Die Reise nach Agartha (2011)

Hoshi o Ou Kodomo / 星を追う子ども

Rezensionen – Die Reise nach Agartha

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Die Reise nach Agartha“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Takashiyo#1
Hoshi o Ou Kodomo. Ein sowohl ruhiges als auch actionreiches Abenteuer in einer Fantasiewelt voller japanischer Götter und Geister.


„Kennt man eines, dann kennt man sie fast alle“, so die bisher korrekte jedoch nicht notwendigerweise negative Feststellung über die Werke von Shinkai Makoto. Doch mit Hoshi erweitert er sein Repertoire um eine neue Facette, die sich von dem bisher bekannten deutlich abhebt. So stehen hier die Charaktere im Mittelpunkt, die sich konfrontiert sehen mit dem Verlust von geliebten Menschen und der Überwindung des einhergehenden Leides – das alles inmitten einer fantastischen und wunderschönen Welt, in der sich die Natur im Einklang mit ihren Bewohnern befindet. Dabei treten sie eine Reise ins Ungewisse an, die sie vor viele Herausforderungen stellt. Diese führen dann unter anderem auch zu rasanten Actionszenen, die wiederum in ruhigen und teilweise auch dramatischen Momenten münden.

Zumindest in einem Punkt bleibt sich Makoto treu und zwar in der bildgewaltigen Präsentation seiner Werke mit verzaubernden Bildern, zusammen mit einem gewohntermaßen stimmigen Soundtrack. All das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Hoshi seine Mängel besitzt. Vor allem beim Schnitt und bei Szenenwechsel sind Schwächen zu erkennen, die manchmal kantig und nicht flüssig wirken. Ansonsten gibt es auf der technischen Seite nichts zu bemängeln. Dem Film selbst könnte man vorwerfen, dass zwei der drei relevanten Charaktere ein wenig zu jung sind, wenn man sich den Handlungsverlauf genauer ansieht. Daran kann man sich stören, muss man aber nicht.

Hoshi ist einfach schön. Nicht nur auf die atemberaubende Darstellung bezogen, sondern ganz allgemein. Ein gelungenes Abenteuer mit einer hinreißenden Atmosphäre, aber leider auch typischen Schwächen Makotos.
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Avatar: Thratron#2
>Makoto Shinkai<. Ach ja… Ich verehre diesen Typen. Jeder seiner Filme hat mich unglaublich fasziniert und mitgerissen. Er hat einfach die richtige Mischung aus tragischen, herzerwärmenden und teilweise unglaublich epischen Passagen, die bei mir alle richtige Knöpfe drücken.
Dementsprechend waren auch meine Erwartungen an >Children who Chase Lost Voices from Deep Below< (Herr im Himmel, der muss sich dringend mal kürzere Namen ausdenken). Eines was man sofort sagen kann: Er versucht neuere Pfade.


Animation:

Wie immer, einsame Spitze. Die Lichteffekte erreichen für einen Animationsfilm einen ungeheuren realistischen Grad und bei den Hintergründen sind teilweise so extrem viele Details, dass man gar nicht weiß wohin man als nächstes schauen soll. Die Figuren sind ebenfalls unglaublich perfekt designt und die Bewegungsabläufe sind erstaunlich flüssig. Viele der Bilder hier sind wirklich so schön, dass man sie ruhigen Gewissens als kleine Kunstwerke betrachten kann. Was mir aber aufgefallen ist, ist dass >Shinkai< irgendwie etwas von seinen eigenen Stil rausgenommen und stattdessen Ghibli-Elemente reingenommen hat. Diese Mischung gefällt mir nicht besonders und auch über das Aussehen der Götter und anderer Fabelwesen darf man streiten.

Musik:

Tenmons ruhige Klänge durchziehen wieder einmal den gesamten Film und fühlen sich wohlig in den Ohren an, nur um in nächsten Moment aufzudrehen und antreibend und regelrecht epochal zu werden. Die meisten Tracks sind wirklich wundervoll, bisweilen mythisch oder edel und passen zu jeder Szene. Allerdings war der Soundtrack an ein, zwei Stellen meiner Meinung doch etwas zu pathetisch.

