Dragon Ball: Episode of Bardock (2011)

Animation/Zeichnung:	8
Action:	6
Story:	4
Spannung:	4
Unterhaltungswert:	5

"Nach Jahren endlich mal was Neues zu Dragonball.",
hab ich mir gedacht als ich zum ersten mal auf das Special gestoßen bin. Allerdings hat die AS-Einordnung unter Komödie mir ein mehr als mulmiges Gefühl gegeben und fast den Spaß verdorben.
Meiner Bewertung und meinem Kommentar konnte man ja schon entnehmen, dass ich von der einzigen anderen aktuellen Produktion "haushoch begeistert" war...


Jedenfalls haben mich die ersten Sekunden von "Episode of Bardock" umgehauen!
Nicht wegen des Geschehens, sondern wegen dem gigantischen Unterschied im Vergleich zur Hauptserie DBZ.
Jeder Kenner von DB weiß, was ich meine; wer sich die Wiederholungen auf einem gewissen "Anime"-Sender ansieht auch. - Die Kontraste und Farben sind viel satter, die Zeichnungen rasiermesserscharf, die Bewegungen flüssiger und vor allem die Schnitte nicht mehr ganz so abrupt gesetzt und dadurch zeitgemäßer.

Genug davon, also worum geht´s?
Nachdem Bardock ja bekanntlich in DBZ-Das Bardock Special beim Versuch den Planet Vegeta gegen Freezer zu beschützen besiegt wird, versuchte man doch noch ein Happy Ende für ihn zu finden.
Zugegeben, am Anfang könnte man wirklich denken, dass es eine Komödie ist:
Froschähnliche Einwohner mit Stilaugen und dann auch noch ein kleiner dicker Freezer-Verschnitt, der sich "Chiller" nennt, deuten teilweise auf eine Parody hin.
Umso verwunderter war ich dann, als es doch noch zu richtiger Action und den typischen Kampfszenen kam.
Storytechnisch ist nicht viel zu erwarten:
Bardock plötzlich auf fremden Planet, lebt sich ein, Bösewicht will alles zerstören...

Leider kann der Anime aber auch nicht mit der einzigen Stärke des DB-Universums überzeugen.
So toll die Animation und die Effekte auch sind, so einfallslos ist letztendlich der "Kampf".
Abgesehen davon dass er nur knappe 3 Minuten dauert, wird er vielen von euch sehr bekannt vorkommen - erinnert er doch sehr stark an den Kampf zwischen Freezer und Goku.
Man könnte sogar sagen es ist eine "Soft-Variante" der Vorlage. Auch wenn das komisch klingt, mir hat die Brutalität gefehlt.
Schaut euch die Episode an, und ihr wisst was ich meine.


Hintergrund des Films:


Synchronisation:
Es sollte erwähnt werden, dass es die Episode nur mit Originalsynchro gibt.
Jap DUB ist für mich normalerweise das Non-Plus-Ultra, aber ich kann mich einfach nicht an die Stimme von Masako Nozawa gewöhnen. Das gleiche Problem hab ich auch bei Serien wie OP und DTC.
In dem Fall gefällt mir die Englische Sychro ausnahmsweise besser. Und auch die deutschen Stimmen sind bei der Vorlage besser gewählt (wenn auch nicht besser synchronisiert).



Also, es ist schön dass es mal wieder etwas Neues zu Dragonball gibt, nachdem die Trolle mit Gerüchten um DB AF und DB Hoshi die Fangemeinden ja schon seit Jahren foltern.
Jedem Kritiker von DBZ und Leuten, die sich (unwahrscheinlicherweise) noch nie mit Dragonball befasst haben, kann ich jedoch keine Empfehlung aussprechen.
Leider aber kann der Film auch wahre Fans nur bedingt überzeugen. Es ist ein netter Zeitvertreib, wenn man wirklich alles zur Serie sehen will (wie ich), aber wirklich nötig auch nun wieder nicht.
Ich finde ja, das Originalschicksal von Bardock hat auch mehr "Stil" ;) Man hätte es also ruhig so belassen können,wie es war.

