Log Horizon (2013)

ログ・ホライズン

Rezensionen – Log Horizon

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Log Horizon“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: TheSilentHorizon#1
Log Horizon , ein guter Sword Art Online Konkurrent?

Dem Stand der Dinge momentan nach zu urteilen: Auf jeden Fall.

Sword Art Online hatte mich in vieler Hinsicht enttäuscht, daher ging ich mit  Animes mit dem Genre "Gefangen in der Spielewelt" skeptisch um. Allein jedoch die erste Folge konnte mich überzeugen, sodass ich mich entschloss weiterzuschauen.

Anfangen tut Log Horizon damit, dass viele Leute in ein Spiel "gebracht" werden namens Elder Tale. Unter ihnen - der Vollblutgamer und Spielstratege Shiroe, der das Spiel wohl in und auswendig kennt. Nicht lange danach trifft er auf Spielkollegen und Spielfreunde, wie die für ihr Alter sehr jung aussehende Akatsuki, oder den leicht höschenfanatischen Naotsugu. Gemeinsam stehen sie also nun in der Welt, und versuchen das beste aus ihrer Situation zu machen und erledigen Aufträge und machen sich, obwohl sich das beim Profispieler Shiroe schon erübrigt, einen Namen in der Welt.

Im Gegensatz zu Sword Art Online versuchen hier die Charaktere nicht dem Spiel mit aller Gewalt zu entfliehen, sondern spielen das Spiel mit. Grade Shiroe, den Vollblutgamer dürfte es wohl reizen, das Spiel so zu spielen. Es wird einem alles logisch, und nicht zu übermäßig wirr erklärt, und man kann Angriffe und Spielzüge besser verstehen. Auch interessant ist die Subklasse, die jeder Spieler haben kann.

Die Charaktere haben interessante Persönlichkeiten, und die Kämpfe im Spiel basieren nicht nur auf einfach Draufhauen, sondern werden von Shiroe- jenem Vollblutgamer - taktisch geleitet, da er selber nicht mit seiner Klasse richtig kämpft sondern eher unterstützt.

Alles in allem ist für mich die Serie richtig interessant bisher, und macht bisher alles richtig. Das Opening ist ein richtiger Ohrwurm, und die Grafiken und Musik sind wirklich gut. Log Horizon ist es definitiv wert, angesehen zu werden, und ich hoffe, das hält sich so.

Wenn der Anime abgeschlossen ist erfolgt eine etwas ausführlichere Bewertung....
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Avatar: xXDrakartXx#2
"Ein weiterer Anime mit dem Setting "gefangen in einem MMORPG"?Ein Versuch auf der Erfolgswelle von SAO(Sword Art Online) mitzureiten?" - Das waren meine ersten Gedanken als ich von Log Horizon erfuhr.

Ich hätte mich wohl kaum mehr irren können!

Ich möchte an diesem Punkt gar nicht erst versuchen diese Beiden Anime-Perlen miteinander zu vergleichen, denn das wäre sinnlos. Abgesehen davon das beide in einer Online-Welt spielen und davon handeln wie die Spieler in eben dieser gefangen sind, gibt es nämlich kaum Ähnlichkeiten. Wer wilde Action und atemberaubende Kämpfe sucht, der sucht hier zwar nicht vergeblich, wird aber vermutlich auch nicht voll und ganz auf seine Kosten kommen. Wer sich allerdings eine interessante und bunte Welt mit zahlreichen Charakteren, interessanter,fesselnder Story und gewitzten Wortgefechten verspricht ist hier genau an der richtigen Adresse! Aber sehen wir uns die einzelnen Punkte doch mal genauer an.

Story:

Das MMORPG "Elder Tale" ist ein großer Erfolg und wird bereits seit vielen Jahren von zahlreichen Spielern gespielt. Einer dieser Spieler ist der Taktiker und Enchanter Shiroe, der sich einst gemeinsam mit einer inoffiziellen Gruppe namens "Debauchery Tea Party"  selbst den schwierigsten Quests und Aufgaben angenommen hat. Nach einem neuen Update des Spiels jedoch finden sich die Spieler plötzlich nicht mehr vor ihren Monitoren, sondern in der Welt von Elder Tale selbst wieder. Ohne den Grund dafür zu kennen sind sie gezwungen ihr Leben dort fortzusetzen. Sie haben keine Ziele, keinen Weg zurück und selbst der Tod stellt keine Gefahr mehr für sie dar, da jeder Spieler "unsterblich" ist und nachdem er besiegt wird einfach in seiner Heimatstadt wieder aufersteht. Wie Zombies streifen die meisten von ihnen nun durch diese Welt, die sich für sie wie ein Gefängnis anfühlt. Um dem entgegen zu wirken schließt sich Shiroe mit einigen Spielern zusammen und gründet die Gilde "Log Horizon", um sich selbst und Anderen ein Zuhause und eine Aufgabe zu geben. Dazu gehören unter anderem der schwer gepanzerte, etwas perverse Krieger und Beschützer der Gruppe Naotsugu, sowie die körperlich eher klein geratene, Shiroe gegenüber treu ergebene Assassine Akatsuki. Gemeinsam mit diesen Beiden und einigen anderen Spielern die sich ihnen im Laufe der Zeit anschließen, machen sie es sich zur Aufgabe Frieden und Ordnung in diese gesetzlose Welt zu bringen, einen Weg zu finden wie sie der Spielwelt entkommen können und ganz besonders...den Menschen ihren Spaß am Leben zu bewahren.

Gerade wegen diesen Aspekten empfinde ich die Story von Log Horizon als erfrischend und neuartig. Es gibt keinen großen Endboss der bezwungen, keine Prinzessinnen die gerettet oder Königreiche die befreit werden müssen. Stattdessen haben die Spieler unter anderem auch mit vielen alltäglichen Problemen zu kämpfen, wie zum Beispiel das jegliche Nahrung im Spiel wie Pappe schmeckt. Es geht darum wie die Charaktere versuchen einfach nur ein erfülltes Leben in der Welt von Elder Tale zu leben. Sie erschaffen sich selbst Regeln und Gesetze und suchen nach Möglichkeiten diese durchzusetzen, sie bauen eine richtige Wirtschaft auf und knüpfen sogar enge Kontakte zu den eigentlichen Bewohnern des Landes, den NPC's. Der Schwerpunkt der Serie liegt daher nicht bei den Kämpfen und Schlachten, sondern bei den Konversationen, Verhandlungen und Versuchen die Geheimnisse dieser Welt aufzudecken. Man könnte meinen das würde schnell langweilig werden, aber dem ist nicht so. Die Gespräche zwischen den Charakteren sind teils humorvoll, teils geistreich aber meist durchgehend spannend. Ich muss zugeben das es bestimme Punkte innerhalb des Animes gab an denen ich beinahe alleine durch diese Gespräche eine Gänsehaut bekam (wer den Anime sieht wird sicher schnell wissen welche Stelle ich genau meine ;)).

Charaktere:

Wenn ich von Charakteren spreche, kommt natürlich als erstes Shirogane Kei aka. Shiroe, der tragende Charakter der Serie, in den Sinn. Dieser entspricht in vielen Aspekten nicht dem was wir als stereotypischer Held bezeichnen würden. Beispielsweise kämpft er nie an vorderster Front, sondern hält sich eher im Hintergrund. Er übernimmt somit die Rolle des Supporters, der die gesamte Umgebung und den Status seiner Kameraden im Blick behält. Er unterstützt sie mit Zaubersprüchen und gibt ihnen Anweisungen. Und das mit unglaublicher Präzision. Seine Persönlichkeit ist dementsprechend eigentlich eher introvertiert. Er ist nicht gut im Umgang mit anderen und auf sozialer Ebene oft ein wenig unbeholfen. Aus diesem Grund zieht er sich auch meist lieber zurück und überlässt es Anderen im Scheinwerferlicht zu stehen. Trotzdem ist er in der Spielwelt weitestgehend bekannt und als "bebrillter Ganove" gefürchtet, da seine Taktiken oft etwas unkonventionell und von manchen auch als diabolisch aufgefasst werden. Wer ihn näher kennt weiß jedoch das er immer um das Wohl seiner Kameraden besorgt ist und stets sein Bestes gibt ihnen zu helfen, wenn sie ihn brauchen.
Ein weiterer nennenswerter Charakter den ich sogleich ins Herz geschlossen habe ist Akatsuki, eine junge Assassinendame die Shiroe als ihren Herrn und Meister auserkoren hat und ihm als treuer Ninja stets überall hinfolgt. Durch ihre geringe Körpergröße wird sie oftmals unterschätzt oder Leute machen sich über sie lustig, aber im Kampf hat sie es faustdick hinter den Ohren und ist eine erfahrene Spielerin. Im Verlauf der Serie wird immer deutlicher das sie für Shiroe mehr als nur Bewunderung übrig hat, wodurch auch der Aspekt der Romanze nicht unbedingt zu kurz kommt(auch wenn die Handlung sich erst relativ spät ein wenig in diese Richtung bewegt). Ein dauernder Running-Gag der Serie ist es das der Krieger Naotsugu versucht einen perversen Kommentar von sich zu geben, nur um von Akatsuki sogleich getreten, geschlagen oder auf sonstige Art und Weise körperlich misshandelt zu werden. Eben dieser Naotsugu ist ein weiterer Charakter den zu erwähnen mir wichtig erscheint. Er ist der sogenannte "Tank" der Gruppe(für diejenigen die nichts mit diesem Begriff anfangen können, "Tank" bezeichnet die Rolle des Spielers der die Gruppe vor den Angriffen der Feinde beschützt, in dem er diese alle auf sich zieht. Tanks zeichnen sich meist durch schwere Rüstung und hohe Verteidigung aus.)und oft für die Comedy-Aspekte der Serie zuständig(wie beispielsweise der oben erwähnte Running-Gag). Das ist aber nicht alles wozu er gut ist. Seinen Kameraden dient er als mächtiger Verbündeter mit großem Durchhaltevermögen. Er zögert nie sich für seine Freunde einzusetzen und hat das Herz stets am rechten Fleck und dient besonders den unerfahreneren Spielern in vielerlei Hinsicht als Lehrer.


