WataMote: No Matter How I Look at It, It’s You Guys Fault I’m Not Popular! (2013)

Watashi ga Motenai no wa Dou Kangaete mo Omaera ga Warui! / 私がモテないのはどう考えてもお前らが悪い!

Rezensionen – Watashi ga Motenai no wa Dou Kangaete mo Omaera ga Warui!

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „WataMote: No Matter How I Look at It, It’s You Guys Fault I’m Not Popular!“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: PhryneMandelbrot#1
In einer überaus erfolgreichen Saison brilliert ein überaus erfolgreicher Anime mit dem Titel „Watashi ga Motenai no wa dō Kangaetemo Omaera ga Warui!“ kurz Watamote (nein, das ist nicht der Titel einer High-School-Harem-Light Novel).
Thematisiert wird das Alltagsleben eines unpopulären Mädchens, die gleichsam Sinnbild und Idol einer gesellschaftlich verlorenen Generation ist.



Kuroki Tomoko, die tragische Heldin der Geschichte, ist eine Fujoshi (weiblicher Otaku). Sie spricht in der Schule mit niemandem, stellt aber von Zeit zu Zeit lüstern ihren Mitschülerinnen nach. Sie spielt in ihrer Freizeit Eroges und wird von Kindern fälschlicherweise als Kartenspielmeisterin verehrt. Eine Beziehung zum anderen Geschlecht hatte sie bisher noch nicht, die inzestuösen Annäherungsversuche an ihren Bruder wies dieser genervt zurück. Wir sehen, wie Tomoko, mit Spitznamen Mokocchi, von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt, wie sie kläglich dabei scheitert, Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen oder einfach nur dabei, Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihre Augenringe wachsen scheinbar von Folge zu Folge und nicht selten sieht man, wie sie sich übergeben muss.

Ja, Watamote ist ein Comedy-Manga, der oftmals eher tragisch als witzig ist. Dennoch fehlt Selbstironie und Kritik am Zustand der Heldin, der ihr bei ähnlich Gearteten Sympathie einbringt. NHK ni Youkoso! hat diese Aufgabe sicherlich besser erfüllt.
Schluss. Genug Gesellschaftskritik. Schauen wir uns den Anime von jetzt an unter dem Aspekt einer Komödie an. Das ist für den Leser wie für den Schreiber sicherlich angenehmer.

Watamote beweist, dass das „der Manga ist besser“ Gerede nicht immer zutreffen muss. Hier hat man das Beste aus der Mangavorlage gemacht. Insbesondere bei Comedy-Mangas herrscht oft Detailarmut, es gibt kaum Hintergründe und man scheut sich eher vor Referenzen als im Fernesehen. Anspielungen gibt es in Watamote zuhauf, vom Vocaloid-Fan bis zum Magig: The Gathering-Enthusiasten kommt jeder auf seine Kosten. Die Synchronsprecherin der Antiheldin legt eine, selbst unter den gewohnt guten Leistungen aus Japan, besonders hervorragende Leistung ab und das Opening fängt von der ersten schockierenden Sekunde die Aufmerksamkeit des Zuschauers.


Fazit:
Es ist etwas Erschreckendes an der Popularität dieses Animes. Es ist ein Blick in das gesellschaftlich verkümmerte Leben eines Otakus, der verzweifelt versucht Anklang zu finden. Häufig ist dem Zuschauer dabei zu Lachen zumute, aber auch die eine oder andere Träne kann man niemandem verübeln.
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Avatar: RaestHD#2
Wer hatte nicht schon mal ein oder zwei oder drei peinliche Erlebnisse in seinem Leben gehabt? Das ist noch gar nichts im Vergleich zu Tomokos. Sie wirkt wie ein Magnet für Peinlichkeiten und treibt die Messlatte für fremdschämen, in manchen Situationen, bis an die Spitze des ertragbaren. WataMote ist wieder so ein Anime, der auf eine seltsam tragische Art eine Seltenheit darstellt, an dem sich die Geschmäcker scheiden und an dem eigentlich ein fetter Warnhinweis gehört.


