Penguindrum (2011)

Mawaru Penguindrum / 輪るピングドラム

Rezensionen – Penguindrum

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Penguindrum“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#1
Kunihiko Ikuhara, der Verantwortliche hinter Mawaru Penguindrum, wird ja spätestens seit Utena als Ausnahmeregisseur gehandelt und sein neustes Werk ist auch wirklich sehr ungewöhnlich und von hohem Unterhaltungswert - wenn man keine großen Ansprüche an die Handlung stellt, die bei diesem Fantasy-Drama sicherlich der größte Schwachpunkt ist.

Die Art WIE Ikuhara erzählt ist wieder verrückt, einfallsreich und surreal, darüber möchte ich mich gar nicht beklagen, aber das WAS er erzählt ist in so gut wie jeder Hinsicht schlechter als bei Utena. Vielleicht hab ich Utena mehr verziehen, weil der Anime eine Art modernes Märchen ist (das Märchensetting hat mir auch besser gefallen als das von Penguindrum) und es von Anfang an klar war, dass die Handlung dort keinen roten Faden besitzt. Das kann schon sein. Jedenfalls hat mich der Plot bei Utena nicht so gestört wie bei Penguindrum. Diesmal hat Ikuhara versucht eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, aber damit hat er irgendwie genau das Gegenteil erreicht, denn mir kam sie oft wahllos und unsinnig konstruiert vor. Das zeigt sich besonders bei den plot twists, die nur selten nachvollziehbar waren, sondern wohl hauptsächlich deswegen eingebaut wurden, damit der Zuschauer denkt: damit hätte ich nie gerechnet. Mit anderen Worten: Die Wendungen waren oft unglaubwürdig. Im Vergleich mit Utena fehlt der Serie schon einiges. Sie ist nicht so (auf eine positive Art) anarchisch, der ganze Subtext fehlt weitgehend und die Inszenierung kommt auch nicht ganz an die des Vorgängers heran (trotzdem ist sie immer noch sehr gut, wie gesagt).

Nun zu den Charakteren, bei denen gibt es genauso Licht und Schatten. Einige fand ich sympathisch, andere ziemlich mau, manche sogar überflüssig. Das ist sowieso ein allgemeines Problen japanischer Geschichten: Es werden oft zu viele Figuren eingebaut. Deswegen bleiben einige zwangsläufig auf der Strecke, sprich man erfährt viel zu wenig über sie und ihre Beweggründe. Doch selbst die sympathischen und wichtigen Figuren werden für meinen Geschmack zu oberflächlich abgehandelt und durch die zusammenhängende Handlung fehlt bei Penguindrum diese Aufteilung in "Charakter-Arcs", die Utena noch hatte. Außerdem wechseln die Figuren manchmal arg schnell ihre Einstellung, ihr Verhalten ist also nicht immer nachvollziehbar. Insgesamt gesehen finde ich die Charaktere schon ganz ok, aber besonders gut sind sie auch nicht. Ich hab mehr erwartet. Die Pinguine andererseits sind lustig und toll.

Ikuhara ist meiner Meinung nach nicht das Meisterwerk gelungen, das einige im Anime schon sehen, nicht mal in Hinblick auf die Inszenierung, denn ich hab in letzter Zeit einige Animes geschaut, die mindestens genauso gut waren, zum Beispiel ein paar von Shinbo oder Katanagatari. Was aber nicht bedeutet, dass Penguindrum schlecht ist. Der Anime hat mich gut unterhalten und das reicht mir schon.
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Avatar: LaxLeon#2
Mawaru Penguindrum

Eines Abends, in der zwielichtigen Bar an der Straßenecke von Ringo-City, treffen sich drei Gestalten, deren kleingewachsenen, etwas pummeligen Silhouetten und der watschelnde Gang schon annähernd verraten, um wen es sich handelt. In der tiefschwärzesten Ecke des Lokals rücken die drei rätselhaften Geschöpfe zusammen und entblößen kurz daraufhin im dämmernen, verrauchten Licht ihrer Tischbeleuchtung ihre Anlitze: Es sind die Pinguine Shogoki, Nigoki und Sangoki!


Die drei Pinguine halten eines ihrer hochgeheimen, stillen Treffen ab, von denen ihre Herrchen und Frauchen Himari, Kanba und Shouma nichts ahnen und planen die ulkigen Schachzüge für den nächsten Tag. Was steht also an? Erneutes Pantsu über den Kopf stülpen? Klimmzüge in der U-Bahn? Frittiertes Fett im Gesicht? Gefangen sein in einem heliozentrischem System? Ein Kampf ums Überleben mit Tako-san? Einfach nur das übliche Pantsu-Spähen (uuuh... blau-weiß gestreift)? Oder doch von allem ein bisschen? Sicher ist im jeden Fall, dass die drei geheimen Helden der Serie Mawaru Penguindrum dem Zuschauer eines mit Garantie versprechen: Ein breites Grinsen vom linken zum rechten Ohr und eine Menge Spaß!

