Heroman (2010)

ヒーローマン

Rezensionen – Heroman

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Heroman“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: LaxLeon#1
Heroman

Wer Titel wie Eureka Seven, Soul Eater und FMA 2009 kennt, weiß wofür der Studioname BONES steht: für klasse Action mit überragenden Animationen. Trifft das nun auch auf die Comicadaption Heroman zu? - In diesen beiden Punkten alle mal! Von Episode 1 an wird dem Zuschauer ein Effektspektakel präsentiert, das im Grunde nie abreißt, sodass Fans von großen Explosionen und dynamischen Kämpfen auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.

Ist Heroman nun ein empfehlenswerter Action Anime? Ich würde klip und klar sagen: Nein! Wieso? Einfach gesagt bietet Heroman neben der Action nichts, das einen irgendwie fesseln könnte. Die Story ist schlichtweg uninteressant. Heroman, der weiße Supermecha auf Steroide, rettet gemeinsam mit seinem Meister Joey die Welt vor riesigen, außerirdischen Kakerlaken, die sich Skrugg nennen. Das wars. Es gibt kaum eine charakterliche Entwicklung und von großen Wendungen, die Spannung erzeugen, braucht man gar nicht erst reden. Allen voran hat unser Held Joey, ob Männlen oder Weiblein sei mal dahin gestellt, bis auf einen späteren Familienkonflikt wirklich keinen nennenswerten Hintergrund, vom stummen Supermecha Heroman ganz zu schweigen. Der muss halt nur kämpfen, warum also eine Geschichte für ihn aufbauen? Musikalisch ist Heroman eigentlich ganz gelungen. Openings und Endings sind ziemliche Ohrwürmer, die einen dazu verleiten die Songs öfter zu hören.

Meines Erachtens erreicht Heroman in Episode 9 seinen Höhepunkt und wird in den kommenden 17 Episoden leider nicht besser. Problematisch sind die ersten 6 Episoden. Wer hierüber nicht hinaus kommt, verpasst zwar den wahrscheinlich besten Kampf der Serie, der zumindestens Action- und Animationsfans munden müsste, hat aber wahrscheinlich damit die richtige Entscheidung getroffen, denn besser als zu Beginn wird Heroman einfach nicht. Ich würde Heroman als mittelmäßigen Action Titel bezeichnen und nur Fans des Genres oder des Studios empfehlen.

In diesem Sinne:
5.5 von 10 "Heroman Attack!"
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Avatar: Slaughtertrip#2
Warnung: Diese Rezension besitzt Überlänge. Lesen auf eigene Zeitverschwendung.

Bevor Saitama seine Gegner mit nur einem Schlag auf die Bretter geschickt und Izuku Midoriya sich in der Heldenakademie eingeschrieben hatte, und auch bevor der Hype um das »Marvel Cinematic Universe« dazu geführt hatte, dass die populären Comics »X-Men«, »Wolverine«, »Iron Man« und »Blade« vom Studio Madhouse in Kooperation mit Marvel Entertainment eine Anime-Umsetzung bekommen hatten, gab es bereits einen Anime, der sich an typischen US amerikanischen Superhelden orientiert hat. Sein einfallsloser Name: Heroman!
Die Nähe zu den Helden in Strumpfhosen* ist an allen Ecken und Enden erkennbar. Von Heroman selbst, der farblich an die Flagge der USA erinnert, über das Setting in an der Westküste liegenden Stadt Center City und der Classic Rock hörenden Oma bis hin zu einem Komparsen namens Stan, der bestimmt nicht unabsichtlich an Stan Lee, dem Schöpfer der Marvel Comics, erinnert. (Schon alleine für diesen Gag gebührt dem Anime schon fast einer der beiden von mir vergebenen Sterne.)
*nicht diese Helden in Strumpfhosen

Leider besitzt dieser Anime weder den Charme von »Boku no Hero Academia« noch einen so genialen Aufhänger wie »One Punch Man«. Ebenso wenig besitzt er eine derart große Fanbase wie die Marvel-Helden. Somit ist es zwar nicht verwunderlich, dass dieser Anime aktuell irgendwo auf den 5.000er-Plätzen herumdümpelt, aber verständlich, sobald man sich den Anime angesehen hat und einem all seine Schwächen offenbart wurden.