„This bitch is my friend, you know.“

Was ist die Hauptmotivation sich WataMote anzuschauen? Möchte man die kleine, an einer sozialen Phobie leidende, Tomoko in möglichst vielen Situationen sehen, bei der sie sich mal wieder bis auf die Knochen blamiert oder ist man daran interessiert, ob Tomoko ihr Leben doch noch einigermaßen in den Griff bekommt? Es ist eine Mischung aus beiden Faktoren, welches diese Serie so interessant erscheinen lässt, dazu natürlich der Humor, welcher sehr oft eine Schmerzgrenze überschreitet und von Fans der Schadenfreude gefeiert werden wird. An Tomoko zeigt man den klassischen Außenseiter auf, der in dieser Form, vielleicht schon zu extrem ist. Tomoko hat an dieser Lebenssituationen, aber auch zu einem nicht geringen Teil selbst Schuld. Ihre Versuche sich der Gesellschaft und damit anderen Menschen zu nähern, lassen sie von einem Fettnäpfchen ins nächste treten. Tomoko hat im Vorfeld aber meistens die falschen Hoffnungen, Fantasien und Träumereien und ist besonders im familiären Bereich ein egoistisches Miststück. So schwenkt man immer zwischen Mitleid und reiner Schadenfreud, wenn sie Dinge tut, die man nicht machen sollte oder Ideen hat, die man sich vorher lieber dreimal überlegt hätte. Ihre Denkphasen und inneren Monologe werden dabei kreativ in Szene gesetzt: Mit abstrakten Bildern, Bildaufteilung in Gedankenwelt und Realität, gutem Einsatz von Lichteffekten etc. Auch die BGM spielt mit und bietet paar depressive Stücke. Musikalisch hat mir vor allem das Opening und Ending gefallen.

Auf der Kontra Seite der Serie, ist der Umstand, das sich Tomoko in ihrer Persönlichkeit eigentlich nicht entwickelt. Die Vorlage zu WataMote ist ein noch aktuell laufender Manga, weshalb man Tomoko möglichst lange im Zustand des Außenseiters belassen will. So schließt die Serie nach 12 Episoden ab, ohne das sich Tomoko nennenswert verändert hat, was den Unterhaltungswert bis zum Schluss nicht mindert, vorausgesetzt man kann etwas mit Tomoko anfangen, da sie die ganze Serie über eine One-Woman-Show darstellt.

Fazit:

Bei der Animeumsetzung holt man so gut wie alles aus der Vorlage heraus. Mitleiderregende Momente wechseln sich mit humorvollen ab und bieten so eine gute Mischung aus beiden, wobei auf Letzteres vor allem am Anfang stark wert gelegt wird und ernste Momente, die Tomokos Einsamkeit verdeutlichen, sich erst gegen Ende häufen. Wem die schonungslose Darstellung von Peinlichkeit nicht abschreckt und auch Tomoko etwas Liebe entgegenbringen kann, der wird hier ein kleines Highlight finden, welches etwas länger im Gedächtnis bleibt.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#3
Als Fan des Mangas musste ich natürlich in den Anime reinschauen und obwohl ich erst skeptisch gewesen bin, ob es Silver Link gelingt, die Stimmung der Vorlage einzufangen, wurden meine Zweifel schnell ausgeräumt - der Anime ist fast genauso gut wie der Manga.

Die tragisch-komische Geschichte erzielt auch animiert ihre Wirkung, erscheint in Bewegung und vertont aber andererseits ein Stück extremer. Dadurch kommen die ernsten und melancholischen Momente nicht so gut zur Geltung wie in der Vorlage. Selbst wenn es sich bei Watamote eigentlich um einen Gag-Anime handelt, ist die ernste Seite für mich das, was die Serie zu etwas Besonderem macht. In der Hinsicht hätte der Anime noch besser sein können. Dafür ist die shaft-mäßige Inszenierung dann wieder gelungen. Ich mag sie nicht immer, weil sie sich sehr in den Vordergrund drängt und dem Inhalt die Schau stiehlt, doch bei einem Gag-Anime passt sie schon.

