AsaneRedakteur
#1Dieser knapp neunminütige Film aus dem Jahr 1942 ist ein veritabler kleiner Actionstreifen, bei dem man sich erstaunlich viel Mühe gegeben hat. Ton und Musik dieses Schwarzweißfilms sind original, jedoch hat auch hier die Qualität mit der Zeit gelitten, was sich darin niederschlägt, daß es immer wieder kurze Aussetzer gibt, wohl weil einige Frames schadhaft oder sonstwie untauglich waren.
Dieses Ruckeln stört nach kurzer Eingewöhnungsphase jedoch nicht weiter, da man hier eine gut ausgearbeitete Geschichte vorgesetzt bekommt, die alle Aufmerksamkeit des Zuschauers fordert. Außergewöhnlich differenziert und mit viel animatorischem Aufwand wird ein lebhaftes Gewusel im Baumdorf der Tiere gezeichnet, in dem es allzeit lustig und unbeschwert zugeht.
Das ist natürlich die willkommene Bühne dafür, um am Ende große, dramatische Szenen samt Rettungsaktion aufzufahren, die immer auch mit einem gewissen Augenzwinkern garniert werden. Zum Verständnis ist es allerdings wichtig zu wissen, daß es bei der behaupteten
Offenbar werden wieder Kinder als Zielgruppe angepeilt, was schon bei den vermenschlichten Darstellungen der hier aufgebotenen Tierwelt deutlich wird. Und doch ist das nicht immer klar abzugrenzen, denn manche Darstellungen nehmen deutlich karikaturenhafte Züge an wie in dieser Szene, die an Chies Vater aus »Jarinko Chie« denken lässt. Insofern werden sicherlich auch die Erwachsenen großen Spaß an dem relativ langen Filmchen haben und sich oder auch andere darin wiedererkennen.
Wie man auch in anderen, späteren Adaptionen sehen kann (Kinoszene in »Cello Hiki no Gauche«), gestaltet sich das ganze Arsenal an Charakteren recht knuffig-knuddelig-rundlich und überhaupt sehr mickimausig. In solchen häuslichen Szenen wird auch gut sichtbar, wie man weg will von der bisherigen Art Internationalismus hin zur Abbildung genuin traditionellen japanischen Alltags.
Was die Szenenkomposition betrifft, so übertreibt man es nicht mit der Informationsdichte und lässt den Zuschauer auch mal etwas längere Einzelszenen verfolgen (z.B. Gang zur Arbeit), um den Faden nicht zu verlieren und ihm die Chance zu geben, mitzukriegen, was überall so los ist. Durchaus ein großer Fortschritt gegenüber den Werken aus den früher Dreißigern. In diesem Zusammenhang fallen auch immer wieder die sehr sauberen und vor allem nicht überhasteten Bewegungen auf.
Durch die Geschichte führt ein Erzähler, der emotional relativ unbeteiligt und wie vom Blatt abgelesene Untertitel für Hörgeschädigte vorträgt, im Stil damaliger Wochenschauen. Darüberhinaus übernimmt er auch noch, in unveränderlich gleichem Ton, sämtliche Sprechrollen der Charaktere. Aber immerhin: er hat eine gute Sprechausbildung und der Text ist glasklar zu verstehen. Man ist hier natürlich noch meilenweit entfernt von den Qualitäten späterer Seiyuus.
Die Musik bedient sich aus dem reichen Fundus zeitgenössischer Unterhaltungsmusik, überrascht den Zuschauer aber auch mit einer Einlage von »O du lieber Augustin«. Die finale dramatische Zuspitzung übernimmt ein verheerender nächtlicher Sturm, kongenial in Szene gesetzt von einer Gewittermusik im Stil von Rossinis Wilhem-Tell-Ouvertüre. Diese Ungewitterszenen inklusive Rettung aus höchster Not sind auch heute noch beeindruckend, wenngleich auch dann und wann mit allegorischen Bildern gespielt wird (göttlicher Föhn?).
Technisch gesehen sind die Animationen keinesfalls schlechter als das, was auf manchen Kurzfilmfestivals auch in heutiger Zeit so geboten wird. Ein kleines Meisterwerk aus einer Zeit, als die Bilder schon etwas besser laufen konnten.
