"Omae Umasou da na" hat mich auf zwei Arten überrascht. Erstens, weil mir der Film wirklich gefiel. Zweitens, weil ihn abgesehen von mir nur 15 weitere Nutzer dieser Seite gesehen haben. Vielleicht ändert sich das nach meinem Kommentar. Freuen würde es mich zumindest, da der Film meiner Meinung nach schon mehr Aufmerksamkeit nach 5 Jahren verdienen könnte.
Story
In einer prähistorischen Welt leben alle möglichen Arten von Dinosauriern in der Nähe eines riesigen Vulkans. Eine weibliche Pflanzenfresserin findet eines Tages ein elternloses Ei im Fluss schwimmen und entscheidet sich dazu, es zu adoptieren. Nach dem Schlüpfen macht sich aber bemerkbar, dass es sich bei diesem Jungen um einen Fleischfresser handelt, der zukünftig eine Gefahr für die Pflanzenfresser-Herde darstellen könnte. Die Mutter entscheidet sich also dazu, mit ihrem Pflanzenfresser-Sohn "Light" und ihrem Fleischfresser-Sohn "Heart" im Wald getrennt von der Herde zu leben. Nach einiger Zeit wird Heart allerdings von seiner wahren Natur eingeholt und führt ab da an ein alleiniges Dasein in der Steppe, bis er eines Tages zufällig auf ein Ei stößt, welches einen kleinen Pflanzenfresser enthält, der Heart sogleich als seinen Vater ansieht...
Die Geschichte von "Omae Umasou da na" ist keineswegs kompliziert oder wartet mich großen Überraschungen auf, was angesichts der Vorlage, einer Kinderbuchreihe, nicht wirklich verwunderlich ist. Der Fokus liegt auf dem Lebensweg von Heart und seine allmähliche Gewöhnung an die neuen Umfelder, in die er sich begibt. Etwas dramatischere Momente gibt es zwar auch, vor allem zum Ende hin, aber alles in allem präsentiert sich der Film durchgehend unbeschwert und stellenweise auch verspielt. Etwas "schwerere" Themen, wie die (natürlicherweise) problembehaftete Koexistenz zwischen Fleisch- und Pflanzenfressern, werden nur oberflächlich angerissen, was meiner Meinung nach aber nicht stört, da philosophische Ansätze und "wie können wir nur den Zirkel brechen?"-Narrative hier doch eher fehl am Platz wären. Der Film bietet Unterhaltung, die Kindern gefallen soll, was aber den Spaß eines erwachseneren Publikums nicht zwangsläufig schmälern muss, finde ich.
Charaktere
Hauptcharakter ist der Tyrannosaurus namens Heart, welchen wir durch drei Phasen seines Lebens begleiten: Seine Kindheit bei seiner Pflanzenfresserfamilie, seine wilde Jugend in der Steppe und seine Zeit als Adoptivvater. Während dieser Phasen macht sich eine gelungene Charakterentwicklung bemerkbar. Vom schüchternen, unsicheren Kind, welches mit seiner wahren Natur ringt, über den wilden, heißblütigen Teenager, welcher sich in der Wildnis beweisen möchte, bis hin zum furcht- und selbstlosen Vater, der jeder Gefahr trotzen würde, um seine Familie zu beschützen.
An zweiter Stelle steht der Ankylosaurus Umasou, welcher Heart als seinen Vater ansieht und ihm deswegen nicht von der Seite weichen möchte, obwohl Heart ihn ursprünglich fressen wollte (der Name "Umasou" entstand durch Hearts Kommentar "Omae Umasou da na", was "Du siehst lecker aus" bedeutet, von dem jungen und naiven Ankylosaurus aber als sein Name missverstanden wurde....ergibt nur im Japanischen richtig Sinn). Umasou ist ein Charakter, den man einfach gern haben muss, da seine Liebe zu Heart keine Grenzen kennt und seine anfangs kindliche Naivität im krassen Gegensatz zu dem heißblütigen Jäger Heart steht. Das Zusammenspiel dieser zwei ungleichen Charaktere und Hearts allmählicher Sinneswandel seinem Adoptivsohn wider Willen gegenüber ist allgemein wirklich schön mit anzusehen und meiner Meinung nach auch der beste Teil des Films.
