Einen Tag vor der Oscar Verleihung im Kodak Theatre in L.A. (also heute) hat sich eine Veranstaltung eingenistet mit dem Titel "Die goldene Himbeere" (kurz der "Razzie Award"), eine Auszeichnung für die schlechtesten Filme des vorherigen Jahres. Würde man diese Auszeichnung auf Anime übertragen, dann wäre Gyo ein heißer Kandidat in allen Kategorien gnadenlos abzusahnen.
Doch wieso ist das so? Nun meine lieben Mitleser, Gyo kann man wohl mit Fug und Recht als stinkenden und müffelden Haufen Abfall des Horrorgenres bezeichnet, wortwörtlich. Die Handlung beläuft sich auf ein eher typisches Endzeitszenario, in dem die Menschheit vor der völligen Zerstörung steht. Wie so oft ist hierfür ein grauenhafter Virus verantwortlich, den gesamten Erdball nach und nach unter seinen Befall stellt. Anders als bei unzähligen Horrorverfilmungen, sind es aber nicht Untote, die dann auf den Straßen Tokyos wandeln und nach Menschenfleisch dürsten, sondern Fischkadaver samt gasbetriebender Mecha-Stelzen. Ein weißer Hai an Land, riechend nach einem ganzen Haufen verwesender Leichen, mag im ersten Moment wohl angsteinflößend sein, doch kaum wandert der Blick gen Boden auf sein Fortbewegungsmittel, stellt sich die Frage: DAFUQ? An Lächerlichkeit übertrifft dieses Bild dann nur noch die sogenannte "Story". Wenn aus "Zombies" in dieser Geschichte "rülpsende und furzende grüne Blobs" werden, deren Gasausstoß sogar ein Bewusstsein entwickelt (O_o), wenn Frauen, die ihren Verlobten selbst in diesem Zustand noch lieben, die Protagonistinnen dieses Werkes sind (D'OH!), wenn völlig zusammenhangslos mitten in diesem Endzeitszenario und Chaos ein Zirkus eröffnet, der genau all das auch noch mal in einer Vorstellung präsentiert, dann weiß man, dass es sich um Unterhaltung niederster Art handelt. Hier brauch ich also gar nicht mehr Aspekte wie Tentakel-Rape oder "Kot-Kanonen" aufführen, um zu beweisen, wo das Niveau dieser OVA liegt. Das einzige, was man dem Animationsstudio ufotable hier wohl als positiv auslegen könnte, sind die teils gelungenen Animationen, besonders die Kamerafahrten, auch wenn sich viele davon auf CGI beschränken.
Fazit:
Als Trash oder gar Horror kann man Gyo nicht bezeichnen, dafür ist es einfach zu ekelerregend und, man verzeihe den Ausdruck, bescheuert in seiner Handlung. Wirklich einzige Ausnahme sich diesen Erguss peinlicher japanischer Animationskunst zu Gemüte zu führen ist, sich Gyo im angetrunkenen Zustand und im Beisein weiterer gleichgesinnter und ähnlich erheiterter Mitgucker anzuschauen und sich köstlich darüber zu amüsieren, wie endlos schlecht diese OVA ist. Allen anderen lege man bitte die Empfehlung nahe, diese 70 Minuten Lebenszeit nicht mit diesem Schwachsinn zu verschwenden, sondern lieber die Verleihung der goldenen Himbeere zu schauen oder doch gleich die Tapete an der nächstbesten Wand anzustarren, was mehr Gehalt trägt als Gyo.
In diesem Sinne:
1.5 von 10 fliegenden Müllsäcken
Kommentare
Der Anime war einfach nur schlecht. Vergleichbar mit einem Tierhorrrorfilm. Laufende Fische/Haie/Kraken? Giftige Dämpfe aus Mund und After lassen Menschen mutieren? Ich hoffe der Film war nicht ernst gemeint.
Zwar ist die Grundidee geblieben, jedoch haben die 2 "wunderbaren" Charactere die ergänzt wurden der Story komplett die Ernsthaftigkeit genommen.
War der Manga ein Vertreter des Genre Horror, so ist diese OVA schon beinahe als Nonsense-Komödie zu bezeichnen.
Wer den Manga noch nicht gelesen hat, soll sich durch diese OVA auf keinenfall abschrecken lassen, denn der ist um längen besser.