Inhalt:

Anstatt wieder einmal eine grandiose Geschichte über die Liebe und das Erwachsenwerden, mit Sci-Fi-Anleihen zu machen, hat >Shinkai< nun ein reinen Fantasyfilm gemacht.
Das Ganze spielt allen Anschein in einer dieser Welt nachempfunden Parallelwelt (es gab da so einige Sachen die sich ein wenig mit unserer Realität bissen), sowie einem darunter liegendem magischen Reich.
Der erste Teil spielt an der Oberfläche, wo erst einmal die sympathische Hauptperson Asuna vorgestellt wird, die sowohl liebeswürdig, etwas knuffig und mit ihrem fröhlichen Charakter einfach jedes Gemüt erheitert. Dazu kommt noch ein kleines katzenartiges Wesen, dass es schafft extrem süß zu sein, ohne einem nach einer Weile auf den Wecker zu gehen.
Die Geschichte beginnt sich zu entwickeln, als Asuna von einem Monster angegriffen und daraufhin von einem fremden Jungen gerettet wurde. Dies ist der Beginn einer Odyssee, die tief ins Innere der Erde zum Reich Argatha führt(dieser Name sollte Fans von >Shinkai< ein Begriff sein) und am Rand der Welt endet. Dabei begegnen sie Göttern, Kriegern, zerstörte Städte und Dörfer, Dämonen und finden sich in einem emotionalen Finale wieder, in dem es um das Loslassen, Akzeptanz und Freundschaft geht.
All dies ist sehr ordentlich gemacht und >Shinkai< beweist, dass er sowohl einen eher gemächlichen Erzählstil beherrscht, der dennoch nie langweilig wird und in dem genau platzierte Höhepunkte vorkommen. Auch konnte er eine sehr gute magische Atmosphäre aufbauen. Ebenfalls gelungen sind die kleineren auftretenden Actioneinlagen, wobei ich hier sagen muss, dass der Film brutaler war, als ich dachte.
Allerdings gibt es so einige Sachen, die bei mir einem eher faden Nachgeschmack hinterlassen haben.
Zum einen sind mir einige doch unsaubere Stellen in der Inszenierung aufgefallen. Einige Teile wirken doch etwas zu schnell abgearbeitet.
Es gibt sicher auch so einige starke Szenen, aber insgesamt wird nie die emotionale Dichte von seinen Vorgängerwerken erreicht.
Was mich aber wirklich am meisten gestört hat ist, dass mir viel zu viele Sachen aus diversen <Hayao Miyazaki<-Filmen bekannt vorkamen. Stellenweise wirkte es wirklich kopiert und der Funke wollte oft einfach nicht überspringen.
Dennoch ist >Children who Chase Lost Voices from Deep Below< im Großen und Ganzen hervorragend gemacht. Die Charaktere sind allesamt authentisch, niemals überzeichnet und es herrscht auch ein gewisser Charme, der haften bleibt. Die Qualität schwankt zwar gerne (zuerst sehr gut, dann nur gut, dann wieder etwas besser, erneut nur gut und zum Schluss wieder sehr gut), aber es rutscht niemals unter dem Mittelmaß.

Fazit:

Es ist lobenswerkt, dass >Shinkai< wirklich versucht von seinen altbekannten Pfaden zu treten und mal eine neue Richtung einzuschlagen.
Ich kann nicht sagen, ob es ihm gelungen ist. Einerseits ist >Children who Chase Lost Voices from Deep Below< wirklich beeindruckend und hat so einige Gänsehautmomente, sowie eine fröhliche Note, die beinahe immer im Hintergrund schwebt. Allerdings hinkt es auch leicht seinen Vorgängern hinterher.
Es ist vermutlich auch eine Frage der Umgewöhnung, aber wie bereits erwähnt nerven die doch zu offensichtlichen Anleihen an >Ghibli<.
Aber eine knochenbrechende Enttäuschung ist der Film für Fans aber dennoch nicht.
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Avatar: AnimeChris#3
Anspruch:viel
Action:viel
Humor:wenig
Spannung:viel
Erotik:nichts
Makato Shinkai ist ein Synonym für bezaubernd schöne Animes. Was er anfasst wird zu einem großen Werk. Lange hat es gedauert bis Children Who Chase Lost Voices veröffentlich wurde, doch das warten hat sich gelohnt – vor allem für die, die offen sind, für eine neue Art von Film von Shinkai.