Musik:

Ein Punkt auf den ich immer gerne eingehe, auch wenn ich meist nicht viel dazu zu sagen habe. Das Opening war für mich ein richtiger Ohrwurm, zumindest nachdem ich es einige Male gehört hatte. Man kann sagen es war liebe auf den zweiten Blick. Das Ending ist auch sehr hübsch, wenn auch eher unauffällig, mit beruhigender Melodie. Auch die Hintergrundmusik während der Episoden war für mich jetzt eher unauffällig, was ich aber als positiv empfinde, da es heißt das sie gut in die Geschichte einfließt und die Geschehnisse unterstreicht ohne zu übertrieben zu wirken oder als störend empfunden zu werden. Alles in allem also sehr positiv!

Fazit:

Mein Fazit ist das Log Horizon ein toller Anime mit großem Potential ist, der SAO meiner Meinung nach in nichts nachsteht. Viele Leute werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen, auch wenn ich denke das viele Aspekte dieser Serie eher die Fans einer guten Story begeistern werden als die Action-Junkies unter euch. Nichtsdestotrotz bleibt er für mich einer meiner Favoriten unter den Animes seiner Saison und ist ein Meisterwerk das ich jederzeit und guten Gewissens weiterempfehlen kann.
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Avatar: RaestHD#3
Erwartet man bei einem Anime mit MMORPG-Setting epische Kämpfe in Massen, so wird bei diesen Erwartungen Log Horizon über weite Strecken eine Enttäuschung sein. Log Horizon geht anders oder besser gesagt tiefer an das Setting der virtuellen Welt heran. Eine in sich schlüssige Welt wird einem hier präsentiert. Mit eigener Geschichte, Wirtschaft und Gefahren.

„Then we´re in the game, huh? I thought that only happened in fantasy novels.“

Animes die in virtuellen Welten angesiedelt sind, sind relativ spärlich, auch wenn die Idee dahinter alles andere als neu ist. Freunde von Online-Games freuen sich über jede Serie dieser Art, nichtsdestotrotz sind die Ansprüche an passende Animes hoch. Was muss man liefern, um dem Genre gerecht zu werden? Action wäre eine Lösung. Leben doch viele MMOs nur von dieser, warum also nicht einfach übernehmen? Log Horizon schlägt jedoch in eine andere Kerbe. Dabei sollte man sich nicht vom bombastischem Intro täuschen lassen. Spannende Kämpfe gibt es nur phasenweise in diesen 25 Episoden. Vielmehr steht das Leben und das Anpassen an eine virtuelle Welt im Vordergrund: Jedes Essen schmeckt gleich, Monster tauchen aus dem Nichts auf und was tun, wenn das Leben nur aus Gold sammeln und Gasthausüber-nachtungen besteht? Hier wird Log Horizon auch etwas philosophisch, aber nur ein wenig. Wie weit kann man das echte Leben in ein Spiel übertragen? Hier geht Log Horizon in Laufe der Episoden sogar bis zur Simulation eines ganzen Stadtstaates, inklusive diplomatischer Beziehungsverflechtung, was dann auch wieder schon ein Tick zu hochgestochen wirkt für meinen Geschmack, jedoch auch seine spannenden Moment hat.

Wie von einer Light Novel-Adaption gewohnt gibt es keine feste Handlung. Die meisten Episoden sind anfangs eher unabhängig, bis später größere Abschnitte beginnen und alles immer mehr zusammengelegt wird und so Zusammenhänge entstehen. Dabei sind die episodischen Episoden abwechslungsreich gestaltet und werden vielen MMO-Fans laufend ein Grinsen bescheren, wenn bekannte MMO-Merkmale wie Freundschaftslisten, Chat-Telepathie, Crafting, Housing usw. erwähnt und genutzt werden. Nebenbei geht es in tiefe Dungeons. Bis die erste Gegnergruppe kommt werden ausgiebig die Fähigkeiten - oder Skills genannt – erklärt. Dabei ist der Anime so ziemlich weltumspannend und verdeutlicht, dass der Autor der Vorlage sich Gedanken um MMOs und das Konzept für seine Welt gemacht hat. In sich ist sie schlüssig aufgebaut, also so, wie man es von einem guten MMO erwartet.

Hingegen vernachlässigt werden die Protagonisten, den man schnell Sympathie entgegen bringt, jedoch sonst nichts über sie erfährt. Das Leben außerhalb von "Elder Tale" wird kaum erwähnt und es scheint auch viele Figuren kaum zu stören, dass sie in einem virtuellen Gefängnis sitzen. Außer wenigen Dialogen über die Spielerfahrung und früheren Gruppen, erfährt man bis zum Ende nichts wirklich nennenswertes, was die Protagonisten letztendlich auch eindimensional erscheinen lässt.

Nach 25 Episoden kann man abschließend sagen, dass sich Log Horizon als ein interessanter Vertreter, wenn nicht gar der bislang detaillierteste des Genre erweist. Der Humor wie auch die Figuren sind ganz in Ordnung, so dass man mit ihnen mitfiebern kann, bei den spärlichen Kämpfen, die zumindest ganz passabel aussehen. Vielleicht bietet die zweite Staffel dann mehr, die vielen Skills schreien ja förmlich nach PvP.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
Gefangen in einer Online-Welt. Und nun?
Wo andere Werke mit dieser Ausgangslage eine martialische Geschichte voller Kämpfe und Verzweiflung erzählen, geht man in Log Horizon einen anderen Weg und zeigt wie sich die in dieser Welt festsitzenden Spieler mit ihrer neuen Situation arrangieren, organisieren und Herausforderungen meistern, die nur selten kämpferischer Natur sind, sondern vielmehr aus ihrer neuen Position in dieser Welt und unter deren Bewohnern erwachsen. Ein ungewöhnliches Konzept für eine Geschichte, das aber aufgeht.

Das erstaunlichste an der Serie ist für mich immer noch, dass der oben beschriebene Ansatz wirklich funktioniert. Würde man sich auch mitunter doch mehr bzw. auch dynamischere Kämpfe wünschen, gleicht Log Horizon dieses kleine Manko dadurch aus, dass die Welt des Anime schon ungewöhnlich gut durchdacht ist. Probleme, Möglichkeiten und Entwicklungen, die sich im Verlauf der Serie für die Spieler und auch die Nichtspielerfiguren dieser Welt ergeben, werden aus der zugrunde liegenden Spielmechanik erklärt. Weiters greift die Handlung ganz allgemein Thematiken auf, die in einem derartigen Setting noch unverbraucht wirken, besonders indem ein großer Fokus auf die Beziehung zwischen den an sich übermächtigen Spielern und den ehemals vom Programmcode eingeschränkten, nun aber in ihrem Handeln freien Nichtspielerfiguren gelegt wird. Hier liegen zweifellos die größten Stärken der Serie. Die Geschichte ist unverbraucht und immer wieder auch schlicht originell.

Was leider letztendlich etwas auf der Strecke bleibt sind die Figuren an sich. Bekommt man mit Shiroe auch einen Helden geliefert, der in seiner intellektuellen, strategischen Art genau der Richtige für diese Handlung ist, bleibt er doch bis zum Schluss relativ blass. Der Fokus liegt hier mehr auf dem Weltenlenken als auf ausgiebiger Charakterinteraktion. Gegen Ende bekommt man zwar etwas mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene geliefert, doch macht einem das letztendlich nur umso mehr bewusst, wie dieser Punkt vorab vernachlässigt wurde bzw. sich mehr bei Nebenfiguren fand als bei den Haupthelden. Dass der Umstand in einer Online-Welt gefangen zu sein an sich, bzw. die damit in der Vorstellung verbundenen Ängste der Spieler nicht ausgiebiger thematisiert wurde, darf dann auch als seltsam eingestuft werden. Wirklich gravierend wirkt sich beides nicht auf den Unterhaltungswert aus, da das Ersatzprogramm dafür entschädigt, aber zusammengenommen führen diese Punkte dann dazu, dass man Log Horizon attestieren muss sein Potential nicht auszuschöpfen, denn von der Grundidee her bzw. auch im allgemeinen Handlungsverlauf ist dieser Anime wahrscheinlich der interessanteste sich mit einer Online-Welt beschäftigende. Die Umsetzung wird dem allerdings nicht ganz gerecht, wobei man wohl immer den Faktor mitdenken muss, dass die Serie auf dem staatlichen Sender NHK gelaufen ist und sich demgemäß an Kinder richtet.
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Avatar: Stefan Payne#5
Log Horizon, so oft als Sword Art Online abklatsch bezeichnet...

