Anspruch: | wenig |
Action: | mittel |
Humor: | viel |
Spannung: | nichts |
Erotik: | mittel |
Ich frage mich wie viele diesen Teil meines Kommentars lesen und nicht schon wegen meiner positiven Bemerkung und meiner relativ hohen Bewertung negativ bewertet haben.
Story Es gibt eine Geschichte, aber die fällt erwartungsgemäß recht dünn aus. Das Mädchen mit dem Spitznamen Hideyoshi wird aus der modernen Zeit durch ein blaues Licht in einem Schrein in das alte Japan zur Sengoku Ära geworfen. Oder zumindest so ähnlich. Denn in dieser Parallelwelt gibt es nur Frauen und das gilt auch für die historischen Generäle. Hideyoshi hat das besondere Glück dem Dämonenkönig (oder sollte ich Königin sagen?) Nobunaga und ihrer Gehilfin Mitsuhide in die Hände zu fallen. Nobunaga findet gefallen an der kleinen, quirligen Hideyoshi und nimmt sie unter die Fuchtel. Sie soll ihr helfen, die rote Rüstung zu finden um damit Japan zu erobern.
Von da an reisen Nobunaga, Mitsuhide und Hideyoshi durch die Ländereien um den anderen Feudalherren die Einzelteile der Rüstung abzunehmen.
Charaktere Ich muss sagen, dieser Punkt ist eine Stärke des Anime. Nicht weil sie besonders tief wären, sondern weil die meisten Characterdesigns recht ansprechend sind. Eigentlich sind es nur Shingens und Motochikas Farbgebungen, die mich persönlich etwas gestört haben, aber auch das war insgesamt überhaupt nicht schlimm.
Sehr Schade ist allerdings, dass diese Characterdesign vollkommen verschwendet werden. Meist sieht man nur Nobunaga, Mitsuhide und Hideyoshi. Die anderen tauchen nur dann und wann auf. Mehr als Äußerlichkeiten gibt es auch nicht, die Charaktere sind ohne Entwicklung auf wenige Eigenschaften begrenzt - einzig unsere drei Protagonisten entwickeln sich ein wenig weiter.
Ich mochte Nobunaga anfangs wegen ihres gigantischen Brustumfangs nicht (für mich ein Warnsymbol für nutzlose Charaktere die einzig wegen ihrer Brüste existieren), aber die stolze Kriegerin hat einen einzigartigen Charakter. Sie ist wild und laut, aber dennoch eine sympathische Person, mit dem nötigen Ernst und Verstand um tatsächlich Feudalherr zu sein.
Auch Hideyoshi entwickelt sich vom nervigen Dummerchen, dass kaum etwas weiß und völlig abhängig von der modernen Welt scheint, zum erträglichen Anhängsel Nobunagas weiter.
Und ich gebe zu, dass ich gerne eine Fortsetzung sehen würde, in der die Charaktere etwas mehr ausgespielt werden.
Kämpfe In Relation zum Intro gibt es recht wenige Kämpfe in diesem Anime, was recht schade ist. Die Feudalherren sind alle mit ihrem Techniken interessant und hätte Potential für coole Kämpfe, dieses Potential wird leider nicht ausgekostet und gerade einmal angekratzt, wenn überhaupt. Die meiste Zeit verbringt der Anime eher mit Humoreinlagen und ungewöhnlichen Wettbewerben um die Rüstungsteile.
Ecchi Es mag schwer zu glauben sein, aber die Battle Girls ernähren sich für einen Anime dieser Art kaum von Ecchi. Natürlich gibt es einige Gelegenheiten und sogar eine ganze Folge bei der einfach alles freigelegt wird. Aber es ist nicht so drückend wie Queens Blade oder Sekirei. Meistens belässt es Sengoku Otome bei ein paar Brustwacklern und Andeutungen.
Animation Die Animation ist zeitgemäß und flüssig, Standbilder sind keine vorhanden und die ganze Folge leuchtet einen die ganze Zeit lang mit Farben an. Es ist also recht lecker für die Augen, wenn auch kein Festschmaus.
Musik Der Soundtrack an sich ist recht unauffällig und kein Track ist mir im Gedächtnis geblieben. Aber Opening und Ending sind recht gut.
Ersteres hat mich überhaupt erst in diesen Anime reinschnuppern lassen, um den ich sonst weitere Schritte gemacht hätte. Ein rockiger, energiegeladener Song der die Opening Sequenzen perfekt untermalt (auch wenn diese weitaus mehr Action vorgaukeln, als man letztlich erhält). Ich könnte diese Opening die ganze Zeit hoch und runter hören.
Das Ending dagegen ist ein chilliger Song, der die Episode angenehm ausklingen lässt.
Gesamt Man muss mit dem Humor von Sengoku Otome konform gehen, ansonsten wird man mit dem Anime keine Freude haben. Sehr hilfreich ist auch Wissen über die Ära, insbesondere wenn man dieses aus Sengoku Basara zieht. Denn dann amüsiert man sich schon alleine darüber wie die unterschiedlichen Charaktere interpretiert und umgesetzt wurden.
Kurzum: Sengoku Otome macht Spaß, wenn man ein wenig über die Sengoku Ära weiß und ansonsten etwas abschalten kann.