Ich bin ein sehr groißer Bewunderer von Makotos Animemeisterwerken und vor allem sein Erstlingswerk Voices of a distant Star, welchen er alleine erstellte gilt für mich zu einem der besten Werke, die an Vollkommenheit kaum übertreffbar sind. Natürlich geht man nach all den guten Filmen auch an CHILDREN nicht ohne Vorurteile ran. Ich wurde nicht enttäuscht, kann aber verstehen, wieso manche nicht ganz so glücklich sind über dieses Fantasyabenteuer.

Wie nicht anders zu erwarten ist der Film eine wahre Augenfreude. Die Hintergründe sind im typischen Shinkai Stil, der einfach wie ein wunderschönes Gemälde daher kommt und meiner Meinung nach seines gleichen sucht. Gerade die kleinen Details oder Spielchen mit reflektierendem oder direktem Licht zeichnen ihn wirklich aus. Dazu wurde wirklich überlegt wie man jede Einstellung interessant und der Stimmung entsprechend rüber bringen kann und so gibt es mehrere schöne bis atemberaubende Kamerafahrten und diverse Blickwinkel wie man sie vor allem aus Realfilmen höchstens kennt.

Jedoch ist das Charakterdesign nicht typisch. Hier ist man einen neuen Weg gegangen. Wieso weiß ich auch nicht, und ich wurde ehrlich gesagt desöfteren an Ghibli Figuren erinnert. Das ist eigentlich schade, denn ich finde das hätte Shinkai nicht nötig gehabt. Seine Figuren waren immer sehr schön und besonders ... nun denkt man hier und da in Mononoke 2 oder Spirited Away 2 zu stecken. Trotzdem muss man neidlos anerkennen, dass alle Charktäre sehr schön gezeichnet sind und Bewegungsabläufe absolut flüssig sind und Spaß machen. Also letztendlich muss man Shinkai vergeben für die Homage an Studio Ghibli.... wer genau aufpasst findet sogar noch weitere Anspielungen auf Ghibli Filme: Die Höhle /Schacht in der sich Asuna einmal versteckt ist der aus GRAVE OF THE FIREFLIES zum Verwechseln ähnlich und der letzte Torwächter sieht dem Roboter aus Castle in the Sky auch sehr ähnlich ;) Ich denke hier werden einige Animekenner erst mal mit Unmut an die Sache herangehen. Ich finde es aber eher wertvoll, dass Shinkai offen zu seiner Liebe für Ghibli steht.

Auch von der Atmosphäre ist es diesmal ganz anders als sonst. Hat man sonst das Gefühl in wunderschöner Melancholie von Anfang an zu versinken geht es diesmal in den ersten Minuten sogar recht heiter daher und man findet sich als Zuschauer in einer fröhlichen Stimmung wieder. Im Laufe des Abenteuers werden natürlich noch ganz andere Töne angeschlagen, doch wird der Film nie wirklich traurig oder herzzerreißend. Dafür kann er mit Spannung und tollen Szenen glänzen die einen Staunen lassen und auch sogar mal eine Gänsehaut über den Rücken fahren lassen.

Bei der Gänsehaut hilft auch der Soundtrack kräftig mit. Die Klavierstücke erinner deutlich an Shinkais Vorgängerwerke, aber ansonsten können die Melodien und auch der Schlußsong nicht mit dem hohen Niveau der frühreren Wekre konkurrieren. Dennoch sehr schön und absolut stimmig!

Die deutsche Synchro ist alles in allem gut. Besonders die männlichen Charaktere – allen voran Shins Sprecher leistet grandiose Arbeit. Asunas Sprecherin kann leider nicht immer glänzen und wirkt hier und da etwas zu aufgesetzt. Das ist sehr schade, denn in manchen Szenen beweist sie eine super Natürlichkeit... vielleicht beim nächsten mal dann durchweg gut ;) Wirklich schlimm, aber das lag wohl auch am Original ist das „stumme“ Mädchen. Das Weinen ist ein Schreien, das einem die Szenen wirklich kaputt machen.

