Aku no Hana: Die Blumen des Bösen (2013)

Aku no Hana / 惡の華

Rezensionen – Aku no Hana: Die Blumen des Bösen

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Aku no Hana: Die Blumen des Bösen“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: RaestHD#1
Aku no Hana würde ich am ehesten als düsteren Coming-of-age Anime bezeichnen, deren Handlung und das Verhalten der Figuren eine Undurchschaubarkeit inne haben. Ein Wechselspiel der Gefühle zwischen den drei Hauptfiguren, deren Emotionen - wie auch die Atmosphäre des gesamten Animes - Beklommenheit widerspiegeln und durch eine visuelle Präsentation mit eigene Akzenten nur verstärkt wird.


„I´m a piece of shit.“ - „Yup. Guess you are.“

Die Originalvorlage zu Aku no Hana besitzt eine große Fan-Gemeinde. Dementsprechend groß war das Missfallen der Selbigen, als Regisseur Hiroshi Nagahama mit der Animeumsetzung eigene Weg ging und nicht auf Gewohntes setzte. Der Anime zu Aku no Hana verwendet ausgiebig Rotoskopie. Ein Film wurde nachgezeichnet, so dass die Figuren mehr wie echte Menschen wirken und somit kein Platz für Verniedlichungen a.k.a Moe vorhanden ist. Leider stößt diese Mischung aus Live-Action-Film und Anime auf ein geteiltes Echo. Hat man sich nach dem anfänglichen Schock erholt, wird man jedoch bald feststellen, dass besonders in den düsteren Momenten die Optik wunderbar mitspielt. So wirken die Figuren mit ihrem realistischeren Aussehen, bei dramatischeren Szenen, um vieles ernstzunehmender und erzielen ein stärkere Wirkung auf den Zuschauer, besonders da die Schauspieler eine akzeptable schauspielerische Leistung abliefern. Die Schattenseiten dieser Technik sind hölzerne Bewegungen mal hier mal dort - es kann ja nicht jeder gut spielen - oder unsaubere bzw. fehlerhafte Zeichnungen bei Figuren in der Ferne - obwohl das auch absichtlich sein könnte.

Seine Stärke bezieht die Serie aus seiner dichten Atmosphäre, die geprägt ist von Ratlosigkeit, Selbstmitleid und gar Hoffnungslosigkeit. Wenn Kasuga vollkommen im Selbstmitleid versinkt und dabei hin und her gerissen zwischen zwei Mädchen steht. Während er versucht seine Triebe zu unterdrücken, wird er immer wieder von der andersartigen, gar sadistischen Nakamura an seine seelische Belastungsgrenze getrieben. Doch auch die hübsche Saeki beeinflusst ihn mal positiv mal negativ, was seinen inneren Konflikt nur weiter anheizt. Beklemmende Hintergrundmelodien, das leicht schaurige Outro, der langsame Erzählstil, wie auch die erzählte Geschichte an sich, tun ihr übriges und sind gleichberechtigte Faktoren die zusammengenommen, durch Nagahamas gekonnter Inszenierung, eine Atmosphäre erzeugen, die nicht nur konstant bei den Figuren, sondern auch beim Zuschauer eine deprimierende Stimmung erzeugt, die in dieser Form etwas einzigartiges hat. Betonen muss man aber auch, dass sich viele Szene hinziehen bzw. sehr langatmig sind. Der Atmosphäre hilft es ungemein und lässt auch gewöhnliche Wanderszenen intensiver wirken, doch könnte genau dies zur Geduldsprobe werden; besonders die erste Episode ist davon betroffen und ist wohl für die meisten schon die Endstation.

