PilopV.I.P.
#1Takako Shimura hat unglaubliches Glück. Gleich zwei Mal haben ihre Manga nun schon eine Anime-Adaption erhalten, welche der Vorlage absolut gerecht wird. Nach Aoi Hana hat man nun auch bei Hourou Musuko wieder die Essenz ihrer Geschichten eingefangen, welche sich hier mit Ruhe, Warmherzigkeit bzw. schlicht Schönheit beschreiben lässt. Ein gefühlvoller Anime, der es aber vor allem den Zuschauern ohne Mangakenntnisse nicht leicht macht.
Dass die Adaption letztendlich so gut ist, kam wirklich überraschend, denn weder Studio, noch Regisseur sprachen vorab dafür, dass man einen wirklich gelungenen Anime erwarten konnte. Aber es kam anders und letztendlich kann ich mir keine Umsetzung vorstellen, die besser die Stimmung des Manga vermittelt hätte, als es hier der Fall ist. Die Handlung der Geschichte ist ja der Beschreibung zu entnehmen, doch müssen hier ein paar Dinge angemerkt werden. Wer sich ein „hartes“ Drama über transsexuelle Teenager erwartet wird hier enttäuscht werden. Die Besonderheit der Geschichten von Takako Shimura ist es, dass sie bei ihren Figuren die „Abnormalität“ nicht überbetont, sondern sich mehr mit deren Gefühlsleben auseinandersetzt, eingebettet in eine Welt, in der viele der anderen Figuren mit diesem Umstand toleranter umgehen, als es in Realität derzeit noch der Fall ist. Das Problem der gesellschaftlichen Akzeptanz wird zwar nicht ausgespart, tritt aber die meiste Zeit nicht so in den Vordergrund, wie man es vielleicht erwarten würde. Doch gerade dieser Ansatz, der ein allzu drastisches Drama vermeidet, ist es dann, der die Geschichte so angenehm und schön macht. Die Figuren werden dadurch nicht oberflächlicher, im Gegenteil, sie verhalten sich hier – trotz bereits erwähnter Idealisierung was das Kernthema angeht – verglichen mit normalen Anime weitgehend realistischer. Es werden einem Figuren geboten, die menschlich wirken und dabei durchgehend sympathisch und auch abseits der beiden Hauptfiguren interessant sind.
Ganz ohne Schönheitsfehler ist der Anime allerdings nicht. Das größte Manko ist es wohl, dass er die Zuschauer, welche den Manga nicht kennen, ins kalte Wasser wirft, denn man fängt nicht am Beginn an, sondern mitten in der Geschichte. Dementsprechend leicht wird man von der ganzen Gruppe an relevanten Figuren überfordert, wobei sich dieser Umstand offensichtlich nicht so stark auswirkt, wie ich es erwartet hätte, zumindest waren die Rückmeldungen im Forum nicht so negativ, wie ich es angenommen habe. Erhöhte Aufmerksamkeit beim Zuschauen ist aber sicher vonnöten. Ganz allgemein ist es aber wohl auch eine Schwäche der Geschichte, dass sie zeitlich relativ schnell voranschreitet, weshalb der Erzählfluss zwangsläufig durch größere und kleinere Zeitsprünge etwas abgehackt ist. Letzter – unvermeidlicher – Kritikpunkt ist, dass es, wie so oft bei einem laufenden Manga, kein echtes Ende gibt, sondern der Anime nach einem der bisherigen Höhepunkte der Geschichte Schluss macht.
Technisch geht der Anime was seine Optik angeht einen eigenen Weg, trägt damit aber sehr viel zur gelungenen Atmosphäre bei. „Überbelichtete“ Szenen, Wasserfarbenflair und weicher Zeichenstil. Es passt einfach zusammen und spätestens wenn dann in nächtlicher Kirschblütenkulisse auch noch Debussys Clair de Lune im Hintergrund erklingt, sollte man von der Inszenierung überzeugt sein.
Fazit:
Eine tolle Adaption der Vorlage, die deren Atmosphäre perfekt einfängt, aber einen aufgrund des ruppigen Einstiegs und der etwas schnell voranschreitenden Handlung auch schnell überfordern kann. Ich für meinen Teil trauere dem „verlorenen“ ersten Teil der Geschichte doch hinterher, hat er mir doch tendenziell besser gefallen und hätte ich ihn doch sicher gerne in dieser Qualität umgesetzt gesehen. Wer sich an den Anime macht, dem sollte allerdings klar sein, dass es sich hier um eine ruhige und verhältnismäßig wohl unspektakuläre Geschichte handelt, die dafür in ihrer Art umso schöner ist.