Vom Design her kann man jedoch nicht eine Sekunde meckern. Schöner und toller könnte es kaum sein wie hier mit Liebe am Detail gearbeitet wurde und eine Welt erschaffen wurde, die nahe an unserer eigenen ist, doch dann wieder mit Kleinigkeiten daraufhinweist, dass sie ganz anders ist: ein Radio das mit einem Kristall betrieben wird, andere und fremde Tiere und mysteriöse Organisationen. Vor allem die geheimnisvolle Welt von Agartha ist bemerkenswert. Die Torwächter – monsterähnliche Kreaturen – kommen ganz toll rüber und wirken beeindruckend (auch wenn sie an andere Ghobli Wekre erinnern).

Der Film ist deutlich brutaler und blutiger als seine Vorgänger und auch mit Albtraumsequenzen wird schon fast ein bissl Psychostimmung geweckt. Diese Töne kannte ich von Shinkai in dieser Form noch nicht, passen aber gut zu CHILDREN.

Ich kann den Film besonders auf Blu-Ray empfehlen. Die Bildqualität ist atemberaubend und der DTS HD Sound lohnt sich vor allem bei den Actionszenen sehr!!!

CHILDREN WHO CHASE LOST VOICES ist ein Fantasie – Abenteuerfilm der in eine mystische Geschichte verpackt die Realwelt und die übersinnliche Welt beinahe verschmelzen lässt. Das Erzähltempo varriert stellenweise auch etwas unpassend, doch es wird nie langweilig und wenn es zur Action kommt dann rappelts aber richtig in der Kiste ^^

Unterschwellig wird auch an der Gesellschaft Kritik geübt: Luftverschmutzung die den Torwächtern schadet, Dikatatoren aus unserer Geschichte die ganze Völker ausgerottet haben gehören zu dem moralischen Aspekt des Filmes mit der ganz großen Message, dass man aufpassen muss vor Liebe nicht anderen weh zu tun oder blind zu werden und immer ein reines Herz behalten soll.

Wer offen und ohne zu viel Erwartungen an diesen Film herangeht wird GANZ viel Spaß damit haben und ich werde ihn sicherlich auch irgendwann bald wieder schauen. Zu viele Kleinigkeiten habe ich bestimmt beim ersten Sehen gar nicht wahrgenommen. Und SHinkais Meisterwerke verdienen es mehrmals geschaut zu werden! Also abtauchen durchs Schwellenmeer nach Agartha und in der tollen fatastischen Welt versinken ^^
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Avatar: PhryneMandelbrot#4
„Hoshi o Ou Kodomo“ oder auf Deutsch „Kinder, die Sternen nachfolgen“ setzt einen neuen Meilenstein im Schaffen von Makoto Shinkai, der sich einst mit seiner Solo-Produktion „Voices of a Distant Star“ zu einem Namen im Anime-Bereich verhalf und nun nach mehreren Großprojekten zur Elite des japanischen Kinos zählt. Worauf müssen sich Fans beziehungsweise auch nicht Fans des „Lichtmagiers“ einstellen?



Angepriesen als Nachfolger Miyazakis unterliegt Makoto Shinkai einem Makel, dem weder der Großmeister selbst, noch Shinkais Rivale um den Titel „nächster Miyazaki“, Mamoru Hosoda (Toki o Kakeru Shoujo), anheimgefallen sind. Shinkais Filmen wird vorgeworfen, sie seien, was Thematik und Präsentation anbelangt, zu einseitig, um auf Dauer überzeugen zu können. Deshalb versuchte sich der Regisseur nun erstmals am Fantasy-Genre und nutzte mythologische Elemente. Zudem erweiterte er das Themenspektrum, z.B. um Kampfsequenzen, mit dem Ziel, ein noch breiteres Publikum anzusprechen sowie etwas Abstand zu seinen bisher verfilmten Liebesdramen zu gewinnen.

