Gosick (2011)

ゴシック

Rezensionen – Gosick

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Gosick“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Gatar#1
Story:6
Präsentation:8
Charaktere:6
Fazit:7
Gosick ist ein Mystery-Anime der in den 1920er Jahren spielt, und somit erstmal vom gewohnten Stoff abzuweichen scheint. Im Detail betrachtet, krankt die Serie jedoch daran, dass sie sich nicht von den bekannten Mustern lösen will und im Endeffekt nicht wirklich weiß, was sie denn nun sein will - Krimi, Weltkriegsdrama oder Romcom.

Story
Der japanische Austauschschüler Kazuya Kujo trifft an einer Schule im fiktiven, an Frankreich angelehnten Land Sauville auf die mysteriöse Victorique, ein Mädchen dass sich im Bibliotheksturm versteckt und als einzigen Zeitvertreib Kriminalfälle für ihren Bruder, einen Polizisten, löst. Die Serie beginnt mit einer Aneinanderreihung zusemmenhanglos erscheinender Kriminalfälle, die die beiden lösen. Leider sind die Fälle alle relativ offensichtlich - quasi ein Todesurteil für jede Krimiserie. Im späteren Verlauf der Serie kommt auch Victoriques tragische Familiengeschichte zum Vorschein, dieser Teil kann zumindest besser unterhalten als der Anfang. Das Ende steigert sich dann noch ein wenig und verwebt den (fiktional abgeänderten) zweiten Weltkrieg mit ein. Obwohl die letzten Episoden wohl zu den storytechnisch stärksten gehören, kommen sie objektiv betrachtet nicht über das Mittelmaß hinaus.

Präsentation
Die Animationen sind ansehnlich gelungen, sowohl die Charaktere alsauch die Szenerie des Europas der 20er Jahre wirkt überzeugend. Die für einen Anime ungewohnte Atmosphäre dieser Zeit wurde gut eingefangen, nicht zuletzt in der Musik. Das Opening ist angenehm zu hören, wenn auch kein Ohrwurm. Das erste Ending ist sogar hervorragend.

Charaktere
Von den beiden Hauptcharakteren ist Victorique klar die stärkere. Leider ist Kujo grade in der ersten Hälfte der Serie mehr ein nutzloses Anhängsel, während Victorique ihre Fälle löst, zum Ende hin bessert sich das zumindest etwas. Victorique selbst ist eine typische Tsundere - zu klein geraten, zickig und überaus anspruchsvoll. Gegen Ende ist bei ihr jedoch auch eine gewisse Entwicklung zu erkennen.
Abgesehen von den beiden werden noch einige Nebencharaktere eingeführt, die jedoch leider alle zu wenig Auftritte haben, um wirklich interessant zu werden. Victoriques Bruder, Grevil Blois, scheint zwar in einem Konflikt zwischen seinen Pflichten gegenüber seinem Vater und seinem Mitleid gegenüber seiner Schwester zu stehen, auf diesen wird jedoch leider kaum eingegangen. Auch Victoriques Konkurrentin um Kujos Gunst, Avril, macht bestenfalls halbherzige Versuche in dieser Richtung und ist unterm Strich bloß eine Nervensäge.

Fazit
Gosick schwächelt vor allem am Anfang in der Story und wartet mit bekannten Charaktertypen sowie durchschaubaren Rätseln auf. Einzig die für Animes ungewohnte Atmosphäre der Zeit nach dem ersten Weltkrieg macht die Serie gelegentlich interessant.

Eingeschränkte Empfehlung
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1× Empfehlungen erhalten
Avatar: Kazua#2
Anspruch:viel
Action:wenig
Humor:mittel
Spannung:viel
Romanze:wenig
Überarbeitete Version, da ich den Anime jetzt zu Ende geguckt habe ^_^

Gosick ist eine Mischung aus Krimi - Drama und klein bisschen Romanze, aber genau dieser Mix macht es meiner Ansicht nach aus.

