Occult Academy (2010)

Seikimatsu Occult Gakuin / 世紀末オカルト学院

Rezensionen – Seikimatsu Occult Gakuin

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Occult Academy“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Fehlschlag Nr. 3. Wieder einmal scheitert die Anime no Chikara Initiative daran das zu erreichen, was man eigentlich als ihr Ziel vermuten würde, nämlich einen originellen, guten Anime zu produzieren. Nach einer Hoffnung machenden ersten Episode versinkt Occult Academy bald darauf in einer konzeptlos wirkenden Abfolge von maximal passablen, meist aber schwachen Einzelepisoden und verliert sich immer mehr in den typischen Otaku-Elementen.


Beginnen wir beim Höhepunkt der Serie, bei der ersten Episode. Diese widerlegt alsbald die eigene Vorstellung, es handle sich hier um eine der üblichen Mystery-Serien, indem sie den ernsteren, Richtung Horror gehenden Teil der Handlung mit allerlei Slapstick anreichert und dadurch eine schräge, aber durchaus funktionierende und unterhaltende Genremischung präsentiert. Zudem wird bereits eine mysteriöse Hintergrundgeschichte angedeutet und mit Maya eine Heldin präsentiert, deren schroffes Auftreten seinen eigenen herben Charme hat und die auch optisch anzusprechen weiß. Die Ausgangslage wäre also durchaus gut, nur weiß man sie letztendlich nicht zu nutzen. Der erste Dämpfer kommt bereits mit der Vorstellung der männlichen Hauptperson in der zweiten Episode. Dümmlich und feig sind Bunmeis hervorstechenden Charaktereigenschaften, also wieder einmal ein typischer Losertyp, zwischen dem und Maya die Chemie leider überhaupt nicht stimmt, was die Drehbuchschreiber aber nicht davon abgehalten hat die üblichen Entwicklungen einzubauen und ihn in der Folge in Richtung verlässlicher Held gehen zu lassen, während Mayas resolute Persönlichkeit im Gegenzug immer weiter demontiert wird, bis sie zu einer x-beliebigen weiblichen Hauptperson verkommen ist. Nachdem diese Charakter-„Entwicklung“ aber zu großen Teilen sprunghaft vonstatten geht und entsprechend wenig Zeit einnimmt, bleibt genug Platz für den eigentlichen Inhalt der Serie, die Hintergrundgeschichte. Das sollte man zumindest annehmen, denn in Wahrheit ist diese nur der lose Rahmen, der sich um diverse zusammenhanglose Einzelepisoden und Kurzarcs spannt, deren Charakter mitunter höchst unterschiedlich ist. Geboten werden zum einen Geschichten im Stil der ersten Episode, also Horror-Slapstick, die jedoch nie deren Qualität erreichen, sondern in der Regel einfach nur unlustig und langweilig sind. Ebenso vertreten ist ein Kurzarc, der ernsteres Mystery-Drama präsentiert, wie auch Episoden, die zumindest ein wenig wie eine Parodie auf Horrorfilme wirken, auch wenn man sich hier nicht sicher sein kann, ob das nicht ungewollt ist. Jedenfalls verläuft die Serie spätestens ab der dritten Episode konzeptlos und verliert sich je weiter sie voranschreitet auch immer stärker in den typischen Otaku-Elementen und –Entwicklungen. Zum Finale zieht man noch einmal alle Register, zaubert dem Zuschauer durch die hohe Konzentration an WTF?!?-Ereignissen aber immerhin wieder ein Grinsen ins Gesicht, hat man dem Anime doch zu diesem Zeitpunkt sowieso schon die inhaltliche Qualität abgesprochen. So ist es dann auch leichter verschmerzbar, dass sich die Auflösung als ein einziger Logikfehler herausstellt.

Fazit:
Nimmt man an, dass die erste Episode das ursprüngliche Konzept für die Serie darstellt, dann kann man zumindest sagen, dass man etwas durchaus Originelles im Sinn hatte. An der Umsetzung scheiterte man dann jedoch, was neben unlustigen Gags auf die inhaltliche Schwäche sowie den konzeptlos wechselnden Charakter der einzelnen Episoden zurückzuführen ist. Erschwerend kommt das Hauptpaar hinzu, das eines der am schlechtesten funktionierenden ist, die ich kenne. Am Schluss bleibt man ratlos, was diese Serie nun denn genau sein sollte, ist sie doch weder wirklich Horror, noch Komödie, noch Drama, noch Parodie, noch eine konstante Mischung aus alledem, sondern eine zusammenhanglose, nur schlecht funktionierende Abfolge von meist schwachen Episoden mit unterschiedlichem Charakter, welche in der Regel höchstens Trashwert haben.