Dieses Ruckeln stört nach kurzer Eingewöhnungsphase jedoch nicht weiter, da man hier eine gut ausgearbeitete Geschichte vorgesetzt bekommt, die alle Aufmerksamkeit des Zuschauers fordert. Außergewöhnlich differenziert und mit viel animatorischem Aufwand wird ein lebhaftes Gewusel im Baumdorf der Tiere gezeichnet, in dem es allzeit lustig und unbeschwert zugeht.
Das ist natürlich die willkommene Bühne dafür, um am Ende große, dramatische Szenen samt Rettungsaktion aufzufahren, die immer auch mit einem gewissen Augenzwinkern garniert werden. Zum Verständnis ist es allerdings wichtig zu wissen, daß es bei der behaupteten
aniSearch Waschbärenfamilie
um ganz normale Tanuki handelt, was insofern von Bedeutung ist, da Tanuki der Legende nach als trickreiche Verwandlungskünstler gelten (siehe Ponpoko), die von dieser Eigenschaft auch ausgiebig Gebrauch machen.Offenbar werden wieder Kinder als Zielgruppe angepeilt, was schon bei den vermenschlichten Darstellungen der hier aufgebotenen Tierwelt deutlich wird. Und doch ist das nicht immer klar abzugrenzen, denn manche Darstellungen nehmen deutlich karikaturenhafte Züge an wie in dieser Szene, die an Chies Vater aus »Jarinko Chie« denken lässt. Insofern werden sicherlich auch die Erwachsenen großen Spaß an dem relativ langen Filmchen haben und sich oder auch andere darin wiedererkennen.
Wie man auch in anderen, späteren Adaptionen sehen kann (Kinoszene in »Cello Hiki no Gauche«), gestaltet sich das ganze Arsenal an Charakteren recht knuffig-knuddelig-rundlich und überhaupt sehr mickimausig. In solchen häuslichen Szenen wird auch gut sichtbar, wie man weg will von der bisherigen Art Internationalismus hin zur Abbildung genuin traditionellen japanischen Alltags.
Was die Szenenkomposition betrifft, so übertreibt man es nicht mit der Informationsdichte und lässt den Zuschauer auch mal etwas längere Einzelszenen verfolgen (z.B. Gang zur Arbeit), um den Faden nicht zu verlieren und ihm die Chance zu geben, mitzukriegen, was überall so los ist. Durchaus ein großer Fortschritt gegenüber den Werken aus den früher Dreißigern. In diesem Zusammenhang fallen auch immer wieder die sehr sauberen und vor allem nicht überhasteten Bewegungen auf.
Durch die Geschichte führt ein Erzähler, der emotional relativ unbeteiligt und wie vom Blatt abgelesene Untertitel für Hörgeschädigte vorträgt, im Stil damaliger Wochenschauen. Darüberhinaus übernimmt er auch noch, in unveränderlich gleichem Ton, sämtliche Sprechrollen der Charaktere. Aber immerhin: er hat eine gute Sprechausbildung und der Text ist glasklar zu verstehen. Man ist hier natürlich noch meilenweit entfernt von den Qualitäten späterer Seiyuus.
Die Musik bedient sich aus dem reichen Fundus zeitgenössischer Unterhaltungsmusik, überrascht den Zuschauer aber auch mit einer Einlage von »O du lieber Augustin«. Die finale dramatische Zuspitzung übernimmt ein verheerender nächtlicher Sturm, kongenial in Szene gesetzt von einer Gewittermusik im Stil von Rossinis Wilhem-Tell-Ouvertüre. Diese Ungewitterszenen inklusive Rettung aus höchster Not sind auch heute noch beeindruckend, wenngleich auch dann und wann mit allegorischen Bildern gespielt wird (göttlicher Föhn?).
Technisch gesehen sind die Animationen keinesfalls schlechter als das, was auf manchen Kurzfilmfestivals auch in heutiger Zeit so geboten wird. Ein kleines Meisterwerk aus einer Zeit, als die Bilder schon etwas besser laufen konnten.
Beitrag wurde zuletzt am 03.02.2022 01:03 geändert.
Kommentare