Ushiro no Shoumen Dare (1991)

うしろの正面だあれ

Rezensionen – Ushiro no Shoumen Dare

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Ushiro no Shoumen Dare“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Wetter#1
Durch die über Jahre schlechte Verbreitung dieses Animes ist es leider völlig zu Unrecht unbeachtet geblieben.

Dabei ist er in der Hinsicht ein echter Anti-Kriegs Drama aus der Perspektive der kleinen japanerin Kayoko, die mit ihrer Fmilie in normalen Verhältnis aufwächst.

Angefangen in ihren jungen Jahren, wo sie noch leicht zum Heulen gebracht werden kann, freut sie sich besonders auf die Geburt ihrer Schwester. Doch die Kriegsgebahren sind bereits an manchen Stellen zu hören und Kayoko gehört, wie viele Kinder in der Zeit dazu, die die Propaganda in der Schule & Radio als Selbsverständlich hinnehmen. Auch gibt es Innerhalb der Familie Streit als ihr großer Bruder zum Militär geht, um seinen Land zu dienen, sehr zu Missfallen seiner Eltern.
Doch das ist erst der Anfang dieses Dramas, der die junge Kayoko auffordern wird, schneller erwachsen zu werden, als ihr Lieb ist...

Der Film schafft es durch seine einfühlsame Art und Weise ein Verbindung zwischen Kayoko und dem Zuschauer aufzubauen. Als der Krieg das Leben ihrer Familie und Kayoko's ins Chaos stürzt, ist man sehr angetan und Emotional mitgerissen.
Dazu kommt die durchaus ernste und realistische Umsetzung um Kayoko herum. Die Kriegspropaganda, die Zerstörung und Leid der Menschen wie Kayoko. Das Ende kann man vielleicht als etwas Kitschik ansehen. Dabei ist es durchaus gewollt, das Kayoko eine Chance geboten bekommt, Abschied zu nehmen. Um ihr Leben weiter fortzubestimmen. Das dies nicht ohne Tränen bleibt, muss ein nicht verwundern.

Der Zeichenstil ist für das Jahr 91 durchaus in Ordnung.
Der Soundtrack ist sehr zurückhalten, beinhaltet aber ein wunderschönes trauriges Ending.
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Avatar: Slaughtertrip#2
Seine Lieblingsfilme kann man sich immer und immer wieder ansehen, und wenn es sich dabei um eine wahrlich tragische Geschichte handelt, wird der Kloß im Hals auch beim x-ten Rewatch nicht viel kleiner. Mit »Hotaru no Haka« hat Studio Ghibli ein Meisterwerk erschaffen, das aus der Riege der Filmklassiker nicht mehr wegzudenken ist. Macht man sich auf die Suche nach artverwandten Filmen, stößt man irgendwann auf »Ushiro no Shoumen Dare«, der mir von Google mit »That’s the front of the back« übersetzt wird und nach einem Blick auf die Synonyme in der aS-Datenbank wohl »Who’s left behind?« bedeutet.

Die Ähnlichkeiten zu »Hotaru no Haka« sind mit 1 ½ geschlossenen Auge zu erkennen. Die beiden Protagonisten – Kayoko auf der einen, Setsuko auf der anderen Seite – könnte man auf den ersten Blick fast verwechseln, nur dass Kayoko die geröteten Pausbacken fehlen. Die in der Datenbank eingetragenen Tags wären ident, wenn nicht auch hier etwas fehlen würde: »Tragödie« und »Überlebenskampf“, die in diesem Film jedoch nicht weniger zutreffend wären wie für den größeren, bekannteren Bruder. Zwischen den beiden Filmen liegen lediglich drei Jahre, doch gerade der früher veröffentlichte Film – »Hotaru no Haka« – wirkt etwas aufpolierter, wobei die ernste Atmosphäre des Japans zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in beiden Filmen gleichermaßen gut transportiert wird. Der große Unterschied liegt wohl an der emotionalen Wirkkraft.