Trotz aller Überzeichnung ist Tomoko im Kern ein glaubwürdiger (und einzigartiger) Charakter. Sie grenzt sich eher selbst aus, als dass sie ausgegrenzt wird, sieht die Schuld aber wie der Titel schon sagt letztendlich bei den anderen. Als Zuschauer schwankt man zwischen Mitgefühl und Abneigung, sympathisch ist Tomoko nämlich nicht, dafür verhält sie sich viel zu oft asozial. Gerade deswegen halte ich sie aber für glaubwürdig, das Leben als Außenseiterin hat sie irgendwann - ein wenig übertrieben ausgedrückt - zur Misanthropin gemacht. Allerdings ist es schade, dass Watamote bisher kaum Anstalten macht, einen Ausweg aufzuzeigen. Am Ende ist es eben doch nur ein Gag-Anime bzw. -Manga.
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Avatar: Lucius#4
Es gibt sie überall und doch bemerkt sie keiner. Man begegnet sie in Schulen, auf Arbeitsplätzen oder einfach nur im alltäglichen Leben. Sie haben ihren festen Bestandteil in der Gesellschaft gefunden, unsichtbar und doch da. Die Rede ist von den Außenseitern, die keine sein wollen. Auch die Protagonistin Tomoko Kuroki aus der Oneman-Show Watashi ga Motenai no wa Dou Kangaete mo Omaera ga Warui! (kurz WataMote) möchte diesem Dilemma entfliehen und setzt zwölf Folgen lang ihre Kraft dafür ein, endlich ihren verdienten Platz in der Gesellschaft zu finden. Schafft sie das oder kehrt sie zurück zu dem Platz, den man ihr gegeben hat? Zurück in die Dunkelheit, wo niemand einen schreien hört?


Tomoko Kuroki ist die einzige wichtige Hauptfigur im Anime, wodurch ihr zwölf Folgen lang die volle Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Tatsache, dass sehr viel der Handlung auch in inneren Monologen abläuft, führt dazu, dass Tomoko sich von vielen Charakteren anderer Werke stark abhebt und so mit mehr Charaktertiefe gesegnet worden ist. Ehrlich gesagt, ist sie mir nicht sympathisch. Sie ist zwar glaubwürdig und spielt ihre Rolle gut, doch ihre Versuche erscheinen mir zu schwach. Mir fehlte der Kampfgeist dahinter und so dreht sich die Handlung sich ständig Im Kreis herum, ohne dass merkliche Fortschritte bemerkbar sind.

WataMote möchte in erster Linie eine Komödie sein, was auch gekonnt präsentiert wird. Die peinlichen Szenen und auch die witzigen inneren Monologe sind lustig. Das besondere daran ist doch, dass dahinter immer ein kleiner ernster Teil steckt, der nicht gezeigt wird, aber dem Zuschauer doch vermittel wird. So ist man ab und zu zwischen tragischen und komischen Momenten hin- und hergerissen. Im späteren Handlungsverlauf flaut der Humor etwas ab und es wird mehr auf emotionale, dramatische Momente gesetzt. Hin und wieder werden auch Andeutungen zu anderen Animes gemacht, wie Death Note, Kuroko no Basket oder Another. Auch das berühmte Kartenspiel Magic: The Gathering hat seinen Auftritt.

Fazit:
Auch wenn Tomokis Verhalten oft ein wenig übertrieben wirkt und sie eher unsympathisch erscheint, hat mich WataMote gut unterhalten. Es ist doch vielmehr die tragische Geschichte in Kombination mit dem einzigartigen Charakter das WataMote ein ungewöhnliches Flair vermittelt. Insgeheim fühlt man doch mit Tomoki mit und hofft auf eine Verbesserung ihres Lebens. Leider schaffen es solche Menschen nicht von alleine, daher haltet doch man wenn ihr wieder in der Schule oder auf dem Arbeitsplatz sitzt, die Augen auf. Wer weiß, vielleicht sitzt ja genau eine Tomoki neben euch und ihr habt sie all die Jahre nicht bemerkt.
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Avatar: stepp#5
WARUM?!! WIESO!! ICH VERSTEHS NICHT?!

Das und weitere Fragen stellten sich mir, als ich diesen Anime, Woche für Woche, schaute... ICh versteh immer noch nicht:

Warum: hab ich mir das angeguckt?!
Wieso: macht sie das, was sie tut?!

Die Rede ist von Tomoko, der Hauptfigur dieser etwas verstörenden Story... DIE ABER MEGA FESSELND IST! Oki, was heißt hier Story? Der Anime ist episodisch, dass heißt, jede Folge hat nicht viel mit der nächsten zu tun.

Es geht jedeglich um ein Otaku-Girl, wie es im Buche steht, und die wahrscheinlich alle Vorurteile der Japanischen Gesellschaft gegenüber Animefans verkörpert.