Story
Der männliche Hauptcharakter Kujou Kazuya, der ein Sohn eines hochrangigen Offiziers der japanischen Armee ist, kommt als Austauschschüler an die St. Marguerite Academy.
Dort trifft er ganz oben in der Bibliothek auf das kleine, geheimnisvolle Mädchen Victorique.
Diese besitzt einen messerscharfen Verstand und löst auch Probleme für die Polizei.
So nimmt die Geschichte ihren Lauf, sie dreht sich Folge für Folge um verschiedene Fälle und zeigt, wie sich Victorique und Kujou langsam besser kennen lernen.

Charaktere
Im Vordergrund stehen natürlich Kujou und Victorique, wobei mir letztere besonders gefallen hat.
Anfangs ist sie scheu und unsicher, zeigt aber nach einiger Zeit Kujou ihren wahren Charakter. Der wirkt auch nicht besonders toll, sie beschimpft ihn und lässt sich von ihm benötigte Utensilien (Bonbons,Bücher) oder Fälle bringen.
Doch eigentlich mag sie ihn,deswegen ist sie recht aufgebracht wenn sie diesen mit Avril, einer Austauschschülerin aus England, sieht.
Kujou ist ein japanischer Austauschschüler, der nach Sauville an die Academy kam.
Er ist ein höflicher, freundlicher Junge, der an der ganzen Schule nur mit dem Spitznamen "Shinigami" bekannt ist. Dieser Name schreckte die anderen Schüler ab und keiner freundete sich mit ihm an.
Bis er allein in die Bibliothek ging und dort auf die kleine Victorique traf.
Er lässt sich von ihrer anfangs arroganten Haltung nicht abschrecken und sieht sie immer als Freund an. Kazuya hilft ihr wo er nur kann, bei Fällen, Besorgungen usw.

Animation
Kann ich nicht viel zu sagen, ich fand die Animationen sehr schön und passend.
Mir sind keine Schwächen aufgefallen.

Sound
Der Soundtrack des Animes war meiner Ansicht nach genial.
Er passte für mich perfekt auf die Geschichte und Atmosphäre.

Fazit
"Du bist mein Herz, wenn du stirbst, sterbe auch ich"
Einer der vielleicht schönsten Sätze aus Gosick und genau das ist das richtige Wort.
"Schön", ich habe lange keinen Anime mehr gesehen der mir von den Story so viel Freude bereitet hat.
Der Anime steigert sich von Folge zu Folge und schließt mit einem passendem Ende ab.
Also ich würde den Anime nicht nur Krimi - Mystery Fans empfehlen, sondern jedem, der eine schöne Story, zum mitfiebern verfolgen will.
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Avatar: Thratron#3
>Gosick<. Kennt ihr das, wenn ihr eher geringe Erwartungen habt und eher lustlos an etwas herangeht und diese Sache euch dann am Ende fassungslos und geflasht zurücklässt? Dies ist mir bei dieser Serie passiert.


Animation:

Sehr flüssig, bunt und streckenweise voller Details. Der Zeichenstil kann sich wirklich sehen lassen, wenn er auch nichts Besonderes darstellt. Dafür sehen aber viele Sachen wirklich sehr schön aus wie die diversen Kleider oder der Lichteinfall. Auch kam der Jugendstil der 20ziger Jahre sehr gut rüber.

Musik:

Der Song im Opening ist poplastig und geht gut ins Ohr, aber sicher kein Meisterwerk. Das erste Ending ist sehr schön, während man das Zweite ruhig überspringen kann.
Der sonstige Soundtrack ist sehr atmosphärisch und edel, allerdings will mir gerade ums verrecken nicht das Genre einfallen. Es ist zumindest die Art Musik, die es in dieser Zeit gab und irgendwo zwischen Klassik und Moderne pendelte. Neben Streich- und Blasinstrumenten sind manchmal auch wunderschöne Chöre zu hören.