Cut! Cut! Cut! So läuft das hier nicht. Dem Leser wird hier doch grad null Inhalt vermittelt. So geht das nicht. Nochmal alles auf Anfang. Wir beginn von vorne. Penguindrum dreht sich zu allererst einmal um die Schicksale der drei Geschwister Himari, Shouma und Kanba, die gemeinsam in ihrer Villa Kunterbunt ein eigentlich sehr friedvolles und angenehmes Leben führen. Doch Director, Autor, Kompositeur und Sound Director Kunihiko Ikuhara (Hat der Typ eigentlich alles allein in diesem Anime gemacht? Schon mal den Begriff "Workaholic" gehört?) hat für das kleine Familiendasein der drei einige große Überraschungen parat, die dem Zuschauer einen "What the fucking hell is going on in this series?"-Moment nach dem anderen bescheren. Allein von der optischen Ausarbeitung her, die merklich an sein früheres Werk Utena angelehnt ist, sticht Penguindrum unter der Masse der Anime der letzten Jahre einfach heraus. Es steckt eine Menge Geld in der Animationsarbeit von Penguindrum, das verrät nur ein kurzer Blick auf die wirklich laaange Liste an Animatoren, die hier mitgewirkt haben. Es wirkt geradezu spielerisch mit verschiedenen Stilmitteln wie Lichtreflexen, starker Stilisierung oder detailverliebter Hintergrundgestaltung experimentiert, was sich ingesamt trotz aller Brüche in einem großen Bild zusammenfügt und den Zuschauer beeindruckt. Ebenso ist Penguindrum musikalisch sehr variationsreich. Das bekommt man gerade bei den jede Episode wechselnden Endings immer wieder zu spüren. Zu den Charakteren oder der Handlung braucht und kann man schlichtweg nichts genaueres sagen, ohne großspurig auf die Spoilerschiene zu fahren. Nur eines will ich hierzu sagen: Das Finale ist eines der optisch beeindruckendsten, metaphorischten und komplexesten der Animegeschichte und rundet das Werk vollkommen ab, sodass ich deswegen nochmal einen 5%igen Bonus auf meine Wertung draufgeschlagen habe.

Fazit:
"Fabulous Max!" - Ich sprach schon von einem Ausnahmewerk der letzten Jahre und bleibe auch bei dieser Einstellung. Mawaru Penguindrum zeigt selbst langjährigen Anime Guckern, dass nichts fest in Stein gemeißelt ist nach abertausenden von Animewerken, sondern auch heute noch Ideen und Innovationen möglich sind, die passend insziniert und umgesetzt werden können. Die Handlung ist schlichtweg spannend, verworren und tiefgründig, die Comedy in den reinen Witzel-Episoden meist überragend komisch und trotz dramatischer und wichtiger Ereignisse in der Geschichte wird niemals diese Mischung außer acht gelassen und bis zum Ende hin von den drei geheimen Helden der Serie getragen. Meine Empfehlung lautet also: Wer sich Penguindrum entgehen lässt, verpasst damit wirklich ein Werk Animegeschichte, dass in vielen Fällen seines gleichen sucht und oftmals noch nicht gefunden hat. Anschauen ist absolute Pflicht!

In diesem Sinne:
9.0 von 10 Seizou Senryaku!
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Avatar: PhryneMandelbrot#3
性存戦略、しましょうか? / Let's initiate the Survival Strategy!

Selten hat die erste Episode eines Animes in den Zuschauern derart unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Die Meinungen ließen sich größtenteils in zwei Gruppen einordnen: Während die einen glaubten ein Meisterwerk gefunden zu haben, dass alles bisher da gewesene in den Schatten stelle, eine Serie, die sich schon in den ersten 10 Minuten den Kultstatus errungen habe, schalteten die anderen möglichst schnell ihren Computer aus, in der Hoffunung, den "Unsinn", den sie da gerade gesehen haben möglichst schnell wieder zu vergessen. War letzteres wirklich gerechtfertigt oder sollte man dem Anime nicht wenigstens eine Chance geben?
Ist Mawaru Penguindrum wirklich ein innovatives Meisterwerk oder doch eher an den Haaren herbeigezogener Quatsch? Und vor allem, was haben die Pinguine damit zu tun!?


イマ-ジン / Imagine!

Mawaru Penguindrum ist die Geschichte der drei Geschwister Himari, Kanba und Shouma, deren Leben eine schicksalhafte Wendung nimmt. Die junge Himari verliert das Bewusstsein und ihr Überleben kann nur mit Hilfe eines Wunders gesichert werden. Um ihre Schwester vor dem sicheren Tod zu bewahren, müssen die Zwillinge Kanba und Shouma die sagenumwobene "Penguindrum" finden, deren Name gleichzeitig der einzige Hinweis über den Gegenstand ist. Unterstützt werden sie dabei von drei blauen Pinguinen, die für alle anderen Menschen unsichtbar sind, sowie von einem magischen Hut, der von Zeit zu Zeit Himaris Körper in Besitz nimmt.
Die Reise zur "Endstation Schicksal" nimmt ihren Lauf.


痺れるね/ ELECTRIFYING

Zentrales Motiv der Serie ist die Frage, ob es wirklich so etwas wie Schicksal gibt und ob sich der Mensch sich dagegen auflehnen kann. Diese Thematik anhand der umfangreichen "Bahnhofsmetaphorik" darzustellen ist sehr innovativ und zeugt von großen Erfindergeist. So werden zum Beispiel Rückblenden mit einer Anzeigetafel angekündigt und eine Bahnlinie, die immer in der Mitte der Episode zu sehen ist, symbolisiert den roten Faden, der sich durch die Handlung zieht. Der unaufhaltbare Lauf des Schicksals in Richtung Endstation kommt der Fahrt eines Schnellzuges gleich. Diese Fahrten selbst finden in beinahe jeder Episode statt und sind überfüllt mit Hinweisen auf zukünftige Handlungsentwicklungen, aber auch falschen Fährten, sodass man die Serie wohl etliche Male gesehen haben muss, um alle Geheimnisse zu entdecken. Abgesehen von der Funktion als Metapher spielen Züge eine essenzielle Rolle im späteren Verlauf der Handlung. Jene, bei denen die Zahl "95" eine Erinnerung wachruft, werden es sofort merken, andere hingegen wird es früher oder später wie ein Blitz treffen, wenn sich vor dem Bildschirm langsam Klarheit über das, was man da gerade sieht, breitmacht.
Durch das vielfältig genutzte Motiv des Schnellzuges wirkt die Schicksalsthematik nur noch halb so altbacken, doch das alleine reicht natürlich nicht aus. Mawaru Penguindrum spricht viele verschiedene Themenbereiche an. So zum Beispiel: Ist man für die Fehler seiner Eltern und Vorfahren verantwortlich? Kann man einem anderen Menschen seine Liebe aufzwingen? Ist die Gesellschaft so wie sie ist überhaupt erstrebenswert?
Langweilig wird es zumindest nicht. Auch was den Ideenreichtum der Serie betrifft kann man nur staunen. Die Macher von Mawaru Penguindrum brauchen keinesfalls den Hut zu ziehen vor Studios wie Shaft oder Gainax, die den Ruf erlangt haben, ihre Zuschauer immer wieder mit verrückten Ideen zu überraschen. Das Team um Kunihiko Ikuhara hat , was das betrifft, ganze Arbeit geleistet. Die Darstellung der Ereignisse sind teilweise derart abstrakt, dass Zuschauer, die eher realitätsnahe Unterhaltung bevorzugen, überhaupt keinen Spass haben werden. Man sollte sich also nicht wundern, wenn Michelangelos David als riesiger Turm über der Statdt gipfelt oder wenn, selbst in den dramatischsten Szenen, ein Pinguin pornographische Magazine liest oder sich mit Hilfe eine Sprays Kakerlaken vom Leib schafft. Wie absurd das auch scheint, ein Großteil dieser Darstellungen verbergen meist mehr als es zuerst den Anschein hat und so ist dem Zuschauer ein großer Interpretationsfreiraum gegeben. Denn vieles, was anfangs unsinnig und irrelevant erscheint, entpuppt sich später als wichtiger Bestandteil zum Verständnis der Handlung.
Zum Schluss noch eine kurze Stellungnahme zu den Charakteren. Die Protagonisten verbergen allesamt zahllose Geheimnisse, die erst nach und nach ans Licht kommen. Andere hingegen werden als wichtige Charaktere vorgestellt, letztlich nur, um den Zuschauer auf eine falsche Spur zu locken. Die Originalität wird vor allem durch den übertriebenen wie genialen Gebrauch von Leitsprüchen bzw. Catchphrases (Fabulous Max!) gewährleistet. So viel zu den positiven Aspekten.

