Ame & Yuki: Die Wolfskinder (2012)

Ookami Kodomo no Ame to Yuki / おおかみこどもの雨と雪

Rezensionen – Ame & Yuki: Die Wolfskinder

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Ame & Yuki: Die Wolfskinder“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Ataru#1
Anspruch:mittel
Action:nichts
Humor:wenig
Spannung:nichts
Erotik:nichts
Etwas ungare Mischung aus Liebesdrama, Märchen und Drama ums Heranwachsen und Identifikation, untermalt mit schönen Bildern und ruhiger Musik

"Der Mann, in dem ich mich verliebte, war ein Werwolf"

Die Wolfskinder Ame und Yuki (Ōkami Kodomo no Ame to Yuki), der neueste Film von Regisseur Mamoru Hosoda (Das Mädchen, das durch die Zeit sprang, Summer Wars), für den letztes Jahr eigens ein Studio gegründet wurde, ist am 21.Juli in den japanischen Kinos gestartet. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ihn in einem Multiplex auf Grossleinwand zu sehen. Hier mein erster Eindruck:

Die Handlung wird aus dem Off erzählt von Yuki, dem älteren der beiden Wolfskinder:

Als Hana ihn an der Uni während einer Vorlesung erblickt, wird sie neugierig und sucht seine Bekanntschaft. Er, grossgewachsen und still, will zunächst nichts von Hana wissen, aber bald werden beide ein Paar. Eines Winterabends vertraut er ihr ein grosses Geheimnis an: Er ist ein Werwolf, der letzte seiner Art. Hana hat keine Angst vor ihm und bleibt weiterhin an seiner Seite. Dann wird sie schwanger...

Mehr zum Inhalt:

Hana gebärt ihr erstes Kind, Yuki, ein Mädchen, zuhause während einer schneereichen Winternacht. Das zweite Kind, Ame, folgt ein Jahr später während eines Regentags. Yuki entwickelt sich rasch zu einem energischen, aufgeweckten und neugierigen Kind. Ihr jüngerer Bruder Ame hingegen ist schüchtern und bleibt vorwiegend in der Nähe seiner Mutter. Ame und Yuki sind Wolfskinder und können ihre Gestalt auf Anhieb verändern – von Mensch zu Wolf und umgekehrt, was Hana allerlei Sorgen bereitet. Besonders Yuki verursacht mit ihrem Temperament ein Chaos in der Wohnung, und beide knabbern auch Dinge an so wie es junge Welpen auch gerne tun.

Trotz der anstrengenden Betreuung ist Hana glücklich mit ihrer Familie, doch plötzlich stirbt der Vater während eines tragischen Unfalls. Hana ist nun auf sich alleine gestellt und bekundet zunehmend Mühe mit der Betreuung ihrer Kinder: Die Behörden werden auf die versteckten Kinder aufmerksam, und sie können sich in der Grosstadt nicht frei herumbewegen. Eines Tages beschliesst Hana, zusammen mit ihren Kindern aufs Land zu ziehen. Sie findet ein altes Landhaus in den Bergen, in unmittelbarer Nähe des Waldes weit weg von der Zivilisation, und macht sich daran, den Garten zu beackern, was ihr zunächst nicht gelingt. Hilfe kriegt sie von einem mürrischen alten Bauern und von der einheimischen Bevölkerung des nächsten Dorfes.

In dieser Umgebung wachsen Ame und Yuki auf ohne Angst zu haben, von Menschen entdeckt zu werden und schreiben sich später in der Grundschule ein. Aber beide müssen sich entscheiden, entweder als Mensch oder als Wolf weiterzuleben. Wie werden sie sich entscheiden? Wie steht ihnen Hana bei ihrer Entscheidung zur Seite?