Komplett objektiv betrachtet müsste ich 5.0 geben, da ich aber nunmal ein Fan der Serie war und bin (egal wie einfallslos sie im Vergleich auch sein mag), ergibt sich schlussendlich meine finale Bewertung.

Diese OVA ist die Weiterführung der Geschichte, die im Film »Dragon Ball Z: Son-Gokus Vater - Das Bardock-Special« erzählt wird. Bevor man sich diese OVA ansieht, sollte man also entweder das Bardock-Special oder zumindest Bardocks Schicksal in seinen Grundzügen kennen.

Wie kann man eigentlich Bardocks Geschichte fortsetzen, wenn er bei Freezers Angriff gestorben ist? Er ist doch gestorben, oder? Right? Wrong! Er wurde bei diesem Angriff irgendwie in die Vergangenheit transportiert. Wenn man es schon seltsam gefunden hat, dass ein Bewohner des Planeten Kanassa ihm die Fähigkeit verliehen hat, in die Zukunft zu sehen, dann zieht man hier erst recht eine Augenbraue hoch. Eine Erklärung dafür gibt es nicht, zumindest nicht in dieser OVA. Man muss schon woanders danach suchen, nämlich beim Videospiel »Dragon Ball Xenoverse 2«. Dort erfährt man, dass Towa an allem schuld ist. Sie benutzte ein Wurmloch, um ihn zu schnappen, doch er landete in der Vergangenheit.

Auch wenn man das alles für Blödsinn halten sollte, so ist diese OVA gleich aus mehreren Gründen relevant. Zum einen gibt sie Antworten auf Fragen, die man sich vielleicht gar nicht gestellt hat, zum anderen passieren gewisse Dinge*. Diese OVA und der dazugehörige Manga sind übrigens die einzigen Veröffentlichungen dieses Franchise, in denen Son Goku nicht vorkommt.

Bardock wacht auf dem Planet Plant auf. So hieß der Planet Vegeta ursprünglich, bevor er von den Saiyajins okkupiert wurde. Dort sieht man zum allerersten Mal die Ureinwohner dieses Planeten, die schon viel eher das typische Toriyama-Charakterdesign haben als die menschenähnlichen Tsufurujins, die in Rückblenden des Animes gezeigt werden und als Vorlage für einen non-canon-Charakter wie Dr. Raichi gedient haben.

Bardock wird von Berry bewusstlos am Rande eines Waldes gefunden und zu ihm nach Hause gebracht. Sein Vater Ipana verarztet ihn und benutzt zur Heilung der Wunden eine geheime Wundsalbe. Bardock erkennt sofort, dass die Salbe dieselbe Substanz ist wie die Flüssigkeit in den Medical Machines. Dass Freezers Armee und die Saiyajins immer mal wieder die Technologien anderer Völker geklaut haben, ist nichts Neues, aber in dieser OVA erfährt man Genaueres über diese wichtige Maschine, die schon so oft benutzt worden ist, wenn eine schnelle Heilung erforderlich war.

Bardock zeigt sich wenig dankbar und verhält sich sehr kalt gegenüber Berry, der ihn irgendwie faszinierend findet. Die Geschichte von Bardock und Berry ist im Prinzip die Geschichte von Tapion und Trunks aus dem Film »Dragon Ball Z: Drachenfaust«. Person A möchte Person B näherkommen, doch Person B verhält sich sehr abweisend gegenüber Person A. Mit der Zeit taut der saiyanische Eisklotz jedoch auf und es entsteht eine wunderbare Freundschaft. Der OVA hätten ein paar Minuten mehr vielleicht gutgetan, um noch näher auf die Beziehung der beiden einzugehen, denn so überzeugend wie das Dream Team Tapion x Trunks sind die beiden nicht. Außerdem** …

Bardock hat unglaublich viel Pech, denn er landet genau an dem Punkt in der Vergangenheit, an dem es zum Angriff von Weltraumpiraten kommt, angeführt von Chilled. Der Name sagt es bereits: Chilled ist ein Vorfahre von Freezer und King Cold (und dem non-canon-Charakter Cooler). Bevor es zum Kampf gegen ihn kommt, werden noch ein paar namenlose Untertanen, denen man Namen verpasst hat, vermöbelt: Tobi und Cabira. Leider wirkt sich die knappe Laufzeit von nicht einmal 20min auch auf die Kämpfe aus. Diese sind viel zu kurz, zu spannungsarm und ohne irgendeinen Höhepunkt. Der einzige Grund für Tobis und Cabiras Existenz ist, dass Chilled durch sie auf Bardock aufmerksam wird.

