Niji-iro Hotaru: Eien no Natsuyasumi (2012)

虹色ほたる ~永遠の夏休み~

Informationen

Beschreibung

Ein Jahr nachdem sein Vater bei einem Autounfall gestorben ist, nutzt der Sechstklässler Yuuta seine Sommerferien, um den alten Staudamm in den Bergen zu besuchen. Zu Lebzeiten hatten er und sein Vater dort oft nach Nashornkäfern gesucht. Doch eines Tages gerät der Junge in einen Gewittersturm, stürzt und wird ohnmächtig. Als er wieder zu sich kommt, erblickt er ein kleines Mädchen und ein Dorf – das Dorf, das eigentlich vom Stauwasser des Damms bedeckt sein müsste. Jedoch ist der Damm nirgendwo zu sehen. Yuuta muss feststellen, dass er sich 30 Jahre in der Vergangenheit befindet und sieht darin eine Chance, das wiederzuerlangen, was eigentlich schon längst verloren war.
On a blazing hot day, a young boy named Yuta is visiting the Hotarugaoka Dam, place where his father passed away, when he encounters a strange old man. Yuta helps the old man by giving him something to drink. Later that day the mysterious old man repays his kindness by saving the boy and taking him to the past, one month before the area is unnocuppied for the construction of the dam. Unaware of why he is there, Yuta meets Saeko, a girl who loves fireflies.
Source: ANN
Hauptgenres / Nebengenres / Tags

Streams

Immer mehr Anime sind auf legalen Streamingportalen verfügbar. Wenn Dir eine solche Quelle zum Anime „Niji-iro Hotaru: Eien no Natsuyasumi“ bekannt ist, dann kannst Du aniSearch unterstützen, indem Du die Streams über unsere Eintragsmaske hinzufügst.

Trailer

Neuerscheinungen

An dieser Stelle würden wir Dir gern eine Auswahl verschiedener Merchandise-Artikel zum Anime „Niji-iro Hotaru: Eien no Natsuyasumi“ anzeigen. Du kannst aniSearch unterstützen, indem Du Merchandise-Artikel zum Anime „Niji-iro Hotaru: Eien no Natsuyasumi“ mit der Hilfe unserer Eintragsmaske hinzufügst.

Bilder (30 Screenshots)

Charaktere

Relationen

Forum

Rezensionen

Avatar: Slaughtertrip#1
Wenn gleich zu Beginn die schönen Landschaftsbilder mit klassischer Musik untermalt werden, wird man sofort in die richtige Grundstimmung für diesen Film gebracht. An anderen Stellen, in sonst klanglosen Umgebungen, reicht einfach nur das Zirpen von Insekten. »Hotaru«, ein Wort, welches Teil des Titels ist, bedeutet »Glühwürmchen«. Um diese geht es jedoch nur marginal. Hier erwartet einen ein fantastisches (im Sinne von »unwirklichen Geschehnissen«) Jugenddrama.

Yuuta Otabe – ein ambitionierter Käferjäger – macht sich ganz alleine in die Wälder auf, um seinem Hobby, welches er früher immer mit seinem vor kurzem bei einem Unfall verstorbenen Vater ausgeübt hatte, nachzugehen. Nicht viel später taucht auch schon das angesprochene fantastische Element in Form einer Zeitreise auf – Yuuta befindet sich nun im Jahr 1977. Dort trifft er auf die gleichaltrigen Saeko Okuyama und Kenzou Kajiwara, welche ihn für den Cousin von Saeko halten. Das liegt daran, dass Yuuta dessen Platz in dieser Zeit eingenommen hat und sich so problemlos in die neue (oder alte) Umgebung integrieren kann. Wie es sich für Jungs seines Alters gehört, macht er sich mit seinen neu gewonnenen Freunden eine schöne Zeit, und so vergisst man schon fast, dass man sich keinen Iyashikei, sondern ein Drama (das Hauptgenre »Abenteuer« in der Animebeschreibung ist meiner Meinung nach etwas irreführend) ansieht. Mehr und mehr wird klar, dass hinter dem Unfall von Yuutas Vater doch etwas mehr steckt, und auch zu Saeko scheint irgendeine Verbindung zu bestehen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sie womöglich nicht die ist, die sie vorgibt zu sein (wobei »Hinweise« vielleicht das falsche Wort ist. Ihre Vergangenheit und ihr wahres Ich wird dem Zuseher auf dem Silbertablett präsentiert).