Das Heldenteam besteht aus Joseph Carter Jones, kurz »Joey« genannt, und natürlich Heroman. Die beiden trafen sich, als Heroman noch ein kaputter Heybo war und von seinem ehemaligen Besitzer weggeworfen wurde. »Heybo« ist der Name eines populären und auch teuren Spielzeugroboters. Da Joey sich selbst keinen leisten kann, fischte er ihn aus dem Abfallcontainer und reparierte ihn. Als Mittelschüler scheint er mir zwar schon zu alt für solche Spielsachen zu sein, aber who cares? Als ein Blitz in den wie neu aussehenden Roboter einschlug, wurde dieser im Stile von »Frankenstein« zum Leben erweckt und wuchs zu einem mehrere Meter großen, stoischen Riesen heran. Ein Crossover ähnlich wie »Dracula vs. Frankenstein«, bei dem Heroman und Frankenstein gegeneinander kämpfen, würde ich übrigens interessant finden. (Zumindest interessanter als diesen Anime.)

Joey und Heroman können die Anforderungen, die man an Protagonisten hat, leider nicht erfüllen.

Protagonistenproblem #1 – Joey:
Er ist, wie man so schön sagt, ein »ganz normaler Schüler, der […]« Im Falle dieses Animes ist Joey ein ganz normaler Schüler, der auf einen kräftigen Roboter trifft, mit dem er gegen das Böse kämpft und so zum Helden wird. Die klassische »From Zero to Hero«-Geschichte also. Nur mit dem Unterschied, dass Joey es nie schafft, zum Helden zu werden – weder durch seine Taten noch durch seine Persönlichkeit. Dass aus seinem Spielzeug ein Kampfroboter wurde, ist mehr dem Blitz als Joey zu verdanken. Von daher: Danke, Blitz, für die Rettung der Welt! Die Fernbedienung, mit der er Heroman steuert, gibt ihm zwar die Fähigkeiten, schneller laufen und einen Schutzschild um ihn herum erschaffen zu können, jedoch bekommt man nicht das Gefühl, als hätte er diese Fähigkeiten wirklich verdient. Apropos Fernbedienung: Diese hat zwar nur einen Knopf (mit zwei wäre er wohl überfordert gewesen), doch Joey kann Heroman mehrere Befehle geben, die er auszuführen hat. Diese Art von Teamwork besitzt Ähnlichkeiten zu »Pokémon«, nur dass selbst dort die Kämpfe weitaus mehr auf Strategie basieren und die Attacken um ein Vielfaches abwechslungsreicher und origineller sind. Die Befehle, die Joey seinem Mitstreiter für Recht und Ordnung gibt, sind z. B. »Heeeroman … Attack!«, bei dem Heroman attackiert (logisch) oder »Heeeroman … Blast!«, welcher dafür sorgt, dass Heroman einen Powerschub bekommt. Die beiden kämpfen also auf eine Art und Weise, die selbst einen Kinderanime wie »Pokémon« wie ein auf höchstem Niveau geführtes Schachspiel erscheinen lässt. Am Ende des Animes wird zwar die Theorie aufgestellt, dass
Joey vom Schicksal auserwählt wurde, wodurch Heroman erwachen konnte, um gegen das drohende Böse anzukämpfen, jedoch geht das schon in Richtung Deus ex machina.