Fazit:

Ein atmosphärisch dichter Anime, der seine Stärke aus dem Selbigen zieht, jedoch auch seine Schwäche, die sich in Langatmigkeit und Streckung der Szenen widerspiegelt. Weiter werden wohl die Wenigsten mit der Optik liebäugeln, die aber auch, entgegen vieler Behauptungen, ihren eigenen Charme besitzt. Letztendlich kann man sagen, dass Aku no Hana einer der interessantesten und vor allem ungewöhnlichsten Animes der letzten Zeit ist. Ich persönlich hatte jedenfalls meinen Spaß, der mir etwas länger in Erinnerung bleibt.
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Avatar: Tschuki#2

ACHTUNG: Dieser Kommentar enthält zahlreiche Spoiler

Da ich den Anime für absolute Grütze halte, habe ich mir hier einmal die Mühe gemacht die Story im Schnelldurchlauf leicht sarkastisch mit Unterlegung meiner Gedankengänge zu dokumentieren. Um es einfach mal gleich vorweg zu nehmen, der Anime ist nicht empfehlenswert, meine Zusammenfassung ist empfehlenswerter <:


In der schönen Welt der Animes gibt es zahlreiche Dramen, die man grob unterscheiden kann, zwischen den Dramen einen berühren und zum Nachdenken verleiten und den Dramen, die dies gerne tun würden, es aber trotz Bemühungen nicht mal im Ansatz schaffen. Aku no Hana zählt zu der 2. Gruppe.

Eigentich hatte ich ja in Aku no Hana große Hoffnungen. Die Beschreibung des Animes ähnelt nämlich stark der des Mangas Onani Master Kurosawa, welcher die Nase meiner Meinung nach ganz weit vorne hat, wenn es um Dramen geht. Doch weit gefehlt. Man muss dem Anime zwar zugute heißen, dass er nicht versucht eine bereits existierende Idee billig zu kopieren, da die grundsätzliche Thematik des Animes doch eine andere ist, im Falle von Aku no Hana wäre aber eine beinahe exakte Kopie, sogar wünschenswerter gewesen. Beide Werke unterscheiden sich anfangs sogar kaum, Aku no Hana driftet aber schnell in die Absurdität hab, und kann im Gegensatz zu Onani Master Kurosawa, das hohe Niveau nicht lange halten und artet niveautechnisch sogar in eine Talfahrt aus, so sind Teile des Animes sogar richtig lächerlich, aber dazu später mehr.


Im Grunde genommen dreht sich die Geschichte um Kasuga, für diesen gibt es in seinem Leben nur 2 Dinge, die ihm wichtig sind: Seine Bücher & Seine Mitschülerin Saeki. Kasuga hat auf mich einen positiven 1. Eindruck hinterlassen. Sein Verhalten wirkt leicht herablassend, womit man mich leicht ködern kann, da meist solche Charaktere sehr individuelle Züge besitzen. Außerdem wirkt er durch seine ruhige Aura und seiner Liebe für Bücher dazu auch noch ziemlich schlau, wodurch ich in mir bereits in der 1. Folge die Bestätigung hatte, dass es sich bei Kasuga um einen gelungen Charakter handeln muss. Doch ist dies alles nur eine Fassade, die er versucht zu verinnerlichen, was er selber im Anime später berichtet. Diese Beichte hätte es allerdings nicht benötigt, da man spätestens bei der 1. Dramasequenz seine Fassade erkennt. Durch eine Präsentation seines spektakulären Wortschatzes, welcher zu 90% aus den Namen der Anwesenden und Neins besteht, und zerstört er damit die letzten Hoffnungen des Zuschauers, dass es sich bei Kasuga um einen interessanten Protagonisten handeln könnte.

 

