Speed Grapher (2005)

スピードグラファー

Informationen

Beschreibung

»Speed Grapher« spielt in einem fiktiven Tokio, das zu einer großen Anlaufstelle für reiche Menschen geworden ist, die nach Vergnügung und Zerstreuung suchen. Zehn Jahre sind seit dem »Bubble Krieg« vergangen und im Zuge der Globalisierung klafft der Graben zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Tatsumi Saiga ist ein ehemaliger Kriegsfotograf und versucht in den Friedenszeiten, andere Themen journalistisch zu beleuchten. Er hat gehört, dass irgendwo in der Stadt ein Klub des ultimativen Vergnügens gegründet worden sein soll, in den nur bestimmte Leute eintreten dürfen. Er möchte die Göttin des Klubs, eine ausgebeutete 15-Jährige mit dem Namen Kagura, kennenlernen und fotografieren. Da allerdings nicht viel über den Ort bekannt ist und es scheinbar keine Spuren dazu gibt, wird er von den meisten als Mythos abgestempelt. Nur eine Reihe von Morden unter Politikern liefert eine Spur zu dieser exklusiven Versammlung …
Speed Grapher” is set in a fictional Tokyo that has become a main port of call for rich people seeking amusement and diversion. Ten years have passed since the “Bubble War”, and in the wake of globalisation, the gap between rich and poor is widening. Tatsumi Saiga is a former war photographer and now tries to shed journalistic light on other topics in peacetime. He has heard that a club of ultimate pleasure has been founded somewhere in the city, where only certain people are allowed to enter. He wants to meet and photograph the goddess of the club, an exploited 15-year-old named Kagura. However, since not much is known about the place and there seems to be no reference to it, most people dismiss it as a myth. Only a series of murders among politicians provide a hint to this exclusive gathering …
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Avatar: DeBaer#1
Im Zusammenhang mit “Speed Grapher“ kamen mir immer wieder die Worte “Sex, Crime & Violence“ zu Ohren. Manchmal fiel sogar die Bezeichnung “Film Noir“ oder “Mystery“. Was mich nun zu allererst dazu motivierte mir diese Serie anzuschauen war hauptsächlich um zu prüfen ob dies alles tatsächlich auch auf “Speed Grapher“ zutrifft. Vereinigt dieser Anime wirklich all diese vielfältigen und interessanten Elemente in sich oder hat sich GONZO hier mal wieder in punkto “Style über Substanz“ selbst überboten? Aber der Reihe nach: Speed Grapher beginnt wahrhaftig sehr verheißungsvoll und führt dem Zuschauer eine depressive, kalte Wirtschaftsutopie vor Augen, mit einer Gesellschaft die von Macht- und Habgier dominiert wird und in der materielle Gelüste über allen anderen Werten stehen, was jegliche menschliche Harmonie im Keim erstickt. Vor allem die ersten 2 Episoden schaffen es eine harte und verruchte Atmosphäre über die Serie zu legen die in Verbindung mit dem rauen, deprimierenden Unterton die Faszination des Zuschauers anzuregen weiß. Danach allerdings hat GONZO es versäumt entscheidend darauf aufzubauen und dank teilweise überzogener Darstellung der Korruption und Geldgier von so manchem Charakter und dem Verfallen in typische Klischees, verliert “Speed Grapher“ von Episode zu Episode rapide seine einzigartige Ausstrahlung. Vor allem der erotische Touch der in der Anfangsphase vor allem vom mysteriösen Untergrundclub ausging, ist plötzlich kaum mehr spürbar und es wird nur mehr versucht diesen mit billig eingefügten Sex- oder Fummelszenen zu erhalten, was selbstverständlich fehlschlägt. Wenn ich von Klischees spreche dann meine ich vor allem den Verfall der Serie ins standardmäßige Shounen-Milieu, inklusive “Feind des Tages-Episoden“ in denen bizarre Gestalten mit übermenschlichen Kräften jagt auf den Protagonisten machen um nach kurzem Gerangel kurz und schmerzlos von ihm ausgeschaltet werden. Diese gewisse Individualität von Speed Grapher aus den Anfangsepisoden wird damit leider schwer getrübt. Noch schwerwiegender wirkte sich aber die Tatsache aus, dass in dieser Phase weder Story noch Charaktere großartige Einsicht zulassen und mehr oder weniger auf der Stelle treten. Doch kurz bevor ich schon davor stand Speed Grapher als einen weiteren typischen GONZO-Anime abzustempeln, fängt sich so langsam aber sicher an etwas in diesem Anime zu regen. Urplötzlich besinnt sich die Serie darauf den Mystery-Faktor aufzubauen und fängt an immer mehr interessante Fragen aufzuhäufen die vor allem in Beziehung zu den Charakteren für Motivation sorgen die Serie mit Spannung weiter zu verfolgen. Auf einmal wird aus der oben angesprochenen lahmen Vorstellung eine Art “Detective-Story“ auf den Spuren von “Akte X“ und “Sin City“, die verschiedenste Elemente aus dem Mystery-, Sci-Fi-, und Gangsterfilm-Genre miteinander kombiniert und der Story dazu verhilft einen Pluspunkt nach dem anderen auf ihrer Seite zu verbuchen. Die düstere Atmosphäre, das bedrückende Ambiente, plötzlich alles wieder da und das noch besser als zuvor. Speed Grapher entwickelt sich zu einem packenden, gesellschaftskritischem Epos um Moral, zwischenmenschliche Beziehungen und dem Verlangen nach Freiheit und Individualismus in einer kranken von Gier und Korruption zerrütteten Gesellschaft. Saigas und Kaguras verzweifelter Kampf wird somit zu einer sehr einfühlsamen Geschichte die trotz der brutalen, finsteren Natur der Serie doch dazu in der Lage war mich innerlich aufzuwühlen. Im Endeffekt lässt sich sagen, dass mir Speed Grapher doch um einiges besser gefallen hat als ich es nach den ersten paar Episoden angenommen hatte. Hier und da lässt GONZO zwar mal wieder altbekannte Schwächen aufblitzen aber immerhin ist es dem Studio dieses Mal auf zufrieden stellender Basis gelungen eine in sich stimmige und recht innovative Geschichte zu erzählen die auch mit gut ausgearbeiteten Figuren aufwarten kann. Für all diejenigen die schon lange die Schnauze voll davon haben in ihren Animes ständig denselben altbackenen Trott zu Gesicht zu bekommen ist Speed Grapher sicher eine willkommen Abwechslung. Nicht gänzlich ohne Makel aber dennoch unterhaltsam.