いやだわ、早く磨り潰さないと / Gosh, I must crush it soon.

Mein größter Kritikpunkt an Mawaru Penguindrum sind die Qualitätsschwankungen, sowohl storytechnisch als auch animationstechnisch. Viel zu lange wird sich an unwichtigen Handlungssträngen aufgehalten, sodass zu wenig Zeit für das Wesentliche bleibt. Nachdem erstmals der Schleier fällt und das große Geheimnis offen ausgesprochen wird, folgt eine Reihe von Einzelepisoden, um auf die Nebencharaktere näher einzugehen. Und nun, kurz vor dem Ende, wird noch einmal alles über den Haufen geworfen, vieles wird aufgeklärt, manchmal glaubhaft, meistens jedoch passen die großen Enthüllungen einfach nicht ins Gesamtbild. Es ist einfach nicht gelungen, das richtige Tempo zu finden, einen Spannungsbogen aufzubauen und deshalb wirkt das Gesamtwerk im Nachhinein betrachtet nur noch halb so überzeugend.
Auch die Zeichnungen, die manchmal wirklich beeindruckend sind, variieren von Episode zu Episode in ihrer Qualität, was sich besonders bei den Gesichtern zeigt.
Musikalisch überzeugt Mawaru Penguindrum, was den OST betrifft. Während man sich bei den verschiedenen Endings viel Mühe gemacht hat, auch im Bezug auf den Inhalt der jeweiligen Episode, wissen die beiden Openings kaum zu überzeugen. Besonders das ständige Aufatmen der Sängerin fällt negativ ins Gewicht.


Fazit:

その答は運命の至る場所にある / The answer is at the destination of fate.

Mawaru Penguindrum ist ein Anime für alle Rätselfreunde und Freigeister und mit Abstand einer der innovativsten Anime der letzten 10 Jahre. Selten wurden so viele kreative Ideen in einer Serie vereint. Jedoch scheitert die Serie schlichtweg daran, das gesamte Potential dieser Ideen zu nutzen und in eine Handlung zu übertragen. Es ist auf keinen Fall ein schlechter Anime, auch wenn in meiner Kritik eine gewisse Enttäuschung mitschwingt. Mawaru Penguindrum hätte das Potential gehabt, den Kultstatus zu erlangen und ein Meilenstein in der Animegeschichte zu werden; so ist es jedoch "nur" ein guter und äußert kreativer Anime.
Und was die Pinguine betrifft, das müsst ihr schon selbst herausfinden.


だよね
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Avatar: Eliholz
V.I.P.
#4
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:mittel
Spannung:sehr viel
Soundtrack:10
Destination des Schicksals

Es soll sie ja geben: Anime, die die Augen feucht werden lassen. Nicht etwa wegen der traurigen Geschichte, nein, ich rede von Tränen der Freude darüber, wie gut der Anime ist. Und genau so ein Anime ist Mawaru Penguindrum für mich.


Wieso schafft er das? Aus der Beschreibung werde ich nämlich nicht schlau.

Das ist auch Sinn der Sache. Der Anime zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man ein Setting präsentiert bekommt, in dem man gar nicht so richtig weiß, was jetzt passieren soll. Die Hintergründe der Charaktere liegen im Dunkeln und zusammen mit fantastischen Elementen entsteht ein Interesse weckendes Mystery-Setting. Dabei werden immer wieder mehrere Flashbacks in die Handlung eingeschoben, die das aktuelle Geschehen näher erläutern, gleichzeitig in Kombination mit der Handlung aber auch immer wieder neue Fragen aufstellen, deren Antwort nur schwer ersichtlich ist. Und trotzdem wirkt das Ganze nicht an den Haaren herbeigezogen.

Wird es dann aber nicht schwer, sich mit den Charakteren zu identifizieren?

Die Rolle der Identifikationsfigur liegt wohl hauptsächlich bei Shouma, aber ja, so richtig identifizieren soll man sich mit den Figuren nicht. Vielmehr werden sie von ihren Hintergründen getragen, die sich nach und nach offenbaren und gleichzeitig ist hier ein Rewatch wirklich sinnvoll. Allein die Charaktere erneut zu betrachten mit dem Unterschied, dass ihre Absichten von vornerein klar sind, gibt der Serie nochmal ein ganz anderes Gefühl und Gespräche zwischen Personen erstrahlen in ganz anderem Licht und lösen teils einen Aha-Effekt aus.

