AsaneRedakteur
#1Die beiden Brüder Taroubei und Jiroubei leben, offenbar alleine, zusammen in einer Hütte. Beide durch eine große Geschwulst im Gesicht entstellt, zur besseren Unterscheidung aber an verschiedenen Stellen. Taroubei ist fleißig und rechtschaffen, Jiroubei dagegen träge und faul. Man ahnt also früh, woher der Wind weht.
Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen Märchenstoff, und zu dieser Gelegenheit wählt man ein angenehm realistisches Charakterdesign, selbst bei der nächtlichen Tengu-Versammlung, und überhaupt hält man viel auf Realismus, auf so ziemlich allen Ebenen. Angefangen bei den Bewegungen der Charaktere, denen eine relativ hohe Framerate zugute kommt, bis hin zu den sepiafarbenen Bildern selbst, die, holzschnittartig auf meist einfache Linien beschränkt, recht detailliert geraten sind und einen hohen Grad von Räumlichkeit vermitteln.
Was allenthalben nervt, ist die gewählte simplizistische Musik, die man in neuerer Zeit hinzugefügt hat und die dazu angetan ist, den Ton abzuschalten. Was kein Verlust wäre, denn es kommen recht ausführliche Texttafeln zum Einsatz, jedoch keine Erzählstimme. Allerdings würden einem die dezent eingesetzten Geräusche (Regen, Gewitter, etc) entgehen.
Die Ereignisse jener zweiten Nacht erschließen sich nicht unmittelbar, es scheint, als sei da einiges an Text verlorengegangen. Die Website hat da mehr zu erzählen als der Film selber. Was die künstlerische Wertung angeht, sollte man sich auch des Umstands bewusst sein, daß die englische Übersetzung nur das für das Verständnis Allernotwendigste anführt; der japanische Text drückt sich weitaus gewählter und höflicher aus – und natürlich auch etwas altmodischer (traditionelle Leserichtung). Insertsongs gibt es zwar keine, dafür zweimal eine längere Solo-Tanzeinlage.
Der Faule wird bestraft und der Fleißige belohnt. Das erinnert natürlich eminent an "Frau Holle", hier angereichert mit allerlei Fabelwesen, aber abzüglich der charakteristischen Fiesheiten und der pädagogischen Wucht des Grimmschen Märchens.
Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen Märchenstoff, und zu dieser Gelegenheit wählt man ein angenehm realistisches Charakterdesign, selbst bei der nächtlichen Tengu-Versammlung, und überhaupt hält man viel auf Realismus, auf so ziemlich allen Ebenen. Angefangen bei den Bewegungen der Charaktere, denen eine relativ hohe Framerate zugute kommt, bis hin zu den sepiafarbenen Bildern selbst, die, holzschnittartig auf meist einfache Linien beschränkt, recht detailliert geraten sind und einen hohen Grad von Räumlichkeit vermitteln.
Was allenthalben nervt, ist die gewählte simplizistische Musik, die man in neuerer Zeit hinzugefügt hat und die dazu angetan ist, den Ton abzuschalten. Was kein Verlust wäre, denn es kommen recht ausführliche Texttafeln zum Einsatz, jedoch keine Erzählstimme. Allerdings würden einem die dezent eingesetzten Geräusche (Regen, Gewitter, etc) entgehen.
Handlung
Von einem abendlichen Gewitter überrascht, versucht Taroubei in einem ausgehöhlten Baum trocken zu bleiben, schläft alsbald ein und erwacht wieder zu nächtlicher Stunde, als er umtriebige Stimmen vernimmt. Er schleicht hinaus und gewahrt eine Gruppe Tengu. Vorwitzig wie er ist, wagt er es, zu ihnen zu schleichen und wird natürlich
von dem Tengu und seinem Gefolge entdeckt. Die Musik hätte ihn angelockt, bringt er entschuldigend vor, und neugierig geworden ob dieser halbgaren Ausrede, wird er aufgefordert, doch dazu zu tanzen. Dem kommt Taroubei mit großem Vergnügen nach. Diese Vorstellung findet großes Gefallen bei allen Beteiligten, so daß am Ende der Veranstaltung er auf den nächsten Abend wieder eingeladen wird. Um sicherzustellen, daß er auch ganz gewiss wiederkäme, beschließen sie, daß er etwas Wertvolles zurücklassen müsse, als Pfand sozusagen, und was könnte für ihn wertvoller sein als das, was er da im Gesicht trägt? Was dem Tengu seine Nase, ist für den Bauer dieser Wulst. Also wird ihm das mit Gewalt entrissen, woraufhin er glücklich in seine Hütte zurückkehrt.