Anmerkung: In der TV-Ausstrahlung wurden Episode 10 und 11 auf eine Episode zusammengeschnitten, weshalb sie derzeit entsprechend gehetzt wirken und man erst mit der DVD Veröffentlichung die wahren Episoden sehen wird können.
Dass die Adaption letztendlich so gut ist, kam wirklich überraschend, denn weder Studio, noch Regisseur sprachen vorab dafür, dass man einen wirklich gelungenen Anime erwarten konnte. Aber es kam anders und letztendlich kann ich mir keine Umsetzung vorstellen, die besser die Stimmung des Manga vermittelt hätte, als es hier der Fall ist. Die Handlung der Geschichte ist ja der Beschreibung zu entnehmen, doch müssen hier ein paar Dinge angemerkt werden. Wer sich ein „hartes“ Drama über transsexuelle Teenager erwartet wird hier enttäuscht werden. Die Besonderheit der Geschichten von Takako Shimura ist es, dass sie bei ihren Figuren die „Abnormalität“ nicht überbetont, sondern sich mehr mit deren Gefühlsleben auseinandersetzt, eingebettet in eine Welt, in der viele der anderen Figuren mit diesem Umstand toleranter umgehen, als es in Realität derzeit noch der Fall ist. Das Problem der gesellschaftlichen Akzeptanz wird zwar nicht ausgespart, tritt aber die meiste Zeit nicht so in den Vordergrund, wie man es vielleicht erwarten würde. Doch gerade dieser Ansatz, der ein allzu drastisches Drama vermeidet, ist es dann, der die Geschichte so angenehm und schön macht. Die Figuren werden dadurch nicht oberflächlicher, im Gegenteil, sie verhalten sich hier – trotz bereits erwähnter Idealisierung was das Kernthema angeht – verglichen mit normalen Anime weitgehend realistischer. Es werden einem Figuren geboten, die menschlich wirken und dabei durchgehend sympathisch und auch abseits der beiden Hauptfiguren interessant sind.
Ganz ohne Schönheitsfehler ist der Anime allerdings nicht. Das größte Manko ist es wohl, dass er die Zuschauer, welche den Manga nicht kennen, ins kalte Wasser wirft, denn man fängt nicht am Beginn an, sondern mitten in der Geschichte. Dementsprechend leicht wird man von der ganzen Gruppe an relevanten Figuren überfordert, wobei sich dieser Umstand offensichtlich nicht so stark auswirkt, wie ich es erwartet hätte, zumindest waren die Rückmeldungen im Forum nicht so negativ, wie ich es angenommen habe. Erhöhte Aufmerksamkeit beim Zuschauen ist aber sicher vonnöten. Ganz allgemein ist es aber wohl auch eine Schwäche der Geschichte, dass sie zeitlich relativ schnell voranschreitet, weshalb der Erzählfluss zwangsläufig durch größere und kleinere Zeitsprünge etwas abgehackt ist. Letzter – unvermeidlicher – Kritikpunkt ist, dass es, wie so oft bei einem laufenden Manga, kein echtes Ende gibt, sondern der Anime nach einem der bisherigen Höhepunkte der Geschichte Schluss macht.
Technisch geht der Anime was seine Optik angeht einen eigenen Weg, trägt damit aber sehr viel zur gelungenen Atmosphäre bei. „Überbelichtete“ Szenen, Wasserfarbenflair und weicher Zeichenstil. Es passt einfach zusammen und spätestens wenn dann in nächtlicher Kirschblütenkulisse auch noch Debussys Clair de Lune im Hintergrund erklingt, sollte man von der Inszenierung überzeugt sein.
Fazit:
Eine tolle Adaption der Vorlage, die deren Atmosphäre perfekt einfängt, aber einen aufgrund des ruppigen Einstiegs und der etwas schnell voranschreitenden Handlung auch schnell überfordern kann. Ich für meinen Teil trauere dem „verlorenen“ ersten Teil der Geschichte doch hinterher, hat er mir doch tendenziell besser gefallen und hätte ich ihn doch sicher gerne in dieser Qualität umgesetzt gesehen. Wer sich an den Anime macht, dem sollte allerdings klar sein, dass es sich hier um eine ruhige und verhältnismäßig wohl unspektakuläre Geschichte handelt, die dafür in ihrer Art umso schöner ist.
Anmerkung: In der TV-Ausstrahlung wurden Episode 10 und 11 auf eine Episode zusammengeschnitten, weshalb sie derzeit entsprechend gehetzt wirken und man erst mit der DVD Veröffentlichung die wahren Episoden sehen wird können.