Animation

Puuuh…hätte nie gedacht das ich das bei einem von Studio GONZO produziertem Anime jemals sagen würde aber: Die Animationen sind der große Schwachpunkt dieser Serie. Bei GANTZ waren hier und da schon leichte Auflösungserscheinungen auszumachen aber was GONZO bei Speed Grapher abliefert ist qualitativ weit unter dem Durchschnitt einer Produktion aus dem Jahre 2005. Die ersten 2 Episoden sind visuell noch recht in Ordnung, nicht spektakulär aber gut. Doch mit zunehmender Episodenzahl lässt die Animationsqualität so stark nach das alles nur noch lieblos hingeschludert wirkt. Die Hintergründe lassen das Detail vermissen und bestehen fast nur aus stillen Bildern, die Charaktere sind unsauber und nur mit wenigen Strichen gezeichnet (man achte insbesondere auf die Details der Kleidung) und das ihre Gesichter deformiert sind ist mehr die Regel als die Ausnahme. Am schwersten wiegt jedoch das die Action-Szenen absolut schwach in Szene gesetzt wurden. Vor allem die Effekte kommen billig daher und lassen die vielen Kämpfe einfach blass aussehen. Es macht einfach keinen Spaß sich die Action anzuschauen und das wiegt bei einer Serie wo eben diese Action ein großer Bestandteil ist natürlich sehr schwer. Es ist wirklich bedauerlich. Hätte GONZO in dieser Kategorie das geboten was man von ihnen erwartet, wäre Speed Grapher noch um einiges unterhaltsamer ausgefallen. Es ist schon pure Ironie das GONZO mal eine Serie mit guter Story und Charakteren produziert aber dann ausgerechnet die Animationen verhunzt, etwas was immer das Prunkstück dieses Studios war. Wirklich tragisch…