Also ist der Anime keine leichte Kost?

Das könnte man so stehen lassen. Der Anime glänzt vor allem durch ein hohes Erzähltempo, in einer Episode geschieht oft mehr als in manch einem Anime in einer ganzen Season. Desweiteren spielt der Anime mit Symbolik, es gibt Parabeln, Metaphern, kitschige Märchenfantasien und noch viel mehr. Hauptthema des Anime ist das Schicksal, welches sich konstant und gut ausgearbeitet durch die Handlung zieht. Ich denke, ich würde mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich sagen würde, dass dieser Anime ein großes Kunstwerk ist.
Der Erzählstil hebt sich an den wichtigen Stellen hervor und das gleiche gilt für die Inszenierung, die sich wirklich an so gut wie jede Szene nahezu perfekt anpasst. Die vielen verschiedenen Kamerawinkel, die Szenenwechsel, die kurzen Nahaufnahmen handlungsrelevanter Gegenstände, es wirkt in sich ungemein stimmig. An den Stellen, von denen man richtig gute Animation erwartet, ist diese auch da, wobei diese sich generell auf einem hohen Niveau befindet. Allein die Hintergründe sind oft der Wahnsinn, wenn man sich das kunterbunte Haus der Takakuras anschaut. Man bekommt hier einfach optische Feinkost geboten, die man sonst nur selten sieht, mit hin und wieder atemberaubenden Lichteffekten oder malerischen Kulissen, wobei dies alles vom Finale in den Schatten gestellt werden soll.
Auch der Soundtrack ist interessant und vor allem sehr abwechslungsreich, wie es eigentlich der ganze Anime ist. Die Musik reicht von Klassik bis zu Pop-Songs der Synchronsprecher der Charaktere Himari, Hikari und Hibari, deren Songs allesamt Cover der Band ARB darstellen. Die meisten davon werden aber nur als Ending gebraucht. Die Hintergrundmelodien sind sehr wirkungsvoll auf die einzelnen Szenen abgestimmt, ob in der Comedy, in dramatischen Momenten oder in bedrohlichen Szenen, es passt einfach wunderbar und hier würde ich auch sagen, dass der Soundtrack den Anime besser macht. Aber Achtung, es sind in der Regel keine Melodien, die man für sich hören kann, dafür sind sie nicht prägnant genug.

Das hört sich ja sehr spezifisch an, gibt es auch einfachere Unterhaltung?

Ja, die gibt es tatsächlich, auch wenn diese ebenfalls nicht standardmäßig ist. Die Serie wird nämlich zusätzlich von einigen Pinguinen getragen, deren Aktionen größtenteils im Hintergrund stattfinden. Dabei treiben diese so allerlei Albernheiten, die wirklich sehr sehr lustig sind und vor allem ideenreich. Man mag meinen, dass es nicht passen würde, aber genau das tut es. Die Pinguine fügen sich hervorragend in das Gesamtbild der Serie ein, was wohl an den vielen „seltsamen“ Elementen liegt, die sich in einer auf den ersten Blick normalen Welt befinden und so eine ganz eigene entstehen lassen.
Generell schafft der Anime es gekonnt Drama und Comedy zu verbinden. Die Figuren sind facettenreich und nicht stereotyp, auch wenn sie überzeichnet sind, was sie gleichzeitig aber auch ausmacht. Kanba ist ein wahrer Frauenheld, bricht unzähligen Mädchen das Herz, ist aber gleichzeitig auch sehr fürsorglich. Shouma ist in Sachen Liebe eher schüchtern und schwerer von Begriff. Himari ist ein liebevolles vierzehnjähriges Mädchen, welches gerne kindisch herumalbert. Es gibt noch unzählige weitere Charaktere, aber ich will ja nicht zu viel verraten.

Kann ich noch ein Fazit bekommen? Das war ja jetzt doch ganz schön viel.

Aber sicher. Mawaru Penguindrum sei allen Freunden von von Symbolik geraten, Freunden von schnellem Handlungstempo, Freunden von mysteriösen Charakteren und Freunden von Pinguinen sowie Fans von Shoujo Kakumei Utena. Der Anime hält seine Spannung, indem er nach und nach das Grundgerüst der Handlung erklärt und dabei immer weitere Fragen auftauchen lässt. Das alles verpackt in einer künstlerisch hochwertigen Inszenierung, die man allemal als „Fabulous Max“ bezeichnen kann, macht dieses Meisterwerk von Kunihiko Ikuhara aus. Denn auch wenn man selbst nach zweimaligen Schauen den Anime nicht völlig begreift: Anschauen ist knallharte Pflicht!
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#5
Wenn Kunihiko Ikuhara einen Anime macht, dann darf man sich ruhigen Gewissens auf ein originelles Werk einstellen. Und nicht anders ist es mit Mawaru Penguindrum gekommen. Eine aberwitzige Geschichte über die Wirren des Schicksals und den Kampf gegen selbiges, in der man sich nicht nur an einer rasanten Handlung erfreuen darf, sondern auch durch häufig grandiose Inszenierung verwöhnt wird.