Dieser Film basiert auf den Erlebnissen der Schriftstellerin Kayoko Ebina, welche die Schrecken des Krieges selbst miterlebt und fast ihre gesamte Familie beim Luftangriff auf Tokyo in der Nacht vom 9. auf den 10. März verloren hat. Aufgrund des autobiografischen Charakters dieses Films gibt es keine Szenen, die darauf aus sind, auf die Tränendrüsen der Zuseher zu drücken oder konstruierte, unglaubwürdige Spannung zu erzeugen. Der ganz gewöhnliche Alltag einer japanischen Großfamilie wird hier gezeigt, bis es schlussendlich zu jenem Moment kommt, der Kayoko und ihre Familie aus der Normalität reißt und es ihnen nicht mehr möglich macht, an diesen sicheren und gefestigten Punkt in ihrem Leben zurückzukehren.

Der Film zeigt in mehreren Abschnitten die stetige Entwicklung des Krieges und die Auswirkung auf die Nakane-Familie und umfasst grundsätzlich die Jahre 1940 bis 1945, wobei den Jahren 1942 und 1943 kaum bis keine Bedeutung beigemessen wird. Viel wichtiger sind die Anfangsjahre, die ein Familienleben zeigen, das kaum gewöhnlicher sein könnte und einen Kontrast, der kaum härter sein könnte, zu den letzten Jahren des Krieges, der Veränderungen und des Verlustes darstellt.

Der Fokus liegt hier ganz klar auf der kleinen Kayoko. Die Umstände zwingen sie, erwachsen zu werden … ob sie möchte oder nicht. Zu Beginn sieht man ihr beim Spielen mit ihren Freunden zu, und das größte Problem in ihrem Leben ist ihre strenge und kratzbürstige Shamisen-Lehrerin. Sie hat ein gutes Herz, und zumindest vom Hörensagen ist ihr der Krieg nicht ganz unbekannt, möchte sie doch ihrem Onkel Koutarou nacheifern und ebenfalls Soldaten ärztlich versorgen. Wenn die erste Phase des Krieges beginnt, werden alte Gebrauchsgegenstände gesammelt, um Teile davon als Material für Waffen wiederzuverwerten. Wenn Kayoko ihrem Land einen Dienst erweisen möchte und ihre Puppe spendet, weil aus dem Zelluloid Sprengstoff hergestellt werden kann, lässt sie nicht nur ein einfaches Spielzeug zurück, sondern auch ihre Kindheit. In der Schule wird ihr und den anderen Kindern gezeigt, wie sie sich zu verhalten haben, sollte es zu einem Angriff kommen. Den Kindern wird geraten, die Stadt zu verlassen und aufs Land zu ziehen. Kayoko verbringt von da an ihr Leben bei ihrer Tante Masae. Natürlich ist sie traurig, ihre Familie verlassen zu müssen, doch mit dem Wissen, dass sie dadurch ihrem Land einen Dienst erweisen kann, fasst sie den Mut, um diesen Schritt zu tätigen. Bereits in jungen Jahren erkennt man eine kleine Patriotin in Kayoko. Ohne zu zanken und immer das Wohl des Landes im Sinn, lässt sie all diese Dinge über sich ergehen.

Die restlichen Charaktere erfüllen insofern ihren Zweck, als sie dem Zuseher in ihren grundsätzlichen Charakterzügen nähergebracht werden, wodurch man mit ihnen mitfühlen kann, wenn sich der Krieg in all seinen grausamen Facetten entfaltet. Man konzentriert sich hier fast gänzlich auf die Nakane-Familie und gibt den restlichen Nebencharakteren nicht mehr Screentime als benötigt.

Bei einem solchen Film stellt sich die titelgebende Frage: »Who’s left behind?« Wer bleibt zurück? Wer überlebt und wer stirbt? Welche Auswirkungen hat der Tod seiner Liebsten auf die Überlebenden? Und welche Emotionen löst das im Zuseher aus? Emotionen lassen sich schwer in Worte fassen, und in Zahlen erst recht. Dennoch versuche ich es. Für »Hotaru no Haka« gibt es von mir 5 Sterne. Für »Ushiro no Shoumen Dare« 3 ½.
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