Sound

Ich war schon ziemlich überrascht “Girls on Film“ von Duran Duran als Openingsong zu hören. Zwar ist es nicht gerade meine Musikrichtung aber mir würde aus dem Stehgreif kein Song einfallen der wohl besser zu Speed Grapher passen würde. Die 2 Endings gehen soweit in Ordnung ohne aber großartig ins Ohr zu gehen. Die BGM ist recht gelungen und vor allem die stellenweise zum Einsatz kommenden Jazzrhythmen und Synthesizerklänge sind der Serie wie auf den Leib geschneidert und unterstützen die Atmosphäre sehr ansprechend. Nicht unbedingt ein hitverdächtiger OST aber er erfüllt seine Aufgabe auf jeden Fall zufrieden stellend.

Story

Die Story von Speed Grapher vereint einige sehr interessante Elemente in sich und weckt dank eines utopischen Wirtschaftsszenarios welches dem Zuschauer eine finstere Kulisse präsentiert vor der Menschen sich ohne Moral und Unabhängigkeit ihren Gelüsten hingeben, schnell großes Interesse. Die nach den ersten Episoden auftretende Vermischung dieses Szenarios mit altbekannten Shounen-Elementen, inklusive Superpower verhindert allerdings, dass die Story auf ihrem individuellen Pfad verweilt und schwächt die Innovation des Plots empfindlich. Was folgt ist ein Katz-und-Maus-Spiel mit Episoden in denen der Protagonist immer wieder von neuen Feinden verfolgt und schlussendlich attackiert wird und diese nach kurzem Kampf zur Strecke bringt. In dieser Phase gerät die Story erheblich ins Stottern und nebenher werden nur spärlich weitere Informationen zu Saigas und Kaguras Situation und was die Gegenspieler genau aushecken gesät. Zum Glück erholt sie sich kurz darauf und neben dem aufwerfen von vielen spannenden Fragen halten auch Twists Einzug in den Plot die dem Geschehen viel Würze verleihen und dafür sorgen das man die Serie mit wachsender Motivation verfolgt. Vor allem mit dem einstreuen von Mystik und Science-Fiction verbucht der Plot viele Pluspunkte auf seiner Seite und vermag es stellenweise sogar richtig an den Bildschirm zu fesseln. Besonders in den letzten Episoden steigt die Story noch mal ordentlich aufs Gas und die Spannung steigert sich bis zum dramatischen Höhepunkt immens. Auch das Ende ist meiner Meinung nach sehr gelungen und gibt ein in sich sehr stimmiges Bild ab.