Wenn sich eine der Hauptfiguren in eine Art Pinguin-Magical-Girl verwandelt, blaue, pummelige Pinguine als Comedy-Sidekick durch die Serie wandeln und geradezu ein gordischer Knoten die verschiedenen Schicksale der Protagonisten aneinanderknüpft, dann kann das entweder einen krampfhaften Versuch anders zu sein darstellen oder das Produkt eines der schon selten gewordenen kreativen Geister der Anime-Industrie sein. Nach Utena konnte man bei Ikuharas nächster großen Serie wieder Originelles erwarten und man wurde nicht enttäuscht. Von der ersten bis zur letzten Episode bekommt man eine rasante Handlung voller absurder Elemente präsentiert, die mit allerlei interpretationsbedürftiger Symbolik aufgeladen wurde und im Gegensatz zu vielen anderen Anime auch das Kunststück schafft Drama und Komödie zu verbinden. Vergleicht man die Serie mit Utena, dann lässt sich ein deutlich klareres Handlungskonzept feststellen, in dem die Rasanz und Plot Twists dann aber mitunter auf Kosten der Charaktere gehen. Diese werden – wie auch der Zuschauer – von den Entwicklungen und Wendungen mit- und hin und her gerissen, so dass es irgendwann zu einer Unmöglichkeit wird der Fülle an Entwicklungen, Hintergründen und oft auch nur in Form von Metaphern angedeuteten Informationen noch zur Gänze zu folgen. Wäre dieses langsame Entgleiten einer völlig durchblickbaren Handlung in anderen Anime schnell ein großes Manko, stellt sich einem bei Mawaru Penguindrum ob des Gezeigten eher Staunen ein, werden die eigenen Erwartungen doch am laufenden Band durchkreuzt. Man mag jetzt einwenden das sei Effekthascherei und doch lässt sich die erzielte Wirkung nicht bestreiten. Die Kombination der absurden Elemente mit den bereits erwähnten häufigen Metaphern und symbolischen Elementen, sowie mit einer Inszenierung, deren Qualität man als absolute Ausnahmeerscheinung bezeichnen kann, vermag es den Anime aus einer rein rationalen Betrachtungsweise herauszuheben und ihn als ein Werk voller Ideen zu sehen, das man ohne weitere Erläuterungen wohl auch nie zur Gänze begreifen wird. Selbst das die Geschichte abschließende, aber viele Fragen offen lassende Ende, verzeiht man der Serie leicht angesichts der einfach nur tollen Inszenierung desselbigen. Und in Wirklichkeit hat man zu diesem Zeitpunkt ja sowieso nicht mehr erwartet sich am Ende über alles im Klaren zu sein.

Fazit:
Eines der schon selten gewordenen Animewerke, denen man die Persönlichkeit und die Ideen ihrer Macher noch anmerkt. Absurd, skurril, rasant, surreal und einfach nur großartig inszeniert, vermag es Mawaru Penguindrum von Anfang bis Ende zu fesseln und einen irgendwann auch nicht mehr den Anspruch der völligen Nachvollziehbarkeit an die Serie stellen zu lassen, dem sie sonst auch nicht gerecht werden würde. In meiner persönlichen Liste einer der Top 3 Anime des Jahres 2011.
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Avatar: AlainJohns#6
Mawaru Penguindrum - ein metaphernreiches Kunstwerk, oder doch einfach nur nette Unterhaltung? Meine Antwort darauf: Ein bischen von beidem.


Wie man schon erahnen kann, wenn man sich die Kurzbeschreibung durchliest hat dieser Anime, vom Grundkonzept der Story her, zu beidem, wie auch dazu ein durchaus außergewöhnliches Werk zu werden, das nötige Potential. Und tatsächlich findet man hier einen durchweg kreativen Anime, der es vermag innerhlab des Genres Tragikkomödie neue Akzente zu setzen, auch wenn er das Rad sicherlich nicht neu erfindet.
Die Geschichte von zwei Brüdern, die von einer außerirdischen Lebensform damit beauftragt werden das geheimnisvolle "Penguindrum" zu finden, wenn sie möchten, dass ihre Schwester von ihrer unheilbaren Krankheit befreit wird klingt zunächst einmal ziemlich klischeehaft und nach einer Menge Melodramatik. Umso höher ist es den Machern anzurechnen, dass sie es geschafft haben das ganze nur selten übertrieben, oder gar lächerlich wirken zu lassen und das obwohl in Mawaru Penguindrum neben der Dramatik auch noch eine gehörige Portion Comedy eingebaut wurde. Dass diese sich mit den tragischen Momenten nicht beißt ist wohl einer der Schlüsselgründe für den hohen Unterhaltungswert dieser Serie. Ein weiterer ist die rasant veraufende Handlung selbst, welche immer wieder mit überraschenden Wendungen aufzuwarten weiß. Hier liegt allerdings auch zugleich eine der Schwächen dieses Animes, denn ab und zu sind diese Wendungen sogar etwas "zu überraschend", sodass sie auf den Zuschauer eher etwas gezwungen wirken, anstatt sich logisch aus der Ausgangssituation zu ergeben. Zu dem weist der plot immer mal wieder kleinere Lücken und Ungereimtheiten auf und auch mit physikalischen Gesetzen darf man es an einigen Stellen nicht zu genau nehmen. So wird bspw. schonmal ein Charakter einige hundert Meter hinter einem schnell fahrenden LKW hergezogen und trägt am Ende nur ein paar leichte Kratzer davon. Derartige Inszenierungsfehler sind aber zum Glück eher die Seltenheit, sodass sie den Fluss der Story nicht großartig stören.
Was die Charaktere angeht kann man eigentlich nur sagen: absolut solide.
Alle Hauptpersonen verhalten sich zumeist glaubwürdig und weisen größtenteils interessante Charaktereigenschaften auf. Speziel die Nebencharaktere sind für meinen Geschmack zwar stellenweise etwas zu überzeichnet, doch ist das nicht allzu schlimm, da so zumindest die Comedyparts unterstützt werden.
Was die häufig viel gepriesene Symbolik angeht, so kann ich nur sagen, dass sie mir zwar gut gefallen, aber mich auch nicht vollends überzeugt hat. Speziell zum Ende hin klärt sich zwar eine Menge auf, sodass man tatsächlich einige schöne Anspielungen, wie etwa auf die Schöpfungsgeschichte, oder anthroplogische Ideen finden kann, einiges bleibt aber auch unbeantwortet, sodass das Gefühl bleibt, dass einiges der vermeindlichen Symbolik eben doch nur dazu diente, dass ganze ein wenig mysteriöser wirken zu lassen.