Ōkami Kodomo no Ame to Yuki ist ein waghaltiger Versuch von Mamoru Hosoda, ein möglichst breites Publikum anzusprechen: Kinder sollen Freude am märchenhaften Aspekt der Geschichte haben, junge Erwachsene, allen voran Frauen, sollen sich mit der Liebesgeschichte zwischen Hana und dem mysteriösen Wolfsmann anfreunden und Eltern sich mit der Geschichte um Hana als alleinerziehende Mutter identifizieren. Ist Hosodas Experiment gelungen? Jein, lautet mein Fazit.

Die einzelnen Aspekte des Films sind an und für sich gut erzählt und erlauben einen ruhigen, durch lange Musikpassagen unterlegten intimen Einblick in eine kleine Familie mit lebensfrohen Kindern, die die Welt allmählich entdecken und einer alles für ihre Kinder aufopfernden Mutter, die nie verzweifelt. Freilich ist der Film nicht ganz frei von Kitsch und Pathos, was sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn die Kinder mit ihrer Mutter in der idyllischen Natur herumtollen oder wenn im späteren Verlauf der Handlung die Probleme der heranwachsenden Kinder und die darausfolgenden Konsequenzen behandelt werden.

Das Hauptproblem des Films ist, dass die Geschichte über einen Zeitraum von 13 Jahren erzählt wird und es unter anderem dadurch keinen einzelnen Handlungsbogen gibt, der eine klare Botschaft vermittelt und der es den Zuschauern erlaubt, den Film zur eigene Orientierung auch zu klassifizieren. Ist Ōkami Kodomo no Ame to Yuki ein tragischer Liebesfilm zwischen zwei jungen Erwachsenen, was auch erklärt, dass man deren Rollen mit den prominenten Schauspielern Aoi Miyazaki und Osawa Takao besetzt hat? Ist es ein Drama über Mutterliebe und Aufopferung, ein moderner Verschnitt des „Haha-Mono“? Oder ist es doch eher ein märchenhafter Film über das Heranwachsen zweier unterschiedlicher Kinder und Fragen zu ihrer Identifikation, so wie es das letzte Drittel des Films einen nahelegt?

Ōkami Kodomo no Ame to Yuki will alle Sachen zugleich sein, was doch etwas zuviel des Guten ist und ihn in meinen Augen nicht ganz auf der gleichen Stufe stellt wie Hosodas beide anderen Filme, Tokikage Shoujo und Summer Wars. Nichts desto trotz lohnt es sich, Ōkami Kodomo no Ame to Yuki wenigstens einmal zu sehen, schon alleine wegen den teils überzeugenden Animationen der Kinder und Erwachsenen (hässliche CGI-Personen im Hintergrund zu Beginn des Films und teils etwas bizarre Character Designs von Sadamoto Yoshiyuki einmal abgesehen), der grossartigen Leistung der Synchrosprecher (alle voran Yukis Sprecherin im jungen Kindealter, Ōno Momoka), der leichtherzigen Atmosphäre des Mittelteils mit kleinen humoristischen Einlagen und den detailierten Hintergründen der japanischen Natur. Empfehlenswert mit Vorbehalten.
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#2
Warmherziger Familienfilm von Hosoda Mamoru (Toki o Kakeru Shoujo [2006], Summer Wars [2009])

..aber was darf man von einem Film erwarten, für den ein aufstrebender junger Regisseur extra das Studio Chizu gründete und dessen Hauptrollen nicht von Synchronsprechern, sondern von in Japan bekannten Schauspielern besetzt wurden?


Das gleiche was man von jedem anderen Familienfilm auch erwarten darf, einen Mischmasch aus Elementen, mit denen jeder etwas anzufangen wissen soll. Und an der Stelle macht es sich mal wieder bemerkbar, dass es relativ egal ist was da eigentlich für wen erzählt wird, solange der Film gut gemacht ist. Und davon versteht Hosoda etwas. Alles ist stimmig, der Soundtrack verstärkt in den richtigen Momenten die passende Stimmung... nur,.. mehr als ein wunderschöner Familienfilm ist es nicht geworden.