Eigentlich aber, wenn man darüber nachdenkt, hätte ein eigentlich dummer Charakter, der aber geschickt, sich als schlau verkauft, sogar einen gewissen Flair. Das Problem ist nur, dass Kasuga mit der Zeit teilweise seine Rolle als Möchtegern-kluges Kerlchen anscheinend vergisst, und stattdessen meint jetzt einen Haremhelden zu verkörpern, so hat sein Dramaqueen Level nicht selten einen Wert von Over 9000. Trotzdem kommt es sogar noch schlimmer. Als er nämlich von sexuellen Gelüsten getrieben die Sportsachen seiner Angebeten entwendet, wird er dabei von Nagazaki beobachtet, die anfängt ihn mit der Kenntnis dieses Geheimnisses zu erpressen. Ein kluger Hauptcharakter hätte sich durch geschickte Mindgames nun aus der verzwickten Situation befreit. Ein durchschnittlicher Hauptcharakter, hätte seine Taten, um der Erpressung zu entgehen, gestanden, oder hätte sich zumindest bemüht, gegen die Erpressung anzukämpfen. Doch was macht unser Kasuga? Er lässt sich wortwörtlich widerstandslos versklaven. Er überlegt gar nicht, wie er nun aus seiner misslichen Lage wieder hinauskommen soll, Nein er lässt sich bis vorne und hinten für die Belustigung von Nagazaki ausnutzen. Und als wäre dies nicht schon genug Nonsense, findet er in genau dieser Person dann schließlich auch noch seine Ansprechpartnerin Nummer 1.


Nun steht der Anime aber vor einem großen Problem. Dadurch dass es sich bei Kasuga offensichtlich um einen Masochisten handelt, und auch Nagazaki mit ihrer Position glücklich zu sein scheint, ist irgendwie nicht das gewollte Drama vorhanden. Also was braucht der Anime? Genau, Eine Liebesgeschichte, am besten mit Einbindung einer emotional schwachen Persöhnlichkeit

 

Saeki, von der man den Zuschauer bis zu diesem Zeitpunkt noch suggeriert bekommen hat, sie wäre unerreichbar verabredet sich auf einmal mit Kasuga, da dieser es geschafft hat seinen Wortschatz, durch eine haremtypische Dramarede auf 50 Wörter zu erweitert UND ihr noch 3 Kisten abgenommen hat. Nun gut, man kann sich ja einreden lassen, Saeki wäre einer der wenigen Ausnahme der begehrten Mädchen, die tatsächlich nicht oberflächlich sind, und Sympathie Kasugi gegenüber empfindet. 


Nach dem Date ist dann aber ein Satz von Saeki gefallen, der der gesamten Serie schon das Genre Comedy verleihen könnte. Saeki berichtet nämlich, dass dies *Zitat*: der beste Tag war, den sie seit langem erlebt hat. Unter dem Gesichtspunkt, dass Kasuga sie in eine Buchhandlung ausführt und dann nicht einmal ihr Aufmerksamkeit entgegen bringen kann, da ihn die sadistische Nagazaki den gesamten Tag über verfolgt hat und mit ihm ihre Späße treibt, ist diese Aussage doch mehr als nur ironisch. Aber hey, wir reden hier von Aku no Hana, wo alles so hingezweckt wird, wie es die Macher halt gerne hätten, so werden Saeki und Kasuga auch noch ein Paar.


Hmm... wenn ich so nachdenke, wirkt aber das alles immer noch nicht so ganz dramatisch. Was der Anime nun braucht ist eine unvorhersehbare Wendung!

Auf einmal kommt Kasuga also aus heiterem Himmel darauf, dass er Saeki doch nicht wert sei. Er will ihr sein Geheimnis beichten und sie anschließend verlassen. Ich hoffe man muss als Durchschnittsmensch jetzt nicht nachvollziehen müssen, warum Kasuga sich dann mit ihr verabredet hat und ihr seine Liebe gestanden hat. Doch eine normale Beichte, pfff... das wäre doch etwas zu undramatisch. Eigentlich müsste man meinen Nagazaki hat nun sowieso nichts mehr gegen ihn in der Hand, um ihm noch länger Befehle zu erteilen, doch das braucht sie nicht. Kasuga gefällt seine Sklavenrolle anscheinend so gut, dass er, trotz der Tatsache dass er nun nichts mehr zu befürchten hat, sich aus dieser nicht befreit. So beginnt er, um eine EPISCHE Beichte zu schaffen, auf den Befehl von Nagazaki auf einmal sein ganzes Klassenzimmer mitten in der Nacht zu verwüsten und schreibt seine Beichte groß auf die Tafel. Weiß der Teufel, wie man nun auf solch eine Idee kommt.