Charaktere:

Koji stellt den typischen, weinerlichen aber dennoch sympathischen Haupthelden dar, dessen Triaden über Freundschaft und Naivität einem nach einer Weile auf den Keks gehen (besonders sein ständiges >Victorica!< ist bald nicht auszuhalten). Abe man kommt insgesamt mit ihm zurecht.
Victorica ist dagegen um ein ganzes Stück interessanter und kann mit folgenden Adjektiven beschreiben werden: Zu kurz geraten, knuffig, zickig, schlau, eigenartig und ein Fable für eindrucksvolle Klamotten. Diesen Giftzwerg muss man einfach mögen.
Auch erfreulich, dass hier auch wirklich die Chemie zwischen den beiden stimmt und ihre Beziehung gut und ehrlich rübergebracht wird. Es ist ein Genuss zu zusehen wie sie sich immer näher kommen.

Außerdem haben sie beide dann im Krieg sehr ergreifende Charakterveränderungen und werden sichtlich erwachsener.


Der restliche Cast ist kaum der Rede wert und erfüllt nur seinen bestimmten Zweck wie für Witz sorgen, Coolnis reinbringen oder eine möglichst bösartige Bestie zu kreieren. Einige nette Psychopaten gibt es dann auch.

Inhalt:

Zuerst mutet >Gosick< wie eine Krimiserie zu, bei denen die verschiedenen Fälle immer einen leicht mystischen Hintergrund haben. Diese kleinen Geschichten sind meistens sehr interessant und oft auch vertrackt genug um einen ins Grübelns zu bringen und mehr als einmal ist man erstaunt zu welchen Schlussfolgerungen Victorica kommt (auch wenn man bei ihr ruhig auf die Pfeife hätte verzichten können). Allerdings wird einem auch vieles sehr schnell selbst klar, sofern man nur ein Stück nachdenkt und es wird beispielsweise nie die Qualität von >Detectiv Conan< erreicht. Es wird zwar schnell klar, dass auch etwas im Hintergrund abläuft, aber bis alles aufgelöst und man das tragische Schicksal der Hauptprotagonisten völlig erfasst hat, dauert es ein wenig. Der Spannungsbogen nimmt aber auf jeden Fall immer weiter zu und einige Überraschungen sind garantiert. Auch der Humor ist sehr gelungen.
Was auch gut eingefangen wurde ist der Charme dieser Epoche zwischen den Weltkriegen zu erfassen und die Atmosphäre ist so wunderbar altmodisch und trifft bei mir meinen Geschmack.
Wirklich stark wird die Serie dann in den letzten Episoden und zwar aus folgenden Gründen:

Für alternative Geschichte bin ich immer zu haben, auch wenn dem Zweiten Weltkrieg hier jegliche Grundlage fehlt – Deutschland hatte 1925 einfach nicht die Mittel für einen neuen Konflikt. Punkt.
Aber dies ist nicht so wichtig, da es nun düsterer wird und emotional werden völlig neue Kaliber hochgefahren. Die letzte Folge ist dann einer der melancholischsten die ich je gesehen habe und das Ende war einfach wunderbar und nicht so wie bei anderen Serien schrecklich offen, sondern ließ >Gosick< perfekt ausklingen.
Also ich war danach wirklich sehr stark berührt.


Fazit:

