Anspruch: | 6 |
Action: | 8 |
Humor: | 8 |
Spannung: | 9 |
Erotik: | 0 |
Da ich bisher Staffel 2 nur bis Folge 21 sehen konnte und ich fürchte das meiste was ich kritisieren oder loben würde zu vergessen bis ich auch Folge 25 sehen kann, schreibe ich den Kommentar schonmal soweit wie es geht und editiere ihn dann nachträglich, wenn alle Folgen draußen sind.
Staffel zwei macht verglichen mit dem Vorgänger gefühlt alles besser, zumindest in meinen Augen.
Charaktere
Das fängt schon alleine bei der Inszenierung der Bösewichte an. Diese werden wesentlich besser präsentiert als POG und Rook in Staffel 1, bekommen mehr Geheimnisvolles und eine dunklere Atmosphäre. Aber auch die Hauptcharaktere profitieren in Staffel 2. Selbst diese bekommen so ihre Momente in denen ihnen mehr Tiefgang gewährt wird. Was in Staffel 1 nur ein flaches Spiegelbild war, bekommt nun etwas mehr Charakter bei dem auch mehr Empathie möglich ist.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Folge die quasi nur Nonoha und ihrem Platz in der Gruppe der Rätsellöser als "Normalsterbliche" gewidmet ist. Gefiehl mir sehr gut.
Eine der schönsten Sachen hier ist allerdings, wie in Staffel 1 noch z.T. unsinnig erscheinende Veränderungen nun besser "erklärt" werden, sodass sie klarer wirken.
Was ich meine? Nun, in Staffel 1 hatte ich Rooks Entwicklung gen Ende kritisiert, die stark mit seinem Orpheusring zusammenhängt. Hier findet man nun ähnliches mit vielen weiteren Charakteren. Dank der Betonung der Veränderungen der Charaktere in Zusammenhang mit den Orpheusringen kommt es aber wesentlich stimmiger rüber. Ein dickes Plus hier von meiner Seite.
Musik
Auch hier eine Verbesserung gegenüber Teil 1. Nicht nur sagt mir das Opening von Staffel 2 noch mehr zu als das von Staffel 1 (sowohl grafisch als auch musikalisch), sondern auch das Ending gefällt mir wesentlich besser. Während der Serie fiel mir auch hin und wieder die Hintergrundmusik sehr positiv auf, was gegenüber dem Vorgänger ebenfalls eine Steigerung ist.
Animation
Hier habe ich keine Veränderungen festgestellt, was nicht schlimm ist. Schließlich sah der erste Teil schon ziemlich gut aus. Nur an wenigen Stellen, die man an einer Hand abzählen kann, fand ich für Sekundenbruchteile Darstellungen der Gesichter die ich für krass ulkig hielt und irgendwie nicht in den Rahmen und die Atmosphäre gepasst haben. Aber das kann auch nur meine persönliche Meinung sein. Mehr nach meinem Geschmack waren auf jeden Fall die neuen Animationen wenn Kaito sein...ähh...Hirn aktiviert. Also wenn sich die Milchstraße in seinen Augen zeigt.
Story
Auch hier ein Punkt an dem viele Veränderungen stattgefunden haben, die mehr nach meinem Geschmack waren. Nicht nur ist die generelle Atmosphäre wesentlich dunkler geworden (so war zumindest mein Eindruck) sondern auch die Story an sich. Die Twists die vorkommen sind "grausamer" und nicht so leicht vorherzusehen wie noch in Staffel 1. Was mir als Kirsche auf der Sahnetorte vielleicht noch gefehlt hätte wären sehr subtile Hinweise die schon viele Folgen vor der eigentlichen Wendung auf diese hindeuten.
Die Charaktere haben nun auch bessere Gründe sich auf die Rätsel einzulassen als noch im ersten Teil. Wirklich überzeugen tun die zwar ebenfalls nicht, aber gegenüber Staffel 1 auch eine Verbesserung. Der Zwang den ich mir in Teil 1 mehr gewünscht habe kommt nun jedenfalls mehr zum Ausdruck, was auch zu der Story passt.
Die Action/Spannung in Phi Brain hat ebenfalls einen großen Schub bekommen. Von bloßen Rätseln ist man übergegangen auf Rätselduelle. Der Faktor, dass der Gegner (der "Giver" des Rätsels) nicht nur hilflos daneben steht sondern auch aktiv gegen den jeweiligen Herausforderer antritt gibt dem ganzen mehr Spannung, was der dunkleren Story gut steht.
Bei dem ganzen wurde ich aber z.T. das Gefühl nicht los, dass die eigentlichen Rätsel ein wenig verloren gingen. Die aufgebaute Spannung wird gefühlt so gut wie nicht über die jeweiligen Herausforderungen erzeugt, sondern durch die Präsentation und die Charaktere. Man hätte die Leute auch genausogut Tischtennis spielen lassen können, mit der Präsentationsweise hätte das wohl fast genausogut funktioniert.
Der Humor hat ebenfalls große Sprünge in Richtung meines Geschmacks gemacht. Ich fand die meisten Szenen hier deutlich lustiger und konnte mir wesentlich häufiger ein Lachen nicht verkneifen als ich bloß schmunzeln musste.
Was sich bei der ganzen Sache aber nicht geändert hat ist die Ernsthaftigkeit, mit der die Puzzles angegangen werden. Ich hatte in Staffel 1 schon den Vergleich zu Yu-Gi-Oh und dem "Herz der Karten" gezogen und auch hier bietet er sich wieder an. Durch die verbesserten anderen Aspekte kann man das aber wesentlich leichter ausblenden als zuvor.
Fazit:
Alles in allem halte ich Staffel 2, anders als Staffel 1, definitiv für sehenswert. Es hat sich einiges getan und wenn auch das Grundthema (Rätsel) das gleiche geblieben ist, so hat sich doch die herangehensweise geändert. Von mir gibt es eine Empfehlung.
Nachtrag:
Ich bin jetzt endlich auch mit dem Ende durch und habe meine Bewertung auf 7,8 gesenkt. Einerseits war das Ende genau so, wie man es eigentlich hätte erwarten müssen, nämlich typisch Phi Brain. Überdramatisierung, zum Teil zu simple oder alberne Beweggründe, zum Teil fehlende Erklärungen, zum Teil fehlender Sinn und zum Teil auch einfach unverständliche Geisteszustände, bei denen Mitfühlvermögen eben mangels Verständlichkeit kaum möglich ist, haben mir das ganze dann doch etwas versauert. Die große Aufklärung kam nicht und für ein Ende hatte es sowohl erstaunlich wenig Klimax als auch erstaunlich wenig Spannung. Ich hatte eigentlich besseres gehofft, aber davon war, wenn ich es genau bedenke, schon von vorneherein nicht auszugehen. Trotzdem ist die Serie insgesamt relativ gut, weswegen ich dann auch nicht weiter runter gehe.