AsaneRedakteur
#1Weia. Das ist wahrscheinlich der seltsamste und hässlichste Hentai, der mir je untergekommen ist. Und wer ist schuld? Klarer Fall: Gelonidres mit seiner Rezension.
Aus der Story bin ich ebenfalls nicht schlau geworden, und das lag definitiv nicht an der katastrophalen Übersetzung. Die Rahmengeschichte läuft ab wie folgt: Okuyama ist gerade ausgiebig mit seiner Wichsvorlage beschäftigt, als es an der Tür klingelt und Noriko, sein Schwesterherz, vor ihm steht: Sie will bei ihm einziehen. Angesichts dieser Aussicht und weil sie eh von freizügiger Natur ist, gehen also seine dreckigen Fantasien mit ihm durch. Die sich dann später, als Noriko kurz mal aus dem Haus ist, angeregt von den gut hörbaren sexuellen Aktivitäten eine Tür weiter, bei der Nachbarin Naoko entladen, da die Schwester aus irgendwelchen Gründen ihrem (damaligen) Lehrer verfallen resp. hörig ist. Weil diese Nachbarin dann noch von deren Bruder mehr vergewaltigt als geliebt wird, kommt Okuyama zu dem Schluss, daß er vielleicht besser die Fingerchen von seiner Schwester lässt.
Nix isses also mit irgendwelchen Inzest-Geschichten, und überhaupt bekommt man das, wofür man einen Hentai schaut, praktisch garnicht zu sehen. Höchstens auf metaphorischer Ebene, und das teilweise recht originell. So hat man, angesichts des ziemlich herben Charakterdesign, eher den Eindruck, womöglich einer psychosozialen Studie beizuwohnen.
Die Personen in der Welt von »Pink no Curtain« sind – originell. Eindimensional und hässlich. Das macht auch vor den Frauen nicht halt. (Böswillige Zungen behaupten ja, für solche Frauen haben man den Kartoffelsack erfunden.) Eigentlich fängt das bei den Hintergründen schon an, und angesichts dieser städtischen Impressionen könnte man den Eindruck gewinnen, man bekäme es mit einem Anime zu tun, der aufs Psychologische abzielt, wie »Lain« etwa.
Die Abbildungen von Körperlichkeit sind - mutig. Jedenfalls nicht das, was man im Erotikbereich als schön, ästhetisch oder attraktiv versteht. Man produziert das Abbild einer ungeschönten Wirklichkeit, wie sie bei der Mehrzahl der hobbymäßigen Kopulanten auch anzutreffen sein wird. Insofern erinnert das doch sehr an die Comedy-Shows der 70er und 80er Jahre und weniger an die sinnlichen Versprechungen gewisser Hochglanzmagazine (abwaschbar).
Diese cartoonische Inszenierung, von der man nicht weiß, ob sie freiwillig und unfreiwillig ist, sorgt für indifferente bis beklemmende Gefühle beim Zuschauer; das Triebhafte wird auf das Animalische reduziert, und heraus kommen dabei enorm verwirrende Situationen [Ü 18] [Ü 18], die aussehen, als hätte man sich an erotischen Darstellungen im Stil von Shunga [WP] orientiert.
Darüber hinaus bebildert man trocken und schonungslos die triste soziale Welt, in der die Leute hier hausen. Vor allem die der Nachbarn: Dosenbier als kulturelle Errungenschaft des Prekariats, wo das Geld nicht mal für pantsu reicht. Sex und Eros kann der Zuschauer sich also getrost abschminken; das Ding mit dem größten erotischen Potential ist wahrscheinlich dieses pinke Telefon.
Der einzige Lichtblick in dieser Produktion ist daher – mal wieder – der Humor. Den gibt es auf zweierlei Art. Erst mal in Form eingeblendeter Texte, die ich "Übersetzung" nicht nennen möchte. Kurze Geschmacksprobe:
"A good picture to live here again" meint: "Macht es dir was aus, wieder bei dir zu wohnen?", und "Deputy of Mitsuo" bedeutet schlicht: "Zeig mal her!" Der Name Naoko wird als "nana oku" verstanden und demgemäß mit "700 Millionen" übersetzt. All das ist aber kein Problem: wenn man das (nicht allzu schwierige) Japanisch halbwegs versteht, entschlüsselt sich auch der Sinn der Übersetzung.
Die zweite Art von Humor ist Hentai-immanent und somit die lustigere. Beispielsweise wenn der Nachbar seine Holde zu Okuyama schickt, damit der auch mal etwas Lebenserfahrung abbekommt und sie zu dessen Bemühungen meint: "soko ja nai wa yo!" – "da doch nicht!" So ist das eben, wenn man sich bisher nur mit Frauen in 2D abgegeben hat: man stichelt am falschen Loch. Ein möglicherweise dritter Aspekt von Humor hat mit den Animationen selbst zu tun, die für Freunde des Grotesken (Körperproportionen!) ein Quell steter Freude sind.
Fazit:
Eigentlich ein Hentai zum Abgewöhnen. Als Comedy aber halbwegs brauchbar. Nur für historisch Interessierte und Liebhaber des Absonderlichen und Kuriosen.