Hmm, immer noch nicht dramatisch genug... Naja egal, jetzt wo die Logik einmal mit den Füßen getreten wurde, kann man sie ja ganz ausblenden.

Man müsste ja meinen, dass Kasuga nun seine innerliche Befreiung gefunden hat. Er muss dieses perverse Geheimnis nicht mehr mit sich herumtragen und seinen Gefühlen freien Lauf hat er auch gelassen. Doch die Macher dachten sich wohl: "Warum? Depressive Charaktere sind ja grundsätzlich immer interessanter." So ist Kasuga nun noch deprimierter als zuvor, und will sich immer noch von Saeki trennen, obwohl dieser seine kranken Aktionen sogar fast gleichgültig sind. 


Grundsätzlich fängt Saeki ab diesem Punkt an in Kasuga den Mann ihres Lebens zu sehen. Da steht wohl eine auf Bad Boys... ne Moment warum ist sie dann überhaupt mit ihm zusammen gekommen...? War das nicht, weil er so ein gutherziger, kluger Junge war? Egal, über Logik braucht man sich in dem Stadium der Serie den Kopf sowieso nicht mehr zerbrechen. Jedenfalls beginnt Saeki auf einmal Kasuga krankhaft nachzurennen. Dieser macht sich nämlich mit seiner Meisterin auf einmal daran die Stadt zu verlassen. Saeki aber holt die beiden ein, und es kommt zum DRAMATISCHEN HÖHEPUNKT damm damm daaaammmm. Saeki, redefreudiger denn je, offenbart den beiden in einem stundenlangem Monolog, all ihre Gefühle und Gedanken, während Kasuga mit "Saeki-San" und "Nein" auch heftige Argumente vorweisen kann. Die Gewinnerin der Diskussion ist aber, meiner Meinung nach, immer noch Nagazaki, die wieder willkürlich Kasuga bloß stellt. Ich glaube nur, so wie ich das mitbekommen hab, sollte das in der Situation sogar tatsächlich ernst genommen werden. Aber die Stimmung lässt sich in dem Anime grundsätzlich schlecht erkennen, da die Emotionen, die die Charaktere auf ihren Gesichtern haben, beinahe nicht zu deuten sind, wo wir auch schon beim graphischen Aspekt der Serie wären...
HA EPISCHE ÜBERLEITUNG!

Wie? Die Story war noch nicht fertig? Nun eigentlich schon, was der Rest des Animes noch bietet sind 3 herzzerreißende Folgen, in denen Kasuga versucht seine Meisterin zurückzubekommen, die ihn nämlich seit dem DRAMATISCHEN HÖHEPUNKT kontinuierlich  ignoriert, da er es gewagt hat auch nur für einen Moment daran zu denken, eventuell wieder in die Stadt zurückzukehren. Und zu guter Letzt endet alles mit dem offenen Ende, welches dafür bekannt ist grundsätzlich Animes einen fahlen Nachgeschmack zu geben. Da waren wohl wieder ein paar Animemachtypis zu ungeduldig mit der Produktion auf das Ende des Mangas zu warten, und waren auch zu faul sich ein eigenes Ende nach FMA Style auszudenken.


Jedenfalls zurück zu den graphischen Aspekten, sowie Sound und Animation, wo auch die Stärken der Serie liegen. (Zumindest wenn man sie in einen Vergleich mit Handlung, Story und Charaktere stellt). Trotzdessen, dass die Vermittlung von Emotionen über die Gesichtszüge tatsächlich durch den Zeichenstil kaum gelingt, war ich eigentlich ein Freund der Darstellung. Schließlich bildet sie eine angenehme Abwechselung zu dem ganzen Moe Moe Moe Zeugs was heutzutage so rumläuft, außerdem stellt sie die Serie in ein düsteres Licht, wodurch alles etwas mysteriös wirkt.