Der Bruder, der diese Geschichte vernimmt, bittet ihn, daß er an seiner Stelle zu diesen Tengu gehen dürfe. Sicher wird man ihn mit Reichtümern überhäufen, wenn er ihnen seinen ganz speziellen Tanz vorführt. Also geht dieses Mal Jiroubei auf den nächtlichen Tanzplatz, führt dem Publikum seinen Stabtanz vor, bei dem allerdings so einiges schiefläuft. Man kommt überein, daß er nicht würdig sei, von ihnen hingerichtet zu werden, daher schickt man ihn unter großem Fluchen dahin, wo der Pfeffer wächst, und wirft ihm auch noch den am Vorabend von Taroubei erbeuteten Auswuchs hinterher …
von dem Tengu und seinem Gefolge entdeckt. Die Musik hätte ihn angelockt, bringt er entschuldigend vor, und neugierig geworden ob dieser halbgaren Ausrede, wird er aufgefordert, doch dazu zu tanzen. Dem kommt Taroubei mit großem Vergnügen nach. Diese Vorstellung findet großes Gefallen bei allen Beteiligten, so daß am Ende der Veranstaltung er auf den nächsten Abend wieder eingeladen wird. Um sicherzustellen, daß er auch ganz gewiss wiederkäme, beschließen sie, daß er etwas Wertvolles zurücklassen müsse, als Pfand sozusagen, und was könnte für ihn wertvoller sein als das, was er da im Gesicht trägt? Was dem Tengu seine Nase, ist für den Bauer dieser Wulst. Also wird ihm das mit Gewalt entrissen, woraufhin er glücklich in seine Hütte zurückkehrt.
Der Bruder, der diese Geschichte vernimmt, bittet ihn, daß er an seiner Stelle zu diesen Tengu gehen dürfe. Sicher wird man ihn mit Reichtümern überhäufen, wenn er ihnen seinen ganz speziellen Tanz vorführt. Also geht dieses Mal Jiroubei auf den nächtlichen Tanzplatz, führt dem Publikum seinen Stabtanz vor, bei dem allerdings so einiges schiefläuft. Man kommt überein, daß er nicht würdig sei, von ihnen hingerichtet zu werden, daher schickt man ihn unter großem Fluchen dahin, wo der Pfeffer wächst, und wirft ihm auch noch den am Vorabend von Taroubei erbeuteten Auswuchs hinterher …
Die Ereignisse jener zweiten Nacht erschließen sich nicht unmittelbar, es scheint, als sei da einiges an Text verlorengegangen. Die Website hat da mehr zu erzählen als der Film selber. Was die künstlerische Wertung angeht, sollte man sich auch des Umstands bewusst sein, daß die englische Übersetzung nur das für das Verständnis Allernotwendigste anführt; der japanische Text drückt sich weitaus gewählter und höflicher aus – und natürlich auch etwas altmodischer (traditionelle Leserichtung). Insertsongs gibt es zwar keine, dafür zweimal eine längere Solo-Tanzeinlage.
Der Faule wird bestraft und der Fleißige belohnt. Das erinnert natürlich eminent an "Frau Holle", hier angereichert mit allerlei Fabelwesen, aber abzüglich der charakteristischen Fiesheiten und der pädagogischen Wucht des Grimmschen Märchens.
Beitrag wurde zuletzt am 16.07.2023 20:35 geändert.
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