...und das obwohl dieser Vergleich schlicht falsch ist. Das einzige, was beide gemein haben ist, sie "Menschen leben in einer MMO Welt" zum Thema haben und dass die Auswirkungen einiger weniger Spieler dargestellt werden. Das sind aber so ziemlich alle gemeinsamkeiten, die diese beiden Animes haben. In allen anderen Punkten sind die beiden Animes aber doch sehr verschieden, so dass ein Vergleich eigentlich nicht angebracht ist, so geht es in Log Horizon eher um alltägliche Dinge, das tägliche Leben, um Politik, während es in SAO doch eher um Spieler gibt, die sich von Anfang bis Ende durchkämpfen, entsprechend es auch sehr viele Kampfszenen dort gibt. Hier muss man die dann doch eher mit der Lupe suchen. Bzw sind die eigentlichen "Kämpfe" in Log Horizon gewaltlos und werden eher mit Worten (und Taten) geführt, nicht aber mit Waffengewalt...


Setting:
Log Horizon spielt in einer Gegend, die Akihabara heißt und den Aufbau dieser Region zu einem Ort, die Geschichte in diesem einst gesetzlosen Raume erzählt Log Horizon. Es geht um den Aufbau einer "Regierung", der Interaktion mit den 'Leuten vom Lande' (People of the Land), entsprechend viel Fantasy Politik gibt es, die sich über einige Folgen breit machen. Dabei sind die Aktionen, die eintreffen werden, vorher nicht abzusehen. Es kommt auch einige male zu irgendwelchen Situationen, die den Zuschauer auch sehr stark überraschen und quasi auch einen vor den Latz hauen (im positiven Sinne), so dass man erst einmal einige Momente sich fassen muss, um dann zu realisieren, was da gerade passiert ist...
Das ganze spielt in einer Welt, die der Erde abgebildet ist, aber nur im Verhältnis von 1:2 dargestellt wurde. Hauptsächlich spielt diese erste Staffel in dem kleinen Ort Akihabara...

Story(telling)
Log Horizon geht von der Erzählweise eher langsam zu Werke, man nimmt sich sehr viel Zeit, die Geschichte der Light Novel zu erzählen, die hier fast 1:1 abgebildet wurde. Also quasi eine LN zum anschauen :)
Action gibt es durchaus einiges, wobei die meiste Action doch eher Mentaler Natur ist. Zu Anfang gibt es einige Comedyelemente (z.B. zwischen Akatsuki und Naotsugu, die im späteren Verlauf aber weniger häufig auftreten als zu Anfang sowie Akatsuki und Henrietta).
Hauptfokus liegt hier eher auf das Leben und der Gestaltung des Lebens sowie einigen Politischen Dingen...
Immer an der Front: Shiroe, der Hauptfigur dieses Animes.
Er wird auch gern als
Spoiler
Villain in Glasses bezeichnet und es wird auch erwähnt, dass er schlimmer als der Teufel wäre, da Shiroe sich nicht für eine schlechte Person hält. Im späteren Verlauf des Animes wird er aber z.T. als doch eher dunklere Person dargestellt, wie eigentlich alle Brillenträger in Log Horizon.

Charaktere
Eigentlich wird nicht allzu viel über die Charaktere verraten, was sie im Real Life machen, wie alt sie sind. Gut, mit Ausnahme von Naotsugu, Akatsuki und Shiroe, über die wird am Anfang der Serie etwas verraten. Grundsätzlich: Ein Charakter (der z.T. englische Wörter im japanischen O-Ton spricht), ist etwas nervig, zu Anfang gibt es auch einige Charaktere, die man nicht mögen soll, ansonsten sind die Charaktere eher liebenswert und auch eher natürlich und nicht flach und farblos. Und auf keinen Fall sind sie geistig unterentwickelt oder zurückgeblieben. Alles in allem eine nette Mischung aus netten Leuten, die man alle mögen kann, aber nicht muss.

Erotik und Sexuelle Anspielungen, Beziehungen zu den Mädels
Um es kurz zu machen: Erotik/Ecchi gibt es hier nicht, kurz: Alles was nichts mit der Story zu tun hat, wird auf ein minimum beschränkt...

Fazit
Log Horizon ist ein sehr sehenswerter Anime, der einfach nur eine Geschichte erzählen will. Dabei gibt es auch kaum Elemente, die von der Hauptstory ablenken und obwohl relativ wenig mit Waffengewalt gekämpft wird, ist doch sehr oft eine gewisse Spannung vorhanden, die z.T. in einigen DAFUQ?! Momenten endet, da das, was passieren wird, z.T. nicht vorhersehbar war. Es gibt hier eigentlich nichts, was nach Schema F abläuft, außer der Zensur von Naotsugu, die aber sehr gut gelungen ist :)
Alles in allem ein sehr schöner Anime, der wirklich Spass macht, leider aber zu oft mit SAO in einen Topf geworfen wird, obwohl völlig unberechtigt. SAO kommt bei weitem nicht an Log Horizon heran...
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Avatar: Friedrich1712#6
Jedes Jahr hat seine 3 "Blockbuster" Anime, für welche das Jahr bei Anime Fans in Erinnerung bleibt.
2012 waren es Fate Zero (4,5), Accel World (3,5) & SAO (3), wobei nur Fate Zero wirklich eine "Blockbuster" qualität erreichte.
2013 brachte uns dann gleich 3 "Top" Top 3 Blockbuster Anime: Attack on Titan (4,5), Shinsekai Yori (4,5) & Log Horizon (4,5), wobei man, wenn man von 2013 spricht sich wohl auch stets an "Kill la Kill" (4,0) erinnern wird.
Ja, ich stelle Log Horizon auf eine Stufe mit Attack on Titan, würde sogar behaupten dass "Log Horizon" im großen und ganzen der bessere Anime ist.. warum?  

Zunächst einmal, dieses Review ist von einem Beinharten MMO Spieler geschrieben. Man könnte behaupten ich war zeitweise gar süchtig. Mehr als 400 Spieltage in World of Warcraft allein, habe ich alle möglichen anderen MMO´s exzessiv gespielt, unter anderem Age of Conan, Lotro, Warhammer online, Champions online, Starwars the old republic, Mortal online und viele mehr. 

Folglich war ich relativ skeptisch, wie schon bei SAO... kann ein Anime wirklich "gerecht" wiedergeben, wie ein "MMO" funktioniert, bzw wie sich die Personen, welche in einem MMO gefangen sind fühlen?

Ich erwartete, ähnlich wie bei SAO dass der Anime sich darum drehen wird, wie die "armen" Helden wieder in ihre Heimat Welt zurück kehren können, zu meiner (positiven) überraschung ist das nicht der Fall. Seien wir auch mal ehrlich; wie viele Menschen wünschen sich nicht gelegentlich mit den Protagonisten in einem Anime tauschen zu können, oder epische Abenteuer erleben zu können? Natürlich mag es einige geben, welche sofort "in panick" verfallen, doch war dieser Aspekt in anderen Anime stets (aus meiner Sicht) übertrieben dargestellt. Hier gibt es schon einmal Pluspunkte von mir. 

Der Anime handelt also weniger darum "einen ausweg" zu finden, sondern Thematisiert das alltägliche Leben der Spieler, welche sich in ihrer neuen Welt erst einmal zurecht finden müssen. 
Das ganze ist wundervoll inszeniert, ich muss sagen dass mich seit langem kein Anime mehr so angesprochen hat. Vor allem als MMO Spieler ist man überrascht, wie gut das MMO Flair im Anime rüber kommt. 

Genre/Story/Handlung/Zielgruppe

Genremäßig handelt es sich klar um einen Abenteuer anime, doch mit recht wenig "action". Die Erzählweise des Anime ist relativ langsam und viele Folgen sind recht ruhig und "unspektakulär". Es gibt auch actionreiche Folgen, doch sind solche nicht der Regelfall. Anstatt dem Zuschauer also permanente action zu liefern, wie etwa AoT, setzt Log Horizon vor allem auf eines, Flair. 