Charaktere

Um das “Korrupte Gesellschafts-Szenario“ zu vermitteln besteht der Cast von Speed Grapher hauptsächlich aus unsympathischen Figuren die entweder von Machtgier oder sonstigen materiellen Gelüsten getrieben werden. Von Mafia-Bossen bis hin zu Politikern gibt es reichlich menschlichen Abschaum zu erblicken der mit hinterlistigsten Methoden versucht seinen Stand zu verbessern, was dem Zuschauer schnell klar macht das die Moral der Gesellschaft in Speed Grapher ins bodenlose gestürzt ist. Das entwickeln von Sympathien ist da natürlich ausgeschlossen. Dagegen sind Hauptcharakter Saiga und Kagura richtige Lichtblicke. Während Saiga alte menschliche Tugenden wie Stolz, Haltung und Moral verkörpert, symbolisiert Kagura den Menschen der sich angesichts des kalten und trostlosen sozialen Umfelds eingeengt fühlt und sich nach Freiheit und Unabhängigkeit sehnt. Als Symbole funktionieren diese 2 Charaktere sehr gut aber ihre Entwicklung lässt vor allem in der Anfangsphase zu wünschen übrig. Das einzige was sie interessant macht sind die Fragen die sie, bezüglich ihrer übermenschlichen Fähigkeiten, aufwerfen. Saiga hat zwar einen Hintergrund über den man gerne mehr erfahren möchte aber am Ende passiert in dieser Richtung zu wenig. Kagura fristet hingegen fast ihr komplettes Dasein als Saigas Anhängsel. Auch wenn sie weitaus weniger nervig ist wie ich am Anfang angenommen hatte, kommt von ihr ebenfalls etwas zu wenig. Ein wenig enttäuscht war ich auch das die Beziehung dieser 2 Figuren nicht zufrieden stellend behandelt wurde. Die stellenweise emotionale und später sogar andeutungsweise romantische Bindung der 2 hätte man ruhig etwas intensiver behandeln können, so lässt sie am Ende viel Potential ungenutzt. Der beste Charakter der Serie ist ohne Zweifel Suitengu. Seine Handlungen und sein Verhalten sind lange Zeit absolut undurchdringlich und man spürt bei ihm sofort dass er weit mehr ist als nur ein weitere machtgeiler Dreckskerl. Es ist nicht nur die faszinierendste Figur der Serie sondern stellt auch die beste Backstory, welche in einer fulminanten Episode (17) behandelt wird (außerdem hat er die mit Abstand coolste “Euphoria-Fähigkeit“). Ohne großartig übertreiben zu wollen würde ich fast behaupten das Suitengu etwas von Griffith (Berserk) und Johan (Monster) hat (den mit Abstand besten Fieslingen der Anime-Geschichte), auch wenn er deren Klasse natürlich nicht erreicht. Es gibt auch noch ein paar Support-Charaktere die zwar nicht gänzlich unwichtig sind und teilweise ein paar nette Auftritte haben, aber insgesamt nur wenige Eindruck hinterlassen. Besonders nervig ist Ginza, deren übertriebene Eifersucht auf den Senkel geht. Es wird noch nicht einmal genau erklärt warum sie so extrem scharf auf Saiga ist, da fehlt es an Hintergrund. Allerdings muss ich sagen, dass sie sich gegen Ende der Serie etwas rehabilitiert und immerhin noch einen recht positiven Eindruck hinterlässt. Der Cast von Speed Grapher hat so seine Stärken und Schwächen aber eins schafft er ganz sicher: Er bringt die Message der Serie vortrefflich rüber und diese Message ist bei weitem nicht so simpel wie “Geld allein macht auch nicht glücklich“. Wenn man aufmerksam zuschaut wird man erkennen, dass hier weit mehr drin steckt.

Wert

Speed Grapher ist ein sehr origineller und individueller Anime der sich nicht nur allein wegen seiner sehr direkten Darstellung von menschlichen Abgründen und expliziter Gewalt von der Masse abhebt. Nach dem verheißungsvollen Beginn verflacht die Serie zwar etwas aber man sollte am Ball bleiben, denn dann wird man mit einer spannenden Geschichte belohnt die vor allem den Wert materieller Dinge im Vergleich mit ehrenhaften Werten in Frage stellt und nebenbei mit viel (leider schwach animierter) Action aufwartet. GONZO ist hier zwar nichts überragendes gelungen aber etwas Gutes und sehenswertes. Einmaliges Anschauen empfehle ich an dieser Stelle. Ob ich mir die DVDs kaufen werde weiß ich noch nicht aber ich halte es nicht unbedingt für abwegig…
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
In einem interessanten Setting bietet einem Speed Grapher eine düstere Geschichte über die Macht des Geldes und die Begierden der Menschen, schwächelt aber leider etwas bei den Charakteren.


Die ersten Episoden sind schon die besten des Animes. Ein fanatischer Fotoreporter verschafft sich Zugang zu einem geheimen Club der Mächtigen um deren Umtriebe dort aufzudecken. Mit dem Auftreten von Kagura hält dann das Superkräfteelement Einzug in die Story. Gerade hier hat man aber viel Potential ungenutzt gelassen. Die in Speed Grapher verwendete Idee über die Ursprünge der verschiedenen Kräfe würde viele Möglichkeiten bezüglich des Hintergrunds der Charaktere bieten. Leider nimmt sich der Anime dieses Punktes immer nur kurz, oder nur bei einzelnen Personen an. Selbst bei Saiga fand ich es unzureichend erklärt. Die größte Entäuschung sind später dann seine diversen Gegner. Sie treten meist nur für eine Episode auf und werden entsprechend schnell abgehandelt. Hier hätte es wohl gut getan, die Gegenspieler auf einige wenige zu begrenzen, die dafür ein gut ausgearbeitetes Charakterdesign bekommen hätten. So gehen sie an einem eher unbeeindruckend vorrüber. Der interessanteste der Charaktere ist sicherlich Suitengu. Er ist eigentlich der einzige bei dem einen die Persönlichkeit wirklich erklärt wird und seine Motive und Pläne gehören sicher zum stärksten Teil der Story.