Protagonistenproblem #2 – Heroman:
Er ist groß, stark und sagt kein Wort. Seine Geburt erinnert mich zwar an Frankensteins Monster, aber ansonsten kommt mir auch Baymax aus »Baymax – Riesiges Robowabohu« in den Sinn. Bei diesem Film gibt es ebenfalls eine Nähe zu den Marvel Comics. Dieser basiert auf »Big Hero 6«, jedoch so lose, dass man den originalen Baymax in dem fluffigen Baymax aus dem Disney-Film gar nicht wiedererkennt. Obwohl Heroman und Baymax sich so ähnlich sind, sind beide grundverschieden. Die Sympathien liegen klar aufseiten Baymax‘. Ist es gerade die Comedy, die diesen so liebenswert macht, fällt es mir schwer, bei Heroman ein Attribut ausfindig zu machen, welches mich auf seine Seite zu ziehen vermag. Heroman scheint mir nicht besonders durchdacht konzipiert worden zu sein. Seine Abhängigkeit, von Joey in Bewegung gesetzt werden zu müssen, und das vereinzelte Aufblitzen einer unabhängigen Persönlichkeit, die zu selbstständigen Taten fähig ist, harmoniert nicht gut. Was nach 26 Folgen übrig bleibt, ist ein großer Roboter, der auf Befehl jemanden verkloppt. Dabei ist es nicht unmöglich, einen stoischen Kampfkoloss interessant zu gestalten – siehe z. B. Hulk.

Die restlichen Charaktere sind relativ uninteressant. Mit Lina Davis gibt es den typischen Love Interest. Professor Matthew Denton ist der typische etwas zerstreute Wissenschaftler. William Davis, Linas Bruder, ist der typische Rivale des Hauptcharakters, der keinerlei Zweifel aufkommt, dass er früher oder später auf der Seite von Joey kämpft. Doch eine Sache macht ihn interessant:
Er wurde von extraterrestrischen Angreifern gefangengenommen und in ihresgleichen verwandelt, was für die Handlung in der zweiten Hälfte des Animes noch wichtig ist.

Die Handlung lässt sich grob in drei Abschnitte einteilen:

1.) Der Angriff der Skrugg
Gut die erste Hälfte des Animes dreht sich um den Kampf gegen außerirdische Angreifer. Diese ist mit Abstand der uninteressanteste Teil der Serie. Sobald man diesen überstanden hat**, merkt man jedoch, dass der Kampf gegen die Aliens nur als Mittel zum Zweck für die beiden folgenden Handlungsabschnitte diente, die auf diesem Ereignis fußen. Ob es eine gute Idee war, sich so lange mit dem Äquivalent eines vom Wind durch die Ödnis verwehten Strohballens aufzuhalten, nur um später etwas interessantere Geschichten erzählen zu können? Wenn jemand einen detaillierten Einblick in diese Handlung haben möchte: Heroman schlägt zu → Aliens tot.
Der Rest ist genauso banal. Es wird versucht, die Jugendlichen, auch wenn diese keine Fähigkeiten jeglicher Art besitzen, zu den Rettern der Menschheit zu machen. Aber nicht durch Raffinesse, sondern durch den allzeit übermächtigen Plot Device. So kommt es, dass z. B. die Armee es nicht schafft, in das Raumschiff der Skrugg einzudringen. William und sein Freund Nicholas de Carlo schon. Diese haben es geschafft, weil William einen seiner Aussage nach »tollen Plan« hatte: Er ging einfach rein.
Bei Joey konnte man sich hier nicht entscheiden, in welche Richtung sein Charakter gehen soll: Tendenz Feinde töten oder Tendenz Feinde am Leben lassen? Während er den Anführer Gogorr am Leben lassen möchte, macht es ihm nichts aus, wenn Heroman wie eine Dampfwalze durch eine Horde von Gogorrs Untertanen fegt und den Body Count in schwindelerregende Höhen treibt.

**Während Joey und Heroman gegen die Skrugg kämpfen, muss der Zuseher gegen die aufkommende Langeweile kämpfen. In dieser Hinsicht ist der Zuseher ebenso ein Held.

2.) Heroman vs. die Regierung
Nachdem die Skrugg besiegt wurden, war sich die Regierung nicht sicher, was überhaupt geschehen war. Und auch danach häufen sich merkwürdige Vorfälle. Teile von der zerstörten Stadt Center City wurden von einem Unbekannten (Heroman) wiederaufgebaut, jedoch in einer Geschwindigkeit, die weder Menschen noch Maschinen möglich gewesen wäre. Heroman hinterließ bei seinen heimlichen Hilfsarbeiten jedoch Spuren, und so kommt die Regierung ihm langsam, aber sicher auf die Schliche. Während es Menschen gibt, die nicht glauben können, dass es sich bei dem Unbekannten um einen Bösewicht handelt, gibt es Arschkrampen-Leute, die ihn für ihre egoistischen Ziele ausnutzen möchten. Keine völlig innovative Geschichte, aber ein Lichtblick nach den vorherigen Folgen. Auch eine Kerze kann einen dunklen Raum erleuchten.