Mit den ganz Großen kann sich >Gosick< nicht messen, aber es ist in sich rund und hat ein schönes Setting.
Der Anime hat eine gute Hintergrundgeschichte, Charaktere die man in sein Herz schließt, eine perfekt ausgearbeitete Romanze und wie gesagt einen großartigen Abschluss.
Diese Serie kann ich empfehlen, wenn man gerade nichts anderes zum Gucken hat. Wie gesagt: Es gibt Besseres, aber verachten sollte man diese Perle deswegen nicht.
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Avatar: NeoCortex#4
Als ich mir die ersten Folgen von Gosick ansah war ich bereits Feuer und Flamme und davon überzeugt seit langer Zeit wieder auf eine wahre Animeperle gestoßen zu sein. Der Anime hat es in Perfektion verstanden ums Ambiente des jungen 20. Jahrhunderts eine harmonische und gleichzeitig faszinierende Atmosphäre aufzubauen und den Zuschauer damit in den Bann zu ziehen. Der erste Kriminalfall war ein gelungener Auftakt, der definitiv Hunger auf mehr machte und mich darüber erfreute zu sehen, dass die Romanze zwischen unseren beiden Protagonisten bereits in den ersten beiden Folgen Fahrt aufnahm und es dezent knisterte. Umso ernüchternder war es, als nach dem fulminanten Anbruch, Folge für Folge das euphorische Gefühl dass ich zu Beginn verspürte, langsam abzuflauen begann. Was wohl daran lag, dass es mir nach den ersten Folgen nach mehr davon verlangte, aber hier kommt gleichsam die Schwäche Gosick´s zum Vorschein, denn der Anime besitzt leider keine vernünftigen Höhen oder Momente, bei denen einem das Herz gleich aus der Brust zu springen droht. Positiv lässt sich das so ausdrücken, dass man es hier mit einer sehr ruhigen, harmonischen und entspannenden Geschichte zu tun hat. Wenn der Anime aber schon unbedingt einen auf Krimi und Thriller machen muss, dann muss der Adrenalinspiegel auch mal kritische Ausmaße annehmen, aber genau das gelingt Gosick nur selten. Die Fälle sind zwar durch die Bank interessant, dass steht außer Frage, nicht zuletzt, weil sie sich oftmals an einen mystischen Hintergrund oder einer Gruselgeschichte anlehnen und der Anime es glänzend versteht, den richtigen Grad zwischen Fiktion/Märchen und der Realität zu finden. Allerdings fehlt ihnen irgendwie dieser "Ach so ist das, jetzt ergibt es alles einen Sinn" - Effekt, der einen geflasht zurück lässt. Klar ergeben die Fälle letztes Endes in der Regel Sinn und gehen auf - wenn auch manche Erklärungen etwas hanebüchen erscheinen und nur als Mittel zum Zweck wirken, dass auch wirklich alles irgendwie kongruiert und aufgeht - allerdings fehlt ihnen dieser "Zauber", wenn man sich der Lösung eines Falles gegenübersieht, den man z.B. bei Detektiv Conan oder Monster empfindet. Woran das liegt kann selbst ich nicht genau sagen, denn ganz so offensichtlich wie die meisten hier die Fälle darstellen sind sie meiner Meinung nun auch wieder nicht. Eventuell könnte es daran liegen, dass dem Zuschauer oftmals die Denkarbeit hier abgenommen wird, indem Victorique die Fälle gewöhnlich innerhalb kürzester Zeit ohne mit der Wimper zu zucken löst. Bei einem guten Krimi, wird Hinweis für Hinweis aufgedeckt, der dafür sorgt dass der Betrachter nach jedem Hinweis seine Theorie verifiziert und überarbeitet, nur um sie dann vielleicht beim nächsten Hinweis wieder zu verwerfen und neu zu formulieren, er ist demnach wie ein Puzzle, dass man Teil für Teil langsam und bedächtig zusammenfügt. Genau das macht eigentlich den Reiz eines Krimis aus, ein gewisses Miträtseln und Mitfiebern und genau das fehlt hier einfach, ganz im Gegenteil bekommt man regelrecht sofort das fertiggestellte Puzzle hingelegt. Obendrein fand ich es schade, dass die Beziehung zwischen den beiden Hauptdarstellern nach den ersten Folgen quasi stagniert und fast schon nach dem "ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück"-Prinzip fungierte, für was sich oftmals Victoriques Dickköpfigkeit und Kujo´s "Unentschlossenheit" verantwortlich zeigten(was sich gegen Ende glücklicherweise etwas bessert). An diesen beiden Stellen(Fälle und Romanze) hat der Anime viel Potenzial vergeben und nicht immer alles richtig gemacht. Und als ich dann schon kurz vor Ende befürchtete, dass die Serie sich weit weit unter Wert verkauft hätte, kam das grande Finale. In den letzten beiden Folgen überschlagen sich die Ereignisse geradezu gänzlich und was hier noch an Dramatik geboten wird, übertrifft vieles was ich bis dato gesehen hatte. Gerade bei der zweiten Hälfte der finalen Episode, als durchgehend "Whenever, Whereever"(unity) gespielt wurde, stand ich den Tränen verdammt nahe und wäre der Anime 3 Minuten vor dem eigentlichen Schluss bereits beendet worden, wäre dass meiner Meinung nach eines der einprägsamsten und drastischsten Enden in der Animegeschichte geworden. Zwar wäre es kein geschlossenens Ende gewesen, aber es hätte einem sicherlich mit einer großen Portion Unbehagen in der Bauchregion und einem (noch größeren) Flash zurückgelassen. Die Tatsache, dass der Anime nicht offen endet, ist zwar auch eine schöne - und für viele da draußen vermutlich auch die bessere - Variante, aber andererseits fehlt einem hier dieses "Wow, das war... heftig"-Gefühl. Unterm Strich mag Gosick vielleicht nicht der Über-Anime geworden sein - zu dass er vielleicht sogar das Potential gehabt hätte -, aber schon allein wegen des großartigen Finales würde ich dem Anime auf alle Fälle eine Chance geben und vielen Lesern ans Herz legen.