Was auch noch erwähnt gehört, ist dass das Opening für mich sicher zum Topbereich zählt. Girls on Film von Duran Duran zu wählen ist für einen Anime wohl ausgefallen, passt aber genau und harmoniert ausgezeichnet mit dem äußerst schön gestalteten visuellen Part.

Fazit:
Speed Grapher bietet storymäßig einige interessante Ansätze und kann auch viele davon gut umsetzen. Leider wird aber oft auf die Charaktere nicht genug eingegangen, was bezüglich des Ursprungs der jeweiligen Superkräfte eine grobe Vernachlässigung darstellt. Nichtsdestotrotz bietet der Anime einem gute Unterhaltung und auch den einen oder anderen Denkanstoß.
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Avatar: Schlopsi#3
  • Handlung
  • Animation
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  • Musik
[...] Die Manga-Adaption Speed Grapher, was in den ersten paar Folgen schon mehr als ersichtlich wird. Zwar bewegt sich die Serie graphisch noch im Rahmen, allerdings ist die obszöne Atmosphäre von Grund auf so schmuddelig, dass man sich nach geraumer Zeit am liebsten waschen möchte, um sich vom perversen Unrat des Gezeigten zu reinigen. Eine ziemlich spezielle Serie also, die auch im weiteren Verlauf nichts an ihrer sonderlichen Art einbüßt.

Auch wenn das nun verdächtig danach klingt, kaum mehr als solche Plattitüden in dieser Serie beobachten zu können, so ist dies nicht ganz richtig. Denn die Geschichte bietet mit ihrem Protagonisten Tatsumi Saiga eine im Kern interessante Figur, die mit der oben angesprochenen Thematik gänzlich anders umgeht und die Karten neu auf den Tisch legt. Der ehemalige Kriegsfotograf, der immer an vorderster Front unterschiedlichster Krisenländer stand und für das perfekte Foto lebte, muss sich nach einer schmerzhaften Erfahrung von seiner Berufung trennen und beginnt sein Dasein als Zeitungsfotograf. Was sich allein hier drin schon versteckt, lässt auf eine vielschichtige Charakterzeichnung schließen, die sich um Facetten wie PTBS oder der Lebensmüdigkeit, nur um diesen einen Schnappschuss einzufangen dreht…
Genau entgegen dieser Erwartung wendet sich Speed Grapher jedoch bewusst davon ab und geht auf Distanz. Nicht nur zu Saiga, sondern auch zu sämtlichen anderen Figuren und letztendlich auch zur Ausgangssituation des Anime. Der Zuschauer wird zum zuschauen verdammt, eine Empathie gegenüber Saiga stellt sich nur schwerlich ein. Im Endeffekt schaut man permanent durch eine metaphorische Kamera. Wie trefflich.