Die Soundtracks erfüllen ihren Zweck, zwar nicht außerordendlich gut, aber auch nicht schlecht, so ist kein Gänsehaut Feeling vorhanden, man hat aber trotzdem das Gefühl, dass zu jeder Situation die passende Hintergrundmusik abgespielt wird.

Das ED, falls man das als Lied bezeichnen kann, habe ich allerdings extrem abgefeiert. Leider Gottes wurde es für den falschen Anime verwendet. Als ich es zum 1. Mal gehört hab, hat es mich, aus welchen Gründen auch immer an Another erinnert. Damals hatte ich auch noch die Hoffnung, dass solch ein ED vielleicht auch ein Gemetzel gegen Ende des Animes bedeuten könnte. Von der Atmosphäre her wäre solch eines im Stil von Another, wo mit dem Tod umgegangen wird, als wäre es das banalste der Welt, (Eigentlich ist es das auch, aber gut, darüber lässt sich jetzt lange philosophieren), sogar ziemlich passend gewesen

 

Was ich noch Negatives anmerken möchte, was man auch in diese Kategorie stecken kann, ist dass der Anime unnötig in die Länge gezogen wird. So bekommen Standbilder, teilweise auch von banalen Gegenständen viel zu oft und viel zu lange Screentime. Sogar ganze Szenen, dienen oftmals nur der Streckung des Animes. Ohne Dialoge, ohne nachvollziehbare Gründe, wird so der Schulweg unseres geliebten Kasuga nämlich so gut wie jede Folge zur Gänze abgefilmt.


Zusammenfassung: Ich habe einfach nicht verstanden worauf der Anime nun hinaus, will und genauso wenig habe ich die Beweggründe der Hauptcharaktere nachvollziehen können. Nagazaki hat auf mich anfangs gewirkt, als wolle sie die Situation einfach zu ihrer eigenen Belustigung ausnutzen. Als wäre sie ein Charakter ohne viel Persönlichkeit der sich einfach nur unterhalten lassen will. Doch je weiter die Serie aber schreitet, desto mehr wird einem als Zuschauer suggeriert, ihre respektlosen Aktionen würden einen Schema verfolgen und haben einen tieferen Sinn, welcher aber aus der Serie nicht wirklich hervorgeht. Sie selber meint, die Mauern um Kasuga zerstören zu wollen, damit er der Welt seines wahres Gesicht offenbart. Nun ist aber die Frage, was ist der eigentliche Kasuga? Etwa der allzeit depressive Charakter, der sich komplett von Nagazaki abhängig gemacht hat? In seiner Weltanschauung verändert sich Kasuga nämlich kein bisschen im Verlaufe der Serie, lediglich sein Verhalten wird immer merkwürdiger und unverständlicher. Aber, dass Kasuga als Hauptcharakter komplett versagt hat, ist ja kein Geheimnis mehr. Der ganze Anime wirkt, als würde er verkrampft versuchen irgendwie eine Drama aufzubauen, den Zuschauer mit der Handlung emotional berühren oder mitreißen kann er allerdings nicht. 

 

Zur Bewertung: Dass sich der Anime meiner Meinung nach bei Gott nicht einmal im guten Durchschnitt bewegt, habe ich hoffentlich auch mit der fehlenden Sachlichkeit in diesem Kommentar ganz gut vermittelt. 3/10 Punkten dürften also fair sein

 

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Avatar: INT#3
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Aku no Hana ist ein Geheimtipp für alle, die auf etwas Künstlerisches und Ungewöhnliches stehen, denn in diesem Anime kann man einfach zu viel hineininterpretieren, richtig verstehen wird man ihn doch nicht. Und das ist Kunst.