Animation

Da der Anime von BONES produziert wurde, kann man schon mal ein solides Resultat in Sachen Animation erwarten. Uns so ist es ja auch schließlich gekommen. Die Animationen mögen nicht die Avantgarde auf ihrem Gebiet sein, allerdings sind sie für einen Anime, der sein Augenmerk sowieso nicht auf Action legt und folglich nicht auf überdurchschnittliche Animationen setzen muss, völlig ausreichend und zeigen keine großartigen Schwächen. Die Hintergründe sind spitze und zeigen vereinzelt, bei Gebäuden, Kleidung oder insbesondere bei Fresken eine ausgesprochen hohe Detaildichte. Der Zeichenstil bzw. das Charakterdesign verpasst der Serie einen gewissen Touch und erachte ich als passend, auch wenn ich Kujo´s Aussehen anfangs für etwas seltsam und gewöhnungsbedürftig empfand, aber diese Betrachtung verflog im Lauf der Serie wieder. Qualitätsabfälle sind kaum auszumachen und höchstens im vorletzten Fünftel der Serie leicht erkennbar, fallen aber nicht weiter ins Gewicht. Insgesamt bewegt sich die Animation vollauf im grünen Bereich und zeigt sich absolut dienlich.

Sound

Das Opening erinnerte mich mehr oder weniger an eine alternative, etwas ruhigere, fröhlichere aber auch schwächere Version des Tengen Toppa Gurren Lagann Openings, welches ganz in Ordnung ist, aber nicht zwangsläufig gehört werden muss, zumal es auch schon ein wenig den Verlauf der Story verraten könnte. Das erste Ending ist schlichtweg genial, auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, es in ähnlicher Weise schon mal gehört zu haben, mir will aber nicht einfallen wo. Ending numero zwei trifft vermutlich nicht jedermanns Geschmacks, mir aber gefällt es auch ausgesprochen gut, auch wenn es, wie ich finde mit dem leicht mittelalterlichen Klang, das perfekte Ending für Spice and Wolf gewesen wäre, aber hier passt es auch ganz gut. Die, 30 Titel umfassende, BGM von Nakagawa Koutarou ist zudem ein wahrer Ohrenschmaus und hält einige hochklassige und wunderschöne Stücke wie Titel 04 - Anyaku to Mawaru Unmei, Nr. 11 - Hai iro Ookami he no Shoutaijou oder 18 - Kinka no Kusasri ga Tsunagu mono, parat. Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings, dass man den Soundtrack adäquater zur Geltung hätte bringen und seine Stärken besser ausspielen können. Erst gegen Ende wird der Musik auch die Aufmerksamkeit zuteil, die sie verdient. Hier wurde wieder etwas Potential hergeschenkt. Auch die Seiyuu´s rufen eine gute Leistung ab, allen voran Victorique´s Sprecherin gebührt Anerkennung, bringt sie nämlich deren Charakter perfekt rüber und klingt einmal total niedlich, wenn z.B. Victorique gerade für Süßigkeiten schwärmt und dann wieder völlig kalt und emotionslos. Auch Kujo´s Sprecher sollte nicht unerwähnt bleiben, schafft er es doch, dass auch das 500ste "Victorica!" noch genauso enthusiastisch klingt wie das Erste.