Ookami Kodomo no Ame to Yuki kann sich jeder genauer ansehen, der Wert auf hervorragend produzierte Titel legt oder einen Film für die ganze Familie sucht - wenn diese denn Originalton mit Untertiteln schaut.
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Avatar: Thratron#3
>Ame & Yuki: Die Wolfskinder<. Nach dem sehr gelungen >Das Mädchen, das durch die Zeit sprang< und dem für mich eher durchwachsenen >Summer Wars<, bringt >Mamoru Hosoda< nun seinen neusten Film. Eine märchenhafte Erzählung über Aufopferung, Mühsal, Selbstfindung und Erwachsenwerden. All dies mit solcher einer emotionalen Kraft und Schönheit verschnürt, dass dies schon jetzt einer meiner Topfilme von 2013 (er ist zwar von 2012, aber ich habe ihn halt jetzt erst gesehen) ist.


1. Animation

Wie schon bei den Vorgängern wunderbar gemacht, mit viel flüssigen Bewegungen und Figuren die nicht ganz so knallig übertrieben rüberkommen und die etwas der Realität angepasst sind. In Sachen Details erreicht man bei den Hintergründen >Ghibli<- und >Shinkai<-Niveau und mehr Lob geht in der Richtung nicht. Die Settings sind wundervoll, die Wassereffekte atemberaubend und manche Szenen sind in ihrer Aufbereitung so brillant, dass allein die Bilder einen emotional umhauen.

2. Musik

Was kann man über diesen wahrhaftig großartigen Soundtrack sagen, der so perfekt die Stimmung, die Gefühle, die Situationen de Charaktere und das Fließen der Zeit wiederspiegelt? Beruhigende, einfache Lieder. Betörende Pianoklänge. Und umwerfende Streichinstrumente. Freude, Trauer, Beklommenheit und so viel mehr werden über die Musik hier transportiert.

3. Inhalt

Eine Studentin verliebt sich in einen Wolfmann, sie führen eine glückliche Beziehung, kriegen zwei Kinder… und so weiter.
Dieser >Das Schöne und das Biest<-Plot hat schon viele Filme ausgefüllt. Doch hier wird dieser Teil der Geschichte nur am Anfang erzählt (und das sogar sehr gut - trotz der Kürze!) und dann verreckt der Kerl…
Ab nun handelt die Geschichte um die junge Mutter, die versucht ihre beiden Halbwölfe zu erziehen und dabei mit so vielen Problemen kämpfen muss.
Denn die Tatsache, dass die Kleinen sich spontan in Raubtiere verwandeln können, bereit ihr so einige Probleme und ihre Bemühungen es geheim zu halten zwingen sie schließlich von der kalten, unpersönlichen Stadt hinaus in abgeschiedene Land wo sie dann mit viel Mühen, Rückschlägen und Schmerz versucht ein neues Leben aufzubauen.
>Ame & Yuki: Die Wolfskinder< ist nicht zimperlich und greift schon früh nach den Zuschauern und krallt ihn in eine emotionale Faust. Es ist leidvoll und rührend zu sehen, wie sich die Mutter hier um die Kinder kümmert und obwohl so viel auf sie niederfährt, bleibt sie trotzdem stark und macht immer weiter… bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Es löst einfach nur Bewunderung aus, wenn man für jemanden so viel aufgibt und so viel auf seine Schultern lädt.
Und gleichzeitig lohnt sich dies alles auch immer, wenn man sieht wie die Kinder älter werden und man ihr Lachen hört.
Bei diesem Film ist es nach einer Weile fast egal, dass die beiden Geschwister halbe Wölfe sind und man freut sich einfach nur, wenn sie herumtoben, mit ihrer Mutter spielen und wenn die drei gemeinsam Spaß haben.
Man muss eh sagen, dass die beide absolut putzigen Charaktere sind… zumindest wenn sie jung sind.
Denn bei dem Thema Eltern und Erziehung hört der Film nicht auf, oh nein, es geht noch viel weiter.
Es vergehen nämlich Jahre und schlussendlich kommt der Zeitpunkt wo die Wolfskinder sich entschieden müssen wie sie leben wollen und müssen Entscheidungen treffen – Tier oder Mensch. Und in der Hinsicht bietet die Charakterentwicklung einiges an Überraschungen, Dramatik und Tiefe.
So schön und gleichzeitig bitter wurde das Leben und der Fluss der Jahre letztes wohl nur von >The Place Beyond The Pines< dargestellt (vermutlich ETWAS dummer Vergleich, da die Themen etwas anders sind, aber es geht hier im Prinzip nur um die Grundaussage und die emotionale Wirkung).
Falls es etwas Negatives für mich im Film gibt, dann ist es der Kitsch, der bei einigen hochdramatischen Stellen auf die Sprünge haut und irgendwie etwas deplatziert wirkt. Aber es ist bei weitem nicht so schlimm, dass es komplett die ganze Stimmung zerstört.

