer, Eifersucht und Hilflosigkeit in den thematischen Fokus der Staffel rücken. Fazit ist dabei, dass nur offene Kommunikation, viel Nächstenliebe und Verständnis dafür sorgen können, emotionale Wunden zu schließen und Verständnis zu schaffen - ein moralischer Grundsatz, die sich durch nahezu alle Staffeln von Fate/kaleid liner zieht und auch später noch immer wieder aufgegriffen wird.
Insofern müssen auch Illya und Kuro sich letztendlich zusammenraufen und lernen, nach einem Mit- statt einem Gegeneinander zu streben.
Sowohl Kuros Persönlichkeit als auch der Prozess, der zu diesem Ausgang führt, wird dabei gefühlvoll und nachvollziehbar inszeniert, sodass der Neuzugang im Charakterpool den bereits in Staffel 1 ergründeten Charakteren in nichts nachsteht. Die größte Achillesferse der Staffel ist allerdings ihr Pacing:
Denn tatsächlich hatte man zum Ausstrahlungstermin anno 2014 den zugrunde liegenden Manga beinahe eingeholt, weshalb die Adaption in 2wei noch mal um ein ganzes Stück entschleunigter erfolgt als im Vorgänger. Während dort nämlich in zehn Episoden nicht nur alle Klassenkarten eingesammelt, sondern auch das Setting etabliert und der Konflikt um Illya und Miyu gelöst wurde, lässt sich 2wei enorm viel Zeit damit, Kuros mal mehr, mal weniger schwerwiegende Eskapaden zu illustrieren.
Dabei fallen diese Anekdoten meistens wohl komödiantisch, aber nicht unbedingt witzig aus - es sei denn, man empfindet "Charakter X befummelt Charakter Y" als den Schenkelklopfer des Jahrhunderts.
Generell legt sich mit der Tatsache, dass Kuro nicht nur sehr sehr wütend, sondern auch sehr sehr horny ist, ein Schatten über die Serie, der ihr Image bis heute fest im Griff hat.
Ganz egal, ob man die teils massive und explizite Sexualisierung von Grundschülerinnen, die ab 2wei Teil der Serie und vor allem der dazugehörigen OVA ist, nun moralisch vertretbar findet oder nicht: Fate/kaleid liner hat an vielen Stellen bis heute das Image des "Schmuddel-Spin-offs", um das selbst weite Teile der Fate-Fanbase lieber einen großen Bogen machen.
Das ist insofern schade, dass die sehr polarisierenden Szenen nur einen kleinen Teil der Screentime ausmachen und hier in erster Linie eine emotionale und liebevoll erzählte Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Selbstverbesserung erzählt wird, die einen erfrischenden und sorgfältig durchdachten Take auf das Fate-Universum präsentiert und es damit sinnvoll ergänzt.
In den finalen Folgen wandert der Fokus dann schließlich wieder von der Gefühlswelt unserer Protagonistinnen zum Ernst des Lebens, namentlich dem Kampf um die Klassenkarten. Hier fliegen sowohl inszenatorisch als auch animationstechnisch wieder äußerst stylish und mitreißend in Szene gesetzt die Fetzen.
Stilistisch wurde die Serie nach s1 einer kleinen Frischzellenkur unterzogen, denn mit Masato Jinbo im Regiestuhl sowohl fällt das Charakterdesign ein bisschen weniger kindlich als auch die Optik ein bisschen wenig schillernd aus als unter Oonumas Regie.
Qualitativ wurde beim Studio Silver Link dabei noch mal eine Schippe draufgelegt: Animation ist zahlreicher und flüssiger, die Action noch einen Tacken spektakulärer und dreidimensionaler. Ein großer Sprung von der bereits brillant produzierten ersten Staffel ist das beileibe nicht, wertet die Serie technisch allerdings doch merklich auf, was insbesondere den ebenfalls etwas länger ausfallenden Kampf gegen Bazett hervorstechen lässt.
Fazit
Obgleich dem Vorgänger eine Nasenlänge voraus, entwickelt Fate/kaleid liner 2wei einige Probleme:
So wird die Geschichte um den Streit mit Kuro mit einigen qualitativ diskutablen Comedy-Episoden, die böse Zungen als Filler bezeichnen könnten, in die Länge gezogen.
Auch der an einigen Stellen grenzwertig auf 11 gedrehte Loli-Fanservice stößt bei mir persönlich bitter auf. Trotzdem kann Kuro als glaubwürdiger, tragischer Charakter voll überzeugen und das gut geschriebene Drama rund um Empathie, Verständnis, aber auch Hilflosigkeit entwickelt teils eine Wucht, die der Serie doch wieder den Zauber eines Magical Girls verleihen~
Kommentare
War der größte Kritikpunkt an der ersten Staffel noch, dass man gegen Ende mit dem Drama etwas übers Ziel hinausschoss, lautet er dieses Mal, dass man die Mischung aus Humor und Action nicht mehr so gut hinbekommt wie noch im Vorgänger. In erster Linie wünscht man sich einfach mehr Action, denn die Serie bringt diese hier mehr punktuell. Gerade weil sie aber wie gewohnt nett anzusehen ist, würde man sie gerne häufiger sehen. Der Humor hingegen hält sein Niveau und durch Kuro kommt auch eine gewisse neue Dynamik unter die Hauptfiguren, so dass auch für Abwechslung gesorgt ist. Auch im Dramabereich kommt es dieses Mal nicht zu den gleichen Verfehlungen wie zuvor. Insgesamt hält man damit also in etwa das Niveau und jedem, dem die erste Staffel gefallen hat, sollte auch die zweite gefallen, wobei es sich hier ja an sich nur um deren ersten Teil handelt und die Fortsetzung 2015 folgen wird.