Otaku ist in Japan, anders als in Deutschland ein Negativer Begriff, sie gehen nicht arbeiten, sind faul, haben keine Freunde und tun nichts anderes als zu zocken oder sich ihrer Leidenschaft zu Animes hinzugeben. (So auch Tomoko)

Ich persönlich weiß immernoch nicht ganz, was ich von dem Anime halten soll, ich fand ihn lustig, trotz fehlender Story, und manchmal hätt ich am liebsten meinen Kopf gegen die Wand geschmettert, auf Grund ihres Verhaltens, aber dennoch scheint er mir ja irgendwie zu gefallen.

Schaut ihn euch ruhig an, und bildet euch eure eigene Meinung, ich hoffe es wird noch ne 2. Staffel geben, denn zum Ende der 1. hin, scheint sich ja so Einiges in Tomokos Leben langsam zu ändern... :D
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Avatar: Thratron#6
>Watashi ga Motenai no wa Dou Kangaete mo Omaera ga Warui!<. Dieser feine Rahmen zwischen Tragik und Comedy, Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit ist sehr schwer zu treffen. Und dieser kurze Anime schafft es in diesem zu bleiben und das Leben eines einsamen, nach mehr Zwischenmenschlichem sehnenden und sozial nicht gut entwickelten Mädchens zu beleuchten.

1. Animation

Schlicht sehr gut, mit schönen Charakterdesign, nett gestalteten Lichteffekten und vor allem sehr fantasiereich. Sei, dass Menschen einfach nur noch in grau zu sehen sind, farbige Schnipsel hier und da um Gefühle besser auszudrücken und schlicht ein Haufen durchgeknallter aber stimmungsförmiger Ideen. Es gibt immer wieder starke visuelle Höhepunkte.

2. Musik

Neben dem genialen Opening und den guten Endings, besitzt der Soundtrack eine Reihe starker Stücke, die gut den Irrsinn, Traurigkeit, Wahnsinn, seelischen Zerfall und auch die menschlichen Momenten hervorheben.
Chöre, Gesänge, Didgeridoo, Klavier… alles immer klangvoll.

3. Inhalt

Die Hauptcharakterin >Tomoko Kuroki< vergräbt sich gerne zuhause, spielt am Computer oder Fernseher, schaut Anime, liest Manga und hat wahnsinnige Angst mit Fremden zu reden.
Sie lügt um sich besser hervorzuheben, frisst aber an ihrer eigenen Einsamkeit, gibt sich wahnwitzigen Vorstellungen und Fantasien hin, gibt allerdings trotz ihrer teils idiotischen Pläne um Leute kennenzulernen niemals auf… auch wenn sie teils oft nahe dran ist am Verzweifeln.
Der Aufbau ist eher episodisch und zeigt meistens wie sie katastrophal darin scheitert sich hervorzuheben, mit anderen ein Gespräch zu beginnen oder Glück in der Liebe zu finden.
Hier können viele auch was Negatives in der Serie sehen: Ihr Charakter entwickelt sich marginal, eigentlich fast gar nicht… gerade weil sie immer versagt.
Im Grunde zeigt dieses kleine, knuffige, leicht verrückte Mädchen perfekt wie es ist in diesem psychischen Käfig zu sitzen, immer zu rütteln, aber kaum freizukommen zu können, wo die nächsten Schritte immer schwer bleiben und man am liebsten an seinem eigenen Selbstmitleid ersticken will.
Anpassen? Gerne, aber wie genau? Lohnt es sich überhaupt, sich der großen Masse anzuschließen? Verliert man dadurch nicht eventuell etwas? Sind die Außenseiter, die sich nicht richtig eingliedern können wirklich Versager?
Die Fragen schneidet der Anime zumindest an und obwohl er auf Humor legt, ist er im Grundton einfach nur deprimierend. Es gibt auch genug Stellen die stark emotional geprägt sind… allerdings nicht immer zum Negativen, sondern es gibt auch welche die die Hoffnung für Tomoko etwas hochhalten.
Nebenbei: Es gibt Tonnen von Insiderwitzen und Anspielungen.