4. Fazit

Für mich ein Meisterwerk, das sich wirklich Zeit nimmt um seine Geschichte und seine Charaktere voranzutreiben. Er wirkt länger als er ist, doch es ist nie langweilig.
Ein hochgradiges Drama über die Familie, die es so in der Form heute immer weniger gibt. Fabelhaft anzusehen, ein Fest für die Ohren und mit genug herzerwärmenden Inhalt, dass sogar Eisherzen dabei auftauen müssten.
>Das Mädchen, das durch die Zeit sprang< und >Summer Wars< sind nichts im Vergleich hierzu (meiner Meinung) und ich behaupte mal hiermit hat >Mamoru Hosoda< seinen bisherigen Zenit erreicht.
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Avatar: AnimeChris#4
Ame & Yuki – Die Wolfskinder
-Egal ob Mensch oder Wolf, groß werden ist nicht leicht-


Fast schon einer Fabel gleich erzählt Mamoru Hosoda einmal mehr eine Geschichte, die Real und Übersinnlich zu gleich ist und eine wichtige Botschaft für den Zuschauer mitgibt. Ob dieser Film genau so gut wie seine anderen Werke ist?


Mamoru Hosada hat mit „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ und „Summer Wars“ bewiesen was er kann und etliche Preise heim gefahren. Ame & Yuki ist anders als seine Vorgänger und erzählt eine viel leisere Geschichte, die aber nicht weniger schön ist. In Zeiten in denen Werwölfe vor allem durch Twilight und Co. sehr populär sind distanziert sich dieser Film hervorragend von allen anderen. Die Geschichte dreht sich zwar um Wolfskinder, oder besser halbe Wolfskinder, aber es ist die Menschlichkeit des Films, die ihn so greifbar und am Ende rührend werden lässt.

Die Geschichte dreht sich jedoch nicht nur um Ame und Yuki, sondern mehr um ihre Mutter, die alleine die zwei groß ziehen muss. Es ist hart für Hannah die zwei groß zu ziehen und nicht immer wählt sie den richtigen Weg, zweifelt oft mit sich und ihrer Erziehung, denn seine Kinder groß zu ziehen ist kein Zuckerschlecken und schon gar nicht wenn sie Wolfsblut in sich haben. Deshalb vermeidet es Hosada Ame und Yuki zu oft als Wolf zu zeigen, so dass wir nicht die Bindung zu ihnen zu verlieren, genau wie ihre Mutter.

In Szene gesetzt wird die kleine Geschichte über Erziehung und das „groß werden“ und seinen eigenen Weg gehen von MADHOUSE. Gerade bei den schönen Landschaftsbildern und Naturszenen verblüffen sie teilweise mit Detailreichtum. Jedoch ist das Charakterdesign dagegen recht schlicht und einfach und wenn es um die jungen Wolfskinder geht sogar sehr niedlich. Man merkt sehr schnell, dass diesmal eine sehr junge Zielgruppe angesprochen werden solll, denn Ame & Yuki ist ein Familienfilm, wie er im Buche steht. Ohne Gewalt schafft es der Film Jung und Alt zu gefallen.