Fazit:
Mawaru Penguindrum ist eine Tragikkomödie, die primär Unterhaltung auf einem hohen Niveau bietet und sich vor allem dadaurch auszeichnet eine rasante und dramatische Handlung gekonnt mit humoristischen Elementen zu verbinden. Gewürzt wird das ganze mit ein wenig Tiefgang und Metaphorik, die aber vielfach auch etwas zu oberflächlich bleibt. Dennoch insgesamt eine sehr sehenswerte Geschichte.
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Avatar: FayN3ko#7
Unglaublich,das man einen so tollen Anime nur durch Zufall finden kann,..
Wiedermal war ich auf Anime-Suche,da haben wir uns mal gesagt,egal was kommt,es wird angeguckt. Gott sei Dank haben wir das,sonst hätte ich da echt was verpasst. Mawaru Penguindrum ist wirklich mal ein Abwechslungsreicher Anime,wo es gilt,mit dem Große Bruder - Kleine Schwester - Komplex,so etwas hab ich zuletzt bei Code Geass gesehen,was mir übrigens auch sehr gefallen hat.
Kommen wir erstmal zu den Charakteren: Einige Charaktere hätten sie mehr in den Hintergrund stellen könne,wie Yuri und Tabuki,wenn der so heißt,da sie sich eine ganze Zeitlang in den Vordergrund geträngt haben,und somit,die wichtigen Drei,also Kanba,Shouma und Himari in den Hintergrund. Zumindenst sind alle in diesem Anime vom Charakter und Aussehen her meist sehr verschieden,so hat man eine größere Auswahl an Lieblingen. (meiner war übrigens Kanba,aber dazu komm ich noch). Das sie auch von fast jedem die Vergangenheit gezeigt haben,war auch geschickt eingefädelt,doch nicht immer Nötig.
Dann zur Handlung: Die Geschichte,bzw. die Erste Episode,hat mir noch nicht ganz zugesagt. Bei wem das der gleiche Fall ist,sollte nicht aufhören,sondern weitergucken,wie ich es tat,ansonsten verpasst ihr wirklich etwas. Denn dann wandelt sich die Unsicherheit sofort um,der Anime ist gut. Meistens auch lustige Momente,langsam wird es auch dramatisch und viel Action mit drin. Also alles,was das Animeherz braucht. Die Umgebung und die Animation sind auch Klasse,auch wenn ab und zu mal zu kleine Augen der Fall waren. Aber warum sind es dann nicht 10/10? Ganz einfach,Sanetoshi ist der Grund. Es ist wirklich nicht so,als hätte ich etwas gegen ihn .. aber
Er war es,der meiner Meinung nach das Vorende und auch etwas den Anime versaute. Das mit der Medizin und mit dem Geld war am Anfang noch Nebensache,aber desto mehr sich dies vorhebte,desto mehr wurde der Anime unerträglich. Er hat immerhin Kanba dazugebracht, sich Geld eigen zu machen,die Welt zu "zerstören" (was Sanetoshi übrigens auch selbst sagte) und ihn einfach nur Ausnutzte. Das er am Ende auch noch immer diese dähmlichen Klamotten trug . hielt ich nicht aus,naja,das weicht schon mehr von Thema ab. Hauptsache,wäre dieser Kerl nicht gekommen,wer weiß wie sich das alles dann Entwickelt hätte? Was noch ein Imenser Grund zum beschweren war,das sie alle Letztend Endes doch keine Geschwister waren. Das hat diesen,so wunderbaren,Grundbau einstörtzend lassen. Zwei Brüder,die alles tun,damit ihre geliebte,kleine Schwester überlebt .. das war wirklich schön. Doch das wurde einfach Vernichtet. Das die Stalkerin dann Knabas Schwester war,war auch nicht sehr schön. Da hätte man sich wohl mehr die andere Liebe gewünscht ..
Naja, obwohl noch viele Fragen offen stehen,ist es schlussendlich eher ein geschlossenes Ende. Natürlich hoffe ich trotzdem auf mehr,was wohl dann mehr in OVA Form gehen würde,da man dann aus einer zweiten Staffel nichts würde. Auch wegen diesen zwei Sachen,gefiel mir der Anime sehr,wären sie nicht da,wärens eindeutig 10 Punkte gewesen. Jeder sollte sich das einmal anschauen,ansonsten verpasst dieser noch was.
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Avatar: Thratron#8
>Mawaru Penguindrum<. Toller Humor? Genau das was ich gerade brauche! Surreal? Immer her damit! Einzigartige Inszenierung? Bin immer auf der Suche nach sowas!
Meine ersten Gedanken als ich von der Serie hörte und als die ersten Episoden begannen. Und nun diejenigen, die ich nach der letzten Episode hatte:
Was immer ich da auch gesehen habe… es war nicht gut…
Selten habe ich so eine große Enttäuschung erleben müssen.


1. Animation

Wenn man es mal vereinfacht ausdrücken will: Sehr gut mit elegantem Figurendesign und schönen Farben. Zumindest ist dies manchmal der Fall.
Allerdings arbeitet die Serie gerne mit optischen Tricks, extremste Sterilisierungen (Menschenmengen werden gerne als unbewegliche Schildmännchen dargestellt, die man immer auf den >Exit< Schildern findet), drogenähnlichen Bilderfluten, noch mehr Sterilisierungen und eine Reihe interessanter Szenenabläufe, Schnitte und kleineren Leckerbissen fürs Auge hier und da.
Man wird durchaus immer wieder überrascht was man sich hier alles so einfallen lässt um die nötige Stimmung, Spannung oder Intensivität zu bekommen, wobei man auch nicht vor Vereinfachen oder eher einfach gehaltenen Bildern zurückschreckt, die auf etwas ruhigere Art ihre Wirkung zeigen.
Omnipräsent sind nebenbei auch die Pinguinmotive, die wirklich überall anzutreffen sind.

2. Musik

Ein netter Soundtrack mit einem teilweise strangen, aber dennoch angenehmen Klang, der manchmal etwas märchenhaft oder verträumt wirkt. Nicht gut genug um von mir privat einfach so gehört zu werden, aber dennoch auf seine Art doch unique und sticht schon etwas heraus.
Übrigens sind die Openings und Endings auch ganz passable.

