AsaneRedakteur
#1Von Mitte der 1920er Jahre bis zu seinem Tod 1961 war Regisseur Noburou Oofuji im damals noch überschaubaren Animegeschäft tätig und dürfte als anerkannte Größe gegolten haben. Und wenn einem ein zeittypischer, aber bislang unbekannter Anime unterkommt, der durch Experimentierlust, schräge Charaktere und eigentümliches Format glänzt, dann liegt man mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig, wenn man auf diesen Namen tippt.
Zwei junge Kerlchen schreiten einher, wie immer in solchen Animes von rechts nach links. Der eine, Hyoei, mit traditionell geschorenem Haupt, der andere, Kuro, mit dem namensgebenden dunklen Wasserkopf. Allen Figuren ist diese Disney-typische weiche Bewegungsart zu eigen, die rein durch Anschauen einen schon besoffen macht. Bei westlichen Produktionen ist dies ein untrügliches Zeichen für Comedy, und das ist in Japan nicht anders. Auch wenn man schon seit einiger Zeit dazu übergegangen ist, eigene kulturelle Formen und Werte einzubringen, wird vieles immer noch von den westlichen Vorbildern beeinflusst. Knallhart und jedes gesunde Maß sprengend.
Diese schon etwas größeren Knirpse, die "sich nicht vom Bären fressen lassen" wollen (wie man den Titel ungefähr übersetzen kann) treffen aufeinander und gehen im Gleichschritt des Weges, im Takt zur Musik, denn dies ist ein Tonfilm, wenngleich noch schwarz-weiß. Kuro ist ein wenig unachtsam, und so stolpert er über einen Stein, welcher vermittelst der ihm zugeführten kinetischen Energie den Hang hinabrollert und ein Bärenjunges am Kopf tritt. Dem Prinzip des Energieerhaltungssatzes folgend, kommt der Stein an dieser Stelle zum Stillstand, weswegen die gesamte Bewegungsenergie nun dem Kopf des Kleinen zugeführt wird. Dies hat eine rasch wachsende Beule von ganz animetypischen Ausmaßen zur Folge, und nach der typischen Latenzzeit von zwei Sekunden fängt das Bärenkind hemmungslos zu greinen an, rennt zu Papi und verpetzt die beiden, unter stark verkürzter Darstellung der wahrheitsgemäßen Sachverhalte.
Der Bärenpapi (das ist dieses wildschweinähnliche Wesen hier links) macht sich auf, um die beiden Übeltäter zu stellen, erwischt aber nur Hyoei, der sich jedoch mit einer List den Nachstellungen entziehen kann, derweil Kuro sich zuvor schon unauffällig verdünnisiert hat. Am Ende siegt das Gute, und man singt ein Loblied auf die wahre Freundschaft. Überhaupt wird in diesen neun Minuten erstaunlich viel Moral auf dem Silbertablett serviert, versüßt und versehen mit dem dramaturgischen Allheilmittel Comedy. Also eine Art Kinderfilm-Ketchup.
Der Aspekt des Humoristischen wird hier – wie oben angedeutet – knallhart und rücksichtslos ausgewalzt, wie schon eingangs am Giraffengang des Pferdes zu ersehen, und die Möglichkeiten des Tonfilms werden mindestens ebenso rücksichtslos und ohne jeden Skrupel genutzt. Denn man entblödet sich nicht, um aus der moralgetränkten Geschichte ein Mini-Musical zu schustern, wo alles, was sich bewegen kann, ein eigenes Liedchen trällern darf. Man hält es echt im Kopp nich aus!
Fast wie in Disneys "Dschungelbuch", nur daß man die Laufzeit der dortigen Songs in die 9 Minuten hier gequetscht hat. So hanebüchen die Story auch ist, die Animationen selber sind sauber ausgeführt, wenngleich eher auf dem Level der späten 30er Jahre. Übrigens: woran man erkennt, daß es sich bei den beiden menschlichen Protagonisten um Kinder handeln soll?
Klarer Fall:
Zwei junge Kerlchen schreiten einher, wie immer in solchen Animes von rechts nach links. Der eine, Hyoei, mit traditionell geschorenem Haupt, der andere, Kuro, mit dem namensgebenden dunklen Wasserkopf. Allen Figuren ist diese Disney-typische weiche Bewegungsart zu eigen, die rein durch Anschauen einen schon besoffen macht. Bei westlichen Produktionen ist dies ein untrügliches Zeichen für Comedy, und das ist in Japan nicht anders. Auch wenn man schon seit einiger Zeit dazu übergegangen ist, eigene kulturelle Formen und Werte einzubringen, wird vieles immer noch von den westlichen Vorbildern beeinflusst. Knallhart und jedes gesunde Maß sprengend.
Diese schon etwas größeren Knirpse, die "sich nicht vom Bären fressen lassen" wollen (wie man den Titel ungefähr übersetzen kann) treffen aufeinander und gehen im Gleichschritt des Weges, im Takt zur Musik, denn dies ist ein Tonfilm, wenngleich noch schwarz-weiß. Kuro ist ein wenig unachtsam, und so stolpert er über einen Stein, welcher vermittelst der ihm zugeführten kinetischen Energie den Hang hinabrollert und ein Bärenjunges am Kopf tritt. Dem Prinzip des Energieerhaltungssatzes folgend, kommt der Stein an dieser Stelle zum Stillstand, weswegen die gesamte Bewegungsenergie nun dem Kopf des Kleinen zugeführt wird. Dies hat eine rasch wachsende Beule von ganz animetypischen Ausmaßen zur Folge, und nach der typischen Latenzzeit von zwei Sekunden fängt das Bärenkind hemmungslos zu greinen an, rennt zu Papi und verpetzt die beiden, unter stark verkürzter Darstellung der wahrheitsgemäßen Sachverhalte.
Der Bärenpapi (das ist dieses wildschweinähnliche Wesen hier links) macht sich auf, um die beiden Übeltäter zu stellen, erwischt aber nur Hyoei, der sich jedoch mit einer List den Nachstellungen entziehen kann, derweil Kuro sich zuvor schon unauffällig verdünnisiert hat. Am Ende siegt das Gute, und man singt ein Loblied auf die wahre Freundschaft. Überhaupt wird in diesen neun Minuten erstaunlich viel Moral auf dem Silbertablett serviert, versüßt und versehen mit dem dramaturgischen Allheilmittel Comedy. Also eine Art Kinderfilm-Ketchup.
Der Aspekt des Humoristischen wird hier – wie oben angedeutet – knallhart und rücksichtslos ausgewalzt, wie schon eingangs am Giraffengang des Pferdes zu ersehen, und die Möglichkeiten des Tonfilms werden mindestens ebenso rücksichtslos und ohne jeden Skrupel genutzt. Denn man entblödet sich nicht, um aus der moralgetränkten Geschichte ein Mini-Musical zu schustern, wo alles, was sich bewegen kann, ein eigenes Liedchen trällern darf. Man hält es echt im Kopp nich aus!
Fast wie in Disneys "Dschungelbuch", nur daß man die Laufzeit der dortigen Songs in die 9 Minuten hier gequetscht hat. So hanebüchen die Story auch ist, die Animationen selber sind sauber ausgeführt, wenngleich eher auf dem Level der späten 30er Jahre. Übrigens: woran man erkennt, daß es sich bei den beiden menschlichen Protagonisten um Kinder handeln soll?
Klarer Fall:
Sie sind kitzlig!
Beitrag wurde zuletzt am 23.07.2023 01:11 geändert.
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