4. Fazit

Eventuell nicht für jeden etwas, da eine durchgehende Story fehlt und der Hauptcharaktere nicht jedermann gefallen könnte.
Aber die verspielt düstere Atmosphäre und das im Brei der Schoolanimes doch sehr interessante Setting, sowie der doch sehr gute schwarze Humor sind auf jeden Fall einen Blick wert.
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Avatar: Lpark
V.I.P.
#7
Es gibt sie, diese Perlen, die viel zu tief im Anime-Sumpf versinken, bzw. viel zu niedrig auf der Toplist landen. Und es gibt sie: Comedy-Animes, an denen ich richtig viel Spaß habe. Watamote hat mich mehr als nur einmal zum Lachen gebracht, wobei das, was den Anime ausmacht der bittere Beigeschmack ist, der bleibt. Im ersten Moment findet man es lustig, wie dämlich sich Kuroki im Alltag eines unbeliebten Mädchen anstellt, oder was für bescheuerte Phantasien sie hat, aber denkt man darüber nach, ist es doch oft sehr bemitleidenswert wie einsam sie ist und einem ist eher zum weinen als zum lachen zu mute. Darin vermute ich auch die Ursache für die relativ niedrige Platzierung: Wer hier völlig unbekümmerte Comedy erwartet, am besten noch mit jeder Menge Kitsch und klischee-geladenen Charakteren, der wird sich hier eher über die viele Negativität, die der Anime ausstrahlt ärgern. Auch die krasseren Szenen, wo Kuroki  ausrastet oder sich gar übergibt, kommen wohl bei Fans seichter Unterhaltung eher weniger an.

Was die Animationen angeht, wurde, wie ich finde gute Arbeit geleistet. Ich kenne die Vorlage nicht, aber die Umsetzung strahlt einen recht eigenen Stil aus und ist meistens auch mit viel Liebe zum Detail gemacht. Ein Beispiel, was ich sehr gelungen fand war, wie Kuroki oft graugefärbt vorkam, was die Ausgrenzung betont hat. Und die Musik war noch mal ein Stück besser. Das Opening ist zu einem meiner Lieblinge geworden und auch neben Opening und Ending hat man noch verschiedene andere Songs eingebaut, die immer perfekt zur jeweiligen Situation gepasst haben.

Als Schwäche das Animes habe ich etwas die fehlenden Entwicklungen bzw. auch einen fehlenden richtigen Abschluss empfunden, auch wenn die letzte Episode an sich mit dem einbauen des Openings zum Schluss und verschiedener Rückblenden richtig gut gemacht war. So richtig Fortschritte macht Kuroki nämlich kaum in ihrem Kampf ums beliebt werden, auch wenn sich die Beziehungen zu einzelnen Charakteren etwas verändern. Dabei hätte man einiges von diesen Beziehungen eigentlich nutzen können und zu geschlossenen Geschichten führen können, wie zum Beispiel die gezeigten Flashbacks von Kuroki und ihrem Bruder. Die trugen zwar auch so zur traurigen Stimmung bei, aber dass die beiden sich wieder besser verstehen etwa oder sonst etwas, macht man dann aus diesen Ansätzen nicht. Was aber noch sehr gut gemacht war, war das bewusste aufgreifen von Anime-Klischees und verschiedene Andeutungen auf andere Animes.

Ich fand es erstaunlich, wie man mit Kuroki mitfiebern konnte und wie der Anime mich doch mit den wenigen, rein emotionalen Momenten erwischt hat, trotz der ganzen Comedy. So musste ich nicht nur oft Lachen, sondern war auch ein paar mal richtig gerührt (z.B wenn mal jemand nett zu Kuroki war). Mit den Empfehlungen für diesen Anime tu ich mich etwas schwer. Allgemein können Comedy-Freunde schon mal reinschauen, müssen sich aber bewusst sein, dass in Watamote nicht nur gute Laune verbreitet wird.

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Avatar: Asravil#8

Meine Stirn schmerzt und ist rot. Nie musste ich mir vor Fremdscham so oft mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen, doch beim Verhalten dieses Hauptcharakters blieb mir oft nichts anderes übrig. Aber! Ich habe es immer mit einem Grinsen getan! Watashi ga Motenai no wa Dou Kangaete mo Omaera ga Warui! (oder kurz "WataMote") ist ein absolutes Unikat. Diesen Anime hat es so noch nicht gegeben und wird es wohl auch nicht mehr geben. 