Der Anime hat zwar interessante action Folgen, sie sind aber nicht "outstanding", er hat lustige Folgen, die aber in keinster weise "grandios" sind. Er hat zumindest eine Folge die ansatzweise dramatisch ist, bei welcher die Dramatik aber in keinster Weise voll ausgeschöpft wird. Dennoch, er schafft es einen in Bann zu ziehen. Jedes mal wenn ich das grandiose Opening von log horizon am beginn einer neuen Folge hörte konnte ich mich für 25 Minuten von der Welt von "Elder Tale" in den Bann ziehen lassen. Und gerade das macht den Anime so gut. Gerade das ist was dem Anime gelingt und gerade deshalb gebe ich die 4,5 Sterne Bewertung, mit der ich eigentlich recht knauserig umgehe.. 5 Sterne sinds nur noch nicht, weil ich die 2te Staffel abwarten will, denn eine Klimax bzw ein "Episches" Set Up, welches 5 Sterne wert ist, gab es NOCH nicht. Aber das muss es ja auch nicht, man merkt dem Anime an, das er auf mehrere Staffeln ausgelegt ist.  

Potential nicht ganz ausgeschöpft?

Eine Sache, die dem Anime des öfteren vorgeworfen wird, ist das er sein "potential" im Bereich Drama nicht ganz ausschöpft. Da gebe ich den Kritikern auch Recht, und ja, hätte der Anime sein potential genutzt, ein dramatischer action - fantasy anime zu werden, dann wäre ich wohl überglücklich gewesen und würde den Anime noch mehr hypen, als ich es ohnehin tue; fakt ist jedoch, dass man dem Anime den Mangel an Dramatik nicht negativ ankreiden darf, weil er einfach nicht dramatisch sein möchte. Klar, das Setting, Budget & Flair bietet das potential, doch darf man nicht vergessen dass der Anime auf dem staatlichen Sender NHK gesendet wird und unter anderem, wenn auch nicht nur an Kinder gerichtet ist. Folglich war es nie im Interesse der Produzenten eine Art "Casshern Sins" zu produzieren. So ist es meines Erachtens sogar gewollt, dass man in einer "bestimmten Folge", welche unglaublich hohes Potential gehabt hatte, sehr "emotional" und "dramatisch" zu werden, das "drama" Moment gering gehalten und das potential, eine "mitreißend traurige" Folge zu schaffen nicht genutzt hatte; nicht weil die Produktion "schlecht" war oder es nicht "gelang" das Potential zu nutzen, sondern einfach weil man vermeiden wollte, dass der 12-14 Jährige zuschauer vor dem Fernseher plötzlich anfängt zu weinen. Der Zuschauer soll also eher die möglichkeit haben, sich von der Welt von "Elder Tale" verzaubern zu lassen und das gelingt dem Anime besser, als den meisten Anime die ich innerhalb der letzten Jahre gesehen habe. 

Insofern ähnelt das Konzept des Anime sehr stark "12 Kingdoms", einem Anime, welcher so wie Log Horizon weder Action, noch Drama, noch Comedy, noch irgendein anderes Haupt-Genre auf höchstem Niveau bieten konnte, und dennoch aufgrund der Art und weise, wie er den Zuschauer in den Bann ziehen konnte bzw kann zu einer der größten Perlen des Anime gezählt wird.

Zwar ist Log Horizon noch nicht ganz auf dem Niveau wie 12 Kingdoms, doch liegt das meines Erachtens unter anderem an der Episoden Zahl. 25 Episoden sind einfach viel zu wenig für diese Art von Anime, da sie davon lebt dass man sich von Folge zu Folge mehr in der Welt des Anime verliert. 

Da jedoch eine weitere 25 Folgen Staffel folgt, und der Anime immerhin auf NHK läuft, genau wie damals 12 Kingdoms bin ich hoch optimistisch, dass wir es hier mit einem der besten Abenteuer Anime zu tun haben, den es gibt, mit dem Potential in der nächsten Staffel zu einer epischen Abenteuer Geschichte zu werden.

Log Horizon / SAO

Ehrlich gesagt, ich frage mich warum jeder diese beiden Anime vergleicht, sie haben, bis auf ein ähnliches setting NICHTS gemeinsam. Außerdem ähnelt die Welt der von SAO in kaum einer Weise und die Parallelen zwischen Log Horizon und .hack sind weitaus größer als zwischen Log Horizon und SAO. 
Auch was das "Genre" angeht könnten die Anime nicht unterschiedlicher sein. SAO ist ein generischer Action-Romance Anime, während Log Horizon ein reiner Abenteuer Anime ist, bei welchem Action und Romance nur einen nebensächlichen Part spielen. Auch was Zeichenstyl und Produktion angeht könnten die Anime kaum unterschiedlicher sein. Der Soundtrack von Log Horizon ähnelt dem von SAO soviel wie dem von ChinChan und auch was die overall Quality angeht ist es schon fast eine Beleidigung für die macher von Log Horizon an "SAO" gemessen zu werden. Wenn man den Anime schon mit einem Virtual World Anime messen will, dann bitte an .hack. 
Log Horizon ist meines Erachtens der mit abstand beste virtual World anime derzeit, gefolgt von Hack Quantum, "SAO" kommt nicht annähernd in deren Liga, was den Abenteuer / Virtual World aspekt angeht. Ich will nun nicht SAO dissen, der Anime hat auch seine höhen.. bei mir zwar nur während der ersten 4 Folgen, aber das liegt einfach daran das ich kein großer Fan vom "Action-Romance" genre bin, SAO ist letztlich ein anderes genre als Log Horizon. Hand aufs Herz, wie kann man auch nur auf die Idee kommen, einen Action-Romance Anime mit einem Abenteuer Anime zu vergleichen, nur weil sie das selbe ausgangs Setting haben.. ? Das ist ja schon (überspitzt) fast so als würde man jeden Hentai, welcher im Weltraum spielt, mit Cowboy Bebop vergleichen... und was ist wenn nun jemand einen Hentai macht, welcher von einer Gruppe von Spielern handelt, welche in einem Fantasy Eroge gefangen sind? Wird der Hentai dann auch an SAO gemessen? 


Empfehlung, wer sollte es schauen?

Grundsätzlich empfehle ich den Anime wärmstens an jeden, der einen Anime sucht, der einen in den Bann ziehen kann und welcher einen "ruhigeren" Anime sucht, welcher Hauptsächlich von seiner Welt und Story lebt. Abraten tue ich jedoch all jenen, welche schnelle, actionreiche und simple Unterhaltung suchen. Der Anime ist definitiv nicht für jeden ein Top Titel, aber für eine Bestimmte Zielgruppe sicherlich DER Toptitel schlechthin. 


Jedoch rate ich grundsätzlich davon ab den Anime in naher Zukunft zu schauen, wie gesagt lebt diese Art von Anime von seiner Episodenzahl, folglich wäre es meines Erachtens nach besser auf die "2te Staffel" zu warten und beide Staffeln nacheinander zu schauen, vor allem weil man am Ende der Staffel mit einem unzufriedenen "ich will mehr" Gefühl zurück bleibt.


Daher alles in allem 4,5/5 mit chance auf aufwertung bei einer gelungenen 5 Staffel.

P.S: Nehmt mir Rechtschreibfehler bitte nicht Krumm, habe leider eine Rechtschreibschwäche.
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2× Empfehlungen erhalten
Avatar: Xaardas
V.I.P.
#7
Log Horizon hat sich wirklich als echte Überraschung herausgestellt und konnte an vielen Stellen Punkten in denen andere Ableger des Szenarios "Gefangen in einer MMORPG Welt" wie z.B. .hack (welcher hier im Vergleich etwas hinkt) oder Swort Art Online (SAO) nicht mithalten können. Dabei war die Herangehensweise an dieses Thema, entgegen meiner ersten Erwartung sehr vielschichtig und unterhaltsam.


Setting:

Wie auch im hoch gelobtem SAO befinden sich unsere Charaktere nach der "Apokalypse" wie es genannt wurde in einem MMORPG wieder, welches sie Gefangen hält. Am Anfang präsentiert man ein paar Folgen, in denen wie bei SAO, die Zuschauer in die Welt eingeführt werden bevor es mit der eigentlichen Handlung losgeht.
Was uns dann aber im Hauptteil geboten wird sind nicht etwa brillant inszenierte Kämpfe oder ein kryptisches Ziel, welches es zu erreichen gilt, sondern der Aufbau und erhalt einer funktionierenden Gesellschaft aufgrund der Gegebenheiten in dieser Welt.
Dabei Teilen sich die Fraktionen in die so genannten "Abenteurer", ehemalige Spieler, die nun in der Welt gefangen sind, die "Leute vom Land", welches die NPC Menschen sind und Monster.
Gerade der Konflikt zwischen den nicht sterben könnenden Abenteurern (Nach dem Tod respawn an einem Wiederbelebungspunkt) und den Leuten vom Land (welche nach dem Tod nicht respawnen) ist am interessantesten im ersten Teil der Geschichte gestaltet.
Einige der Abenteurer, welche zu allem Überfluss auch noch weitaus stärker sind als die Leute vom Land ziehen Mordend und Brandschatzend durch die Lande. Dieses Problem war das erste, in Kombination mit der eigentlich Banal wirkenden Problematik, dass das Essen in dem Spiel nach nichts schmeckt, egal was man zu sich nimmt.
Dabei steht der Hauptcharakter Shiro immer wieder als Denker im Hintergrund und zieht die Fäden ohne großes Aufsehen zu erregen.
Unter diesen Gegebenheiten haben sich die Macher reichlich Mühe gemacht, die Charaktere glaubhaft zu machen was äußerst Positiv war.


