SabriSonneRedakteur
#1Lange hat's gedauert, jetzt ist er endlich da: Fairy Tail's 1. Film. Und das erwartet euch...
Grafik
Was die ersten bereits kritisierten, bevor auch nur eine Minute Film vergangen war, ist der Zeichenstil, der sich eindeutig vom Anime unterscheidet. Auch ich war etwas vorsichtig, wurde aber insgesamt überrascht. Anders bedeutet ja nicht immer schlecht, und Fairy Tail im neuen Gewand ist zwar ungewohnt, aber dennoch schön anzuschauen. Was ich hier aber gleich noch bemerken muss, sind die Hintergründe, die durch den ganzen Film hindurch leider sehr dunkel gestaltet waren. An einigen Stellen sieht man nur noch die blendend weißen Augen von Natsu, um ihn herum ist alles schwarz. Dies dämpfte an einigen Stellen das Zuschauerlebnis.
Woran sich das Auge, v.a. gegen Ende, gewöhnen muss, sind die starken Farbkontraste, die zum größten Teil beim finalen Kampf anstrengend sind. Dunkler Hintergrund, extrem helle Flammen oder glasklares Eis... das wird irgendwann echt anstrengend, kann ich sagen.
Story
Eine typische Fairy-Tail-Geschichte, wie man sie kennt und liebt. Die Idee empfand ich als sehr erfrischend und angenehm vom Tempo, lediglich der lange Anfang und das zu knapp geratene Ende sind nicht so gut gelungen. Gegen Ende hatte man sogar stellenweise das Gefühl, dass dem Film die Zeit ausgeht... fand ich ein bisschen Schade, v.a. da man am Anfang wirklich hatte kürzen können.
Was man dem Film aber mal zu Gute halten muss: es ist keine Zusammenfassung des Animes, wie es sie mittlerweile zuhauf gibt. Dabei fokusiert er ganz klar auf Lucy und Eclair, was für Lucy-Fans sicher ein Grund zur Freude ist. Da aber Lucy im Anime schon zu viel Aufmerksamkeit bekommt, hätte ich einen kleinen Wechsel der handlungstragenden Charaktere ganz nett gefunden.
Charaktere
Lucy, Lucy, Lucy, Lucy... und am Ende doch mal Natsu. Der Film ist so stark von Lucy und ihren Gefühlen geprägt, dass für die anderen fast kein Platz bleibt. Natsu bekommt zwar, wie immer, den finalen Bosskampf und auch Erza darf sich über einen verhältnismäßig interessanten Gegner freuen, nur Gray bekommt (wie immer wohlbemerkt) das Fallobst aus der 3. Reihe. Und weil das Fallobst ja so schwer zu besiegen ist, braucht er natürlich von Juvia Hilfe. Es ist schade, dass mein großer Kritikpunkt im Anime, nämlich das "Herunterspielen" von Gray als hilfsbedürfitgen Kämpfer, auch im Film aufgegriffen wird.
Die anderen Charaktere, v.a. die Gildenmitglieder, wirken sehr hineingequetscht und der finale Kampf sieht fast wie der krampfhafte Versuch aus, wenigstens Jedem seine kleine Action zu geben. Wäre nicht nötig gewesen.
Fazit
Auch wenn sich der Kommentar böse anhört, "schlecht" ist der Film nicht. Doch leider kämpft auch er den aussichtslosen Kampf gegen die Zeit. Viel zu viel des Guten, jede Kleinigkeit hineingestopft, damit ja keiner sagen kann
"Hey, ihr habt Laxus und Co. vergessen!"
Und mal ganz ehrlich: Viele Charaktere hätte man sich echt schenken können.
Insgesamt gesehen kann Gekijouban Fairy Tail: Houou no Miko dennoch überzeugen, auch wenn einige Arcs im Anime durchaus besser sind. Für einen Fairy-Tail-Fan ein echtes Muss, für alle anderen ein kleines Popkorn-Kino für Zwischendurch.
Beitrag wurde zuletzt am 16.10.2021 11:22 geändert.
Kommentare
Gefühlt war das ganze von der Inszenierung her eher eine lang getretene Serienepisode, wo man einen ganzen Story-Arc reingequetscht hatte. Man könnte einwenden, dass Filme zu Animeserien nicht unbedingt das gelbe vom Ei sind und mehr Fanservice sind. Stimmt in gewisser Weise auch. Allerdings waren sogar selbst einige One Piece und Detektiv Conan Kinofilme besser, eben weil sie es verstanden hatten das Medium Film für sich zu nutzen und das Budget auch gut verwendet hatten.
Bei diesem Fairy Tail Film hatte ich hingegen durchgängig das Gefühl, dass alles was ich gesehen habe ich auch genauso gut in der Animeserie gehabt hätte. Um mal ein paar positive Dinge hervorzuheben: Die Animationen sind ein Stückchen besser als in der Serie und es gab kaum Standbilder oder Szenenrycycling (wäre bei einem Kinofilm auch traurig) und es es gab ein paar atmosphärisch schöne Szenen zu Eclairs Hintergrundgeschichte im schlichten "Storyboard-Stil", was die Erzählung gut unterstützt hatte. Das alleine hatte den Film aber auch nicht retten können.
Dafür wogen die negativen Aspekte einfach zu sehr. Vor allem Lucy hatte genervt mit ihrem ständigen Drang zu Eclair eine Beziehung aufzubauen. In der kurzen Zeit in der das vonstatten ging fand ich das ganze auch eher unglaubwürdig. Das beide Charaktere ihre Väter verloren haben funktioniert zwar eventuell als Aufhänger zum langsamen Aufbau einer richtigen Beziehung, aber als Hauptgrund, der sie auf einmal zusammen schweißt, wo Eclair doch zunächst völlig distanziert war fand ich das eher überzogen.