Der Hauptkampf gegen Chilled ist naturgemäß viel länger und intensiver. Es muss ein sehr befriedigendes Gefühl für Bardock gewesen sein, als er einem Freezer-Lookalike eine verpasst hat. Aus irgendeinem Grund hält er Chilled anfangs sogar für Freezer. Ich glaube, Bardock muss seinen Scouter (den er in dieser OVA gar nicht mehr hat) putzen.

Nun folgt in den nächsten fünf Absätzen die Spoiler-Sektion. Das würde ich sagen, wenn das Cover nicht spoilern würde, dass Bardock sich in einen Super-Saiyajin verwandelt.

*Wie war das gleich nochmal mit dem »Super Saiyan Bargain Sale«? Noch schlimmer wurde es dann bei »Dragon Ball Super«. Inzwischen wissen die Fans aber schon, dass sich jeder Hanswurst-Saiyajin in einen Super-Saiyajin verwandeln kann, solange ein paar kleine Bedingungen gegeben sind (S-Cells).

**Bardock verwandelt sich in einen Super-Saiyajin aufgrund der Wut, die er gegenüber Chilled empfindet, nachdem dieser den wehrlosen Berry attackiert hat. Das ist eine eher schwache Begründung, eben weil die Beziehung zwischen Bardock und Berry nicht so sorgfältig ausgearbeitet wurde. Das dachten sich wohl auch die Produzenten, weshalb Bardock kurz vor seiner Verwandlung zusätzlich noch ein paar tragische Ereignisse aus seiner Vergangenheit durch den Kopf gingen: der Tod seiner Kameraden und die Zerstörung des Planeten Vegeta. An diesen Dingen trägt eigentlich Freezer die Schuld, doch Bardocks Zorn richtet sich auch nicht gegen Freezer oder Chilled, sondern gegen sich selbst. Er ist wütend auf seine eigene Schwäche. Wäre er nur stärker gewesen, hätte er die vielen Schicksalsschläge der jüngsten Vergangenheit eventuell verhindern können.

Interessant ist, dass die Haare von Bardocks Schwanz ihre Farbe behalten. Auf dem Cover jedoch hat sein Schwanz die typische goldene Farbe, die man sonst bisher nur bei den Kopfhaaren und den Augenbrauen eines Super-Saiyajin sieht.

Ausgang des Kampfes:

Am Ende stellt sich eine Frage, die wichtig für die gesamte »Dragon Ball«-Lore ist: Hat Bardock die Legende des Super-Saiyajin gestartet? Oder war es doch Yamoshi? Oder wurde über die Jahrhunderte und Jahrtausende einfach nur vieles miteinander vermischt? Fakt ist: Mit »Dragon Ball Minus«, einem Spezialkapitel, das im Manga »Ginga Patrol Jaco« zu finden ist, sowie »Dragon Ball Super« erhielt Bardock eine neue Origin Story, weshalb man diese Weiterführung des Bardock-Specials eigentlich gar nicht als canon ansehen kann.

Diese OVA besitzt weder ein Opening noch ein Ending. Die BGM ist aber nicht uninteressant, denn für diese hat man neu gemischte Versionen von Songs aus den Zwischensequenzen des Videospiels »Dragon Ball Z: Ultimate Tenkaichi« und der OVA »Dragon Ball: Plan to Eradicate the Super Saiyans« benutzt.

Mit dem Bardock-Special und dieser OVA hat man Son Gokus Vater eine Hintergrundgeschichte gegeben, die teilweise Einfluss auf zukünftige Ereignisse hat. Später, mit der Überarbeitung von Bardocks Origin Story, wurde jedoch alles über den Haufen geworfen, weshalb diese beiden Filme an Relevanz verlieren. Man kann die hier gezeigten Abenteuer Bardocks als alternative Geschichte in einem Paralleluniversum betrachten oder – wie das DB-Wiki es macht – als ein What-If.