Animationen:

Die Animationen sind nichts besonders spezielles, die Kämpfe sind eher durchschnitt und die CGI ist auch eher Mittelmaß. Dafür glänzt der Anime mit seinem Einfallsreichtum was die Charaktergestaltung angeht. Wie in einem MMO sind verschiedene Rassen, Kleidungsstile und Klassen. Die Hintergründe, sowie die Umgebung sind liebevoll und sehr detailliert.


Charaktere:

Die Charaktere sind sehr Passend für das Setting und äußerst sympathisch. Bei der Interaktion der Charaktere untereinander hätte es aber ruhig etwas mehr in die tiefe gehen können (z.B. Lovestorys, welche in Ansätzen vorhanden sind).
Für die Probleme und deren Herangehensweise allerdings sind die Charaktere wirklich gut durchdacht. Allen voran Shiroe, der als Stratege und Diplomat wirklich Geschick und Einfallsreichtum beweist.
Dabei spielt er nicht selten auch den Bösen um seine Ziele zu erreichen, was ihn meiner Meinung nach von der Masse der "Heldenhaften Helden die Heldenhafte Heldentaten" vollbringen abhebt. Ihm zur Seite stehen Akatsuki, Nyanta und Naotsugu, welche bis auf Akatsuki recht wenig Beachtung erfahren, aber trotzdem nicht störend wirken, sondern eher die Handlung mit kleinen Sidekicks vorantreiben. Was mich im Laufe der Serie überrascht hat war, dass die Nebencharaktere Isuzu, Minori, Rundelhaus, Serara und Touya ihre eigene Nebengeschichte bekommen haben, welche sehr unterhaltsam war und dem Anime ein wenig mehr Tiefe gegeben hat.
Leider muss man aber sagen, dass der Anime ein wenig zu viele Charaktere anbietet, als dass man allen ein Gesicht hätte geben können, was manche Charaktere oberflächlicher macht als es nötig gewesen wäre.


Musik:

Der Soundtrack ist ganz passabel, die BGM ist passend für die jeweilige Situation gewählt, sticht aber beim hören eher weniger heraus. Dafür machen das Opening und Ending richtig was her. Besonders das Opening "Database" gesungen von Takuma von Man with a Mission war wirklich stark.


Fazit:

Wer einen gut Durchdachten und spannend Erzählten Anime sehen möchte, welcher das Thema des gefangen sein in einem Spiel beinhaltet und die Problematik mal etwas anders aufgreift, der kann mit Log Horizon eigentlich nichts falsch machen. Mit Humor, Spannung, Anspruch und wirklich sympathischen Charakteren, welche etwas mehr Beachtung verdient hätten, hinterlassen die 25 Folgen der ersten Staffel einen bleibenden Eindruck.
In der Fortführung muss der Anime sich natürlich jetzt Beweisen und an die ungelösten Fragen herangehen, was ich aber für sehr Wahrscheinlich halte. 4 von 5 Sternen bekommt Log Horizon verdient und ich warte für meinen Teil jetzt gespannt auf die zweite Staffel.
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Avatar: LaNoir#8
Apokalypse - so wird der Tag der Weltenüberlappung von den Abenteurern, den Spielern des MMORPGs Elder Tale, genannt. Was einst als harmloses Spiel begann wurde auf einmal Wirklichkeit und von nun an müssen sich die zahlreichen Spieler in dieser neue Gefahren bergenden Welt beweisen. Doch die Gefahr geht vielmehr von den eigenen Spielern aus als vom Spiel selbst, denn es gibt keinen Permadeath und keine Gesetze. Dem Student und Taktiker Shiro jedoch missfällt dieser Zustand, da er schnell erkennt, dass diese Welt für sie jetzt die neue Realität darstellt. Und so macht er sich in Begleitung seiner Freunde auf, die Welt zu verändern.

-----------Achtung, leichte Spoiler---------------

Vorab: Dieser Anime wird liebend gerne mit Swort Art Online, kurz SAO, verglichen. Das ist auch legitim, da beide mit nicht allzu großen zeitlichen Abständen rauskamen, sich um das gleiche Genre drehen und auch in bestimmten Dingen Überschneidungen aufweisen (so z.B. die Problematik des Essens). Sie jedoch gleichzusetzen ist in etwa so, als würde man sagen, Twilight und Hellsing seien ein und dasselbe. Es gibt noch viele andere Serien, die sich mit dem Thema befassen, sei es nun das Urgestein .hack oder das schon schwerlich als Genreableger zu bezeichnende Accel World. Jeder der aufgezählten Anime befasst sich mit dem Thema anders. Also entscheidet am besten selbst, welcher der Anime zu euch passt, vielleicht, wie in meinem Fall, ja auch alle.

Die erste Folge von Log Horizon hat mir nicht so gut gefallen. Man wird einfach in die Story geworfen und die Charaktere kommen unglaubwürdig rüber. Bei Elder Tale handelte es sich um ein stinknormales MMORPG, von der Grafik wohl am ehesten mit Ragnarok Online vergleichbar, falls das noch jemandem ein Begriff ist. Im Gegensatz zu SAO und .hack gibt es also keine Virtual Reality-Helme oder dergleichen. Wenn man jetzt auf einmal in einer Welt aufwacht, die vom Aussehen her keinen Unterschied zur Erde aufweist, aber eindeutig eine fiktive Spielwelt ist, man Zauberkräfte hat und ein Spielmenü vor den Augen erscheinen lassen kann, würde man doch vermuten, dass absolut jeder Mensch ein weeenig verstört ist. So aber nicht unsere Hauptcharaktere. Sie nehmen es einfach hin und sind schon Stunden später auf Erkundungstour. An diesem Punkt fehlten mir wirklich wichtige Emotionen.

Nach diesem kleinen Patzer aber legt der Anime erst richtig los und zeigt seinen anderen Genrevirtuosen, wie ein Virtual Reality-Anime auszusehen hat. Der Anime basiert unglaublich viel auf Taktik, Skills und Partymanagement. Es werden Kämpfe gezeigt, in denen Skills in Kombination mit Partymitgliedern angewendet werden, und man merkt, dass jede Klasse eine Daseinsberechtigung besitzt. Auch Jobklassen gewinnen zunehmend an Einfluss, vorallem da sie durch die Apokalypse vielschichtiger geworden sind. Man fühlt sich wirklich, als würde man einem Spiel zusehen, und nicht einfach nur einer Geschichte, die zufällig in einem Spiel stattfindet.
Dadurch, dass Shiro und Kumpane allerdings schon das ursprüngliche Maximallevel erreicht haben (und scheinbar keinerlei Intentionen besitzen, weiterzuleveln...) bekommt man von der Hauptstory her leider nichts in diese Richtung mit, dafür sind die kleinen Nebencharaktere da, die nach und nach eingeführt werden und zusammen eine Levelgruppe gründen. Übrigens, an die Entwickler: Es ist verständlich, dass keines der Kinder Maximallevel haben kann, da das Spiel seit rund 20 Jahren existiert und man anscheinend Jahre braucht, um Maximallevel zu erreichen. Aber das schliesst nicht die Theorie aus, dass auch ältere Spieler neu einsteigen können. Dennoch sind alle Charaktere unter Level 30 scheinbar Kinder, schade.

Gefehlt hat mir leider ein wenig der dramatische Teil, den andere Genreableger besitzen. Durch die sehr lasche Penalty bei einem Tod muss man keinerlei Angst haben, dass ein Charakter frühzeitig ausscheiden könnte, allgemein fragt man sich, wieso die Charaktere in der ersten Hälfte des Anime so todernst um ihr "Überleben" kämpfen, bis auf den Lootdrop bei einem PK und EXP-Verlust bei einem Tod an Monstern(welcher wohl folgenlos für sie wäre, da man im Allgemeinen kein Level absteigen kann) passiert ja nichts schlimmes. Auch wurden durch die vielen Nebencharaktere die Charaktere, die zuerst auftauchen, vernachlässigt. Akatsuki hat ihre Glanzzeiten nach rund 5 Folgen hinter sich und darf fortan höchstens mal rot anlaufen, wenn sie Shiro sieht, die anderen tauchen fast gar nicht mehr auf, es sei denn, es gibt mal wieder eine Filler-Story. Im Allgemeinen bekommt man so ab der Mitte des Anime fast nur noch Sequenzen des infernalischen Brillentrios zu sehen, was zumindest Brillenfetischisten Tränen der Freude in die Augen treiben dürfte.
Auch das Ende der ersten Staffel ging eher sanft zu Ende als wie gewohnt mit einem epischen Kampf Gut gegen Böse (der Kampf mit den Goblins war dem Entwicklerteam wohl genug).