Die anderen Charaktere nehmen dagegen eher Nebenrollen ein. Die Maiasaura-Familie (Hearts Adoptivmutter und sein Bruder Light) spielen lediglich zu Beginn und Ende des Films eine Rolle, daneben gibt es noch Baku, den strengen Anführer der Tyrannosaurus-Herde, Gonza, ein Rivale Hearts, Bekon, ein Tyrannosaurus "im Rentenalter" und ein Elasmosaurus namens Pero Pero, welcher aber nur kurz vorkommt. Alles in allem kam mir kein Charakter fehl am Platz vor, aber besonders von Hearts Bruder Light hätte ich mir eine etwas prominentere Rolle gewünscht, da ich die Beziehung zwischen ihm und Heart im ersten Teil des Films als recht gelungen empfand. Im Großen und Ganzen gibt es allerdings nichts, was wirklich negativ auffallen würde.
Animation und Präsentation
Überrascht war ich besonders von der Optik des Films. Die Charaktergestaltung ist zwar ganz klar niedlich und kinderfreundlich gehalten und besonders detailliert sind die verschiedenen Dinosauriertypen meiner Meinung nach nicht geraten, die Welt, in der sie sich befinden, dafür um so mehr. Besonders die Szenen im Wald und die (leider viel zu kurz geratenen) Momente in der Meereswelt sind wunderbar liebevoll und detailliert gezeichnet. Doch auch die Steppe, in der sich ein großer Teil des Films abspielt, ist keineswegs karg und leblos. Immer wieder sieht man kleinere Dinosaurier im Hintergrund umhertollen oder Flugsaurier durch die Lüfte kreisen. Die Dinosaurierwelt konnte mich vollends überzeugen, besonders bei den Aufnahmen, die die Welt in einer Art von Panorama-Ansicht zeigten. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: Hin und wieder haben die Macher des Films kleine Tricks in der Darstellung angewendet, was mir äußerst gut gefallen hat. Ich bin keineswegs ein Experte, was Filmproduktion angeht, doch Fischaugeneffekte und schwenkende Kammera-Perspektiven fallen auch mir auf. Besonders gelungen fand ich eine Darstellung von verstreichender Zeit, was mithilfe einer Zeitraffermontage der Mondzyklen erreicht wurde. Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Auch die vereinzelten Kampfszenen wurden rasant präsentiert. Alles in allem: Daumen hoch für die Animation. Da es sich um einen Film handelt, der auf Kinder abzielt, darf man aber keine "realistische" Gewaltdarstellung erwarten. Kampfszenen gibt es zwar schon (und teilweise geht es überraschend hart zur Sache) und Heart erlegt und verspeist schon den ein oder anderen Dinosaurier, aber alles wird recht kindgerecht präsentiert, Blut z.B. ist kaum vorhanden. Mag Freunde von brachialer Dinosaurieraction vielleicht abschrecken, mich hat es persönlich nicht gestört.
Musik und Ton
So begeistert ich auch von der Animation war, über die Musik kann ich nichts in der Art schreiben...schlicht und ergreifend, da mir nichts im Gedächtnis haften geblieben ist. Die Hintergrundmusik tat das mindeste - im Hintergrund zu spielen und nicht auf die Nerven zu gehen. Das ist eindeutig gelungen, da mich die Musik nie gestört hat - begeistert aber halt auch nicht. Im Verlauf des Films werden wiederholt Lieder mit japanischem Text gespielt, aber auch da war meiner Meinung nach nichts dabei, was ich mir später nochmal anhören müsste. Die japanische Synchro dagegen war, wie man das so von japanischen Synchros gewohnt ist, gut. Besonders die Sprecher von Heart und Umasou haben mir gefallen, der Rest bietet solide Kost.
Fazit
Alles in allem ist "Omae Umasou da na" ein liebevoller Kinderfilm, der zwar weder durch große Dramatik, noch durch Tiefgang begeistern kann, dies aber auch gar nicht will und muss. Das Zusammenspiel des ungleichen Paars an Hauptcharakteren, die detaillierte Dinosaurierwelt und ein allgemein gutes Gefühl, welches beim Gucken des Films entsteht, sind die wahren Stärken des Films, und zumindest mich konnten sie überraschend gut unterhalten. Es ist schade, dass der Film bis jetzt so wenig Aufmerksamkeit erhielt, wo er doch mehrere Zielgruppen auf einmal ansprechen kann. Für einen netten, unbeschwerten Filmeabend mit den Geschwistern/Kindern/Neffen/Enkeln (?) ganz sicher empfehlenswert.