Seine Vorgehensweise ist dabei bedauerlicherweise höchst plagiativ. Würde man sich vornehmen, alle Ghibli-Motive, die in diesen Film eingeflossen sind, aufzuzählen, hätte man sicherlich nach kurzer Zeit eine beträchtliche Liste zusammengestellt. Angefangen bei dem katzenähnlichen Wesen Mimi, das offensichtlich aus Nausicaä entnommen ist, ebenso wie die blinde Älteste, bis hin zu den Quetzalcoatl genannten Monstren, erinnert einiges an die großen Ghibli-Filme. Am offensichtlichsten ist die bewusste Anpassung des Charakter-Designs an das altbewährte Ghibli-Design, welches, zugegebenermaßen, dem der früheren Shinkai-Filme vorzuziehen und hier positiv zu erwähnen ist.

Was bleibt also übrig, wenn man diese Plagiate aus dem Film streicht? Im Grunde das, wofür man Shinkai liebgewonnen hat, und das, wofür ihn auch viele meiden: Ein Drama, präsentiert vor traumhaften Hintergründen, untermalt mit wunderbarer Begleitmusik und dem gewohnten, jedoch nie weniger beeindruckenden Lichtspiel des „Magiers“ Shinkai. Somit steht der Film qualitativ dem ersten großen Film des Regisseurs The Place Promised In Our Early Days in nichts nach, im Gegenteil. Ein orchestraler Soundtrack untermalt nun das Gezeigte und auch die Animationen selbst erstrahlen wortwörtlich in neuem Glanz.

Zu erwähnen ist jedoch, dass man sich storytechnisch vom Vorgänger deutlich abzuheben versucht hat. Während Shinkais bisherige Geschichten immer den Fokus auf zwei Menschen richteten, deren Liebe aufgrund von räumlicher Distanz verhindert wurde oder auch einfach im Laufe der Zeit verblasste, ist das Hauptthema von „Hoshi o Ou Kodomo“ die letzte endgültige Distanz, der Tod eines geliebten Menschen. Der geringe Cast von Charakteren macht sich auf eine Reise, um die Verstorbenen zu suchen oder Abschied von ihnen zu nehmen. Nicht die Liebe allein, sondern vor allem der Verlust und der Umgang mit diesem beschäftigt die Protagonisten des Films ebenso wie die Zuschauer. Insofern präsentiert sich der Film wesentlich tiefgründiger als seine Vorgänger und lässt das Wachstum Shinkais als Regisseur erkennen.


Fazit:
Makoto Shinkai wurde zum Synonym für (vielleicht etwas zu kitschige) Liebesdramen und atemberaubende Präsentation, die zweifellos zum Gipfel der japanischen Animationskunst zählt. Tja, man liebt ihn oder man hasst ihn. Wen aber die pathetischen Monologe und generell, der Kitsch, bis jetzt von Shinkais Filmen fernhielten, der sollte diesem Film auf jeden Fall eine Chance geben, denn es ist dem Regisseur gelungen, trotz offensichtlichem Ideenklau bei Studio Ghibli, seiner Botschaft von Verlust und Liebe neues Leben einzuhauchen.
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Avatar: Devilcooker#5
Wieder nur positive Komentare zu so einem Anime...man glaubt es kaum!

Bisher hat mich Makoto Shinkai mit seinen Werken eigentlich nie enttäuscht, sowohl optisch als auch inhaltlich haben sie überzeugt oder waren gar großartig. Hoshi o Ou Kodomo dagegen ist einfach mal ein Griff ins Klo. Ich meine, wie kann man solch einen Ranz produzieren, der dennoch so schön aussieht? Das ist schon Frevelei.

Es ist leider nicht allzu einfach, darzustellen, was an dem Film alles schief gelaufen ist, ohne zuviel zu spoilern. Relativ schnell verwundert wohl jeden, der mehr als nur einen Ghibli-Film gesehen hat, dass Shinkai hier anscheinend komplett kopiert hat. Das Design der Charaktere, der Welt, als auch der ganzen nicht-menschlichen Figuren scheint einfach 1-A aus Mononoke, Nausicaa, Chihiro oder gar Gedo Senki kopiert...da kommt man aus dem Staunen schwer raus.
Das wäre aber alles nicht so schlimm, hätte er sich ansonsten auch an die Erfolgsrezepte von Ghibli gehalten: Langsam eine glaubwürdige Geschichte zu erzählen.