Reisen durch die Zeit werden gerne als Werkzeug für die Aufarbeitung eines prägenden Erlebnisses oder als erleuchtende Erfahrung für die Lösung eines Problems in der Gegenwart benutzt. Bekannte und beliebte Beispiele, die ihre Hauptcharaktere bereits erfolgreich in die Vergangenheit geschickt haben, wären unter anderem »Erased« oder »Das Mädchen, das durch die Zeit sprang«. Das Konzept ist auch hier klar erkennbar, und der Zuseher weiß, welches Ziel diese Reise haben soll – an der Umsetzung hapert es jedoch ein wenig. Vielleicht liegt es daran, dass das Drama nicht so richtig Fahrt aufnimmt. Vielleicht liegt es auch daran, dass man am Ende nicht wirklich das Gefühl hat, dass Yuuta eine bahnbrechende Erkenntnis aus seinem Abenteuer mitgenommen hat. Vielleicht liegt es an meinem Gefühl, welches mich am Ende des Films beschlichen hatte, dass einem hier – neben dem ganz großen Drama – eine Pseudo-Romanze aufgetischt wurde. Vielleicht liegt es sogar daran, dass die Geschichte der Glühwürmchen zu sehr wie ein Fremdkörper wirkt und die Verbindung zu Yuuta nur sehr geringfügig ist. Oder vielleicht liegt es ein bisschen an all diesen Dingen.

Der Zeichenstil schreckt womöglich den einen oder anderen potentiellen Zuseher etwas ab, da sich dieser sehr vom Standard abhebt, was ihn aufgrund dessen jedoch erst so richtig interessant macht. Die Charaktere sind sehr detailarm gezeichnet. Die Hintergründe sind vielleicht gerade deshalb noch viel schöner anzusehen. Aufgrund der doch relativ großen Diskrepanz zwischen dem, was sich im Vordergrund abspielt, und dem, was man im Hintergrund zu sehen bekommt, wirken die Charaktere im Gesamtbild sogar etwas fehl am Platz – fast schon wie auf dem Hintergrund aufgeklebt. Das (und die Finger, die in manchen Szenen wie die von Fröschen aussehen) verbuche ich jedoch unter »künstlerischer Freiheit«. Diese Freiheiten nimmt sich der Film auch dann, wenn die Charaktere verzerrt dargestellt werden oder sich der Zeichenstil in bestimmten Szenen (ja, das ist tatsächlich Yuuta) grundlegend ändert.

Das Konzept ist gut. Zeitreisen sind vielleicht schon etwas ausgelutscht – bei einer guten Umsetzung sollte dies jedoch kein Problem sein. Und genau hierbei fühlt sich der Film nicht wie eine feste Verbindung aller guten Ideen an – mehr wie der Griff nach einem Glühwürmchen, welches aus den sanft geschlossenen Handflächen zu entfleuchen versucht.
    • ×3
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
1× Empfehlungen erhalten
Avatar: Asane
Redakteur
#2
Ach, wie gerne würde ich für diesen Film mal kurz vom Baum der Erkenntnis naschen!
Aber so bleibt ein unangenehm indifferentes Gefühl von Unentschiedenheit.

Zwiegespalten ist nicht nur der Film, zwiegespalten sind auch die Reaktionen darauf in den verschiedenen Foren, die gerne die künstlerische Qualität in den Mittelpunkt stellen, aber zur Geschichte selbst sich eher vage und unter Zuhilfenahme von viel Konjunktiv äußern.

Um also mal mit dem leichten Teil anzufangen, der visuellen Präsentation. Kurz und knapp: berauschend schön. Die weitgehend unberührte Bergwelt von Hotarugaoka (vermutlich hier auf Shikoku) hat etwas unbedingt Magisches, und der Blick des Zuschauers kann sich kaum abwenden von der satten, warmen Farbenpracht, die sich hier entfaltet. Eine unberührte heile Welt wie aus alter Märchenzeit.
Auf der engen Straße, die sich entlang der steilen, bewaldeten Talhänge windet, sehen wir gemächlich einen Bus fahren, und in dem Bus sehen wir Yuuta, auf dem Weg zu seiner Mutter, gelangweilt auf dem Sitz fläzen. Und hier dürfte zum erstenmal leichtes Stirnrunzeln einsetzen auf Seiten des Zuschauers, und das nicht wegen Yuutas präpubertärer Schnöseligkeit, sondern wegen der scharfen Diskrepanz, die hier zum ersten Mal augenfällig wird.