Story

Der, wegen seinen schwarzen Haaren und Augen, "Schwarzer Shinigami" genannte Internatsschüler Kujou Kazuja, findet eines Tages am Boden der Schulbibliothek ein seidig goldenes Haar. Entschlossen die menschliche Quelle des Haares ausfindig zu machen, macht er sich auf ins Obergeschoss der Bibliothek, wo es angeblich einen elysischen botanischen Garten geben soll. Allerdings findet er oben angekommen, nicht nur den vermuteten Garten, sondern außerdem ein zartes, blondes Mädchen vor, welches ihn scheinbar schon erwartet hat. Wie sich herausstellt besitzt diese "Goldene Fee" einen messerscharfen Verstand und gemeinsam mit ihren selbsternannten "Hund" Kujou löst sie von nun an eine Vielzahl von verzwickten Fällen. Wirken diese Fälle anfangs noch unabhängig von einander, stellt sich nach und nach heraus, dass sie doch lose miteinander verbunden sind und kulminieren letzten Endes in der dramatischen Trennung zwischen Kujou und Victorique. Besteht die erste Hälfte nur aus dem Fällelösen und dient nebenbei noch dazu die Charaktere und die Umgebung besser kennenzulernen, wird es in der Zweiten, mit den Eingriff von Victorique´s Vater, weitaus persönlicher und dramatischer, bevor alles in einem epischen Finale mit einem riesigen Paukenschlag endet. Die Inszenierung trumpht erst gegen Ende auf, vorher läuft vieles ziemlich gemächlich von statten und nur selten gibt es adrenalingeladene Höhepunkte. Die Handlung ist in sich schlüssig und interessant und baut eine durchgehend harmonische 1920er Atmosphäre auf, allerdings hätte man mehr aus der vorliegenden Szenerie und das Weltkriegsthema herausholen können, gerade das Thema Weltkrieg(der hier anscheinend schon 1924 und nicht erst 1939 ausbricht) wird nur in den letzten 2-3 Episoden angekratzt.

