Silver Spoon (2013)

Gin no Saji / 銀の匙

Rezensionen – Silver Spoon

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Silver Spoon“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: RaestHD#1
Das Leben und lernen an einer Hochschule für Agrikultur: Zwischen harter, anstrengender Feldarbeit und den Freuden des Schulalltags. Zwischen Pferdemist, Kalbgeburten und Fleischverarbeitung. Willkommen auf dem Bauernhof; für sensible Tierfreunde auf eigene Gefahr.

„How can something so tasty come out of an anus?“

Hat sich die Zeit-Schiene von noitaminA bei neuen Serien in letzter Zeit nicht allzu sehr mit Ruhm bekleckert, so bringt sie mit Silver Spoon mal wieder einen Anime, auf den es sich lohnt einen Blick zu werfen. Hätte ich es nicht nachgeschlagen, wäre ich wohl kaum darauf kommen, dass hinter diesem Werk Hiromu Arakawas (u.a Fullmetal Alchemist) steckt. Ihr neustes Werk klingt im Vergleich zu früheren, vom Setting her, eigentlich nach totaler Langweile: Man begleitet die Schüler einer Hochschule für Landwirtschaft bei ihren täglichen Arbeiten, Aufgaben und Erlebnissen. Silver Spoon ist somit Slice-of-Life in Reinform und somit auch nur für Fans des Genre zu empfehlen, weil auf Romantik oder Dramatik größtenteils verzichtet wird. Glücklicherweise, wird viel auf Humor gesetzt, somit braucht man sich nicht vor trockener Unterhaltung zu fürchten, ebenfalls nicht beim Lerneffekt, den die Serie nebenbei aufweist. Arakawa schafft es ein interessante Bild der modernen Landwirtschaft von Heute zu präsentieren und dem Zuschauer durch den Humor der Figuren näher zubringen.

Kommen wir aber erst mal zum Setting zurück. Einzige mir bekannte und vergleichbare Serie wäre da Moyashimon: Tales of Agriculture, somit ist das Setting nicht brandneu, aber im Vergleich zu anderen Serien die an Schulen spielen, noch nicht ganz so ausgelutscht. Statt sich auf die Produktion von Alkohol und dem erforschen von Bakterien zu konzentriert, wie in Moyashimon. Beschäftigt man sich in Silver Spoon vorzugsweise mit klassischen Bauernhoftieren bzw. Nutztieren, wie Hühner, Schweine, Pferde und sonstigen Tieren die aus landwirtschaftlicher Sicht gerne zu Essen verarbeitet werden – bis auf die Pferde versteht sich, was wieder länderspezifisch ist. So hat Hauptprotagonist Hachiken auch des öfteren ein moralisches Dilemma, wenn es um die tierischen Erzeugnisse, wie auch die Tiere selbst geht, zu denen er mitunter Mitleid entwickelt und seinen Fleischkonsum in Frage stellt. So thematisiert man auch seine Anpassung an das ländliche Leben. Emotionale Entgleisungen gibt es dabei so gut wie keine bzw. halten sich dezent oder gehen bisweilen über Andeutungen nicht hinaus. Wirkt Hachiken zu Beginn noch wie ein Fremdkörper in der Serie, mausert sich das Großstadtkind dank stetiger Charakterentwicklung zum echten Landwirt.

Meine Hauptmotivation die Serie nach den ersten Episoden weiterzuverfolgen, war nicht das Setting und sein wissenswerter Inhalt an sich oder der Humor, der trotz guter Situationskomik und Slapstick auch einige Rohrkrepierer aufzuweisen hat, sondern viel mehr die Sympathie die ich für die Figuren entwickelt habe. Weder zu überzeichnet, noch zu tiefgründig, noch hat mich die große Anzahl von ihnen gestört. Einen besonderen Favoriten hatte ich auch nicht. Viel mehr erzeugt die Gesamtheit der Figuren und ihre täglichen Aktivitäten eine gewisse ruhige, harmonische, gar liebenswert freundliche Atmosphäre, die ich als Sol-Fan gerne mitverfolge.