Takao Kasuga ist ein Literaturfreak und kennt viele unbekannte Autoren und Werke, die sonst keinem geläufig sind. Besonders "Die Blumen des Bösen" von Charles Baudelaire hat es ihm angetan. Nebenbei interessiert er sich nur für seine Muse, seinen Engel, seine Göttin und Klassenkameradin Nanako Saeki, die er immerzu anstarrt. Eines Tages will Kasuga nur sein Buch, das er in der Schule vergessen hat, holen, aber nimmt, ohne nachzudenken, Saekis Sportsachen mit. Nur weiß er nicht, dass die merkwürdige Sawa Nakamura alles gesehen hat.
Am nächsten Tag zwingt sie ihn, einen Vertrag mit ihr einzugehen, in dem er ihr alle seine Gedanken im Austausch für das Geheimnis anvertrauen muss. So beginnt das Schicksal seinen Lauf zu nehmen...

Bevor ich auf den alles zerstörenden künstlerischen Wert des Animes eingehe (tut mir leid, aber anders kann ich es nicht nennen), will ich mich noch kurz mit den Charakteren und der Musik des Animes befassen, denn diese bieten auch nicht gerade wenig.

"Halt die Schnauze, du Scheißmade" - also bei dem Satz musste ich einfach lachen. Nakamura, die diesen Satz gesagt hat und auch sonst nicht das Blatt vor den Mund nimmt, hat es mir bei diesem Anime einfach angetan. Die Rolle als perverse Psychopathin und Außenseiterin, die irgendwie mehr im Leben sucht als die Monotonie in der fiktiven Kleinstadt, in der der Anime spielt, passt ihr einfach nur zu gut. Obwohl Nakamura so gut wie nichts über ihr Privatleben preisgibt, hat man nach nur 13 Folgen ein so klares Bild von ihrer Persönlichkeit, dass sie an Charaktertiefe kaum von anderen Animes getoppt werden kann.
Auch der Protagonist Kasuga ist eine vielschichtige Person, die bis auf einige Ausnahmen relativ glaubwürdig wirkt. Er ist der Charakter "in der Mitte" (darauf gehe ich später ein).
Saeki ist das komplette Gegenteil von Nakamura, fleißig, höflich und nett. Auch sie liefert den ganzen Anime hindurch eine gute Performance ab, besonders zum Ende hin kann der Zuschauer emotionalen Tiefgang erwarten.

Zur Musik lässt sich eigentlich nicht viel sagen. Es gibt nur vier wirkliche Soundtracks (Opening + Ending, Ending in abgewandelter Form, 1 OST) und alle werden sehr sparsam eingesetzt. Aber WENN sie mal eingesetzt werden, dann passen sie immer und spiegeln sehr gut die aktuelle Situation wider. Besonders das Ending, welches meiner Meinung nach eins der besten und prägnantesten ist, die ich je bei einem Anime gehört habe, ist ein definitiver Ohrwurm (auch wenn es beim ersten Hören nicht so scheint). Ich finde auch, mehr Soundtracks hat der Anime nicht gebraucht.

Dieser Anime ist Kunst.
Warum ist er Kunst?
Einfach gesagt spielen hier alle Aspekte zusammen eine Rolle. Die überaus guten und realistischen Charaktere, der sehr besondere Zeichenstil, der irgendetwas zwischen Realität und Anime ist, die Story, die ungewöhnlicher ist als sie anfangs scheint und die vielen Andeutungen, Vergleiche und Interpretationsmöglichkeiten, die der Anime bietet.

Folgende Stellen sind alle interpretiert, müssen also nicht zwingend eurer Meinung sein.
Fangen wir mit den Charakteren an.
Wir hätten einerseits den zwiegespaltenen Kasuga; eine Person, die typisiert scheint. Jemand, der das Leben zwar lebt, aber passiv, ohne höheren Sinn, ständig denselben Tagesablauf hat und nicht aus dieser Spirale herauskommt.
Dann wäre da noch Nakamura, die die Freiheit sucht und ihrem monotonen Dasein ein Ende bereiten will.
Saeki ist hingegen die Versuchung. Die Versuchung, da zu bleiben, wo man jetzt ist, zwar ein Leben im monotonen Käfig zu führen, aber ein schönes Leben.

