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Diese Woche: Mawaru Penguindrum
Diese Woche: Mawaru Penguindrum
Für alle diejenigen, die noch nie etwas von Mawaru Penguindrum gehört haben, möchte ich ein paar kleine Informationen nicht vorenthalten: Mawaru Penguindrum, kurz MawaPen, ist ein Drama-Comedy-Anime mit 24 Episoden, die vom 03.07.2011 bis zum 23.12.2011 auf dem japanischen TV-Sender MBS NETWORK ausgestrahlt wurden. Das Originalwerk stammt aus der Feder von Urgestein Kunihiko Ikuhara, der auch schon für den Meilenstein Shoujo Kakumei Utena zuständig war. Zuletzt wirkte dieser am Yuri-Anime Yurikuma Arashi mit. Produziert wurde Mawaru Penguindrum vom seit 1996 existierenden Animationsstudio Brain's Base, die mit Werken wie Hotarubi no Mori e, Ookami to Koushinryou oder Baccano! begeistern konnten. Wer Kunihiko Ikuhara kennt, weiß von dessen Vorliebe für surreale und doch innovativen Geschichten, die trotz rasanter Erzählweise mit kreativer und interpretationsbedürftiger Symbolik strotzen, die den Zuschauer rätseln lassen. Einfach ungewöhnliche Anime mit viel Interpretationsspielraum und hohem Unterhaltungswert. Mawaru Penguindrum ist da keine Ausnahme, so kann dieser Anime mit einer tiefgründigen und spannenden Handlung aufwarten, die mit urkomischen Comedy-Elementen gespickt sind. Und welcher Anime hat schon drei tollpatschige Pinguine, die Unterwäsche klauen, im Hintergrund alles demolieren und trotzdem noch zuckersüß sind? Das mag zwar albern klingen und nicht in das Drama-Genre passen, aber weit gefehlt! Die drei putzigen Frackträger sorgen für die richtige Stimmung, denn trotz allem Schabernack handelt es sich bei MawaPen um ein Drama über das Schicksal und vier Protagonisten, deren Schicksale miteinander verknüpft sind. In dem Sinne: Let's initiate the Survival Strategy!
BeschreibungDie drei Geschwister Kanba, Shouma und Himari leben zusammen in dem Takakura Haus. Himari, die in einem schlechten Gesundheitszustand ist, ist so gut wie jeden Tag im Krankenhaus. Eines Tages, als die Geschwister auf einem Ausflug in das Aquarium sind, bricht Himari zusammen. Die Ärzte erklären den beiden Zwillingen, dass nichts für Himari getan werden kann, doch dann geschieht ein Wunder...
- Himari Takakura (高倉陽毬) ist die jüngste Tochter der Takakura-Familie bestehend aus ihr und ihren zwei Brüdern Shouma und Kanba. Seit ihrer Kindheit leidet sie an einer unheilbaren Krankheit, wodurch sie sehr geschwächt ist und viele Krankenhausbesuche und ärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen muss. Trotzdem verliert Himari nie den Mut, sie lächelt sehr viel und ist die gute Seele im Haus, die sich liebevoll um ihre Brüder kümmert, wenn es ihr gesundheitlicher Zustand zulässt. Als sie mit ihren Brüdern ein örtliches Aquarium besucht, bricht sie plötzlich zusammen und die Ärzte können sie nicht mehr retten...
- Shouma Takakura (高倉晶馬) ist der mittlere Sohn der Takakura-Familie. Er ist der sensible und liebevolle Bruder Himaris, der mitunter auch schüchtern sein kann. So zeigt er mehr Gefühle als sein älterer Bruder Kanba, der eher visiert und gefasst auftritt. Seine Geschwister bedeuten ihm viel und er versucht alles, damit es seiner Schwester bald besser geht. Als er eines Tages auf das Mädchen Ringo Oginome trifft, die ihren jungen Lehrer Keiju Tabuki stalkt, folgt er dem ungewöhnlichen Mädchen, die er anfangs noch für verrückt hält. Das genau dieses Mädchen die Rettung seiner Schwester sein soll, ist ihm völlig schleierhaft...
- Kanba Takakura (高倉 冠葉) ist der älteste Bruder der Takakura-Familie und der Zwillingsbruder Shoumas. Kanba ist ein Frauenheld mit einem kühlen Charakter, der eher cool und ernst rüberkommt. Dabei ist er eigentlich ein netter und charmanter Kerl, der seine Schwester Himari mehr liebt, als alles andere. Dementsprechend ist ihm jedes Mittel Recht, seine Schwester zu retten und daran hält er auch undurchdringlich fest. Kanba ist eher der Typ Mensch, der in riskanten Situationen einen kühlen Kopf behält und die Initiative übernimmt, wenn es um das Leben seiner Schwester geht, ist er trotzdem zu Gefühlsausbrüchen fähig.
- Ringo Oginome (荻野目 苹果), die die selbe Schule wie Shouma besucht, stammt aus verrütteten Familienverhältnissen unter die sie sehr leidet. Ihre große Schwester Momoka starb an dem Tag, als sie geboren wurde, was ihre Familie auseinander riss und ließ sie im Glauben, deren Wiedergeburt zu sein. Dementsprechend leistet sie dem Tagebuch ihrer Schwester Folge, das diese ihr hinterließ und Ringos zukünftiges Schicksal bestimmen soll, in der Hoffnung, ihre Familie damit wieder zusammen zu bringen. Heimlich stalkt sie zudem ihrem Lehrer Keiju Tabuki hinterher, der Ringos Schwester sehr nahe stand...