Fazit:

Pädagogisch wertvoll verpackte Mischung aus Humor, liebenswerten Figuren und wissenswertem zu moderner Landwirtschaft. Für mich eines der Highlights des Sommer 2013, und im Frühjahr 2014 geht es mit der zweiten Hälfte weiter.
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Avatar: Leoknight#2
Anspruch:4
Charaktere:7
Humor:6
Moral:8
Atmosphäre:9
"Ach du meine Güte." War ehrlich gesagt das Erste was ich nach Beendigung dieses Anime gedacht hatte. Er war einfach so anders und doch nichts Besonderes.
Ich meine, wer glaubt eigentlich, dass es bei einem Anime, der über eine Oberschule handelt, die sich auf Agrarwissenschaften spezialisiert wirklich der Fall sein kann, dass er einen begeistert?
Nun, ich habe etwas Erfahrung mit dem Agrarwesen und hatte außerdem schon "Moyashimon: Tales of Agriculture" und dessen Sequel sehr genossen, deshalb wollte ich mir auch Silver Spoon mal angucken und ich sollte nicht enttäuscht werden.

Von der Story, dem Cast und dem Setting her erinnert wirklich alles an Moyashimon, wer also Silver Spoon mochte sollte vielleicht einen Blick auf ihn werfen.
Die Story ist schnell erzählt. Es geht um Yuugo Hachiken, der aus der Großstadt Sapporo, die wohl einzige auf Hokkaido, kommt. Er fühlt sich lange verloren, in dieser ihm unbekannten und fremden Umgebung. Er kann die Gedankengänge der hiesigen "Landeier" einfach nicht verstehen. Ist aber zugleich von ihrem Engagement und ihren Zukunftsträumen erstaunt. Jeder hat Wünsche oder Pflichten, wegen denen er auf diese Schule geht, alle, außer Hachiken selber. Nach einer Weile gewöhnt er sich allmählich an die Gepflogenheiten auf dem Land und arbeitet sich sowohl im Praktikum als auch in seinem Klub langsam ein. Trotzdem bleibt er doch ein "Stadtratte", welche sich nicht mit allem anfreundet, was für die anderen an seiner Schule als normal gilt.

Eigentlich hört sich das alles sehr normal an und würde wohl auch nicht meine Begeisterung gegenüber diesem Anime erklären, doch ich finde allein dieser sehr sympathische Cast und die Atmosphäre des Anime genügen, um einen in den Bann zu ziehen. Ich konnte mich unglaublich gut in die Gedankenwelt von Hachiken hineinversetzen, den genauso wie er bin ich ein Großstadtkind und war nur selten auf dem Land. Dieser große "Kulturschock", den man erlebt ist wirklich außergewöhnlich. Der Allen bekannte psychische Druck, den man aus den Großstädten kennt, fällt ab und man bekommt die volle Packung von physischer Arbeit verpasst.
Die sonst so gewaltigen Probleme der Stadtbevölkerung finden auf dem Land kein Gehör und auch kein Verständnis, den die Leute dort haben ihre eigenen. Auch ist ihnen der Umgang bzw. die Ethik einfach nicht geläufig, die man in den Metropolen für selbstverständlich hält.
Ich will nicht, dass jemand denkt, dass ich die Farmer, Bauern usw. für zurückgeblieben halte, das auf keinen Fall, sie sind einfach anders und das fasziniert auf eine unglaubliche Weise.