Leider bleiben dadurch fast durchgängig alle Charaktere blass und eindimensional, werden dabei auf zur Thematik passende Macken getrimmt (inkl. stereotyper Klischees) und haben von sich aus betrachtet, nicht sonderlich viel zu erzählen. Und genau das schlägt sich leider auch auf die komplette Serie als Ganzes nieder. Obwohl sich die konfliktgeladene Situation zügig entfacht, gelingt es Speed Grapher nur schwerlich das Tempo sowie auch das Momentum per se zu wahren. Denn anstatt die Handlung voranzutreiben – der Anfang lässt durchaus auf einen netten Politthrill neben der satten Portion an übernatürlichem hoffen – erschöpft sie sich an unzähligen Fillerepisoden. Immerzu das selbe wird erzählt und gezeigt, für Abwechslung sorgen dahingehend nur die Figuren selbst. Diesen wird zwar etwas Raum zur Entwicklung gegönnt, einen wirklichen Nutzen kann daraus aber niemand ziehen. Einzig dem im Geld badenden Antagonisten Chōji Suitengu werden neue Seiten abgerungen, die ihn in Folge dessen mit Leichtigkeit zum interessantesten Charakter des Ganzen erheben. Fast ist es so, als hätte man sich sämtliche Emotionen nur für diesen einen Charakter aufgespart. Hier kann die Serie, die sich von einem versüfften Thriller zu einem zwischenzeitlichen Roadmovie und schlussendlich zu einem waschechten entlarvenden Politthriller entwickelt, endlich aus ihrem Potenzial schöpfen und dieses auch nutzen. Nachdem sich nun alles bis zur Erschöpfung wiederholt hat, wird mit einem Schlag ein neuer Ton angeschlagen, welcher die Serie dann doch noch zum rasanten Finale führt. Am Ende wartet nämlich durchaus das befriedigende Gefühl, dass es sich mit der Auflösung doch noch gelohnt hat, wodurch die narrativen Mängel zumindest ein Stück weit in den Hintergrund treten. Es ist ein Trostpflaster, zu dem sich jedoch noch ein weiteres gesellen wird.

Da es sich bei Speed Grapher um eine Produktion der Gonzo-Studios handelt, bin ich von vornherein nicht davon ausgegangen, hochwertige Animationen und Zeichnungen präsentiert zu bekommen. Tatsächlich befindet sich das technische Level auf rudimentärer Basis und macht optisch nicht sonderlich viel her, lässt sich aber ohne abschreckende Grafiken durchaus gut schauen. Zudem sind die Szenen in Tokyos Rotlichtmilieu mit schicken Neonleuchten ausgestattet, die ein entsprechendes Feeling aufkommen lassen. Trotz wenig herausragender visueller Einfälle reichen diese jedoch vollkommen aus, um die Geschichte angemessen zu unterfüttern.
Das Charakterdesign ist durchaus ansprechend, auch wenn das wirklich Markante fehlt. Zwar werden optisch bereits einige Reize angesprochen, aber wenn beim Anblick des Antagonisten ständig Abel Nightroad aus Trinity Blood (ebenfalls eine Produktion der Gonzo-Studios) im Hinterkopf lauert, dann muss eine gewisse Einfältigkeit des Designs angesprochen werden. Und diese ist bei weitem nicht nur optischer Natur. Am Ende bleibt also reine Durchschnittlichkeit über, die man nun nicht verteufeln muss, die aber etwas filigraner hätte ausfallen können. Da tut es das Handwerkliche dem erzählerischen geradewegs gleich. Überraschend ist hingegen, dass lediglich eine der größeren Rollen etwas freizügiger bekleidet ist und so aus der Masse heraussticht. Aber gut, das liegt auch in der Art der etwas arg verknallten Polizistin und Waffennärrin Ginza
Die deutsche Synchronarbeit ordnet sich qualitativ im durchschnittlichen Mittelfeld ein und lässt sich gut hören, wenn auch manche Nebenrollen ‘hochwertiger’ besetzt wurden, als der Hauptcast. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gewöhnt man sich jedoch an den Umstand und die Sprecher, unter ihnen bekannte Nas… Namen wie Oliver Mink, Marieke Oeffinger und Manfred Trilling.

Einer der größten Bonuspunkte der Serie ist allerdings der Soundtrack. Wer auf lässigen Jazz steht, der aus den Nachtclubs Roppongis hinaus auf die Straßen dröhnt, der muss einen Blick in diese Serie riskieren. Nicht nur das Opening groovt schon ungemein, sondern auch sämtliche Jazzeinlagen von Komponist Shinkichi Mitsumune, mit denen dem ganzen eine ungeheure und greifbare Coolness angeboten wird. Auch wenn die Stücke in den Episoden ausgesprochen oft Anwendung finden, so nutzen sie sich nur schwerlich ab. Darüber hinaus gesellen sich in entsprechenden Momenten auch ernste (balladesque) Töne, die dem Ganzen kurze aber dadurch umso prägnantere Augenblicke verschaffen und so für Tiefe sorgen. Wer einmal das Stück Orgel no Kyoku in der Serie gehört hat wenn es aus der kleinen Spieluhr erklingt, der weiß wovon ich spreche. Es braucht beim ersten Hören keinen Kontext und dennoch weiß man sofort um die Bedeutung, die diesem Stück zugrunde liegt. In diesen Momenten laufen innerhalb der Serie sämtliche Fäden zusammen und lassen das erahnen, was Speed Grapher hätte werden können. [...]

