Mirai NikkiEinleitung:Nun... Ich hab ewig keinen Kommentar geschrieben. Dieser Titel war schon lange in meiner Liste und nach meinem Wissen gab es einen krassen Hype um den Anime. Da ich psychologische Dramen sehr schätze, war das der perfekte Einstieg nach dem Jahr Abstinenz.
Interessantes Setting. Ich habe mir vorgenommen, den Realismus aus dem Kommentar zu nehmen, da das in diesem Anime wohl eher kaum der Fall ist. Wobei auch ich beim Rausnehmen doch einige Dinge als „VIEL zu abnormal krank“ bezeichnen muss und deswegen diesen nicht raus nehmen möchte. Es ist schwierig,
wenn zum Beispiel 6-Jährige Kinder, aus welchen Gründen auch immer im kultivierten Japan zu Mördern, oder wenn Jugendliche zu Vergewaltigern werden – da das einfach über jede Grenzen hinaus geht.
Das ist wohl der Grund, warum Mirai Nikki so polarisiert –
gerade,
weil es sich um Schüler handelt,
gerade,
weil die Zielgruppe insgeheim(oder vllt. wissentlich?) die Jugend ist. Der Mix aus Brutalität und dem fehlenden Realismus bzw. maßlose Übertreibung sind nur das i-Tüpfelchen, denn im Prinzip handelt der Anime von einer mehr als gestörten Beziehung und geben den Anlass, diesen Anime rein interessehalber zu schauen. Yandere-Charaktere verstören mich persönlich ziemlich extrem – besonders, da es sich in dem Fall um
Kinder handelt.
Anfang:Der Anime weiß, wie Spannung aufgebaut wird. So schaut man sich die erste Folge an und möchte direkt darauf hin die zweite Folge sehen. Und wenn man die zweite Folge gesehen hat, will man direkt darauf hin die dritte Folge sehen. So sollte jeder Anime sein.
Jedenfalls wird die Handlung, egal wie sehr sie an den Haaren herbei gezogen ist, sehr spannend präsentiert. Sicher fällt einem die übermäßige Gewaltdarstellung bzw. Blutfontänen auf,
aber diese scheinen sehr stimmig für die Handlung zu sein – ohne den Splatter Aspekt wäre der Anime wohl nur halb so interessant für die Jugendlichen.
Animation/ZeichenstilDie grafische Darbietung gefällt mir außerordentlich gut. Natürlich sind hier und da mal Standbilder zu entdecken – auch ohne darauf zu achten – aber im Großen und Ganzen ergänzt sich der farbliche Kontrast und die Animationsqualität relativ gut - da
Mirai Nikki schön aussieht, gleicht dieses
Merkmal dieses kleinere
Manko aus.
Der Zeichenstil ist eigentlich ziemlich nett. Es ist ein Anime der neueren Generation – heißt, es sind sauberere Rundungen und Kanten gegeben. Vom Charakterdesign darf man nicht zu viel erwarten, denn es gibt keine wirklichen Innovationen. Die Actionszenen erweisen sich aufgrund der vielen Kulissen als sehr abwechslungsreich: Eine
Mittelschule in der Stadt, ein stillgelegtes
Hotel in den Bergen, ein
Krankenhaus und so weiter.
Story:Wenn Beziehungen einen plötzlichen Anfang nehmen, ohne Erklärungen, fällt es mir nicht leicht, Dinge wie diese Psycho-Frau ernst zu nehmen... Wann wird erklärt? Soweit ich weiß – wird ein
Versuch gestartet – aber es ist wahrlich nicht glaubwürdig.
Das ist eine große Schwäche. Sicher hält Yuno zu dem Lappen, der der Held ist, aber mir fehlt dafür leider die Erklärung, denn das, was hier als der Beweis der unsterblichen und krankhaften Liebe genutzt wird, ist einfach
LÄCHERLICH.
Im Prinzip gab es in jeder zweiten Folge einen fetten Grund für eine
Facepalm Eskalation. Unter anderem werden einige Bündnisse geschlossen, die in den nächsten Folgen meist jedoch zerbrechen, da der Protagonist ein Kind ist und jedem Charakter glaubt. Ansonsten ist die Story, trotz der sehr
häufigen Logikfehler, unterhaltsam.
Zum Beispiel, wenn ein Tagebuch sich inhaltlich verändert, wird ein
Soundeffekt abgespielt, der das Ganze besonders in heiklen Situationen interessanter und spannender macht und eigentlich ziemlich innovativ ist. Allgemein ist die Story eigentlich ziemlich cool – bei der Umsetzung hat man sehr oft übertrieben, aber eigentlich ist das Setting sehr erfrischend.
Es bessert sich gegen Ende und ein
Plot Twist nach dem anderen jagt durch die
Spähren dieser
abnormalen Welt. Auch wird alles andere aufgeklärt und aufgelöst und macht mich sehr viel zufriedener, als in der ersten Hälfte des Anime. Die Auflösung war nicht so offensichtlich - ich mache mir über sowas meist gar keine Gedanken, denn dann ist die Überraschung doppelt so krass - und
DAS WAR SIE AUCH. Es haben sich mit der Zeit so viele unbeantwortete Fragen gestellt und eigentlich wurde das Ende durch diesen
progressiven Aufbau echt spektakulär.