In Hoshi o Ou Kodomo haben wir eine Geschwindigkeit, die die sich aufbauenden Beziehungen und Konflikte unglaubwürdig macht, die Charakterentwicklung ist nicht nachvollziehbar (oh, alles Drama!) und die Geschehnisse sind absurd. Alles beginnt in einem kleinen japanischen Dorf in unserer Zeit, alles ist sehr ruhig und ländlich, bis auf einmal dubiose Wesen auftauchen, dann BOOM, Magie!...und es folgen Militär und Kampfhubschrauber! Wenn das noch nicht schlimm genug wäre, wird nun wild und wahllos mit irgendwelchen unzusammenhängenden mythologischen Begriffen um sich geworfen und dann kommen noch Nazis und Napoleon ins Spiel, die den sonst wohl komplett unerklärlichen Fremdenhass der alternativen Welt begründen sollen...
Das Ganze ist dann noch gespickt mit fehlender Logik in den Handlungen der Akteure und der komischen bösen Monstern - deren Sinn auch nie wirklich klar wird, außer vielleicht, dass man irgendwas brauchte, um die "Handlung" mal voranzubringen.

Wer sein Hirn abschalten kann, der mag das geniessen. Aber sonst kann ich nicht glauben, dass dieser Film wirklich jemandem Spaß machen kann...
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Avatar: RuriNeko#6
Zu Beginn möchte ich sagen das ich diesen Film im TV gesehen habe und daher auf Deutsch.

Zur Story: Asuna lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf. Seit dem Tod ihres Vaters und da ihre Mutter sehr viel arbeiten muss ist Asuna die meiste Zeit alleine. Eines Tages trifft sie auf ein Wesen welches sie angreift. Sie wird jedoch von einem Fremden Junge gerettet. Dieser Erzählt u.a. das er aus dem Land Argatha stammt. Kurz darauf erfährt Asuna von ihrem Lehrer das Agartha wohl ein Land tief unter der Erde ist und es nicht mal beweisen ist ob es dieses Land wirklich gibt. Als draufhin ein weitere Fremder Junge auftaucht der einen "Schlüssel" für das Tor nach Agartha wiederbeschaffen will kommt es dazu das sowohl Asuna als auch ihr Lehrer der durch eher Brutale Art nach Agartha gelangen. Von da an beginnt eine Reise durch Agartha...

Dieser Film hat mir sehr gemischte gefühle bereite Strecken weise fand ich ihn wirklich gut aber dann Strecken wo er sehr "abgebaut" hat. Zu den Charakteren muss ich sagen das sie mir recht gut gefallen haben wobei ich selten so zwischen symathie & hass geschwenkt habe wie bei dem Lehrer

Die Deutsche Synchro war o.k. musste mich dran gewöhnen dann ging es. Hätte ich ihn auf DVD geguckt hätte ich vill Jap mit Ger Sub geguckt aber dies konnte ich ja nicht

2,5 / 5 Sternen, die Hälfte von den Punkten und das finde ich bei diesem auch angemessen. Man hat gute Stellen im Film gehabt andere hätte man besser machen können. Wie zum Beispiel das Erzähl Tempo an einigen Stellen. So fand ich das an einigen Stellen die Handlung zu schnell aberzählt wurde. Da der Film jedoch so schon auf 116 Minuten kommt war dies vielleicht notwendig aber alles andere als gut. Ich glaube man hat hier versucht zu viel Handlung in einen Film zu packen ausserdem hätte die "Oberwelt" Story meiner Meinung nach etwas kürzer sein können.

Zum Schluss möchte ich noch sagen das dieser Film für mich kein Highlight war.