Der Diskrepanz nämlich zwischen fotorealistisch anmutenden Hintergründen und enorm flachen, enorm skizzenhaften Charakteren. Vermittelt das Artwork den Eindruck von realen Landschaftsaufnahmen, die man durch eine Handvoll Filter gejagt hat, steht dazu im Gegensatz das Design der Figuren, die sich nicht so recht einfügen wollen und manchmal wie aufgeklebt wirken. Diese Art der Hintergründe wie übrigens auch der frappierende Kontrast zum Charakterdesign mag einem bekannt vorkommen aus Filmen wie Miyori no Mori oder Coo; und inwieweit es stört, hängt nicht zuletzt von der Qualität der Geschichte ab, die manche künstlerische Freiheit rechtfertigen mag – wo es am Ende eben wieder auch passt, wie das in Toki o Kakeru Shoujo der Fall ist.

Daß dieser Punkt in anderen Besprechungen recht regelmäßig thematisiert wird, könnte ein Indiz dafür sein, daß es hier am Ende doch nicht so passt. Denn irgendetwas fehlt. Und das liegt irgendwo zwischen erzählerischer Substanz und nachvollziehbarer Linie. Denn die lässt einen, speziell gegen Ende, leider doch sehr im Unklaren, und das auf gleich mehreren Ebenen.
Und wenn beides nicht so wirklich greifbar ist, leidet zudem die emotionale Tiefe wie auch die Empathie zu den Figuren, wovon der Zuschauer doch gefesselt sein will. Und daß dies ein Film ist, der zuallererst emotional berühren will, zeigt seine Bildsprache, aber auch eine deutlich Akzente setzende Musik, die auch eines Ghibli-Films würdig wäre. Das sehr gemächliche Pacing des Anfangs (das sich durch den ganzen Film zieht) und der weithin schweifende Blick der Kamera geben einen starken Eindruck von Iyashikei.

Und dieses Iysahikei – Healing – ist der Teil der Geschichte, der noch am ehesten überzeugt. Das liegt nicht so sehr an dem, was an Sinneseindrücken hier vermittelt wird, sondern daran, daß dies in die Geschichte selbst gespiegelt wird: Denn der Ort, in dem Yuuta sich alsbald wiederfindet, ist auch ein Ort der Heilung (wie das wie aus einem Märchen entsprungene kleine, alte Männchen mitteilt), übrigens nicht nur für Yuuta, auch für Saeko; auf welche Art und aus welchem Grund auch immer, bleibt bis zuletzt einigermaßen unklar (wieder Stirnrunzeln). Solche Einbettung von tragenden Motiven auf mehreren Ebenen verleiht dem Film Format und Tiefe, wie man sie auch von anderen Produktionen der Oberklasse kennt – und eigentlich auch erwartet. Beispielsweise auch das Motiv »Wasser«, das unverfänglich früh über die Tagesnachrichten (Wasserknappheit spielt auch später noch eine Rolle) eingeführt wird. Und auch ansonsten immer mal wieder prominent und dennoch wie unabsichtlich ins Bild gesetzt wird. »Trennung« ist auch ein starkes narratives Motiv, anfangs symbolhaft formuliert im Bild der Staumauer, aber auch in den braunen Wasserfluten, die die Straße unpassierbar machen und Yuutas Sturz in eine andere Geschichte auslösen. Nicht zuletzt auch in den punktuellen Rückblenden zu jenem Unfall, der zum frühen Verlust des Vaters geführt hat.

Hier, in dieser anderen Welt, trifft er als erstes die engelsgleiche, zerbrechlich wirkende Saeko, in der er eine Seelenverwandte ahnt, ohne wissen zu können, wie richtig er damit liegt. (Ich jedenfalls hätte mich an seiner Stelle augenblicklich und unsterblich in sie verliebt.) Auf magische Weise hat es ihn in ein wundersames Dorf des Jahres 1977 (Shouwa 52) verschlagen, das ihm im weiteren Verlauf einen Begriff davon gibt, wie man in der Prä-Handy-Ära leben konnte, ohne daß einem langweilig geworden wäre. (Randbemerkung: Was ist eigentlich hier mit seiner Hose passiert??) Und in diesem Sinne wird hier eine dritte Ebene von Iyashikei entfaltet: die undeutliche Sehnsucht nach der einfachen, unbeschwert scheinenden Zeit der Jugend. Gestützt wird dieses Gefühl zudem auch von der BGM, die immer wieder sich an die Schlagermusik jener Zeit hält, auch als Reverenz an die Unterhaltungsmusik früherer Tage.