Dieser "Käfig" stellt die fiktive Kleinstadt dar, in der sich alle drei befinden. Es wird immer nur von einem Haufen verrostetem Metall geredet, wenn die Charaktere über die Kleinstadt reden. Genauso wie das Material, aus dem traditionell Gitter für Käfige gemacht sind. Außerdem spricht Nakamura von dem Unwissen, außerhalb der Stadt gewesen zu sein. Sie war also ihr ganzes Leben lang gefangen. Die "andere Seite", die sie immer wieder erwähnt, hat sie nie erreicht (wobei "andere Seite" auch für den Himmel bzw. das Paradies stehen könnte).

Auch die Beleidigung "Made" taucht immer und immer auf. Maden sind Larven, die noch nicht die letzte Entwicklungsstufe erreicht haben, sozusagen "Kinder" sind. Realistisch gesehen trifft das auf so gut wie alle Leute zu, die diesen monotonen Berufsalltag leben. Man lebt um "zu fressen" und zu überleben, aber die meisten bleiben Maden und unterwerfen sich dem System, indem sie ihre Augen vor allem schließen. Nur wenigen ist es vorbehalten, zur Fliege zu werden und loszufliegen.

Auch die Blumen des Bösen, die manchmal eingespielt werden, können vielfach interpretiert werden. Auffällig ist jedoch, dass Blumen, die eigentlich immer schön sind und das Wort "böse" ziemlich konträr zu einander sind. Ich denke, wir alle glauben, dass wir eine schöne Blume sind und unsere guten Taten zu unserer inneren Schönheit beitragen. Jedoch glauben wir das nur. Doch jeder hat eine dunkle Seite, die hinter der Fassade der schönen Blumen schlummert und nur darauf wartet zu erwachen.

Fazit:
Ich könnte noch etliche Stellen des Animes interpretieren, aber ich denke, das reicht für einen Anime, der nur 13 Folgen hat. Insgesamt konnte mich der Anime sehr fesseln, was zum einen guter Charaktere, zum anderen guter Musik, einer ungewöhnlichen Story und einem sehr hohen künstlerischen Wert zu verdanken ist.
Ehrlich gesagt verstehe ich die Bewertung hier nicht, für mich einer der ungewöhnlichsten Animes der letzten Jahre.
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Avatar: Xivender#4
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  • Musik
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Das erste was einem auffällt wenn man mit diesem Handy beginnt ist die Grafik.
Die ganze Serie wurde im rotoskopie Verfahren hergestellt.es wurde also ein Film mit realen Personen gedreht und diese wurden dann abgezeichnet.

Dadurch wird die ganze Grafik recht gewöhnungsbedürftig. Ich selbst habe drei ganze Folgen gebraucht bis ich mich an die Ansicht gewöhnt hatte.
Die Betonung liegt dabei auf:gewöhnt.
Von Mögen kann lange keine Rede sein.

Der Anime beginnt eigentlich recht normal wird aber von Episode zu Episode in seiner Grundstimmung immer finsterer und düsterer.

Der Romantik Anteil hält sich eigentlich auch mehr in Grenzen. Das ganze ist eher ein Psychodrama.

Aber dieses hat mir in seiner Umsetzung (bis auf die Grafik) sehr gut gefallen.

oberflächlich betrachtet könnte man sagen es geht in diesem Anime um 2 Protagonisten wo der eine den anderen durch einen speziellen Vertrag in Anführungszeichen quält.

näher betrachtet geht es aber um einen generellen Konflikt zwischen der Individualität des Menschen und der Konformität der Gesellschaft.


Wir tragen alle Masken bzw Hüllen. können die aus Erwartungen der Gesellschaft an uns und an die bestehenden Gesetze sowie Ethik und Moral geknüpft sind.

Weiter betrachtet geht es auch um den Konflikt zwischen dass Ich und dass Es.

Dieser Konflikt wird hier ohne eine große Wertung vorzunehmen sehr schön dargestellt.

die Serie hat mich so fasziniert dass ich sie mir an einem ganzen Stück angeschaut habe.

Also von mir eine volle Empfehlung.
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