Hetalia World Series (2010)

ヘタリア World Series

Rezensionen – Hetalia World Series

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Hetalia World Series“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Rippuvan#1
Hetalia World Series, oder auch: Das internationale Chaos der personifizierten echten und Möchtegern-Staaten.

Hetalia ist weder ein typischer komödiantischer noch ein wirklicher historischer Anime. Es ist eher ein Aufwurf vieler verschiedener Klischees mit Bishounen und Slapstick im Gewand der Weltgeschichte.
Da fragt man sich doch, ob sowas funktioniert.
Es liegt an der Sicht des Betrachters. Leute, die sich nicht an Vorurteilen gegenüber Ausländern, gewöhnlichem Slapstick oder Neuinterpretationen historischer Ereignisse erfreuen können (oder nicht wenigstens auf Bishounen stehen...) sollten hiermit gar nicht erst anfangen und können auch aufhören, diesen Kommentar weiterzulesen.
Aber selbst Leute, denen es dann doch nicht gefällt sollte es nicht zu sehr wie verschenkte Zeit vorkommen, bei einer Episodenlänge von knapp 5 Minuten abzüglich Titeleinblendung und Ending.
Genau genommen kommt die derartige Episodenlänge diesem Web-Anime sogar zu Gute, da so zwischen dem Humor keine Langeweile aufgrund mangelnder Inszenierung eines Szenenwechsels auftreten kann.
Man springt gerade zu durch die Eregnisse durch, um die nächste Interpretation einer Geschichtsstelle oder nächste Slapstickszene zeigen zu können.
Auf genauere Darstellung der Kriege oder Gewalt wird hier verzichtet, sodaß der Anime auch jüngerem Publikum zugänglich ist. Man behielt sich auch vor, wegen der Darstellung der Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher in Kritik geraten zu können und entschärfte Derartiges auf angemessene Weise, wodurch man von Südkorea doch wieder in Kritik geriet, der Anime sei zu verharmlosend.

Story
Man nehme alle Länder der Welt (plus Sealand und autonome Gebiete wie die Sonderverwaltungszone Hongkong) und mache diese zu jungen Männern (bzw. Frauen), die alle unfähig sind, still zu sitzen und auch mal gar nichts zu tun.
Dann hat man etwas, was sich Hetalia nennt. (Nebenbei bemerkt: Hetalia ist ein Kofferwort aus den Begriffen hetare [jap. nutzlos] und itaria [jap. Italien])
Der Titel impliziert gleich schon welches Land im Mittelpunkt steht, nämlich Italien. (jedenfalls zu Beginn der Serie)
Die Geschichte beginnt im 1. Weltkrieg, als Deutschland dabei ist Italien zu invadieren, um Österreich-Ungarn an der Westfront zu erleichtern. So weit so gut, nur finden sich keine Feinde oder sie rennen beim Anblick Deutschlands direkt über alle Berge.
Letztendlich findet er in einem italienischen Wald eine verlassene Tomatenkiste, deren Bewohner vorgibt ein magisches Wesen zu sein, was ihm Wünsche erfüllen kann. Da Deutschland nicht an sowas glaubt, öffnet er prompt die Kiste und findet dort Italien vor. Diesen nimmt er sofort gefangen, doch in Kürze stellt sich heraus, dass das gar keine so gute Idee war...
Einige Jahre später gründen Deutschland, Italien und Japan zusammen im Zuge des Tripartite Paktes die Achsenmächte, um zusammen durch die kommenden Ereignisse zu gehen. (und historisch korrekt zu bleiben) Man konzentriert sich dabei auf diese Drei und lässt kleinere Staaten der Achsenmächte außen vor (vermutlich aus Zeitmangel), es bleibt aber dennoch erkenntlich, dass diese immerhin vorhanden sind.
Die Geschichte zieht sich mit vielen Zeitsprüngen und Rückblenden von dort bis 1945 so durch und fängt in der heutigen Zeit wieder neu an.
Außerdem gibt es einen zusätzlichen Handlungsstrang, genannt "Chibitalia" (erneut ein Kofferwort), welcher die Vorgeschichte von Deutschland (dort als Heiliges Römisches Reich Deutscher Nationen) und Italien im Mittelalter zeigt. Dieser Teil setzt mehr auf das verniedlichte Aussehen der Charaktere und einem seichten Pseudo-Shounen-Ai-Romantikstrang zwischen den beiden, als auf den Slapstick.
Das Pseudo kommt daher, dass
Deutschland glaubt, Italien sei ein Mädchen, weil er unter der Herrschaft Österreichs Mädchenkleider tragen muss. Dieser dachte auch, dass Italien ein Mädchen ist.

Oft finden auch mehrere Rückblenden in andere Zeiten statt, um die (historisch bekannte) Vergangenheit einiger Charaktere näher zu beleuchten.
So zum Beispiel die Entstehung der USA und der Streit Frankreichs und Englands um dieses Gebiet.
Alles in allem eine gute Vorraussetzung für einen episodischen Endlosanime, solange einem das Geschichtsbuch noch genug hergibt.
Um den Handlungen und Ereignissen folgen zu können, sind grundlegende Kenntnisse in der Geschichte von Nöten, nicht so bekannte Ereignisse werden mit Hilfe von eingeblendeten Texten erläutert, sodaß man das Video stoppen und sich informieren kann, falls nötig.