Charaktere

Victorique ist einfach ein liebenswerter Giftzwerg, eine Tsundere, welche Süßigkeiten über alles liebt, intelligent und von ihrer Intelligenz auch extrem überzeugt ist, aber deswegen auch nicht gerne zugibt oder schnell eingeschnappt ist, wenn sie etwas(oftmals alltägliche Dinge) mal nicht so hinbekommt, wie sie sich das vorstellt. Obwohl man das Gefühl hat, dass sie sich insgeheim nach menschlicher Nähe sehnt, weist sie diese doch in Regel zurück und zeigt ihre wahren Gefühle kaum, sondern hält ihre arrogante, unantastbare Fassade vor anderen Leuten stets aufrecht. Manchmal fand ich ihre Art dennoch etwas anmaßend, aber wenn sie sich dann wieder wie ein Kleinkind über etwas derart profanes wie einen Hut oder einen Lutscher freute, muss man sie einfach lieben. Kujou fällt dagegen weniger durch seinen Intellekt, als mehr durch seine besonders höfliche und couragierte Art auf. Da er in den Konversationen mit Victorique oftmals etwas alt aussieht, hätte ich mir gewünscht, dass man ihm ein Prise mehr verbale Schlagkraft und Intelligenz verpasst hätte, aber man kann ja nicht alles haben. Insgesamt sympathisierte ich mit ihm, auch wenn sein ständiges "Victorica!" doch von Zeit zu Zeit die Nerven stark beanspruchte. Zu meinen Lieblingscharakter zähle ich aber den Stadtinspektor Grévil de Blois, von welchem man anfangs vielleicht den Eindruck eines völligen Blödians vermittelt bekommen mag, doch tatsächlich enthält, wie man im späteren Verlauf sehen wird, seine Person doch mehr Tiefgang und Dimension als erwartet. Und Haartollen sind einfach cool. Zudem konvenierte mir Victoriques mystisch, anmutende Mutter und der charismatische Illusionär Brian Roscoe, auch wenn ich von dessen "gespaltene Persönlichkeit", wie sich später herausstellen sollte, eher weniger begeistert war. Übrig bleibt ein toller Cast, der im Vergleich zu vielen anderen Animes überdurchschnittlich gut ist.

Fazit

Schöne Atmosphäre, sympathische Charaktere und ein Finale, das in Sachen Dramatik seinesgleichen sucht, lassen letztes Endes über das leider viele vergebene Potential größtenteils hinwegsehen, so dass ich Gosick jedem empfehlen kann, der beim Schauen nicht permanent unter Strom stehen muss.
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Avatar: Malixreiko#5
Story:10
Action:8
Humor:7
Spannung:10
Man sollte sich nicht von Vorurteilen und Vergleiche mit Detektiv Conan einlassen, denn dann würde man wahrscheinlich einen sehr gelungenen und spannenden Anime verpassen!
Gosick, warum auch er immer so heißen soll(wahrscheinlich wegen Gothic=Gosick), scheint erstmals wie eine normale Detektiv Serie mit allem drum und dran, DOCH der Schein trügt!

Unser liebenswerter Kazuya hat es wegen seinem Äußerem im neuem Land nicht so leicht und wird zufälliger Weise immer in was mit reingezogen, was natürlich die Weisheit und Kühnheit seiner neu gewonnenen Freundin Victorica verlangt.
Zusammen bestreiten sie verschiedene und zahlreiche Abenteuer wo alles noch schön und friedlich ist, also den Umständen entsprechen, aber dann ungefähr ab der Hälfte wird ziemlich viel Drama reingepackt und Hintergründe rücken näher ans Licht. Spannung und Ungewissheit steigen weiter an. Ein unerwartetes Geschehnis soll die beiden trennen, beide machen sich Sorgen darum wann dieser Zeitpunkt kommt und ob sie sich wiedersehen. Doch bis dahin muss noch die Last, die auf Victoricas Schultern lastet herausgefunden und gelöst werden.

(Fast)Jede Episode beinhaltet einen Bruchteil der Geschichte und Geheimnisses um Victorica, was die einzelnen "Fälle" noch interessanter machen.
Ich sollte darauf hinweisen, dass man etwas aufmerksamer die Episoden anschauen sollte, als man es bei anderen Animes tut, denn die letzten Episoden basieren zum Teil auf den vorherigen Geschehnissen und werden gegen Ende wie ein Puzzle zu einem ganzem zusammengesetzt. Erst da werden einigen klar, dass diese "Fälle" doch nicht willkürlich vom Macher eingesetzt worden sind. Ganz im Gegenteil sie verfolgen ein gemeinsames Ziel und zwar das Ende mit einer kompletten zusammenhängenden Geschichte, die weiß wie man Hochspannung erzeugen kann.
Die Charaktere ergänzen sich in vieler Hinsicht harmonisch. Zu betonen hier ist Victorica, die einem eigentlich nur sympathisch sein kann. Ihre Raffinesse verbunden mit ihrem Charakter, Gothic Style und einer packenden Hintergrund Story macht sie zu einen der besonderen Charakter da draußen finde ich.

