Anspruch: | 10 |
Action: | 3 |
Humor: | 5 |
Spannung: | 7 |
Erotik: | 3 |
Story
Eine Gruppe von Kindheitsfreunden wird vom tragischen Tod einer Freundin namens Menma auseinander gerissen, welche einige Jahre später dem früheren "Anführer" der Gruppe, Jinta, erscheint, da sie offenbar einen unerfüllten Wunsch hat. Bemerkenswert ist, dass sie, genau wie ihre früheren Freunde, im Teenageralter ist und nur Jinta sie sehen kann. Allerdings ist Menma in der Lage mit Objekten zu interagieren und wird auch in Szenen ohne Jinta gezeigt. Ob sie eine Halluzination oder wirklich ein Geist ist bleibt vorerst offen. Schon in der ersten Folge fesselte mich der Anime mehr und mehr. Die traurige Stimmung, das Abschotten vor der Vergangenheit und die plötzliche Konfrontation damit zog mich einfach in ihren Bann.
Da es allerdings nicht nur um Jinta und Meiko(Menma), sondern auch um ihre vier Freunde aus Kindertagen, welche sich alle im Laufe der Serie mehr und mehr der Vergangenheit stellen müssen und feststellen, dass jeder seine eigene Bürde zu tragen hat, dreht, gewinnt der Anime zusätzlich an Tiefe. Auch der Fakt, dass nur Jinta Menma sehen kann, spielt eine tagende Rolle. Ist Jinta verrückt? Glauben ihm die Anderen? Was genau ist denn eigentlich vorgefallen? Diese Fragen beschäftigen den Zuschauer sehr lange, regen aber auch zum weiter schauen an.
Animation
Die Animation ist vielleicht nicht die Beste, die man je gesehen hat, doch auf jeden Fall die Beste, die zu diesem Anime und seiner Thematik passt. Da man weder Riesenroboter, noch Kämpfe mit Geschwindigkeiten über Mach-3 sieht, sondern ganz normale Menschen bei ihrem Alltag gezeigt werden, konzentriert man sich extrem auf die Darstellung der Emotionen und Gefühle. Der Zeichenstil ist wundervoll dafür geeignet und fängt die emotionale Seite so gut ein, dass man in mehr als einer Folge beinahe mal den Tränen freien Lauf lassen möchte.
Musik
Der Soundtrack macht den Anime letztendlich perfekt. Jedes Stück fängt perfekt den entsprechenden Moment ein. Wie ich vorhin schon sagte gibt es keine rasanten Kämpfe, Rennen oder Kartenduelle, weswegen auch nicht viel bombastische vordergründige Kampfthemen oder Ähnliches angespielt werden, sondern eher leise, aber stimmungsvolle Stücke im Hintergrund die einzelnen Szenen untermalen.
Das Ending ist ebenfalls wundervoll gemacht, da es jede Folge schon vor dem eigentlichen Abspann beginnt, wie eine Art Überleitung zur nächsten Episode. Richtig berührt hat mich allerdings das Opening Aoi Shiori. Ich kann es rauf und runter hören und habe jedes mal beinahe einen Kloß im Hals. Die Musik passt einfach perfekt und auch der Vorspann, in dem alle Protagonisten die vergangenen Ichs und die ihrer Freunde sehen und unterschiedlich darauf reagieren, bevor sie sich wieder zusammenfinden und letztendlich Menma verschwindet ist jedes mal wieder ein Augenschmaus.
Charaktere
Nicht zu Letzt möchte ich auf die Hauptstütze des Anime eingehen: die Charaktere. Da hätten wir Jinta, der, nach dem Tod von Menma, vom Anführer der "Super Peace Busters", wie sich die Kinder nannten, zu einem zurückgezogenen Schulschwänzer entwickelt hat.
Unseren Geist oder Halluzination, Menma, die zwar augenscheinlich ein Teenager ist, allerdings noch immer kindliche Naivität und Verhaltensweisen aufweist.
Anaru, ein Mädchen, das immer so wie Menma sein wollte und sich seit dem Unfall von falschen Freunden beeinflussen lässt.
Poppo, ein Junge, der voller Energie und Tatendrang ist, früher der Kleinste im Gespann war und nun die anderen um einiges überragt, seit er durch die Welt gereist ist.
Yukiatsu, einen ehemaligen Freund, der, im Gegensatz zu Jinta, eine Eliteschule besucht und kalt und berechnend geworden ist.
Und schließlich Tsuruko, welche auf dieselbe Schule wie Yukiatsu geht und beinahe eine noch kältere und abweisendere Art hat als er.
Wie tiefgründig die einzelnen Charaktere wirklich sind, wird vor allem durch die vielen Rückblenden und Erinnerungen deutlich, sodass man manchmal das Gefühl hat, der Anime spiele in zwei Zeiten. Man sieht wie sie als Kinder waren, wie sie jetzt sind und erlebt mit den ehemaligen Freunden diesen Sommer, sodass man am Ende beinahe nicht glauben kann, dass es jetzt vorbei ist.
Fazit
Ano Hana ist definitiv der Anime, der mich bis jetzt am Meisten berührt hat, nicht zu Letzt, da ich ein ähnliches Ereignis in meiner Kindheit/Jugend erlebt habe(natürlich ohne Geister und Halluzinationen ;) ). Ich würde jedem, der ein wenig auf Anime mit Gefühl und Anspruch steht, empfehlen diese Serie zu sehen. Ich persönlich muss sagen, ich weine eigentlich nicht, doch am Ende dieser Serie sind sogar mir die Tränen über die Wangen gelaufen.
P.S.: Dies ist mein erster Kommentar und ich hoffe er ist annehmbar, wenn nicht, hoffe ich auf konstruktive Kritik, was ich besser machen könnte. :)
Kommentare
Jedoch fand ich die Freunde abgesehen von Meiko eher Unsymphatisch, da sie sehr auf sich und ihre eigenen Probleme bedacht waren die zum größten Teil aus Eifersucht dem anderen gegenüber Bestanden.
Seltsam: die Protagonisten sorgen für den Nerv-Faktor, während die abwartend bis ablehnend agierenden Nebencharaktere sich als Stärke des Serie erweisen. Vor allem Naruko.