~Ruri Neko~
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Avatar: Noa
V.I.P.
#7
Hoshi o Ou Kodome ist ein etwas anderer Film vom allseits bekannten Shinkai

Der Film erzählt die Geschichte von der Halbweise Asuna Watasa und ihr einsames Leben. Ihre Freizeit verbringt sie auf ein Berg, mit einer schönen Aussicht, und hört den Klängen aus einem Kristall-Radio zu. Als sie eines Tages von einem unbekannten Wesen angegriffen wird und ein junger Herr ihr das Leben rettet ist sie fortan nicht mehr einsam. In Shun, jener Herr, findet sie nicht nur ein Freund, sondern auch ein Seelenverwandten. Es stellt sich schnell heraus das er nicht von dieser Welt, sondern aus Agartha stammt - einer unterirdische Welt. Legenden nach soll man dort die Toten wieder treffen können und es sei gar möglich sie wieder zu holen. Als Shun kurze Zeit darauf tot im Fluss gefunden wird macht sich Asuna auf nach Agartha..


Im Gegensatz zu sein sonstigen Film verwendet er nicht den gewöhnlichen Stab von emotionaler Fernbeziehung, sondern hat sich bisschen was von Ghibli abgeguckt. Wie man bereits gewohnt ist zaubert Shinkai hier sehr schön, gar traumhafte, Animationen her die sich mit der Farbgewalt verschmelzen und was fürs Auge her geben. Begleitet wird die Kulisse von einem stets ruhigen und doch präsenten Soundtrack, der die Ambiente hervorragend untermalt. 

Fazit:
Ein gelassener Film der zum nachdenken anregt und für sich alleine gut steht, jedoch auch die typischen Schwächen von Shinkai nicht verbergen kann. An die Qualität der Vorbilder und seine eigene anderen Werke reicht es nicht heran..
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Avatar: Mimi90#8
Wenn es um „Children who Chase Lost Voices” geht, liest man oft sowas wie: “Makoto Shinkais Version eines Ghibli-Films“. Dies machte mich neugierig, da ich Ghibli-Filme gerne mag. Kann Shinkais Werk mit den Filmen des legendären Studios mithalten?

Story
Das Mädchen Asuna trifft eines Tages auf ein monströses Wesen, wird allerdings von einem Jungen namens Shun gerettet. Dieser stammt aus einer Welt, die man Agartha nennt. Wenig später ist Shun allerdings tot.
Schließlich begegnet Asuna einem Jungen, der Shun sehr ähnlich sieht: Seinem Bruder Shin. Durch Shin gelangt sie nach Agartha. Gefolgt ist den beiden Kindern Asunas Lehrer Herr Morisaki. Dieser beschäftigte sich schon lange mit Agartha, denn dort hätte er die Möglichkeit, seinen größten Traum zu verwirklichen: Seine geliebte Frau, deren Tod er einfach nicht akzeptieren kann, zurück ins Leben zu holen…

Es fiel mir recht schwer, die Handlung zu beschreiben, denn ehrlich gesagt: Mir fehlte bei diesem Film der rote Faden. Es kam mir so vor, als ob er sich nicht entscheiden konnte, was er sein wollte: Ein abenteuerlicher, actionreicher Fantasy-Streifen oder ein melancholisches Drama rund um das Thema Abschiednehmen.

Eigentlich wird in dem Film immer wieder angesprochen, dass das Abschiednehmen von geliebten Menschen ein wichtiger Teil des Lebens ist.
Dies gerät jedoch oft in den Hintergrund, da es auch sehr viele Szenen mit Verfolgungsjagden oder Kämpfen gibt. Somit bleibt der Film, was das Thema Verlust angeht, ziemlich oberflächlich.

Es gab immer mal wieder einzelne Szenen, die ich spannend (wenn Asuna Monstern begegnet) oder emotional fand (Rückblicke, bei denen es um den Tod von Asunas Vater oder Morisakis Frau geht). Aber als Gesamtpaket konnte mich der Film nicht hundertprozentig überzeugen. Ich denke, dass dies auch an dem etwas seltsamen Pacing lag. So braucht der Film recht lange, um in die Gänge zu kommen (wenn die Figuren in Agartha ankommen, sind bereits 40 Minuten vergangen), der Schluss allerdings kommt dann ziemlich abrupt und wirkt überhastet.

Übrigens: Die Filmposter mögen zwar eher niedlich wirken, aber es kommt doch überraschend viel Blut vor und die Monster sind teilweise wirklich unheimlich. Kleineren Kindern sollte man den Film definitiv nicht zeigen. Die FSK 12 ist vollkommen angemessen!