Nach nunmehr drei Projekten muss auch das Fazit zur Anime no Chikara Initiative insgesamt lauten, dass sie gescheitert ist, denn keine der Serien konnte durch ihr Konzept oder ihren Inhalt überzeugen, da man einerseits nicht mutig genug war wirklich neue Wege zu gehen, andererseits aber auch zu schlechte Leute hatte, um bekannte Konzepte gut umzusetzen. In dieser Form ist diese Initiative damit verzichtbar.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#2
Seikimatsu Occult Gakuin soll nach Meinung von Produzent und Regisseur eine "okkulte Komödie" sein, eine Parodie des Okkultismus-Hypes in Japan, aber letztendlich ist der Anime nichts davon. Zumindest nicht in letzter Konsequenz, denn wie schon bei den beiden Vorgängerprojekten von Anime no Chikara, ist die größte Schwäche dieser Serie sicherlich die Konzeptlosigkeit. Das Einzige, was den Anime etwas unterhaltsam macht, ist seine unfreiwillige Komik.

Das Setting an sich ist ja eigentlich interessant. Eine Universität, die sich auf den Okkultismus spezialisiert hat - da könnte man die Charaktere übernatürliche Fälle aufklären lassen, eine episodische Serie daraus machen, so wie die ganzen Mystery-Serien aus den USA. Stattdessen wird die Geschichte von Occult Gakuin aber durch eine äußerst krude und absurde Geschichte zusammengehalten, die man so ähnlich aus jeder zweiten Light Novel kennt. Würde der Anime nun tatsächlich diese Strickmuster oder den Okkultismus parodieren, dann würde ich mich nicht beklagen, aber man kann allenfalls bei einzelnen Episoden von einer Komödie sprechen. Vor allem die letzten fünf Episoden sollen ganz sicher nicht lustig sein - obwohl sie es wegen der unfreiwilligen Komik teilweise sind - sondern die Serie ganz normal abschließen, wie man es halt so bei einem handelsüblichen Mystery-Drama-Komödien-Romantik-Action-Anime macht. Denn nichts anderes ist Occult Gakuin: eine Eier legende Wollmilchsau. Falls es überhaupt ein Konzept gibt, wird es schon nach Episode 1 fallengelassen und mit dem Finale vollends zu Grabe getragen. A1-Pictures ist wie schon bei den Vorgängerprojekten einfach zu mutlos gewesen. Originalwerke zeichnen sich durch Originalität und Experimentierfreude aus, aber Occult Gakuin betet letztendlich nur die bekannten Tropen nach. Wenn der Anime wider Erwarten doch eine Parodie sein soll, hat der Regisseur auf ganzer Linie versagt, weil der Anime sich nicht grundlegend von anderen mehr oder weniger ernst gemeinten Late-Night-Animes unterscheidet. Aber ich glaube sowieso nicht, dass die Serie eine Parodie sein soll.

Zugegebenermaßen ist nicht alles an Occult Gakuin schlecht. Die Animationen (vor allem die Mimik der Charaktere) haben mir sehr gut gefallen und auch das mal etwas andere Charakterdesign sagt mir zu. Bei dem Design denkt man natürlich sofort an relativ glaubwürdige und bodenständige Persönlichkeiten, aber leider sind die Figuren auch wieder so, wie man es bei einem Late-Night-Anime erwartet. Maya ist eine überzeichnete Tsundere, Bunmei ist ein extremer Waschlappen. Versteht sich fast von selbst, dass die beiden überhaupt nicht zueinander passen, aber was nicht passt, wird eben passend gemacht und das ganz bestimmt nicht durch glaubwürdige Entwicklungen. Besonders schlimm sind die beiden aber auch wieder nicht, sie sind eben normal für dieses Genre. Die Nebenfiguren (mit Ausnahme von Mayas Freundin vielleicht) fallen da schon negativer auf, weil sie keine andere Daseinsberechtigung als den Comic Relief haben. Es ist schon ein wenig absurd mit welcher Selbstverständlichkeit ein Schläger mit überdimensionalem Schraubenschlüssel, ein dicker Goth mit Kinderkeyboard und eine Okkultismus-Otaku in den Anime eingebaut wurden. Diese schrägen Vögel hätten mich fast an die Geschichte mit der Parodie glauben lassen, aber ich fürchte, die Figuren sollte man sympathisch finden.
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