Was ich vielleicht noch zum Schluss bemängeln würde, dass gegen Ende noch einige, aber wenige Fragen aufkommen und leider nicht mehr beantwortet werden.

Insgesamt ein Anime der geschaut werden MUSS meiner Meinung nach. Wer Krimis oder gute durchdachte Storys oder viel Spannung sucht sollte hier drum keinen Bogen machen und sich das ständige Geschrei von Kazuya("Victorica!") anhören!
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Avatar: Lucius#6
Wer glaubt, dass Krimi-Animes, mit einem Weltkriegszenario langweilig sein können, hat sich geirrt. Bestes Beispiel dafür: Gosick aus dem Jahre 2011. Gosick ist wiedermal ein Anime, der eindrucksvoll beweist, wie richtig Mystery mit Romantik vermischt werden. Leider wird auch Gosick von dem einen oder anderen Fehler geplagt, aber insgesamt bleibt er ein stimmungsvoller Anime mit recht interessanten Charakteren.


Die Geschichte spielt sich nach der Jahrhundertwende im fiktiven Land Sauville ab, welches in Europa liegt. Der dortige japanische Austauschstudent Kazuya trifft eines Tages in der hiesigen Schulbibliothek auf die geheimnisvolle Victorique, zu der er sich sofort unbewusst angezogen fühlt. Zu Beginn lösen die beiden mit ihren Freunden einige Kriminalfälle, die leider zu schnell gelöst werden und deshalb nicht immer Spannung erzeugen. Ab der zweiten Hälfte wird Victoriques tragische Vergangenheit in die Geschichte mit eingefädelt und der Anime verlässt den Weg eines Detektiv Conans. Dabei beginnt auch langsam das Szenario eines bevorstehenden Zweiten Weltkriegs mit einzuwirken, welches den Anime gewissermaßen spannender macht. Speziell die letzten Episoden bilden den Höhepunkt der Serie und runden das Gesamtpaket eines sehr stimmungsvollen Animes ab.

Die Charaktere sind bis auf wenige doch gut geworden, leider ist der männliche Protagonist in der ersten Hälfte nicht das, was man sich gerne von einem erhofft hat. Ganz klar aber mein Lieblingscharakter: Victorique. Speziell ihr kindliches Aussehen mit ihrer blassen Haut lässt sie wie eine Puppe aussehen. Dies macht sie aber durch ihren scharfsinnigen Verstand wieder wett, dass sogar einen Sherlock Holmes eifersüchtig machen würde. Durch ihre beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften bilden sie somit eines der ungewöhnlichsten Paare der letzten Jahre.

Ebenfalls wurde Sauville gekonnt in Szene gezeichnet. Auf den Straßen sieht man die alten Automobile herumfahren, der typische Geist der Zwischenkriegszeit ist extrem stimmig. Ein Pluspunkt an die Japaner, dass sie es geschafft haben, dass für sie damalige unbekannte alte Europa so gut zu präsentieren.

Fazit:
Ich kann Gosick jedem wärmstens empfehlen, der mal Lust auf einen eher ruhigeren und atmosphärischen Anime hat. Hier werdet ihr nicht auf Helden mit Superkräften oder halbnackten Mädchen treffen, sondern auf ein kleines, liebenswertes Mädchen mit ihrem Beschützerfreund, dass euch schnell in den Bann ziehen wird.

Was ich noch erwähnen wollte:
"Du bist mein Herz, wenn du stirbst, sterbe auch ich."
Ein wirklich schöner Satz, der einem zeigt, wie verbunden die beiden Protagonisten sind. Eine solche Verbindlichkeit zeugt von wahrer Liebe und beweist eindrucksvoll, dass Menschen zusammen gehören.
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