Charaktere
Die Hauptfigur Asuna ist ein nettes Mädchen, aber eine echte Bindung konnte ich zu ihr nicht aufbauen, da man über sie nicht viel erfährt. In einer Szene wird angedeutet, dass sie nicht allzu beliebt ist und in ihrer Klasse als Streberin gilt, was auf den Verlauf der Handlung aber null Einfluss hat. Asuna ist auch ein sehr passiver Charakter. Sie stolpert zufällig in das ganze Abenteuer hinein und gerät immer wieder in gefährliche Situationen, aber am Ende des Films „kennt“ man sie eigentlich nicht.
Müsste ich Asuna beschreiben, wüsste ich gar nicht, was ich sagen sollte. Sie ist halt einfach nur nett.

Auch die Brüder Shun und Shin konnten mich nicht so richtig überzeugen. Shun hat einfach zu wenig Screentime, Shin ist zwar der „Held“ der Geschichte, ohne aber so richtig sympathisch zu sein, da er Asuna gegenüber teilweise grundlos fies ist.

Herr Morisaki war mir zwar vom Auftreten her auch ziemlich unsympathisch, da er mir zu extrem ist, was sein Ziel betrifft, interessant ist seine Motivation aber. Er will unbedingt seine Frau wiedererwecken, da er ihren Tod einfach nicht verkraften kann. Seine Besessenheit fand ich einerseits bemitleidenswert, andererseits aber auch unheimlich.
Wie gesagt: Ich mochte ihn nicht, aber seine Backstory fand ich nicht schlecht.

Wirklich gut gefallen hat mir das Maskottchen des Films: Die Katze Mimi. Einfach putzig und auch ein bisschen geheimnisvoll. Mimi hätte meiner Meinung nach ruhig noch mehr Screentime haben können.
Ich fand es traurig, dass sie im Laufe des Films gestorben ist.

Andere Figuren wie ein kleines, stummes Mädchen oder deren Großvater sind recht sympathisch, kommen aber leider nur wenig vor.

Zeichenstil
Makoto Shinkai ist für seine wunderschönen Bilder bekannt und auch hier enttäuscht er in dieser Hinsicht nicht. Das Charakterdesign ist sehr angenehm, die Farben im Film sind schön bunt und kräftig. Vor allem der Himmel sah teilweise traumhaft schön aus, aber auch die Landschaften und die Tiere waren gut dargestellt.
Die Wesen in Agartha fand ich teilweise ziemlich skurill bis sogar unheimlich. Einige erinnerten mich stark an Gollum aus „Herr der Ringe“ und eines war am ganzen Körper mit Augen übersät.
Auch wenn ich „The Garden of Words“ und „Your Name“ vom selben Regisseur noch ein bisschen hübscher anzugucken fand, ist dies visuell definitiv ein sehr schöner Film.

Musik
Die Musik hat den Film passend untermalt, war für mich aber nicht sonderlich auffällig. Auch der Ending Song „Hello Goodbye & Hello“ von Anri Kumaki ist zwar eine ganz nette Pop-Ballade, aber auch nicht mehr.

Fazit
Meine Kritik klang jetzt ziemlich negativ, aber tatsächlich finde ich, dass man sich mit „Children who Chase Lost Voices“ durchaus einen netten Abend machen kann. Visuell hat der Film einiges zu bieten und sobald die Figuren in Agartha angekommen sind, wird es auch recht spannend und turbulent.
Die Frage, ob ich ihn auf eine Stufe mit den Ghibli-Filmen stellen würde, muss ich jedoch ganz klar verneinen. Die Hauptfigur Asuna kann sich absolut nicht mit einer San aus „Prinzessin Mononoke“ oder einer Kiki aus „Kikis kleiner Lieferservice“ messen und wirkt im Vergleich mit ihnen einfach nichtssagend. Auch hat mir trotz der Schauwerte in Agartha die Magie gefehlt, die Ghibli-Filme ausstrahlen.
Insgesamt ist „Children who Chase Lost Voices” ein Film, den man sich ruhig einmal angucken kann. Ein absolutes Muss ist er in meinen Augen aber wahrlich nicht.
Beitrag wurde zuletzt am 22.04.2022 21:15 geändert.
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