Speed Grapher ist trotz seiner ausgeprägten Nichtnutzung des Potentials eine ausgesprochen kurzweilige Animeserie über korrumpierende Machtverhältnisse und schmutzige Lust. Auch wenn einiges an Empathie gegenüber den Hauptfiguren fehlt, so muss man doch gleichzeitig auch sagen, dass es zum Ton der Serie in gewisser Weise passt. Nichtsdestotrotz bleibt es schade, dass abgesehen vom kräftigen Score kaum etwas länger in Erinnerung bleiben wird.

via Infernal Cinematic Affairs
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Avatar: Watched#4
Die Story ist misteriös und spannnend.Es gibt viele Geheimnisse und erstaunliche Tatsachen.Die Macher haben sich hier sehr viel Mühe gegeben um eine solche spannende Welt zu erschaffen.Alle sist exakt ausgedacht und auch zum Teil war und vorhanden in unserer Welt:"Geld regiert die Welt".Wie wahr wie wahr sieht man hier in der Serie.Es ist spannend und amüsant Taiga und den anderen zuzusehen wie sie sich durchschlagen in dieser harten Welt.Immer wieder gibt es neue Erkentnisse und Taten zum Teil auch schreckliche. Es fügt sich alles langsam zusammen.Je mehr sie wiessen,in desto größere Gefahren kommen sie.

Werden sie alles meistern?
Was steckt hinter dem geheimen Club?
Was wird aus Saiga und Kamura?
Das alles erfahrt ihr in Speed Grapher.

Der Zeichenstil ist sehr gut,sehr ansehnlich und detailliert.Er hebt besondere Szenen hervor und fügt allem eine gewisse Bedeutung bei,z.B durch besonders schlanke und schöne Linien und Lichtverhätlnisse.

Das Opening hat einen super Song,ist sher künstlersich und ist eine positive Überraschung.

Das 1.Ending ist schlicht und sanft gehalten,wie ein Märchenbuch,schöne Bilder und ein sanfter Song der die Geschichte von Saiga und Kagura und ihreln Leidensweg zeigt.

Das 2.Ending erzählt die Geschichte von Saiga und Kagura und ist schlicht gehalten,mit Standbildern und Monoanimationen..

Die Characktere sind alle sehr verschieden und interessant.
Saiga der viel erlebt,ein bischen bekannt ist und ins Fotografieren verliebt ist.
Kagura die keine Freiheit kennt und nur das brave reiche Mädchen,das von ihrer Mutter gehasst und ausgenutzt wird.
Sauitengou der geheimnisse volle mächtige Mann,der für Kaguras Familie arbeitet und viele geheimnisse hat,aber denoch freundlich und intelligent wirkt.
Und Ginza die Polizisten die in Taiga verliebt und schon lange eine Beziehung mit ihm hat und schnell mal einversüchtig wird.Aber sie ist auch schießwütig und liebt die wie sie sie nennt "Selbstverteidigung" so nennt sie das,wenn sie mal so auf verdächtige schießt ^^.

Der Japanische-Synchro ist top !

Der Anime hat guten Sound und schöne Musikeinlagen die ich besonders schätze,da sie hier wie so oft gut reingepasst haben.Sie runden die Szenen und Story ab.