Zu sagen dieser Anime sei ein Meilenstein ist viel zu übertrieben. Jedoch finde ich, dass er sehr gut das vermittelt, was uns, und damit meine ich diejenigen, die in der Stadt großgeworden sind, längst vergessen haben oder für veraltet halten. Wie schwer es ist das Essen, welches wir einfach im Supermarkt kaufen, zu pflanzen und zu ernten. Wie schwer es ist ein Tier zu schlachten.
Sachen an die ich lange nicht gedacht habe, vielleicht auch, weil ich mich nie damit ernsthaft beschäftigt habe, werden hier aufgegriffen, und zwar aus der uns sehr gut bekannten Perspektive, die eines urbanen Sprösslings.
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Avatar: Richard Raahl#3
Anspruch:mittel
Action:wenig
Humor:sehr viel
Spannung:mittel
Erotik:nichts
Ein Meilenstein ist Silver Spoon nicht und die Handlung klang auch erstmal nach gepflegter Langeweile. Letzten Endes hat mich Silver Spoon aber positiv überrascht. Zur Handlung: Yuugo Hachiken kommt aus der Stadt auf eine Landwirtschaftsschule und glaubt, mit seinen schulischen Leistungen packt er das auch. Er muss schnell feststellen, dass neben Theorie auch praktische Arbeit gefordert und es doch nicht so einfach ist. Animation: zweckmäßig, aber gut gelungen. Soundtrack: ziemlich unauffällig, aber gut. Opening und Ending fand ich allerdings sehr gut. Charaktere: Angesichts des Schauplatzes ziemlich bodenständig, aber mit Eigenarten ausgestattet, die für den ein oder anderen Lacher sorgen. Der Humor ist generell sehr gut gelungen und die große Stärke dieses Animes. Fazit: wer sich mit Stadtkind Hachiken durch den Alltag auf einer Farm kämpfen will, ist hier definitiv richtig. Allerdings wird der Alltag auf einer Farm weitestgehend realistisch dargestellt. Wer kein Blut sehen kann, für den dürften einige Szenen nichts sein.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
Gemeinsamer Kommentar und Bewertung für Staffel 1 und 2:
Kein Urlaub auf dem Bauernhof. Ist das Setting eines Städters auf einer Landwirtschaftsschule schon an sich erfrischend unverbraucht, behandelt man es in Silver Spoon dann auch mit der richtigen Mischung aus Alltag, Humor, Coming of Age und Konflikten, so dass am Ende eine sowohl unterhaltsame, als auch irgendwie entspannende Geschichte herauskommt, die sich auch nicht scheut immer wieder mal ein wenig ernster zu werden.

Dass fast alle Anime in einem Schulsetting spielen, damit hat man sich inzwischen ja schon längst abgefunden, weshalb man es dann gleich begrüßt, wenn dieses Schulsetting wenigstens wirklich etwas zur Handlung beiträgt. Silver Spoon ist – auf sein Leitmotiv reduziert – letztendlich eine Erzählung über das Erwachsenwerden im Sinne des Findens seines eigenen Lebenstraums bzw. -wegs. Dargebracht wird diese Geschichte in einer weitgehend lockeren, sprich viel mit Humor angereicherten Form, bei der man dann aber trotzdem nie ins Belanglose oder völlig Oberflächliche abgleitet. Begleitet von diversen Einblicken in den Alltag moderner Landwirtschaft, beobachtet man Hachiken dabei, wie er in dieser völlig neuen Umgebung versucht seinem Leben einen neuen Start bzw. eine neue Richtung zu geben. Während die konkrete Zukunftsplanung seiner Mitschüler auf ihn zunächst noch beeindruckend wirkt, zeigt sich auch hier, dass viel davon schlichter Notwendigkeit und weniger dem persönlich motivierten Streben entspringt und ein wie von Hachiken angestrebter Lebenstraum nicht etwa gefunden, sondern vielmehr mitunter schlicht verworfen wurde. Eingebettet sind diese ernsteren, substanzreicheren Motive der Geschichte dann jedoch wie erwähnt in eine im Grundton eher lockere Erzählung des Alltags von Hachiken und seiner neuen Freunde, der sich jedoch durch den Schauplatz merklich abwechslungsreicher gestaltet als in sonstigen Schul-Anime. Lediglich Romantikfreunde werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, da die dahingehenden Entwicklungen sehr verhalten sind. Das Verhältnis zwischen der fröhlichen und ernsteren Stimmung passt in der Regel und nur stellenweise, wie am Beginn der zweiten Staffel, neigt man zu sehr dem Dramatischen zu, was sich dann aber wieder bessert.

Alles in allem unterhält Silverspoon durch sympathische Figuren in einem unverbrauchten Setting, in das man mit geerdeten, zur Situation passenden Konflikten die gewisse Würze bringt. Man kann nur hoffen, dass irgendwann noch eine weitere Staffel produziert wird.
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