Story
In einer prähistorischen Welt leben alle möglichen Arten von Dinosauriern in der Nähe eines riesigen Vulkans. Eine weibliche Pflanzenfresserin findet eines Tages ein elternloses Ei im Fluss schwimmen und entscheidet sich dazu, es zu adoptieren. Nach dem Schlüpfen macht sich aber bemerkbar, dass es sich bei diesem Jungen um einen Fleischfresser handelt, der zukünftig eine Gefahr für die Pflanzenfresser-Herde darstellen könnte. Die Mutter entscheidet sich also dazu, mit ihrem Pflanzenfresser-Sohn "Light" und ihrem Fleischfresser-Sohn "Heart" im Wald getrennt von der Herde zu leben. Nach einiger Zeit wird Heart allerdings von seiner wahren Natur eingeholt und führt ab da an ein alleiniges Dasein in der Steppe, bis er eines Tages zufällig auf ein Ei stößt, welches einen kleinen Pflanzenfresser enthält, der Heart sogleich als seinen Vater ansieht...
Die Geschichte von "Omae Umasou da na" ist keineswegs kompliziert oder wartet mich großen Überraschungen auf, was angesichts der Vorlage, einer Kinderbuchreihe, nicht wirklich verwunderlich ist. Der Fokus liegt auf dem Lebensweg von Heart und seine allmähliche Gewöhnung an die neuen Umfelder, in die er sich begibt. Etwas dramatischere Momente gibt es zwar auch, vor allem zum Ende hin, aber alles in allem präsentiert sich der Film durchgehend unbeschwert und stellenweise auch verspielt. Etwas "schwerere" Themen, wie die (natürlicherweise) problembehaftete Koexistenz zwischen Fleisch- und Pflanzenfressern, werden nur oberflächlich angerissen, was meiner Meinung nach aber nicht stört, da philosophische Ansätze und "wie können wir nur den Zirkel brechen?"-Narrative hier doch eher fehl am Platz wären. Der Film bietet Unterhaltung, die Kindern gefallen soll, was aber den Spaß eines erwachseneren Publikums nicht zwangsläufig schmälern muss, finde ich.
Charaktere
Hauptcharakter ist der Tyrannosaurus namens Heart, welchen wir durch drei Phasen seines Lebens begleiten: Seine Kindheit bei seiner Pflanzenfresserfamilie, seine wilde Jugend in der Steppe und seine Zeit als Adoptivvater. Während dieser Phasen macht sich eine gelungene Charakterentwicklung bemerkbar. Vom schüchternen, unsicheren Kind, welches mit seiner wahren Natur ringt, über den wilden, heißblütigen Teenager, welcher sich in der Wildnis beweisen möchte, bis hin zum furcht- und selbstlosen Vater, der jeder Gefahr trotzen würde, um seine Familie zu beschützen.
An zweiter Stelle steht der Ankylosaurus Umasou, welcher Heart als seinen Vater ansieht und ihm deswegen nicht von der Seite weichen möchte, obwohl Heart ihn ursprünglich fressen wollte (der Name "Umasou" entstand durch Hearts Kommentar "Omae Umasou da na", was "Du siehst lecker aus" bedeutet, von dem jungen und naiven Ankylosaurus aber als sein Name missverstanden wurde....ergibt nur im Japanischen richtig Sinn). Umasou ist ein Charakter, den man einfach gern haben muss, da seine Liebe zu Heart keine Grenzen kennt und seine anfangs kindliche Naivität im krassen Gegensatz zu dem heißblütigen Jäger Heart steht. Das Zusammenspiel dieser zwei ungleichen Charaktere und Hearts allmählicher Sinneswandel seinem Adoptivsohn wider Willen gegenüber ist allgemein wirklich schön mit anzusehen und meiner Meinung nach auch der beste Teil des Films.