Es gab auch ein paar ungeklärte, widersprüchliche Dinge, die mir im Anime aufgefallen sind. Die genauen Hintergründe der "Elder Welt" wurden ja noch nicht offen gelegt, aber selbst von der Zeitzählung an, zu der Shiro die Beta startete, hat die Welt eine noch ältere Geschichte. Das könnte nun darauf hinweisen, dass es eine eigene bestehende Welt ist, oder, dass die Zeit davor die Alpha- und Entwicklungszeit war. Vielleicht wird das ja noch in der nächsten Staffel näher beleuchtet.
Die Charaktere existieren ja jetzt als Individuen, unterliegen aber immer noch den Regeln des Spiels. Wie die Mage Gauntlets von Runderuhausu Koodo beweisen, gibt es Equipment mit bestimmten Effekten, dennoch wechselt der Rest der kleinen Truppe (die anderen haben wohl schon Endequip) niemals seine Kleidung, prinzipiell müssten sie immer noch ihre Starterausrüstung tragen, denn beim Rückblick mit Shiro trugen sie diese auch schon. Aber anscheinend werden ihre Statuswerte nicht davon beeinträchtigt. Die einzig logische Erklärung wären sogenannte Skin Slots, aber es wird nicht weiter auf das Thema eingegangen(welches ausnahmsweise in SAO ernster genommen wurde).
Die Welt existierte ja scheinbar schon vor den Spielern vor sich her, das heißt, dass viele der Gerichte von den NPC, den Leuten vom Land, erfunden wurden. Diese sind aber auch vollkommen beeindruckt vom neuen Geschmack des Essens, das von den Abenteurern stammt. Wieso haben die NPCs dann aber neue Speisen entwickelt, wenn eh alles gleich schmeckt? Auch die Rolle Koch scheint vor der Apokalypse überflüssig gewesen zu sein, da ja jeder Charakter über sein Statusfenster Essen herstellen kann, es sei denn, er konnte einzigartiges Buff-Food herstellen. Dies wird aber weder im Anime erläutert noch sieht man irgendwann mal Essen, das Statusveränderungen hervorruft.
Apropos Essen: Es wird ja immer wieder angemerkt, dass es nicht sonderlich schwer ist, genug Geld zu verdienen, um sich für einen Tag Essen leisten zu können. Was aber passiert, wenn man verhungert? Wacht man dann wieder in der Kathedrale auf, oder stirbt man wirklich, da es keine einprogrammierte Todesursache ist? Oder hat man einfach Hunger und es passiert gar nichts? Hmm...
In den späteren Folgen kommt ein Adliger mit einem Schiff nach Akihabara, obwohl die Bastlergilden gerade erst dabei sind, diese zu entwickeln und nur einen Prototyp fertig gestellt haben. Das Schiff scheint aber schon voll automatisiert zu sein, sieht jedenfalls sehr futuristisch aus.
Falls ihr Ideen oder Hintergrundwissen zu diesen Themen besitzt, scheut nicht, diese kundzutun, es würde mich blendend interessieren.

Der Zeichenstil gefällt mir persönlich sehr gut. Die Details der Kleidung der Charaktere ist sehr minimalistisch gehalten, aber dennoch sehr passen gewählt. Die Hintergründe sind sehr detailsreich und schön anzusehen.
Sowohl das Intro "Database" von Man with a Mission ft Takuma als auch das Ending "Your song" von Yun*chi sind wahre Glanzstücke. Während das Intro, welches eigentlich sehr unpassend zum Setting sehr rockig rüberkommt, einen dazu veranlasst laut mitzugröhlen, bringt einen das eher langsame aber gute Laune machende Ending perfekt wieder runter.

Alles in allem hat mir der Anime aber sehr gut gefallen und sich trotz kleinerer Patzer für mich an die Spitze des Virtual-Reality-Genres gekämpft. Für die Zukunft erhoffe ich mir, dass nach der zweiten Staffel noch lange nicht Schluss sein wird(ich hätte nichts dagegen, wenn er One Piece-Ausmaße annehmen würde, denn selbst die Fillerfolgen haben mir viel Spaß bereitet). Man kann noch so viel mehr Inhalt bringen, ohne dass es langweilig wird, z.B. die gesamte Vorgeschichte der Tea Party-Gruppe, die hoffentlich in der zweiten Staffel nicht innerhalb von 2 Folgen abgearbeitet wird. Auch hoffe ich, dass sich in der nächsten Staffel mehr Zeit für die Charakterentwicklungen genommen wird, ein wenig Drama kann nicht schaden.
Ich kann den Anime nur jedem wärmstens empfehlen, auch Genreneueinsteiger werden hier keine großen Probleme haben. Wir sehen uns dann in Staffel 2!
lg Noir

Anmerkungen:
Das Wortspiel von Shiros Namen im Anime wurde leider nicht erklärt, für alle japanischfremden Leute - Shiro=Weiß, Kuro=Schwarz. Kuro Shiro, also der schwarze Shiro.
Die Charakterfenster mit Rasse, Klasse, Level, etc. werden viel zu schnell ausgeblendet. Sollten einen die Informationen interessieren, lohnt es sich, den Finger auf der Stop-Taste zu lassen oder den Log Horizon-Wiki aufzusuchen.
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Avatar: TooStupid#9
Ich habe noch nicht SAO gesehen. Daher kann ich es auch nicht vergleichen :).

Aber Log Horizon hat mich sehr schnell in den Bann gezogen.
Der Hauptprotagonist wird in in ein MMORPG namens "Elder Tale" telepotiert
das er vor langer Zeit gespielt hat. Und kommt nicht mehr heraus, genau so wie 30.000 andere Spieler. Wie das alles passieren konnte, die Vergangenheit der Protagonisten wird nicht sehr tief ergründet.
Es gibt hier und da ein paar Details aber der Fokus liegt in der Gegenwart.
Und aus der Gegenwart kommen alle nicht raus.

Es schließen sich ihm immer mehr Spieler (Auch Abenteurer genannt) an.
Alte Bekannte und Neue. 
Alle haben Sie es sich zum Ziel gesetzt Ester Tale zu einem besseren Ort zu machen,
aus dem sie zurzeit nicht heraus kommen.
Aber natürlich stellen sich Probleme und Gegner diesem in den Weg.

Abenteuer und Gefahren müssen Bezwungen werden.
Und so entwickelt sich alles von Episode 1 bis 25.
Die Charaktere bleiben aber so gut wie die selben. 

Der Anime hört sich so vielleicht etwas langweilig und trist an.
Aber man muss ihn gesehen haben um sich ein eigenes Urteil bilden zu können.

Meiner Meinung sehr gut gelungen, nur langsam zum Ende hin fand ich manche Momente etwas
zu kitschig und aufgedreht. Und es kam mir manchmal wie ein Harem um den Hauptprotagonisten vor. Sogar die Männlichen Charaktere!

Alles in allem ein sehr guter Anime der sich lohnt. 
Es macht Spaß die Erfolge mitzuerleben und mit nachzudenken.
Auch Kämpfe gibt es, aber darauf liegt wie gesagt nicht der Fokus.
Und da ist es auch verständlich das es eine 2te Staffel gibt.
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Avatar: Slaughtertrip#10
Es ist schon interessant, ein paar ältere Rezensionen, meist aus dem Jahr 2014, zu lesen. In fast allen wird der Anime mit „Sword Art Online“ verglichen. Diese stammen aber noch aus einer Zeit, in der der Isekai-Boom erst so richtig angefangen hat. Heutzutage ist Isekai zu einem etablierten Genre herangewachsen und es würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, beide Animes miteinander zu vergleichen. Der gemeinsame Faktor – die Transferierung in ein Videospiel –, der damals vielleicht noch als Argument für eine billige Kopie herhalten konnte, ist heute lediglich noch eine kurze Beschreibung des Settings. Und mehr als das haben beide Animes nicht gemeinsam.

Ich muss gestehen, dass mich Log Horizon anfangs am falschen Fuß erwischt hat. Mit dem Zuseher wird nämlich genau das gemacht, was den Charakteren des Anime widerfährt: Man wird sofort in das Geschehen geworfen. Es gibt keine kurze Kennenlernphase der Charaktere, die reale Welt bekommt man erst gar nicht zu Gesicht und es gibt keinerlei Erklärung, wie und warum die Spieler in die virtuelle Welt namens „Elder Tale“ hineingezogen wurden.
Das kann man sowohl positiv als auch negativ sehen. Manche fühlen sich von diesem raschen Start womöglich überrumpelt, andere könnten dem Anime Plotholes und fehlende Logik bzw. Umezu Daisuke aka Tōno Mamare – dem Erschaffer dieses Werkes – Faulheit, sich eine vom Start weg sinnvoll aufgebaute Geschichte zu überlegen, vorwerfen. Was aber unbegründet wäre, denn das Wie und Warum wird erst im Verlauf der zweiten Staffel behandelt. In dieser Staffel beschränkt man sich auf das Wesentliche. Und das sind die Abenteuer im MMORPG selbst, was ich gar nicht mal so übel finde.