Charaktere
Die Charaktere geben eine große Summe aus allen Klischees und Stereotypen ab, die es so in der (größtenteils männlichen) Welt zu finden gibt und das angepasst an den typischen Einwohner des Landes, das sie darstellen.
Die wohl wichtigsten Charaktere wären die drei großen Mitglieder der Achse und die Anführer der Alliierten (und deren Pseudomitglied China), welche bereits einen guten Haufen Konfliktpotenzial bieten.
So bringt Italien Deutschland mit seiner kindischen Art und Unfähigkeit sich zu wehren und sich an Regeln zu halten gehörig auf die Palme, während Japan schüchtern in der Ecke steht und sich fragt, ob er wirklich mit ihnen zurecht kommen kann.
Der große Haufen Leute, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind aber die Alliierten. Sie versuchen zusammenarbeiten und die Achsenmächte zu besiegen, obwohl England und Frankreich gar nicht aufhören können sich zu streiten, Russland an nichts Anderes als Blut, Mord und Totschlag denkt und Amerika sich als übermotivierter Angeber und Anführer aufspielt, der eine dämliche Idee nach der anderen raushaut.
Dabei sitzt dann das immer ruhige und gelassene China und teilt schonmal die eroberten Gebiete zu seinen Gunsten auf.
Zusätzlich gibt es noch einen minder wichtigen Cast kleinerer Länder, die vorallem im zur heutigen Zeit angesiedelten Szenario nicht all zu selten auftauchen und Sympathie wecken können. So zum Beispiel die Schweiz, ein pessimistischer Militärfreak, der mit Geld umzugehen weiß und seine kleine Schwester Liechtenstein, die er vor dem ach so bösen Österreich beschützen will oder Russlands Schwestern Ukraine und Weissrussland, die auch interessante Komplexe und Eigenheiten aufweisen können und trotzdem zu ihren Ländern passen.
Aus diesem großen Angebot kann sich jeder seine Lieblingscharaktere heraussuchen (Deutschland und Ukraine ftw!) und die meisten haben einen guten Anteil ihrer Geschichte oder Politik in der Serie bekommen. Ich hätte mir jedoch mehr von Preußen und der Beziehung von Österreich und Ungarn (die zur Repräsentation der Doppelmonarchie verheiratet waren) gewünscht.
Beides wurde nur nebenbei kurz angeschnitten,
hierbei kann man aber auf Verbesserung hoffen, schließlich hat der Anime eine Fortsetzung.

Animationen und Sound
Man kann es dem Anime nicht verübeln unter dem Qualitätsstandard vom Jahr 2009 zu liegen, schließlich ist es nur ein Web-Anime, der auch noch von dem Animestudio nebenbei produziert wird. Diese Nachteile relativieren sich mit der DVD-Version wieder, da diese in der Auflösung und Qualität verbessert wurde.
Die Animationen sind durchweg in einem Stil eines heiteren Bishounen-Anime gehalten und passen auch sehr gut in das Gesamte hinen. Die Synchronisation ist zwar nicht als besonders herausragend hervorzuheben, aber dennoch gut genug, dass sie einem niemals negativ aufgefallen wäre.
Die meisten Synchronsprecher sind gut gewählt und passen zu ihrem Charakter, nur bei einigen männlichen Charakteren fragt man sich, wieso sie eine Frau als Sprecherin bekamen. (So zum Beispiel China, den ich selbst wegen der Frisur und Stimme eine gewisse Zeit für eine Frau hielt)
Das Ending, welches ohne einen wirklichen Vorspann als einziges Stück mit Lyrics auskommt, ist ein heiteres, aufgredehtes Kuntibunti, das standardweise vom Sprecher von Italien, aber manchmal von einem Synchronsprecher eines anderen Landes mit angepasstem Text gesungen wird.
Alle anderen Musikstücke sind normale BGM, vom heiteren, fast hyperaktivem Stück bis zur ruhigen Pianomusik. Erwähnenswert sind aber die Charaktersongs, die zwar nicht im Anime vorkommen, aber durchaus hörenswert und interessant sind, da auch diese eine Interpretation des Verhaltens der Landesbewohner und deren Musikgeschmack darstellen.

Fazit
Ein Anime abseits der storytechnischen Norm, der so mal etwas frischen Wind hineinweht und gut zu unterhalten weiß, wenn man sich gut auf diese Art des Humors einlassen und sich der Bedienung vieler Klischees erfreuen kann. Nebenbei erfährt man nocheinmal geschichtliche Ereignisse aus neuer Sicht und auf satirische Weise. (oder lernt sie vielleicht auch erst kennen, der Lernfaktor ist aber nicht allzu hoch, wenn auch vorhanden)
Mängel sind nicht allzu sehr ausgeprägt, obwohl es in einiger Hinsicht Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Hetalia World Series erhält von mir 8,9 von 10 Punkten.

Es sei am Rande erwähnt, dass ich diesen Kommentar für beide Hetalia-Serien verwende.
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