Fazit:Ein spannender und actionreicher Anime.Voller Sex,Crime & Mystery.Der Anime lockt mit einem gutem Zeichenstil,einer spannenden Story und jeder menge Action.
Empfehle ich jeden Fan von Sex,Crime & Mystery, aber aber alle anderen sollten mal ein Blick auf diesen prächtigen Anime werfen.
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Avatar: Aliji#5
In dem Anime geht es über ein Mädchen das durch eine Mutation wegen einem Virus eine Kraft hat mit der sie jeden seinen Wunsch in die Realität umsetzen kann. Die Umgebung in der das Mädchen arbeitet ist in einem Club für reiche perverse Leute. Eins Tages kommt ein Fotograf in den Club um Photos zu knipsen und sieht da das Mädchen das als „ godness „ bezeichnet wird, sie küsst ihn und sein Wunsch geht in Erfüllung. Da das Mädchen sehr einsam ist und von seiner Mutter gehasst wird. Bittet sie den Fotograf sie von da wegzubringen. Sie fliehen und erleben auf der Fluch viele Kämpfe mit den Mitarbeitern des Clubs. Eigentlich dreht sich alles um Sex / Macht/ Gewalt und Geld.

Grafik: Die Grafik ist recht gut . Es fehlen nur paar einzelne Einzelheiten die aber für den Ablauf des Animes nicht relevant sind.

Fazit: Es ist ein sehr brutaler, etwas Hentai und Gefühlvoller Anime.
Paar Stellen sind etwas zu unrealistisch, eigentlich ist da alles unrealistisch. Aber genau das macht es spannend. Meiner Meinung nach ist es einfach ein Fantasyanime mit sehr brutalen Zügen ( also alles etwas übertrieben ) .Besonders das Verhalten der reichen Menschen wurde hier sehr krass und unnatürlich dargestellt. Es ist nicht gerade für Kinder geeignet aber die Sprache und die Action machen den Anime spannend.

Ich würde den nicht empfehlen .. es gibt besseres. Das hier ist nur Zeitverschwendung ,weil ihr euch mit dem Anime nicht zufrieden geben könnte. Der passt nicht zu den Ottonormalkonzumenten von Animes.
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Kommentare

Avatar: Chrono26#1
Anspruch:8
Action:7
Humor:4
Spannung:8
Erotik:7
Speed Grapher ist für mich einer der verwirrensten Animes der letzten Zeit. Da ich Animes meist über Animax gucke und diesen dort auch entdeckt habe war ich von der 1.Folge sehr gefesselt, die mich sehr an "Eyes Wide Shut" erinnert hat. Doch danach ändert sich die Story erstmal komplett in eine andere Richtung, die auch ihre kleinen Schockmomente hat, und erst gegen Ende nimmt die Story wieder ordentlich Fahrt auf. Die Charaktäre sind gut allerdings empfinde ich Tsitengu (wird der so geschrieben??) als Bösewicht als zu aufdringlich, weil seine Aufmachung schon allzusehr an Figuren wie Sephiroth aus FF7 erinnert.
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#2
Vor allem die ersten Episoden fand ich wirklich gut, aber danach schwächelt die Story etwas.
Nebenbei wird man mit extrem langweiligen und schrecklich animierten Kämpfe bei Laune gehalten...

Schade eigentlich, fand die Story anfangs wirklich gut, erst gegen Ende war es dann wieder besser.

Der Plot in der Mitte wiederholt sich oft, aber der Knüller war die "Buchhalter-Episode", in der den vorigen Geschehnissen einen Wert zugerechnet wurde, z.B. zerstörtes Auto, Kosten 50.000$
Muss das sein? Fand es wirklich überflüssig.

Die Musik ist wirklich "anders", hab ich zum ersten Mal in einem Anime gehört.
War jetzt kein Ohrwurm, aber passt wirklich gut zu Speed Grapher, gerade das 1. ED gefiel mir sein.
Allerdings fand ich die Melodie der Spieluhr...doof

Außerdem weiß ich nicht, was der "Zeiger" will, fand die Polizistin geil :p
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Avatar: TigerX#3
Toptitel,besonders die deutsche version gefällt mir ausgezeichnet.ob wohl ich die ersten epis echt nich gut fand,kam ich bei epi3 auf den geschmack ^^"
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Avatar: Tomodachi#4
Ziemlich cooler anime, mal was neues, man sieht nicht in jedem anime, wie einer durch ne Kamera getötet wird^^
Sehr empfehlenswerter anime
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