Aber ist er auch so grandios wie Hosadas andere Werke? Dieser Film ist anders. Nicht weniger gut, sondern einfach ein anderes Kaliber. Meiner Meinung nach ist es nicht Hosadas bestes Werk – doch das könnte durchaus Geschmackssache sein. Mir fehlt etwas das Leben im Film, das Summer Wars ausgemacht hat und mir fehlt auch die Überraschung am Ende, die ich bei „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ erfahren habe. Ame & Yuki ist sehr vorhersehbar und man kann sich schon früh ausmalen wie das Eine zum Anderen führt, so dass man einfach eine Art stiller Beobachter ist.

Sehr still und leise sind auch die Töne, die Komponist Takagi Masakatsu anstimmt. Nicht gerade ein Soundtrack für das CD-Regal, aber dennoch im Einklang mit der Stimmung des Films. Auch Ann Sally konnte mich mit dem Titelsong nicht begeistern.

Die deutsche Fassung kann sich hören lassen. Vor allem die Sprecher von Yuki und Ame sind durchweg gut. Gundi Eberhard als Mutter fand ich stellenweise nicht ganz auf den Punkt – allerdings ist ihre Rolle auch die schwerste im Film und sie hat ihren Job echt gut gemacht.

Letztendlich ist Ame & Yuki – Die Wolfskinder dennoch mehr als man zuerst denkt. Die Geschichte weist viele Parabeln zum wahren Leben auf und besticht vor allem durch seine Schlichtheit und Echtheit. Alles ist einfach glaubwürdig und man zweifelt nie daran, dass Ame und Yuki Wolfskinder sind. Das übernatürliche wird Real und doch ein Märchen zugleich. Solange man nicht erwartet eine Steigerung von Hoasadas frühreren Werken zu erleben wird man hier eine sehr schöne Geschichte sehen, die zwar langsam aber echt gut und nie langweilig erzählt wird. Sie weckt in uns allen das Kind und vielleicht sogar ein bisschen den Wolf.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#5
Für Ame to Yuki scheint sich Regisseur Mamoru Hosoda wieder auf das besinnt zu haben, was bei Das Mädchen, das durch die Zeit sprang eine der Stärken war und dessen zu geringe Rolle die wohl größte Schwäche von Summer Wars darstellte, nämlich die Figuren, sowie ihre Konflikte durch ein ungewöhnliches Setting. Dadurch bietet dann auch dieser Familienfilm einige interessante Aspekte, die angesichts seiner über weite Strecken dominierenden schlichten Liebenswürdigkeit aber schon fast als zusätzlicher Aufputz eines auch sonst gelungenen Films aufgefasst werden könnten, wären sie nicht in ihrer Form ebenfalls so ansprechend.


Wolfskinder sind putzig! Es wäre gelogen diesen Aspekt nicht auch bei den ansprechenden Elementen des Films zu nennen, denn gerade wenn Ame und Yuki noch klein sind, kann man sich der liebenswürdigen Darstellung ihres Verhaltens und der Nöte, die sie ihrer Mutter dadurch bereiten, nicht entziehen. Hier fühlt man sich dann auch wie in einem typischen Familienfilm, was gleichzeitig bedeutet, dass noch keine klare Handlungslinie erkennbar ist, sondern schlicht die Geschichte dieser ungewöhnlichen Familie, ihre Probleme und ihr Alltag erzählt wird. Letztendlich bleibt das an sich fast den ganzen Film über der Fall, nur, dass man schließlich doch das große Motiv hinter diesem Anime erkennen kann, das in meinen Augen im Finden eines Platzes in der Welt liegt. Anstatt sich beim Konfliktstoff etwa rein auf die potentielle Ausgrenzung zu konzentrieren, setzt man weit tiefer an, nämlich beim grundlegenden Umstand, dass die Wolfsmenschen zwischen zwei Welten stehen, deren Vereinbarung miteinander nur schwer zu bewältigen ist und deshalb persönliche Entscheidungen erfordert. Dieser Aspekt wird im Film nicht unintelligent behandelt und ist das Element, das die Handlung aus der – wenn auch wie gesagt liebenswürdigen – Belanglosigkeit erhebt. Hosoda hat ein Händchen für die Darstellung von derlei persönlichen und zwischenmenschlichen Konflikten, was er auch hier unter Beweis stellt und den Film damit letztendlich um einiges gehaltvoller macht, als ich in mir erwartet hatte.