3.) Die Nachwirkungen der Skrugg
Die Skrugg wurden zwar besiegt, doch diese sind zäh. Deren Überreste werden in verschiedenen Instituten untersucht, was zuallererst für ein paar scheinbar nicht zusammenhängende, kurze Story-Arcs sorgt, die sich im Finale miteinander verknüpfen. Hier spielt William Davis eine interessantere Rolle als die beiden Hauptcharaktere. Grund: siehe Spoiler oben.

Animationen und lästige Geräusche:
Man kennt es aus Kinderanimes wie »Digimon«, dass viele Szenen desselben Hergangs recycelt werden, im Fall von diesem Anime aus meiner Kindheit sind es die Digitationen. So auch hier, wenn Joey mit einer derartigen Inbrunst auf den einzigen (!!!) Knopf seiner Fernbedienung drückt und dabei »Heeeroman … Attack!« schreit, dass diese Art der Selbstdarstellung vom Produktionsstudio zwar gewollt episch wirken soll, beim Zuseher jedoch ungewollt für Augenrollen und Seufzen sorgt. Nach dem Ende der Vorschau für die nächste Folge kommt dieser Ausruf nebenbei bemerkt auch jedes Mal vor, und irgendwann hatte ich genug von diesem Cringe-Moment, sodass ich es mir angewohnt hatte, kurz davor die Stumm-Taste zu drücken: »Heeeroman … Mute!«
Was man vielleicht noch in die Kategorie »Animationen« stecken könnte, ist die Art und Weise, wie die Skrugg sterben. Wenn sie von Heroman geboxt werden, explodieren sie, wodurch eine grüne Schleimfontäne erzeugt wird und nur ihr Panzer übrigbleibt. Hilarious! Das erinnert mich an Animationen von alten Videospielen, bei denen das Besiegen der Gegner auf irgendeine Art und Weise dargestellt werden muss. Welche Lehre die ganz jungen Zuseher daraus wohl ziehen? »Man sollte Probleme mit Worten lösen … denn wenn man boxt, explodiert der Kontrahent! «

Kugel:
Ja, ’ne olle Kugel bekommt von mir einen eigenen Absatz. Diese ist eine der stärksten Waffen der Skrugg bzw. sogar die einzige Waffe, mit der sie die Menschheit attackieren – mit Ausnahme der bewaffneten Fußsoldaten. Was sie tut? Sie rollt! Und Heroman muss diese und vier weitere Kugeln, die ihr Unwesen auf der Welt treiben, stoppen, denn sonst … rollt sie weiter! Der Kampf gegen diese Dinger ist langweiliger, als er hätte sein müssen. Leider ist dieser Anime keine Komödie. Dass Heroman mit dem Befehl »Heeeroman … Augment!« ganz »zufällig« auf die Größe dieser Kugeln heranwächst, erinnert etwas an die Serie »Power Rangers«, bei der die Bösewichte genauso »zufällig« auf die Größe des Zords heranwachsen. Wobei es sogar Animes gibt, die es geschafft haben, einen Kampf gegen geometrische Figuren spannend zu gestalten. Man denke hier nur an – ich verbeuge mich – »Neon Genesis Evangelion« und – ich verbeuge mich abermals – »Bokurano«.

Fazit:
Das größte Problem, das dieser Anime besitzt, ist, dass er sich für das Gezeigte, das billeballeblöd ist, viel zu ernst nimmt. Und für eine ernste Handlung ist eben jenes Gezeigte viel zu banal, sodass einzig und allein Kinder beim Ansehen dieser Serie intellektuell nicht unterfordert sind. Und für diese ist der Anime eben viel zu ernst, als dass er ihnen Freude bereiten könnte. »Heroman« ist eine Kette aus Schwächen und Fehlern, deren beider Enden sich zu einem Teufelskreis verbinden, aus dem es kein Entrinnen gibt.
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