Dann hat mich Log Horizon noch einmal am falschen Fuß erwischt (oder vielleicht habe ich zwei falsche Füße?). 30.000 Menschen gefangen in einem Onlinespiel... und die Reaktionen? Mir kam es so vor, als hätten sie sich schon damit abgefunden, bevor sie überhaupt realisiert haben, was überhaupt passiert ist. Nicht wegen Freude, die Abenteuer in Elder Tale hautnah miterleben zu können. Nein, einen Grund für die teils gleichgültige Haltung konnte ich nicht ausmachen. Der Anime machte dadurch zu Beginn einen wenig durchdachten und irrationalen Eindruck, welcher sich aber von Folge zu Folge immer mehr verflüchtigte.
Nach ungefähr der Hälfte der Laufzeit werden die Spieler mit Problemen abseits der Suche nach einem Weg zurück konfrontiert, wodurch sie merken, dass sie in keinem Schlaraffenland-RPG gefangen sind. Das Aufeinandertreffen zwischen Shiroe, dem Hauptcharakter, und Regan, einem Non-Player-Character, gehört für mich zu den dramaturgisch besten Szenen des Anime. Leider verabsäumt es der Anime, dieses Konzept aufzugreifen und noch ein paar Schritte weiter zu gehen, weshalb diese Szene sowohl den Höhepunkt des Dramas als auch der Erläuterung der Welt von Elder Tale darstellt.

Log Horizon geht nicht den typischen Weg seiner Genre-Kollegen. Weder das Hochleveln, das Durchstreifen von Dungeons noch das Kämpfen gegen anfangs schwache Gegner wie Schleime (wobei wir seit „That Time I Got Reincarnated as a Slime“ wissen, dass dem nicht immer so sein muss ) bis hin zum Endgegner an der Spitze eines Turms stehen im Mittelpunkt. Vielmehr geht es um Politik und Wirtschaft. Klingt für manche vielleicht langweilig, ist aber gut durchdacht umgesetzt.
Man bekommt zu Beginn einen Einblick in das Zahlungssystem, die kaufbaren Güter und wie sich der Besitz von Gegenständen und Liegenschaften auswirken kann. Im weiteren Verlauf lernt man verschiedene Gilden kennen, die sich entweder auf das Kämpfen (Kampfgilden) oder die Herstellung und den Verkauf von Gütern (Bastlergilden/Handelsgilden) beschäftigen. Anfangs noch auf einem klar überschaubaren Areal abspielend, vergrößert sich der Schauplatz spätestens dann, wenn die Non-Player-Characters – hier „Leute vom Land“ genannt – ins Spiel kommen. Der Zuwachs an Gilden und Völker und die damit einhergehende Vertretung verschiedenster Interessen sorgt im Bestfall für zielführende Debatten, in anderen Fällen aber auch zu politischen Spannungen oder Versuchen, das Bestmögliche aus seiner Situation zu machen, ohne mit der jeweils anderen Partei in einen Konflikt zu geraten oder gar einen Krieg zu riskieren.

Wer ab hier mit dem Gedanken spielt, den Anime beiseitezulegen, dem sollte gesagt werden, dass trotz alldem der Humor nicht zu kurz kommt. Zur Auflockerung erscheinen immer wieder Charaktere auf der Bildfläche, die mit ihrer unbeschwerten Persönlichkeit oder mit Running Gags für Erheiterung sorgen.

Bei den Charakteren sollte für jeden etwas dabei sein. Sind ja immerhin 30.000 Spieler, die in Elder Tale hineingesogen wurden. Nein, natürlich lernt man nicht jeden einzelnen Spieler kennen, zumindest aber alle Gildenführer und die Oberhäupter der Non-Player-Characters. Was die dem Anime ihren Namen gebende Gilde betrifft, gefällt mir wohl der Hauptcharakter am besten. Shiroe passt perfekt zu diesem Anime, dessen besondere Merkmale politische Gespräche, wirtschaftliche Entscheidungen und taktisch angelegte Kämpfe sind. Leider wirken die restlichen Hauptcharaktere dieser Gilde dagegen ziemlich blass.
Nyanta ist ein Katzenmensch und hat das Auftreten eines eloquenten, wohlerzogenen Mannes aus gutem Hause. Er erinnert mich nur zu stark an den Baron aus „Stimme des Herzens“ bzw. „Das Königreich der Katzen“. Er hat die Angewohnheit, jeden Satz mit einem „nya“ zu beenden. Das kann man einem Katzenmenschen zwar nicht verübeln, ich muss aber ständig daran denken, dass die Charaktere in Log Horizon lediglich in einem Spiel gefangen und in Wirklichkeit normale Menschen sind. Wer würde denn ernsthaft seine Rolle – egal wie sehr er sie mag – weiterspielen, wenn er auf einmal aus seinem Leben gerissen und in einer digitalen Welt leben muss, ohne zu wissen, ob er jemals wieder nach Hause zurückkehren kann?
Dasselbe muss ich an Akatsuki kritisieren. Sie ist eine Attentäterin und Shiroe untertan, weil er ihr einen Gefallen getan hat. Sie sieht ihn als ihren Meister an und verhält sich ihm gegenüber dementsprechend. Wäre sie wirklich eine Attentäterin mit einem solch ausgeprägten Hang zur Loyalität, würde das genau passen. Aber auch hier gilt: In Wirklichkeit ist sie ein normaler Mensch. Ich bekomme bei ihr und Nyanta das Gefühl, dass sie zu sehr in ihren Rollen gefangen sind. Ich weiß nicht, ob der Mangaka diese Entscheidung bewusst getroffen hat, aber mir persönlich hätte bei manchen Charakteren ein rationaleres Verhalten doch besser gefallen.
Naotsugu ist der Tank der Truppe und scheint der Typ „Kumpel von nebenan, mit dem man ein Bier trinken gehen kann“ zu sein. Er verhält sich zwar schon eher wie ein normaler Mensch, hat aber ein ganz anders Problem. Er äußert mit Inbrunst seine Vorliebe für das weibliche Geschlecht. Immer und immer wieder. Und das auf anzügliche Weise. Stichwort: Oppai! Wenn dann noch Akatsuki in der Nähe ist, gibt sie ihm dann meistens einen auf den Deckel. Klar, das ist alles Comedy, nutzt sich aber ziemlich schnell ab und lässt die Charaktere in diesem etwas anspruchsvolleren Anime etwas seicht wirken. Bei Nebencharakteren würde das noch funktionieren, aber von Hauptcharakteren erwarte ich mir schon etwas mehr.

Was man dem Anime zugutehalten muss, sind die auf Strategie basierenden Kämpfe. Die Charaktere bekommen, wenn ihre Freunde in Gefahr sind, keine durch emotionale Aufgewühltheit auftauchenden Power-Ups, wie es vor allem oft bei Fighting Shounen der Fall ist. Die intelligenteren Spieler versuchen immer, die Skills ihrer Kameraden zu verstehen und geschickt mit den eigenen Fähigkeiten zu kombinieren. Der Level, auf dem sich die Charaktere befinden, spielt natürlich auch eine Rolle. Wenn aber auf ähnlich starke Gegner getroffen wird, hängt der Sieg zumeist von Erfahrung und Taktik ab.
Die Wichtig- und Häufigkeit der Kämpfe sollte man aber nicht überschätzen. Sogar der Endkampf geht recht spannungsarm vonstatten. Der Kampf selbst stellt noch nicht einmal das große Finale der Serie dar, da danach noch eine Mini-Arc, in der der Anime noch einmal all seine Stärken ausspielen kann, kommt. Ein richtiger Endgegner wird zwar angedeutet, einen Kampf gegen ihn gibt es aber nicht. Wem Action besonders wichtig ist, ist hier wohl an der falschen Adresse.

Romance gibt es zwar auch, ist aber fast noch nebensächlicher als die Kämpfe. Die oben erwähnte Mini-Arc dreht sich unter anderem um die Beziehung zweier Hauptcharaktere, wird aber wenig überzeugend dargestellt.
Akatsuki machte anfangs einen kühlen Eindruck, auch gegenüber Shiroe. Ihre Beziehung zueinander glich der eines Meisters zu seiner Untergebenen. Dass sie nun doch Gefühle zeigte, machte die sonst so emotionsarme Akatsuki zwar ein bisschen menschlicher, für mich ging das aber alles zu plötzlich.
Interessanter war für mich die Liebelei zwischen Crusty, dem Gildenführer von D.D.D., und Lenessia, der Enkeltochter eines Anführers der NPCs. Hier hat man die Besonderheit und gleichzeitig die Stärke des Anime – die politischen und wirtschaftlichen Themen – gekonnt mit dem Romance-Aspekt verknüpft.

Positiv hervorzuheben wäre noch die stetige Erforschung und Weiterentwicklung der Anwendungsmöglichkeiten der Skills und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Welt von Elder Tale. Es wurde schon ziemlich früh das Geheimnis um die Essenszubereitung herausgefunden. Auf Grundlage dessen wurde auf anderen Gebieten experimentiert, bis man den großen Durchbruch schaffte. Elder Tale war somit nicht länger die digitale Welt, deren Regeln von starren Algorithmen bestimmt wurden, sondern ein dem Real Life auf fast erschreckende Weise immer näherkommender Ort.