Fazit:
Ein liebenswerter Familienfilm mit einem für mich schon überraschend klugen Konflikt, den er auch gut aufzulösen weiß. Hat meine Erwartungen spürbar übertroffen.
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Avatar: Lucius#6
Die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern soll unendlich groß sein - so sagt man es immer wieder. Ich glaube mit dem Animefilm Ame & Yuki: Die Wolfskinder habe ich die Bedeutung dieses Satzes erst so richtig verstanden. Nichts weiter als eine junge Frau mit ihren zwei ungewöhnlichen Kindern steht im Vordergrund. Nichts weiter als ein schlichter Slice-of-Life Film über die Alltagsprobleme einer Mutter und der Liebenswürdigkeit von Kindern, dass allein beim Zuschauen warm ums Herz wird. Nichts weiter als ein hervorragender Anime.

Manchmal muss man die Studios oder hier in diesem Fall Mamoru Hosoda dafür loben nicht mit dem Strom zu schwimmen. Der Mut etwas Neues auszuprobieren, ist an sich ein großes Risiko, doch im Erfolgsfall wird dieser Mut gleich doppelt ausbezahlt. Und für Hosoda hat es sich sogar dreifach ausbezahlt, denn sein Film Ame & Yuki: Die Wolfskinder ist ein wirklich gelungener Film, wie es sich gehört. Hierbei hat man sich nicht an ausgefallenen Sci-Fi Geschichten oder fantasievollen Legenden um Helden und Drachen bedient - Nein! Nichts weiter als eine Geschichte um eine Mutter mit ihren zwei Kindern ist herausgekommen. Und genau eine solche Geschichte ist Grund dafür, dass man sich als Mensch gleich mehr hineinfühlt als bei anderen Plots. Viele wissen selbst wie schwer es ist Kinder aufzuziehen und wenn keine zweite helfende Hand zur Not ist, umso besser. Hana kennt dieses Gefühl seit ihrem Studentenleben. Mit ihren zwei Wolfskindern ist sie seit dem Tod ihres Geliebten auf sich alleine gestellt. Als sie beschließt aufs Land zu ziehen, beginnen auch die Probleme zu kommen, die sie zuvor im Hörsaal nicht gekannt hatte. Probleme die so unscheinbar wirken, doch für eine Alleinerziehende immer wieder aufs Neue wahre Herausforderungen sind.

Der Cast ist relativ klein und schlicht gehalten. Im Vordergrund steht die kleine Familie in Form von drei Personen. Hana, die fürsorgliche Mutter, die ihren Kindern ein sorgenfreies Leben ermöglich will und ihr besonderer Nachwuchs Yuki und Ame. Durch ihren Entschluss aufs Land zu ziehen, will sie dem gefährlichen Stadtleben entfliehen und so ihren Kindern eine normale Zukunft ermöglichen. Selbst als sie vor einem baufälligen Haus ohne Job steht, gibt sie nicht auf. Im Gegenteil, sie macht das Beste aus ihrer Lage und schafft es langsam eine neue Existenz aufzubauen. Vor dieser Frau muss man einfach Respekt haben.