Die anderen Charaktere nehmen dagegen eher Nebenrollen ein. Die Maiasaura-Familie (Hearts Adoptivmutter und sein Bruder Light) spielen lediglich zu Beginn und Ende des Films eine Rolle, daneben gibt es noch Baku, den strengen Anführer der Tyrannosaurus-Herde, Gonza, ein Rivale Hearts, Bekon, ein Tyrannosaurus "im Rentenalter" und ein Elasmosaurus namens Pero Pero, welcher aber nur kurz vorkommt. Alles in allem kam mir kein Charakter fehl am Platz vor, aber besonders von Hearts Bruder Light hätte ich mir eine etwas prominentere Rolle gewünscht, da ich die Beziehung zwischen ihm und Heart im ersten Teil des Films als recht gelungen empfand. Im Großen und Ganzen gibt es allerdings nichts, was wirklich negativ auffallen würde.
Animation und Präsentation
Überrascht war ich besonders von der Optik des Films. Die Charaktergestaltung ist zwar ganz klar niedlich und kinderfreundlich gehalten und besonders detailliert sind die verschiedenen Dinosauriertypen meiner Meinung nach nicht geraten, die Welt, in der sie sich befinden, dafür um so mehr. Besonders die Szenen im Wald und die (leider viel zu kurz geratenen) Momente in der Meereswelt sind wunderbar liebevoll und detailliert gezeichnet. Doch auch die Steppe, in der sich ein großer Teil des Films abspielt, ist keineswegs karg und leblos. Immer wieder sieht man kleinere Dinosaurier im Hintergrund umhertollen oder Flugsaurier durch die Lüfte kreisen. Die Dinosaurierwelt konnte mich vollends überzeugen, besonders bei den Aufnahmen, die die Welt in einer Art von Panorama-Ansicht zeigten. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: Hin und wieder haben die Macher des Films kleine Tricks in der Darstellung angewendet, was mir äußerst gut gefallen hat. Ich bin keineswegs ein Experte, was Filmproduktion angeht, doch Fischaugeneffekte und schwenkende Kammera-Perspektiven fallen auch mir auf. Besonders gelungen fand ich eine Darstellung von verstreichender Zeit, was mithilfe einer Zeitraffermontage der Mondzyklen erreicht wurde. Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Auch die vereinzelten Kampfszenen wurden rasant präsentiert. Alles in allem: Daumen hoch für die Animation. Da es sich um einen Film handelt, der auf Kinder abzielt, darf man aber keine "realistische" Gewaltdarstellung erwarten. Kampfszenen gibt es zwar schon (und teilweise geht es überraschend hart zur Sache) und Heart erlegt und verspeist schon den ein oder anderen Dinosaurier, aber alles wird recht kindgerecht präsentiert, Blut z.B. ist kaum vorhanden. Mag Freunde von brachialer Dinosaurieraction vielleicht abschrecken, mich hat es persönlich nicht gestört.
Musik und Ton
So begeistert ich auch von der Animation war, über die Musik kann ich nichts in der Art schreiben...schlicht und ergreifend, da mir nichts im Gedächtnis haften geblieben ist. Die Hintergrundmusik tat das mindeste - im Hintergrund zu spielen und nicht auf die Nerven zu gehen. Das ist eindeutig gelungen, da mich die Musik nie gestört hat - begeistert aber halt auch nicht. Im Verlauf des Films werden wiederholt Lieder mit japanischem Text gespielt, aber auch da war meiner Meinung nach nichts dabei, was ich mir später nochmal anhören müsste. Die japanische Synchro dagegen war, wie man das so von japanischen Synchros gewohnt ist, gut. Besonders die Sprecher von Heart und Umasou haben mir gefallen, der Rest bietet solide Kost.
Fazit
Alles in allem ist "Omae Umasou da na" ein liebevoller Kinderfilm, der zwar weder durch große Dramatik, noch durch Tiefgang begeistern kann, dies aber auch gar nicht will und muss. Das Zusammenspiel des ungleichen Paars an Hauptcharakteren, die detaillierte Dinosaurierwelt und ein allgemein gutes Gefühl, welches beim Gucken des Films entsteht, sind die wahren Stärken des Films, und zumindest mich konnten sie überraschend gut unterhalten. Es ist schade, dass der Film bis jetzt so wenig Aufmerksamkeit erhielt, wo er doch mehrere Zielgruppen auf einmal ansprechen kann. Für einen netten, unbeschwerten Filmeabend mit den Geschwistern/Kindern/Neffen/Enkeln (?) ganz sicher empfehlenswert.