Diese Veränderung kann man gut an der Beziehung zwischen den Spielern und den Non-Player-Characters erkennen. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und einer Ansammlung lebloser, aneinandergereihter Nullen und Einser, bis zu einem Grad, an dem man nicht mehr weiß, ob man es mit Wesen zu tun hat, die man als „Menschen“ bezeichnen kann. Hier stellt sich dann die Frage, was einen Menschen ausmacht. Sowohl biologisch als auch philosophisch. Im Anime selbst wird dieses Thema für mich leider viel zu oberflächlich bis gar nicht behandelt, wodurch eine Menge Potential verschenkt wird, jedoch kann sich der Zuseher – sofern er will – selbst seine Gedanken darüber machen und seine Schlüsse daraus ziehen.

Log Horizon ist somit ein Isekai mit leicht verdaulichen politischen und wirtschaftlichen Themen, genug Humor, um nicht allzu ernst zu wirken, strategischen Kämpfen, damit die Action nicht zu kurz kommt, ein bisschen Liebe in der Luft für die Romantiker unter uns und dem Ankratzen einer philosophischen Frage. Der Anime hat also viel zu bieten, jedoch ist die Umsetzung in keinem Bereich wirklich optimal gelungen.
Ich frage mich, wie sich der Anime entwickelt hätte, wenn man den ernsteren Weg eingeschlagen, sich noch mehr auf die zu Mensch gewordenen NPCs konzentriert, die negativen Auswirkungen des Lebens in einer digitalen Welt dramatischer gestaltet, auf infantile Running Gags verzichtet und die Charaktere rationaler handeln gelassen hätte. Potential wäre vorhanden gewesen.
Wer es jedoch anspruchsvoll, gleichzeitig aber locker und lustig mag, und sich nicht vom geringen Action-Anteil stören lässt, ist hier genau richtig. Und wie man sieht, gibt es kaum Berührungspunkte zu Sword Art Online.

Tja, und jetzt habe auch ich es irgendwie geschafft, den Anime mit Sword Art Online zu vergleichen, nur um zu erwähnen, dass man diese beiden Animes nicht vergleichen kann. Ein Teufelskreis...
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Avatar: Ich&Anime#11
Dieser Anime ist verdammt gut geschrieben und verdammt gut gemacht. Ich finde ihn nahezu perfekt, doch trotzdem fehlt mir etwas. Etwas, was ich nicht wirklich fassen und auch nicht wirklich beschreiben kann. Doch ich werde es versuchen und ich hab auch schon eine Idee, wie es klappen könnte...

Aussehen/Sound
Der Anime ist von 2013 und dafür grundsolide. Mir persönlich ist die Musik in einigen Fällen positiv aufgefallen und das einzigartige Design verschiedener Orte und sein es nur welche, die für eine Folge zu sehen sind: Sie sind so liebevoll und Detailreich gestaltet, dass sie alle zu den Hauptelementen der Story gehören könnten.

Handlung
Wie bereits erwähnt, ist dieser Anime verdammt gut geschrieben. Ihm gelingt es, mehrere Storylines parallel laufen zu lassen, diese mal ineinander laufen zu lassen, mal weit von einander zu trennen, mal Charakterentwicklungsszenen zwischendurch einzufügen und dabei nicht langweilig oder verwirrend zu werden. Das ist eine ziemliche Leistung, da diese Storylines auch noch ziemlich komplex sind. Die meisten Anime fokussieren sich auf eine Storyline oder machen lange Abschnitte, in denen es immer nur um eine geht, und selbst dann sind sie nicht immer gut. Log Horizon lässt drei oder vier Storylines Parallel laufen, kann den roten Faden halten und sie auch noch abwechslungsreich und spannend gestalten. Das schaffen nicht viele Serien, Respekt an den Autoren hinter dem Ganzen.

Dennoch fehlt mir etwas. Etwas, dass ich nicht richtig fassen kann. Wenn ich es möglichst simpel, mit möglichst wenigen Worten beschreiben müsste, wäre es, dass ich keine Erwartungen hatte. Ich hatte keine Ahnung, was der Anime will und konnte mich auf nichts freuen, aka. ich hatte keine Vorfreude.
Das beginnt schon in den ersten Folgen: Abenteurer landen in einer Welt die einem Spiel ähnelte, dass sie gerne spielten. Die Charaktere werden kurz vorgestellt und... weiter? Nichts weiter. Die Charaktere wissen selber nicht, wie es weiter gehen soll. Sie gehen dann zufällig auf eine Quest und zeigen einige Orte der Welt. Doch immer noch gab es keinen Hinweis darauf, was der Anime machen wollte.
Nach ca. 6 Folgen wurde das dann deutlicher: Der Protagonist möchte Gesetze einführen, damit alle friedlich zusammen in der Stadt leben können. Die Quest aus den ersten 6 Folgen dient hier als Hintergrundschichte, als Begründung, wieso er das macht. Doch, was will er machen, nachdem er die Gesetze eingeführt und durchgesetzt hat? Man weiß es nicht. Und das ist mein Problem: ich weiß nicht, worauf ich mich freuen kann, weil ich nicht weiß, was passieren wird oder was das Ziel ist. Und das zieht sich durch den gesamten Anime, der nächste Schritt wirkt immer sehr zufällig und man weiß nie, was passieren soll.

Generell ist es gut, wenn man nicht weiß, wie es im Anime weitergeht. Eine Überraschung oder ein Plottwist sind schließlich immer gut. Aber irgendwie hat mich das nie wirklich überrascht.
Ich habe bereits erwähnt, dass der Anime mehrere verschiedene Storylines gleichzeitig verfolgt. Im Grunde sind das vier: Der Aufbau der Stadt, das Leveln junger Abenteurer, die Verteidigung der Stadt oder Bewohner dieser und die Erforschung der neuen Welt. Man weiß immer ganz genau, dass der nächst Schritt irgendetwas aus diesen Kategorien sein wird. Dadurch war es nie wirklich überraschend, was als nächstes Geschah. Wenn es mal einen Plottwist gab, es also so schien, als würde es um Thema a gehen doch dann geht es plötzlich um Thema b, war dieser Twist leicht vorauszusehen. Der Anime gab immer genug Hinweise.
Was nicht vorauszusehen war, war, wie gesagt, der nächste Schritt. Das war aber nie wirklich ein Plottwist, es war mehr so, als würde ein Kapitel beendet werden und ein komplett Neues beginnen. Das neue Kapitel baute dabei zwar immer auf das Alte auf, aber die Themen konnten komplett unterschiedlich sein. Es konnte um das Monster gehen, dass im vorigen Kapitel erwähnt wurde, es könnte aber auch passieren, dass plötzlich ein Fest veranstaltet wird, ohne dass im vorigen Kapitel irgendetwas erwähnt wurde. Es kann auch sein, dass der Protagonist bzw. einer der wichtigsten Charaktere der letzten Kapitel plötzlich keine wirkliche Rolle mehr spielt. In der Mitte des Anime gab es sogar ein Kapitel, in dem der Protagonist mehr Nebencharakter als Hauptfigur war.
Das Finale ebenso: Erst wird scheinbar der Antagonist eingeführt, allerdings wird nur angedeutet, dass dieser der Antagonist sein könnte. Es könnte auch ein neuer, schräger Verbündeter oder irgendein unwichtiger Nebencharakter sein, ich weiß es nicht.

Ich hoffe, dass konnte mein Problem ein bisschen verständlich machen...

Was mir zudem auch nicht gefiel waren ein paar Zeitsprünge im Anime. Teilweise vergingen zwischen Folgen keine zwei Sekunden, manchmal vergingen aber auch mehrere Monate, auch innerhalb einer Folge konnte es solche Zeitsprünge geben. Dadurch standen z.B. plötzlich neue Gebäude in der Stadt oder Charaktere waren in diese gezogen. Und ich hätte es interessant gefunden zumindest ein bisschen was dazu zu sehen.

Ansonsten kann ich den Anime nur loben. Das World Building ist fantastisch, die Running Gags witzig, und was weiß ich was ich hier noch positiv aufzählen könnte.

Charaktere
Die Charaktere sind gut, allesamt. Was vllt. kritisch gesehen werden könnte, ist, dass keiner eine wirkliche Hintergrundgeschichte hat. Das stört aber absolut nicht, die Charaktere sind einzigartig, alle irgendwie wichtig, sie alle haben ihre Macken, agieren so harmonisch miteinander. Das ganze wirkt so harmonisch, so realistisch. Auch wenn manche Charaktere ziemlich Zugespitzt sind, sind sie alle Toll.

Fazit
Ich will diesen Anime lieben. Er ist so gut, aber irgendwo packt er mich nicht. Ich hatte nie das Verlangen, 12 Folgen hintereinander durchzusuchten, ich habe nie aus vollem Hals gelacht, nie mit gefiebert oder mit geweint. Ich habe Spaß gehabt beim Schauen, ich habe erkannt, wie großartig die Story und die Charaktere doch eigentlich geschrieben sind, doch ich hatte keine Erwartungen. Ich weiß nicht, was mein Problem mit diesem Anime ist und ich krieg es auch einfach nicht gefasst, was mich sehr doll ärgert.
Beitrag wurde zuletzt am 27.03.2021 11:53 geändert.
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