Story:

Unsere Protagonistin Tomoko Kuroki, eine junge Schülerin im ersten Jahr der Highschool, hat einige Probleme im Kontakt mit anderen Menschen. Anders ausgedrückt: Sie besitzt eine total durchgeknallte, introvertierte aber auch mitleiderregende Persönlichkeit. Von nun an begleitet man Tomoko wie sie versucht sich im Alltag durchzuschlagen bzw ihre soziale Phobie abzulegen und Freunde zu finden. Der Anime ist sehr episodisch aufgebaut, einige Ereignisse sind zwar durchaus für den weiteren Storyverlauf relevant, doch insgesamt läuft die Story nicht wirklich auf ein Ziel zu. Doch das ist in diesem Fall nichts schlechtes, somit konnte das Comedypotenzial voll ausgeschöpft werden. Ich würde diesen Anime schon fast als Tragikkomödie bezeichnen, man lacht mit einem Auge, das andere schaut beschämt auf den Boden und gleichzeigtig schüttelt man den Kopf. Zudem werden einige Anime und einige wenige Spiele, z. B. Death Note oder Zelda, parodiert, auch wenn es nur für einzelne Szenen ist. Das macht diesen Anime nicht unbedingt zum EInstiegsanime. Man könnte jetzt bestimmt irgendwo noch Gesellschaftskrtitik oder so rauspicken, aber das war bestimmt nicht die Intention der Macher. WataMote besteht eigentlich zu 90% aus den inneren Monologen von Tomoko. Es ist also ein sehr... nun, wie soll man das beschreiben, Monologlastiger Anime der auch oft langatmig rüberkommt. Mir persönlich hat das gefallen, hebt sich schon alleine deswegen vom Einheitsbrei ab. Der Anime wird zwar nicht wirklich abgeschlossen, hinterlässt aber nicht ein mieses Gefühl. Für eine zweite Staffel ist auf jeden Fall noch Luft! 


Charakter(e):

Wie bereits im obigen Storyabschnitt angesprochen, dreht sich die Serie zu 90% um Tomoko Kuroki. Nie einen so introvertierten, ja fast schon tragischen, Charakter erlebt wie sie. Doch man spürt noch ein Stück ihrer Würde! Naja, meistens. Ihren Gedankengängen zu folgen lässt einen meistens nur mit Kopfschütteln zurück, und auch die Aktionen die sie bringt, sind zwar teilweise nachvollziehbar, aber völlig überzogen. Ein wunderbar tragisch komischer Charakter den ich so in meiner Animelaufbahn noch nicht erlebt habe. Schon alleine ihr Aussehen hebt sich von den meisten weiblichen Hauptcharakteren in der Animegeschichte ab, die Augenringe sind wirklich gruselig, dieser.. seltsam normale Klamottenstil der so gut zu ihr passt, dazu noch die Grimassen die sie ab und an schneidet, herrlich innovativ. Ihre Monologe sind nicht immer ganz jugendfrei und menschenfreundlich, zumindest in ihrem Kopf nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Nur bei den Dialogen (mit Fremden) ist die Schüchternheit von Tomoko etwas zu viel des Guten, es unterstreicht zwar den Charakter nur noch mehr, trotzdem hätte ich mir hier eine etwas... fließendere Konversation gewünscht. Nebencharaktere gibt es zwar, wie der Bruder von Tomoko, man erfährt allerdings kaum was über sie, und sie dienen meist der Comedy, die aber wiederum von Tomoko getragen wird. Der Hauptnebencharakter (gibt es sowas überhaupt?) ist eigentlich jeder Unbekannte mit dem Tomoko in Kontakt kommt. 


Animationen:

Gibt es nicht all zu viel zu sagen. Lässt sich sehen. Die Charaktere sind ansehnlich, auch wenn die Mimik von Tomoko einem manchmal durchaus Albträume bescheren kann. Die Bewegungen sind flüssig, die Backgrounds ganz hübsch. Animationstechnisch wird viel mit Tomoko gespielt, manchmal besteht sie z. B. nur aus Konturen um ihre nicht vorhandene Präsenz hervorzuheben. Auch in ihrem Kopf spielen sich oft Fantasiewelten ab die allesamt schön animiert wurden. Alles in allem durchschnittlich bis gut. 


