Master of Mosquiton (1996)

Master of Mosquiton ist eine Fantasy-Comedy, mit einem Schuss Adventure und Romance, die in ihrer Art auf einem recht schmalen Grad zwischen Innovation und Standard wandelt. Man hat hier ein paar altbackene Elemente genommen uns sie zusammen mit einer eigenen Interpretation von dem was man von normalen Vampir-Geschichten so kennt, verknüpft. Heraus gekommen ist eine Story um ein junges Mädchen die einen Vampir zum Leben erweckt, damit er ihr bei der Suche nach einem Artefakt hilft, von welchem sie sich ewige Jugend verspricht. Unser Vampir ist allerdings kein gewöhnlicher Blutsauger und in seiner Natur eher harmlos und spielt mehr die Rolle einer Witzfigur als die des schaurigen, blutrünstigen Nachtwandlers. Bekommt er allerdings menschliches Blut zu schmecken, wandelt er sich komplett und wird erst dann zum rücksichtslosen und brutalen Alucard-Verschnitt. Der Einfall ist ganz nett und mal eine Abwechslung, allerdings wird dieser dann auch wieder leicht von eher Herkömmlichem überschattet, wie zum Beispiel der lahmen und abgekauten Liebesbeziehungskiste zwischen ihm und dem weiblichen Hauptcharakter, die sich schon nach wenigen Episoden verkompliziert in dem die Ex-Frau unseres spitzzähnigen Freundes auf der Bildfläche erscheint und ihren Mann natürlich zurück haben will. Daraus resultiert dann der übliche Zickenkrieg, inklusive Eifersuchtsattacken und hartnäckigen Rechtsansprüchen. Das Ganze nimmt auch so ziemlich den Hauptteil der 6 Episoden ein und die Grundstory die sich dem Zuschauer am Anfang erschließt, wird so lange in den Hintergrund gerückt bis es zum Finale kommt. Was diese Story angeht, so ist diese zwar nicht zwingend originell und zuweilen auch (im wahrsten Sinne des Wortes) ziemlich abgehoben (mitunter geht es um eine außerirdische Macht die die Erde „abernten“ will, wer „Body Harvest“ kennt dem dürfte das bekannt vorkommen), aber bringt gerade noch so viel Potential mit das man Lust bekommt sie weiterzuverfolgen. Das die Handlung dank der mangelhaften Zeit die ihr in den 6 Episoden eingeräumt wird, leider einiges von diesem Potential nicht entfalten kann ist da natürlich recht schade. Was die Charaktere angeht so waren sie mir zum Großteil recht sympathisch und für den einen oder anderen Grinser können sie ebenfalls sorgen. Die einzige Figur die mir schrecklich auf die Nerven ging ist der weibliche Hauptcharakter: Hyperaktiv, hitzköpfig, ständig nur am rumplärren und mit einem simplen Verstand gesegnet, verkörpert sie das typische rothaarige Anime-Girl, einen Stereotyp den ich auf den Tod nicht ausstehen kann! Aufgepeppt wird das Ganze dann noch mit ein paar Action-Szenen und Ecchi-Momenten, wobei beides nicht wirklich als besonders herausragt aber seinen Zweck erfüllt. Na ja, im Endeffekt muss ich sagen das Master of Mosquiton ganz kurzweilig und nett ist aber auch zu den Animes gehört die man nach einmaligem Anschauen ziemlich schnell wieder vergessen wird. Als 1-Time-Watch-Pausenfüller kann man sich diese OVA ruhig anschauen aber außer leicht verdaulicher Kost ohne viel Anspruch sollte man hier nicht mehr erwarten!