Aus der Story bin ich ebenfalls nicht schlau geworden, und das lag definitiv nicht an der katastrophalen Übersetzung. Die Rahmengeschichte läuft ab wie folgt: Okuyama ist gerade ausgiebig mit seiner Wichsvorlage beschäftigt, als es an der Tür klingelt und Noriko, sein Schwesterherz, vor ihm steht: Sie will bei ihm einziehen. Angesichts dieser Aussicht und weil sie eh von freizügiger Natur ist, gehen also seine dreckigen Fantasien mit ihm durch. Die sich dann später, als Noriko kurz mal aus dem Haus ist, angeregt von den gut hörbaren sexuellen Aktivitäten eine Tür weiter, bei der Nachbarin Naoko entladen, da die Schwester aus irgendwelchen Gründen ihrem (damaligen) Lehrer verfallen resp. hörig ist. Weil diese Nachbarin dann noch von deren Bruder mehr vergewaltigt als geliebt wird, kommt Okuyama zu dem Schluss, daß er vielleicht besser die Fingerchen von seiner Schwester lässt.
Nix isses also mit irgendwelchen Inzest-Geschichten, und überhaupt bekommt man das, wofür man einen Hentai schaut, praktisch garnicht zu sehen. Höchstens auf metaphorischer Ebene, und das teilweise recht originell. So hat man, angesichts des ziemlich herben Charakterdesign, eher den Eindruck, womöglich einer psychosozialen Studie beizuwohnen.
Die Personen in der Welt von »Pink no Curtain« sind – originell. Eindimensional und hässlich. Das macht auch vor den Frauen nicht halt. (Böswillige Zungen behaupten ja, für solche Frauen haben man den Kartoffelsack erfunden.) Eigentlich fängt das bei den Hintergründen schon an, und angesichts dieser städtischen Impressionen könnte man den Eindruck gewinnen, man bekäme es mit einem Anime zu tun, der aufs Psychologische abzielt, wie »Lain« etwa.
Die Abbildungen von Körperlichkeit sind - mutig. Jedenfalls nicht das, was man im Erotikbereich als schön, ästhetisch oder attraktiv versteht. Man produziert das Abbild einer ungeschönten Wirklichkeit, wie sie bei der Mehrzahl der hobbymäßigen Kopulanten auch anzutreffen sein wird. Insofern erinnert das doch sehr an die Comedy-Shows der 70er und 80er Jahre und weniger an die sinnlichen Versprechungen gewisser Hochglanzmagazine (abwaschbar).
Diese cartoonische Inszenierung, von der man nicht weiß, ob sie freiwillig und unfreiwillig ist, sorgt für indifferente bis beklemmende Gefühle beim Zuschauer; das Triebhafte wird auf das Animalische reduziert, und heraus kommen dabei enorm verwirrende Situationen [Ü 18] [Ü 18], die aussehen, als hätte man sich an erotischen Darstellungen im Stil von Shunga [WP] orientiert.
Darüber hinaus bebildert man trocken und schonungslos die triste soziale Welt, in der die Leute hier hausen. Vor allem die der Nachbarn: Dosenbier als kulturelle Errungenschaft des Prekariats, wo das Geld nicht mal für pantsu reicht. Sex und Eros kann der Zuschauer sich also getrost abschminken; das Ding mit dem größten erotischen Potential ist wahrscheinlich dieses pinke Telefon.
Der einzige Lichtblick in dieser Produktion ist daher – mal wieder – der Humor. Den gibt es auf zweierlei Art. Erst mal in Form eingeblendeter Texte, die ich "Übersetzung" nicht nennen möchte. Kurze Geschmacksprobe:
"A good picture to live here again" meint: "Macht es dir was aus, wieder bei dir zu wohnen?", und "Deputy of Mitsuo" bedeutet schlicht: "Zeig mal her!" Der Name Naoko wird als "nana oku" verstanden und demgemäß mit "700 Millionen" übersetzt. All das ist aber kein Problem: wenn man das (nicht allzu schwierige) Japanisch halbwegs versteht, entschlüsselt sich auch der Sinn der Übersetzung.
Die zweite Art von Humor ist Hentai-immanent und somit die lustigere. Beispielsweise wenn der Nachbar seine Holde zu Okuyama schickt, damit der auch mal etwas Lebenserfahrung abbekommt und sie zu dessen Bemühungen meint: "soko ja nai wa yo!" – "da doch nicht!" So ist das eben, wenn man sich bisher nur mit Frauen in 2D abgegeben hat: man stichelt am falschen Loch. Ein möglicherweise dritter Aspekt von Humor hat mit den Animationen selbst zu tun, die für Freunde des Grotesken (Körperproportionen!) ein Quell steter Freude sind.
Fazit:
Eigentlich ein Hentai zum Abgewöhnen. Als Comedy aber halbwegs brauchbar. Nur für historisch Interessierte und Liebhaber des Absonderlichen und Kuriosen.
Beitrag wurde zuletzt am 24.04.2024 20:06 geändert.
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