Sound: 

Vorab ein Lob an den Seiyuu von Tomoko, sie hat den Charakter total genial rübergebracht, sowohl bei den Monologen als auch bei den durchgeknallten Stellen. Nur bei den Dialogen ist es, wie oben schon erwähnt, etwas übertrieben, doch ich denke mal das war nicht ihre Entscheidung. Weiterhin hat mir das Opening sehr gut gefallen. Ich bin ja sowieso der härteren Gangart von Rock nicht abgeneigt, ist wohl Geschmackssache, aber auf jeden Fall ein passendes Opening (lest mal den Text mit!) für solch einen Anime. Das Standardending ist etwas schwach, aber in ungefähr der Häflte der Folgen kommen andere Endings, diese sind ausnahmlos alle genial und geben der Serie einen tollen Ausklang. Vor allem hat mir das Ending von Episode 11 gefallen, auch wenn es etwas kurz ist, an sich ein toller Song. Die BGM ist voll mit tragisch komischen Klängen und mitleidserregendem Gejaule, passt auf jeden Fall auch zum Inhalt des Animes und wirkt nicht deplatziert. Guter Sound!


Fazit: 

Eine sehenswerte Komödie für zwischendurch. Es sind eigentlich "nur" vier Sterne bei mir, weil mir episodische Anime selten gefallen, schon alleine aus Prinzip nicht. Aber diesen Anime habe ich keine Sekunde bereut, hat mich oft zum lachen gebracht auch wenn ich manchmal gleichzeitig am liebsten "Kopf -> Tisch" und so, ihr versteht? Nicht? Dann schaut den Anime, dann versteht ihrs sofort!

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Avatar: Korath#9

Hier wurde wieder einen Anime geschaffen, der definitiv in 2 Lager spaltet. Gibt es auf der einen Seite die Gruppe, die sich am Schaden anderer erfreut, gibt es auf der anderen Seite die Leute, welche mit dem Hauptcharakter mitfühlen und mitleiden, so dass ihnen das Lachen im Halse stecken bleibt...


Watamote ist eine 23,89/7 Dauerdemütigungsveranstaltung, wo der Hauptchar Tomoko die Leidtragende ist. Hatte sie zur Mittelschulzeit jedenfalls noch ein paar wenige Freundinnen, wird ihr in der Highschool selbst das nicht gegönnt und sie entwickelt sich vom ohnehin schon schüchternen Wesen zu der puren Definition eines Otakus - ein sich von der Welt abkapselnder Mensch, der sich in die Ersatzwelt der Animes und der Spiele flüchtet.

Man begleitet sie ab nun durch die weitere Schulzeit und kriegt einen Schlag nach dem anderen in die Magengrube gesetzt. Flackert zwischendurch mal ein wenig Hoffnung auf, wo sie sich aufraffen konnte mit jemanden zu reden oder ihr ein auf den ersten  Blick gutes Erlebnis wiederfahren ist, ändert sich das nur wenige Szenen später wieder komplett ins Gegenteil. Gut beschreibt das die Szene, wo sie ein Mitschüler malen musste und sie relativ hübsch auf das Blatt Papier bannt. Sie freut sich, aber schon wird in die nächste Szene umgeschwenkt und nur der Zuschauer kriegt mit, dass der Schüler Mangaka ist und eigentlich jedes Mädchen genauso malt, egal wen.

Solche und noch viel schlimmere DInge passieren ihr nun ständig und man fragt sich nach einiger Zeit, warum man sich das eigentlich antut... Immer wieder fiebert man mit, dass Tomoko nun endlich mal wieder Anschluss an Andere bzw Freunde findet, aber der Funken Hoffnung erlischt dann leider (fast) jedes Mal doch wieder. Umsomehr freut man sich dann, wenn sie dennoch mal wieder ein paar glückliche Momente erlebt als z.B. ihre Freundin aus der Mittelschulzeit wieder in ihr Leben tritt, welche aber eher einen geringen Teil des Animes ausmachen.

Fazit:

 

Hier wird in äußerst extremer Form Gesellschaftskritik ausgeübt und nicht wenigen wird wohl das ein oder andere bekannt vorkommen. Auch wenn das gewollt demotivierend und depressivmachende Setting einige abschreckt dem Anime eine Chance zu geben, lohnt es sich dennoch aufgrund des sehr einzigartigen Charakters Tomokos. Anders als viele andere der stillen Vertreter weist sie sehr viele Facetten auf und bietet von liebenswerten bis hinzu abschreckenden und  teils verstörenden Gedankengängen dem Zuschauer ein starkes und relativ komplexes Charakterbild. Sie ist sicherlich nicht der beste Mensch auf Erden, aber definitiv ziemlich interessant. Von mir gibts jedenfalls eine Empfehlung, jedoch sollte man sich den Anime nicht geben, wenn man sich aufheitern will. :)

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