resdaynFreischalter
#1Uff, die OAD zum Manga Nana to Kaoru ist verflixt schwierig zu bewerten. Da ich den Manga sehr sehr mag, sehe ich wohl über einige Schwachstellen des Anime hinweg, die man nichtsdestotrotz als eklatant bezeichnen muss.
Positiv anzumerken ist zunächst, dass der Zeichenstil nahtlos übernommen wurde, Unterschiede zu den einigen wenigen Farbseiten, die der Manga hat, sind kaum auszumachen. Für Fans mag der erste Fauxpas jedoch gleich darin gelegen haben, dass das erotische Kleidungsstück, mit dem alles seinen Anfang nahm, im Anime plötzlich schwarz ist und nicht rot. Da Nana auch im schwarzen Lederkostüm gut aussieht, soll mir das nun aber herzlich egal sein, Puristen haben an diesem Punkt eventuell schon abgeschaltet.
Darin, dass die OAD sich primär, wenn nicht ausschließlich, an die Fans und Leser des Mangas richtet, liegt ein großes Problem, denn ohne Kenntnis des Manga klafft ein riesiges Informationsdefizit, da man sich stark auf das konkrete Ausleben der SM-Beziehung zwischen Nana und Kaoru konzentriert und die Hintergründe im Dunkeln lässt. Der Manga nimmt sich immer reichlich Zeit, auf die einzelnen SM-Sitzungen hinzuarbeiten und ist in der Grundstruktur eine romantische Komödie. Der Anime klammert die Motivationen und Gedanken der Charaktere weitgehend aus, der einzige innere Konflikt, auf den eingegangen wird sind Nanas Selbstzweifel über ihre wahre Natur - über die sie sich im Anime auch viel zu schnell Gewissheit einredet. Von Kaoru erfährt man indes gar nichts, er wird völlig auf seine perversen Gedanken beim Betrachten von Nana reduziert und dazu noch viel offensiver dargestellt, als er im Manga tatsächlich ist. Kein Wort davon, dass die beiden seit Kindertagen befreundet sind und Kaoru eigentlich in sie verliebt ist und höllisch aufpassen muss, dass Nana das nicht rauskriegt, weil das der Tod für ihr Verhältnis zwischen Sklavin und Herr wäre.
Der Kontrast zwischen Nanas überkorrektem Verhalten in der Schule und wie sich sich während der soften SM-Spielchen verändert, kommt im Anime ebenfalls überhaupt nicht zur Geltung, weil die Passagen in der Schule hier nicht vorkommen bzw. lapidar kurz am Anfang abgehandelt werden. Im Vergleich zum Manga ist daher nicht nur Kaoru, sondern auch Nana nur ein Schatten ihrer selbst.
Ich will den Anime hier aber nicht völlig mies machen, denn eine einfache Lösung gibt es: Solange man den Eindruck der Charaktere für sich aus dem Manga behält und nicht durch das Zerrbild aus dem Anime überschreiben lässt, kann man an dieser OAD Freude haben, da man Nana und Kaoru nun in Farbe, in Bewegung und mit Ton bewundern kann. Die Stimmen passen im übrigen ganz gut, vor allem Nana ist gut getroffen, was auch erforderlich ist, denn sie hat den meisten Text, da wie erwähnt Kaoru weitestgehend unter den Tisch fällt.
Positiv anzumerken ist zunächst, dass der Zeichenstil nahtlos übernommen wurde, Unterschiede zu den einigen wenigen Farbseiten, die der Manga hat, sind kaum auszumachen. Für Fans mag der erste Fauxpas jedoch gleich darin gelegen haben, dass das erotische Kleidungsstück, mit dem alles seinen Anfang nahm, im Anime plötzlich schwarz ist und nicht rot. Da Nana auch im schwarzen Lederkostüm gut aussieht, soll mir das nun aber herzlich egal sein, Puristen haben an diesem Punkt eventuell schon abgeschaltet.
Darin, dass die OAD sich primär, wenn nicht ausschließlich, an die Fans und Leser des Mangas richtet, liegt ein großes Problem, denn ohne Kenntnis des Manga klafft ein riesiges Informationsdefizit, da man sich stark auf das konkrete Ausleben der SM-Beziehung zwischen Nana und Kaoru konzentriert und die Hintergründe im Dunkeln lässt. Der Manga nimmt sich immer reichlich Zeit, auf die einzelnen SM-Sitzungen hinzuarbeiten und ist in der Grundstruktur eine romantische Komödie. Der Anime klammert die Motivationen und Gedanken der Charaktere weitgehend aus, der einzige innere Konflikt, auf den eingegangen wird sind Nanas Selbstzweifel über ihre wahre Natur - über die sie sich im Anime auch viel zu schnell Gewissheit einredet. Von Kaoru erfährt man indes gar nichts, er wird völlig auf seine perversen Gedanken beim Betrachten von Nana reduziert und dazu noch viel offensiver dargestellt, als er im Manga tatsächlich ist. Kein Wort davon, dass die beiden seit Kindertagen befreundet sind und Kaoru eigentlich in sie verliebt ist und höllisch aufpassen muss, dass Nana das nicht rauskriegt, weil das der Tod für ihr Verhältnis zwischen Sklavin und Herr wäre.
Der Kontrast zwischen Nanas überkorrektem Verhalten in der Schule und wie sich sich während der soften SM-Spielchen verändert, kommt im Anime ebenfalls überhaupt nicht zur Geltung, weil die Passagen in der Schule hier nicht vorkommen bzw. lapidar kurz am Anfang abgehandelt werden. Im Vergleich zum Manga ist daher nicht nur Kaoru, sondern auch Nana nur ein Schatten ihrer selbst.
Ich will den Anime hier aber nicht völlig mies machen, denn eine einfache Lösung gibt es: Solange man den Eindruck der Charaktere für sich aus dem Manga behält und nicht durch das Zerrbild aus dem Anime überschreiben lässt, kann man an dieser OAD Freude haben, da man Nana und Kaoru nun in Farbe, in Bewegung und mit Ton bewundern kann. Die Stimmen passen im übrigen ganz gut, vor allem Nana ist gut getroffen, was auch erforderlich ist, denn sie hat den meisten Text, da wie erwähnt Kaoru weitestgehend unter den Tisch fällt.