Fazit:
Mit Ame & Yuki: Die Wolfskinder durfte ich einen schönen Familienfilm erleben, der zeigen soll, dass Liebe nicht Halt vor Rasse und Aussehen macht. Hana hat mir gezeigt wie schwer es ist, alleine den Nachwuch groß zuziehen (abgesehen von deren Wolfsgenen). Doch sie hat mir auch gezeigt, wie schön es ist Kinder aufzuziehen. Und darum geht es schlussendlich doch.
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Avatar: Qloim-Xun#7
Ein Anime, wo man die Meinung gut spalten kann. Furry-Fans geben natürlich generell eine hohe Wertung. Jene die nicht viel von Furry halten, generell eher die Mittelmäßige Wertung, falls sie überhaut schauen wollen. In dem Anime wird die Verwandlung zum Wolf als vollkommen normal dargestellt, ohne das man irgendwie auch nur ein Hauch Magie erwähnt.

Dennoch sollte man sich nicht abschrecken lassen. Wem das zu skurril ist, muss das einfach ausblenden und sich von der Woge des Storyflusses treiben lassen. Dann bekommt man einen schönen Anime der allgemein überwiegend das Alltagsleben einer Familie darstellt, die in der Gesellschaft generell ausgeschlossen ist und das auch kräftig zu spüren bekommt. Abgerundet wird das ganze durch eher wenigen, aber gut platzierten dramatischen Szenen, wie auch dezentem Humor und einer durchwachsenen Romantik.

Der Anime soll wohl dazu anregen an Träume zu glauben, auch wenn sie noch so unrealistisch sind. Was mir besonders gefällt, das eine der Charaktere nicht gezwungen wird, auf die Schule zu gehen, das könnte man sich in Deutschland garnicht erlauben. Das sollte die Zuschauer mal zum nachdenken anregen. Negativ fand ich auch, das man den tot ihres Mannes genau so herzergreifend rüber kommt, wie wenn man in den Nachrichten hört, da ist jemand verstorben. Eine richtige Tiefe wird diesbezüglich nicht aufgebaut. Hätte man besser machen können.

Der Film ist schön gestaltet, mit wunderbaren Settings und das Charakterdesign ist auch sehr schön, genau wie die Animation, alles liebevoll in Szene gesetzt. Wo nur Animeverwöhnte was zu bemängeln hätten, alle anderen haben da praktisch nichts zu meckern.

Fazit: Ein Anime mit wenigen dramatischen Momenten, einigen humorvollen Szenen, ein paar Romanzen und alles mit viel Liebe verpackt. Dazu ein Happy End und eine wärmste Empfehlung für einen Familien-Abend. Oder wie auch immer man will. Allgemein ist es auch ein sozialkritischer Anime.
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Avatar: Lpark
V.I.P.
#8
"Ookami Kodomo no Ame to Yuki" ist trotz des übernatürlichen Elementes der Werfwölfe ein am Boden gebliebener Film, der hübsch inszeniert ist, einiges an Originalität aufweist und trotz dessen, dass er die meiste Zeit recht ziellos wirkt, gegen Ende doch noch einen runden Abschluss findet. Besonders gefallen haben mir die gegensätzlich angelegten Charaktere Ame und Yuki. Beiden bewegen sich zwischen Mensch und Wolf und durchleben im späteren Verlauf des Filmes sehr unterschiedliche Entwicklungen, was zunächst Konfliktpotential bietet, aber letztendlich nicht in einem übermäßig dramatischen Höhepunkt endet, sondern vielmehr zu dem Erkenntnisgewinn hinführt, dass ein jeder seinen eigenen Lebensweg für sich auswählen muss. Allgemein zeigt der Film viel Gefühl, ohne dabei gezwungen dramatisch zu wirken und beinhaltet gleichermaßen gelungen fröhliche wie traurige Momente. Woran ich mich etwas gestört habe ist, dass manche Szenen trotz ganz klar gewollter Getragenheit die Geschichte gefühlt etwas streckten und ich persönlich mir eher noch etwas mehr Zeit für die Ausarbeitung der Charaktere im jugendlichen Alter gewünscht hätte, da diese erst dann so richtig mein Interesse wecken konnten. Dennoch alles in allem ein angenehm zurückhaltender Film, der einem unaufdringlich eine Botschaft vermittelt und den man sich auf jeden Fall zu Gemüte ziehen kann, wenn einem der Sinn nach etwas ruhigem steht.
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