Kommen wir zu den Animationen von Mawaru Penguindrum, die von einer ganzen Liste an Animatoren profitieren konnte und das sieht man auch: von der optischen Ausarbeitung mit spielerischen Stilmitteln wie Lichtreflexen, starker Stilisierung oder detailverliebter Hintergrundgestaltung, weiß Penguindrum den Zuschauern ein stimmiges Gesamtbild zu liefern. Utena-Creator Kunihiko Ikuhara platziert seine symbolischen Leitmitteln überzeugend, so werden alle Statisten nur als weiße Strichmännchen dargestellt und der virtuelle Schnellzug, der die Protagonisten nicht nur von A nach B bringt, sondern auch als Symbol des sprichtwörtlichen roten Faden dient, der das Schicksal der Protagonisten miteinander verbindet. Der Zeichenstil selbst ist recht modern und schick, wie man es von Brain's Base gewohnt ist, die nicht flüssigen Übergängen gegeizt haben, sodass wir kaum Standbilder ertragen müssen. Einfach fabulous Max!
Musikalisch ist Mawaru Penguindrum auch schön anzuhören. Sehr variationsreich wurde jede Szene musikalisch untermalt, sei es mit einer rockigen Girlband namens Triple H, die die ungewöhnliche Umgebung der verrückten "Princess of the Crystal" passend unterlegt, oder ruhige Instrumentale Klänge, wenn es gerade symbolisch oder traurig zugehen mag. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mawaru Penguindrum hat zwei Openings nämlich Nornir (ノルニル) und Shounen yo Ware ni Kaere (少年よ我に帰れ), beide gesungen von Etsuko Yakushimaru, die von ihrem Metropolitan Orchestra begleitet wird. Manche mögen sich an Etsukos Art und Weise zu singen stören, so hört man sie ungewöhnlich oft atmen, aber ich persönlich mag die Kompositionen und ihre Stimme recht gerne. Hier ist wieder Ansichtssache gefragt.
Besonders hervorzuheben ist bei Mawaru Penguindrum auch, dass der Anime viele Endings besitzt, die alle eine unterschiedliche Stimmung hervorheben. Hierbei greift man wieder bei ganzen 8 (!!) Endings auf oben erwähnte Band TripleH zurück, die wirklich gut zum Sound des Anime passen. Das meistbenutzte Ending namens "Dear Future" wurde von der Band Coaltar of the Deepers eingesungen, die bei Folge Nummer 10 sogar auf die beliebte Synchronsprecherin Yui Horie zurück gegriffen haben. Ein rockiger Ohrwurm garantiert!
- Wem es bis jetzt nicht entgangen ist: Ich liebe Mawaru Penguindrum! Erst hab ich mich von begeisterten Usern leiten lassen, als die erste Folge ausgestrahlt wurde, dass dieser Anime unheimliches Potential hat und ich wurde nicht enttäuscht. Meine Begeisterung für die niedlichen pummeligen Pinguine hat dann ihr Übriges getan. Wenn ihr auf Drama und Comedy steht und auch ein bisschen Mystery nicht angeneigt seid, gebt Mawaru Penguindrum eine Chance! Natürlich ist MawaPen nicht perfekt, so kommen manche Charaktere zu kurz und manche mag die schnellen Handlungsstränge und -verläufe etwas verwirren, aber ihr dürft euch auf eine tolle Atmosphäre und eine großartige Geschichte einstellen, die alles wieder wettmacht. Besonders Himaris unfreiwillige Verwandlung, wenn sie die Pinguinmütze aufsetzt, in die verrückte "Princess of the Crystal" ist einfach nur genial und urkomisch. IMAGINE!
Empfehlenswert sind natürlich die anderen Werke Kunihiko Ikuharas, dazu zählen zum Beispiel Shoujo Kakumei Utena, sowie der Yuri und verrückte Anime mit vielen Bären statt Pinguinen Yuri Kuma Arashi, die beide ebenso mit ungewöhnlichen Charakteren und viel hübscher Animation und Symbolik aufwarten können wie Mawaru Penguindrum.
Wer sonst noch gerne auf einen Animationsstil außerhalb der "Norm" und viele bunte Farben und Symboliken steht, sowie Charaktere, die für ihre Wünsche und Träume kämpfen, könnte mit Mahou Shoujo Madoka Magica glücklich werden, auch wenn das die einzige Gemeinsamkeit mit Penguindrum ist. Sehenswert sind sie jedenfalls alle beide.
Jetzt seid ihr wieder dran. Konnte ich euer Interesse wecken? Falls ihr den Anime schon gesehen habt, welchen Eindruck hat er bei euch hinterlassen? Gibt es vielleicht noch andere Empfehlungen, die diesem Anime ähneln? Schreibt's unten in die Kommentare.
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Beitrag wurde zuletzt am 07.09.2017 13:51 geändert.
