Umi kara no Shisha (2010)

海からの使者

Rezensionen – Umi kara no Shisha

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Umi kara no Shisha“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
Auch der "Bote aus dem Meer" ist einer dieser Mini-Movies, die auf die Retro-Schiene setzen.

Der Umkehrschluss, dass die aufgewendete Sorgfalt und die Animationsqualität ebenfalls retro sind, ist jedoch unzulässig. Technisch gesehen liegt hier ein kleiner, 10-minütiger Actionstreifen vor, eine Art Stummfilm, bei dem der gesprochene Text als Untertitel eingeblendet wird. (Allerdings nicht unter dem Bild, wie wir das gewohnt sind, sondern am rechten Rand und in traditioneller japanischer Leserichtung.)
"Eine Art" meint: Dialogtext ist zwar ausgelagert, Hintergrundgeräusche (und natürlich auch die BGM) sind aber präsent.

Und obwohl dies ein Schwarzweißfilm ist, hat man hier ein sehr detailliertes Bild in sehr differenzierten Graustufen, und auch die Animationen sind genau getimt und flüssig, mit sauberer Einbindung von computergenerierten Inhalten, gerade in der actionlastigen zweiten Hälfte des Films.
Langer Rede kurzer Sinn: auch wenn das auf den ersten Blick ausschauen mag wie aus Opas Vorkriegskino, muss man hier qualitativ keine Abstriche in Kauf nehmen.

Dagegen etwas über die Handlung zu sagen, ist echt schwierig, wenn man weder spoilern noch den kompletten Film nacherzählen mag. Im Vordergrund steht die schwere Verletzung des Protagonisten Non-chan (innerlich wie auch äußerlich), der anfangs quasi als wandelnder Verbandskasten daherkommt.

Im übrigen wird die Vorgeschichte dieser Verletzung nur kurz abgehandelt, ungefähr mit vier Bildern in drei Sekunden, also ist der Anime offenbar von vornherein darauf ausgelegt, dass man ihn mehrmals schaut. Was durchaus ratsam ist, wenn man mehr mitkriegen will als das, was da oberflächlich auf einen einstürmt.

Im Hintergrund geht es um die fast schon üblichen Grausamkeiten des Alltags in einer etwas dystopisch anmutenden Welt (siehe die eingeblendete Nachrichtensendung): Mobbing, anlasslose Gewaltexzesse Wehrlosen gegenüber, inklusive Rachefeldzug mit berserkerhaften Zügen, unter Beteiligung einer Riesenspinnenmechaschildkröte sowie der Luftwaffe, die prompt ihre in Animes so beliebten Missiles einsetzt. Macht sich ja optisch auch gut. Wie überhaupt die ganze battle action, die außerdem bis an den Rand vollgestopft ist mit Zitaten und Reverenzen an stilprägende Vorbilder, von Spiderman bis zu den Ninja Turtles.

Und wer spätestens an dieser Stelle den schlimmen Verdacht hegt, diese Produktion richte sich eher an ein Publikum mit etwas gehobeneren Ansprüchen, das solche Independent-Produktionen auch als Herausforderung für den Intellekt sieht und daher vieles von dem, was sich hier abspielt, durchaus auch auf symbolischer Ebene angesiedelt wissen will: ja, das ist wohl so.

Dasselbe Publikum dürfte auch mit den verstörend seltsamen Welten von Cat Soup oder Cencoroll klarkommen, denen dieses Werk hier ästhetisch wie künstlerisch einigermaßen ähnlich ist.
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