3. Charakter

Das zentrale Trio sind die Geschwister Kanba (Frauenheld, cooles Auftreten, große Entschlossenheit), Shouma (nervös, tollpatschig, hat Parallelen zu typischen Haremhelden) und Himari (klein, süß, freundlichen Wesen, hohe Stirn).
Desweiteren gibt es noch die Schülerin Ringo Oginome, die eher quirlig ist, sich für besonders bescheuerte Humorszenen auszeichnet, leicht verstörende Hobbys und Ansichten vertritt und einige Tendenzen zur Tsundere und sogar Yandere zeigt.
Genervt hat mich die rothaarige >Masako Natsume<, die schwer bewaffnet mit diversen Projektilwaffen rote Kügelchen verschießend durch die Gegend rennt, kaum zu durchschauen ist und deren Spruch >Beeilung, ehe das Schicksal verfliegt< sich schnell abnutzt, da sie diesen überall bringt. Aber hey, dafür bekam sie im letzten Akt einen gelungenen Badass-Auftritt.
Noch erwähnenswert wären dann die Schauspielerin Yuri und der Lehrer Tabuki, sowie dieser ständig lächelnde pinkhaarige Typ mit dem weißen Mantel, der im Hintergrund operiert.
Falls man sich wundert, wieso ich diese Sektion etwas schnell herunter rattere: Keiner von denen hat je besonders mein Interesse geweckt, noch mich gekümmert.
Ah und zum Schluss: Ich hasse diese drei Pinguine. Zu Anfang waren sie noch gute Sidekicks, aber sobald sie später weiterhin bei dramatischen oder emotionalen Szenen ohne Rücksicht ihre lustigen Aktionen durchführen und somit Stimmung killten, nervten sie mich nur noch.

4. Inhalt

Zu aller Erst: Ich kann das Wort Schicksal nicht mehr hören. Es wurde so hyperinflationär in der Serie verwendet, dass ich inzwischen jeden etwas gegen die Birne werfen will, der es erwähnt.
Ja, die Geschichte handelt von den Kampf, der Akzeptanz, der Nicht-Akzeptanz, der Ungerechtigkeit und was weiß-ich -noch-alles in Hinsicht auf das Schicksals. Trotzdem tauchte mir der Begriff immer noch einfach zu oft auf.
Das grundlegende Problem an >Mawaru Penguindrum< war für mich schlicht >Kunihiko Ikuharas< Stil der Inszenierung, mit dem ich absolut nichts anfangen kann, was ich hier nun bemerkt habe.
Zu Anfang entwickelt es sich einigermaßen bodenständig und der Humor war absolut fantastisch. Aber desto länger es voranschritt, desto merkwürdiger wurde es.
Man bekommt hier ein paar der schrägsten Metaphern (Kinderschredderer) überhaupt serviert, zusammen mit einer Handlung die immer mehr in surrealistische Ebenen abdriftet, die sich mit der Handlung vermischen. Wie aus dem Nichts werden einem Plottwists gegen das Gesicht geklatscht und die mich nicht gekümmert haben, da sie eigentlich nicht überraschend waren, sondern einfach irgendeine neue Information in den Raum warfen.
Die bereits erwähnten Pinguine haben ebenfalls ihren Schaden veranstaltet und dann seien noch die Dialoge zu erwähnen, die so kein Mensch je raushauen würde und irgendwo zwischen genial, philosophisch und durchgeknallt pendeln.
Das Ende und einige andere kleine Szenen waren ganz gut, aber konnten nicht dafür entschädigen, dass ich mich oft einfach gelangweilt habe und null Bezug zur Serie aufbauen konnte.


5. Fazit

Nicht mein Ding. Einfach nicht mein Ding. Eigentlich wollte ich zumindest genug Prozente zusammenkratzen um >Mawaru Penguindrum< eine Wertung von immerhin 50% geben zu können, da ich viele der Ansätze wirklich gelungen fand. Aber letzten Endes konnte ich mich doch nicht überwinden.
Handlung, Charaktere, Erzählstil… Nichts blieb bei mir haften, nichts hat mich nennenswert bei der Stange gehalten. Morgen werde ich wahrscheinlich das meiste wieder vergessen haben.
Aber hey, dass bin nur ich.
Und ich es muss einfach betonen: Der Humor ist toll. Es ist surreal (aber bitte nicht in Richtung von Kafka denken). Und die verspielte Inszenierung ist einzigartig. Man kann reinschauen. Man kann wirklich mal reinschauen und sehen ob die Serie einem zusagt oder nicht.
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Avatar: Lucius#9
Puh, mit was für Vorstellungen ich an diesen Anime herangegangen bin und dann völlig eines besseren belehrt wurde. Mawaru Penguindrum, ein Anime der absurd, skurril, völlig anders ist als der normale Animehaufen, der sich hier tummelt. Für manche mag er unsinnig sein, andere sehen ihn als das lang-erhoffte Meisterwerk.


Dabei ist die Art der Erzählung, die Inszenierung und sowohl die Charaktere verrückt und surreal. Immer wieder wird man mit Ereignissen konfrontiert, die man so nicht erwartet hätte. Auf die Geschichte werde ich nicht genauer eingehen, nur so viel dazu: Drei Geschwister leben alleine unter einem Dach zusammen, wobei die jüngste von ihnen, Himari, sehr schwer krank ist. Nur durch einen Hut, der sagen wir mal so, eine außergewöhnliche Lebensform in sich trägt, bleibt sie am Leben. Doch als Gegenleistung verlangt sie von den zwei Brüdern von Himari etwas Besonderes ....
Mehr gibt's auch nicht zu sagen, oder besser gesagt, mehr "Normales" gibt es nicht zu sagen, denn die Geschichte kann manchmal dermaßen verzwickt und verrückt sein, dass man immer zweimal überlegen muss, was da wirklich gerade passiert ist. Ich war zwar nicht ganz von der Story überzeugt, nichtsdestotrotz bekommt der Zuschauer eine tiefgründige Handlung vorsetzt, welche man nur selten in Animes findet.