Charaktere:Der Anime besteht aus dem typische
Versager-Held und der nicht so typischen psychisch labilen und wahnsinnige Heldin – sowie
Nebencharaktere bzw. „Menschen“, welche jedoch einfach irgendwie nicht so menschlich wirken. Die Charaktere schockieren, einerseits mit ihren
Schicksalen(teilweise vollkommen übertrieben unrealistisch), andererseits mit einer abnormalen Skrupellosigkeit, die teilweise von
Kindern(!) gelebt wird. Da
Yuki ein Kind ist, also ziemlich naiv, glaubt er an jedes
Bündnis, egal, wie viele zerbrechen.
Leider Gottes zählt er zu den Jugendlichen, die
nicht glaubwürdig sind. Es ist schwierig, dass er mit Menschen so einfach kann, obwohl er sich immer von anderen Menschen
isoliert hatte.
Jedenfalls findet bei ihm tatsächlich ab etwa der
Mitte des Anime eine
Persönlichkeitsentwicklung statt, die ich lange ersehnt hatte.
Nun, seine
Entwicklung hat mir am Ende dann doch F
reudentränen bereitet und den Anime ein wenig cooler gemacht. Wahrscheinlich ist der Anime gezielt so aufgebaut worden - aber das macht die
Sache an sich nicht besser.
Bei
Yuno kann man irgendwie keinerlei
Entwicklung feststellen. Außerdem ist mir das Mädchen für 14 Jahre etwas zu krank. Irgendwie fühlt es sich aber doch gut an, wie extrem loyal das Mädchen ist(auch wenn das offensichtlich unbegründet ist).
ABER.. Ich muss auch sagen, dass einige Charaktere gut umgesetzt wurden. Besonders fiel mir
Minene URYUU auf.
Sie hat noch einige menschliche Komponenten und entwickelt sich sehr häufig positiv.
Musik:Opening ist ziemlich cooler Shit, da dieses auf englisch ist. Das
Ending hat keine Beachtung bekommen. Ansonsten fiel mir das
Geräusch auf, wenn ein
Tagebucheintrag sich ändert – denn das gibt dem Anime eine gewisse i
nnovative Würze. Sonstiges untermalt den Anime sehr gut.
Resümee:Ich will jetzt mal nicht so große
Töne spucken... Aber einige Dinge sind tatsächlich nicht so einfach nachzuvollziehen. Sicher wollen sie im Großen und Ganzen
Gott werden – jedoch ist es nicht wirklich glaubwürdig, da sich viele
Logikfehler in ihren Wesenszügen aufzeigen. Trotz eines kultivierten
Japans wird mit Mord umgegangen wie ein
Mittel zum
Zweck – beinahe
ohne Konsequenzen – nur mal so gefragt: Warum sind alle
Tagebuchbesitzer potenzielle Mörder? Entweder ist dieser
Herrscher, mit dem der
Protagonist Kontakt pflegt, ein ziemlich böses
Wesen – oder man hat bewusst übertrieben.
Irgendwie klar.Bündnisse werden eingegangen – aber
Loyalität ist nur ein
Wort mit neun
Buchstaben (außer vllt. bei den zwei Protagonisten). Das überzeugt leider nicht, da mir persönlich die
Menschlichkeit fehlt. Und
genauso fehlt die signifikante Persönlichkeitsentwicklung bei fast allen Charakteren. Yuki verändert sich zwar vom absoluten
Lappen und Nichtsnutz in eine Richtung, die mir sehr zusagt - doch
leider war das etwas
zu spät, denn das hat mich mindestens ein
Dutzend Folgen gequält. Ich hatte auch ein paar
Tage echt kein
Interesse mehr an dem
Anime - doch durch einen
Impuls wagte ich mich an den zweiten
Teil der
Serie - und ich wurde nicht enttäuscht.
Yuno bleibt immer die gleiche geistig gestörte Tussi. Und eines kann man immer sagen: "Vertraue niemandem Yuki, weil alle Menschen böse sind". So begleitet man
Yuki wirklich durch fast jede
Folge. Alleine, wenn ich mir vorstelle, was mit seinem Vater war(wobei das irgendwo doch ein wenig glaubwürdiger ist, als manch anderer
Dreck von diesem Anime).
Nur, ich muss auch sagen,
Mirai Nikki hat mich eine gewisse
Zeit sehr gefesselt – dieses
Gefühl hatte ich schon ewig nicht mehr. Auch wenn die
Charaktere alle ziemlich behindert und bösartig sind, hat mich der Anime
optisch immer angesprochen(auch wenn
Gewaltszenen teilweise „übersprungen“ wurden).
Des Weiteren wurde auch oft der
Wahnsinn in den Menschen sehr gut dargestellt. Das mit der
Glaubwürdigkeit ist zwar ein Problem, aber wenn man es schafft, seinen gesunden
Menschenverstand auszuschalten und sein
Gehirn auf
Leerlauf zu stellen, kann man tatsächlich sehr gut unterhalten werden.
Eine Empfehlung wird man jedoch nicht von mir lesen, da ich den Anime als zu überzogen und unmenschlich empfinde - wobei - warum sollte das schlecht sein? Gerade diese Art von Anime hatte ich in meiner Jugend doch über alles geliebt, wenn ich zum Beispiel an Neon Genesis Evangelium denke, dann ist das doch eigentlich ziemlich ansprechend.
Im
Endeffekt sind viele Folgen eine
Schmach für meinen
Geist gewesen, besonders, da ich auf die ganz besonders starken und überlegenen
Protagonisten stehe - in der
Hinsicht ist das
Ende übrigens aber doch
extrem genial.Für mich war das doch ein sehr guter Einstieg nach langer Zeit,denn ich habe Lust auf mehr bekommenWieder da, in voller BlüteIsaak Newton