Der Cast ist gut, bis auf wenige Ausnahmen. Die Brüder sind wie es zu erwarten war, komplett verschieden, doch wenn es um ihre kleine Schwester geht, halten sie fest zusammen. Doch am tollsten fand ich die Pinguine. Die waren dermaßen süß und herzig, dass ich am Liebsten geknuddelt hätte und nie mehr freigelassen hätte. Einfach nur toll wie sie immer wieder die Szenen unterhaltsam machten, noch dazu unauffällig und ganz in ihrem Stil.

Fazit:
Wer einen reinen Romanzen-Anime oder ähnliches erwartet hat (so wie ich), wird enttäuscht, denn Mawaru Penguindrum ist witzig, dramatisch und surreal. Manche Ansätze waren aber oft etwas zu langweilig. Er ist zwar nicht das erhoffte Meisterwerk von vielen, bietet dennoch gute Unterhaltung. Bei mir bleibt er als netter Anime mit einigen kreativen Ansätzen in Erinnerung, mehr aber auch nicht.
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Avatar: moyashi#10
Was haben die Story von Mawaru Penguindrum und die Songs der Sängerin Yakushimaru Etsuko (die in beiden OPs dieses Anime zu hören ist) gemeinsam? Beide sind unterhaltsam, interessant und dabei gleichermaßen kryptisch. 
 
Mawaru Penguindrum überzeugt zunächst mit seinem Style: Exemplarisch dafür steht die mit einem j-poppigen Insert-Song hinterlegte Szene, in der ein außerirdisches Wesen, das vorübergehend mittels eines albernen Pinguinhuts Besitz von einem eigentlich dem Tod geweihten Mädchen ergriffen und so dessen Lebenszeit verlängert hat, in einer Art Parallelwelt aus einem teddybärförmigen Mecha-Roboter steigt und die Brüder des Mädchens dazu auffordert, als Entschädigung für die Hilfestellung die "Penguindrum" zu finden - was auch immer das sein soll.
Diese Szene vereint die Dynamik klassischer Transformations-Szenen, wie man sie z.B. aus Magical Girl-Serien wie Sailor Moon kennt, mit einer gehörigen Dosis "WTF", die selbst abgebrühte Zuschauer unweigerlich aufmerksam werden lässt. Dies alles ist wohl dem Regisseur zu verdanken, der für seine Exzentrik bekannt ist.
Die eigenwillige Inszenierung, verbunden mit oft künstlerisch anmutenden Hintergründen, den sauber umgesetzten und gut durchgezogenen Motiven (Pinguine, U-Bahn) sowie dem Soundtrack inklusive OP und ED vermittelt einem das Gefühl, es hier mit einem besonderen Anime zu tun zu haben, der sich von der Masse abhebt. Auch die Story besticht zu Beginn mit ihrer Undurchsichtigkeit, was beim Zuschauer bald ein Mystery-Feeling aufkommen lässt. Dazu tragen vor allem die zahlreichen surrealen Elemente und Metaphern bei, die den Drang auslösen, dem Thema der Serie und ihren Figuren auf den Grund zu gehen und das Geschehen um sie herum zu entwirren, zu verstehen. Episode 9 und die darauffolgenden 3-4 Folgen der Serie waren für mich in dieser Hinsicht ein Höhepunkt.
 
Allerdings nahm der Anime dann ab den mittleren Zehner-Folgen deutlich ab. Hier bekam man teils den Eindruck, es mit Filler-Material zu tun zu haben; außerdem fingen Drehbuchautor und Regisseur an, sich in ihrem Knäuel aus verschwurbeltem Schicksals-Gerede und den dazugehörigen bildlichen Ausdrücken etwas zu wohl fühlen. Sicherlich gab es auch einige gute Punkte in Penguindrums zweiter Hälfte vor dem großen Finale. Trotzdem tat das immer weitere Auftürmen von Rätseln, Plottwists, Vergleichen und Bildern dem Anime nicht gut; es stellte sich eine gewisse Müdigkeit ein. Die „Weiterverwertung“ einiger Nebenfiguren wirkte bemüht und erzwungen, ohne groß etwas zum Großen Ganzen beizusteuern. Als der Anime Folge 20 erreicht hatte und das Ende immer noch nicht wirklich in Sicht war, begann ich ernsthaft daran zu zweifeln, ob mir Penguindrum überhaupt noch gefiel. So schön und interessant es auch sein mag, eine Erzählung in metaphorische Bilder zu kleiden – es gibt einen Punkt, an dem auf der Zuschauerseite die Faszination darüber einer Art resignierten Genervtheit weicht, da der Eindruck entsteht, dass mit unnötiger Komplexität Eindruck geschunden werden soll. Diesen Punkt hat Penguindrum für mich (leider) überschritten. Vielleicht nicht sehr weit, denn das Ende war – trotz aller offenen Fragen – dann doch recht zufriedenstellend. Aber dennoch: Obwohl das Ende im Großen und Ganzen gut gemacht war, wirkte die Auflösung nach dem ganzen Trara in den 23 Folgen davor merkwürdig flach, wenn man gedanklich alle Verzierungen entfernte.
 
Zentrale Themen des Anime sind das Schicksal und die Liebe. Es geht darum, ob es so etwas wie ein Schicksal gibt und falls ja, ob die Menschen darauf Einfluss nehmen können und auf welche Art und Weise (die beiden Figuren Sanetoshi und Momoka stehen hierbei für gegensätzliche Ansätze zu diesem letzten Punkt). Die Frage, die das Meiste davon einschließt und auf die letztendlich alles hinausläuft, wird schon sehr früh von einem der Charaktere ausgesprochen. Rückblickend ist es fast unglaublich, wie lange der Anime um die Antwort herumschlawenzelt.
 
tl;dr: Penguindrum ist ein vor allem in der ersten Hälfte starker und interessanter Anime, der aber leider etwas an seiner Laufzeit von 24 Folgen kränkelt. In der zweiten Hälfte bis zum Finale ist er weniger überzeugend, aber dennoch sehenswert für alle, die mal Lust auf etwas Anderes haben.
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