Dieser Teil der Erzählung ist fraglos der, der in sich am stimmigsten ist und daher am besten, am glaubwürdigsten funktioniert. Einige Ereignisse der Vergangenheit sowie einige Bezüge zur Jetztzeit werden kurz angerissen und man bekommt ein ungefähres Gefühl für die Zusammenhänge, die diese verstreuten Enden letztlich zu einer Einheit binden sollen.



Und das ist der schwächere Teil der Geschichte, denn das findet nicht statt. An den Stellen, wo man sich wenigstens ein paar kleine Details oder dezente Hinweise erhofft, lässt man den Zuschauer hängen und flüchtet in symbolisch überhöhte Bilder (um den Begriff »verschwurbelt« mal etwas freundlicher auszudrücken) und belässt es dann dabei. Yuutas Rückkehr gestaltet sich überaus undeutlich und gleichzeitig sprunghaft, nämlich so etwa 10 Jahre in die Zukunft, was vor allem deswegen unbefriedigend wirkt, als das gegebene Versprechen Saeko gegenüber zwar eingelöst, alles andere aber ausgesprochen vage formuliert ist. Und um diesem Handlungsloch überzuhelfen taugt weder eine hollywoodmäßig überzogene BGM, hart am Kitsch changierend, noch eine am Ende ins Esoterisch-Allumfassende greifende Bildsymbolik, die offenbar mehr an gefühlten Wahrheiten interessiert ist als an schnöder Handlungsauflösung.
Dies führt zu dem Effekt, daß man gewissermaßen auf den Eigenheiten des Charakterdesigns sitzenbleibt, weil tragende Elemente der Handlung, die diese Diskrepanz ausgleichen könnten, nicht zu Ende geführt sind und wegfallen. Wenn jedoch die Absicht gewesen sein sollte, die Entwicklung der Handlung ähnlich skizzenhaft zu formulieren wie die offenbar mit grobem Marker gezeichneten Figuren, dann wäre das eine sehr zweifelhafte Parallele.

Schlussendlich fühlt man sich mit seinen Fragen an das Werk etwas allein gelassen:
Welche bzw. wessen Vergangenheit erlebt Yuuta denn da? Hat der alte bucklige Mann (Hotaru-Jii) vielleicht doch etwas mit dem Priester zu tun - etwa sein damaliger Partner? Welche Bewandtnis hat es mit dem heiligen Stein vor dem Schrein? Wer ist Saeko denn wirklich? Und wieso kennt die Oma die beiden so gut? Wer ist eigentlich der bärtige Mann an Saekos Seite, am Ende des Films? (Die Credits verraten es, der Zuschauer tappt eher im Dunkeln, zumal nicht klar ist, welcher Grad an Übernatürlichkeit hier im Moment gerade herrscht.)

So bleibt nicht viel mehr, als schulterzuckend diese Absonderlichkeiten zur Kenntnis zu nehmen, die verhindert haben, daß aus einem ansehnlichen Film etwas Herausragendes wird - und es ansonsten zu halten wie Bertold Brecht am Ende von Der gute Mensch von Sezuan:

»Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen.«
Beitrag wurde zuletzt am 28.02.2021 22:29 geändert.
    • ×2
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
2× Empfehlungen erhalten

Kommentare

Du möchtest anderen Mitgliedern der aniSearch-Community Deine Meinung zum Anime „Niji-iro Hotaru: Eien no Natsuyasumi“ mitteilen, ohne dafür gleich eine ganze Rezension schreiben zu müssen? Dann eröffne über den nachfolgenden Button ein Kommentarthema zu „Niji-iro Hotaru: Eien no Natsuyasumi“ und sei der Erste, der dazu etwas sagt!
  • Bewerten
  • Lesezeichen
  • Favorisieren

Bewertungen

  • 0
  • 4
  • 19
  • 26
  • 5
Gesamtbewertung
Eigene Bewertung
Klarwert3.37 = 67%Toplist#3052

Mitgliederstatistik

Letzte Bewertungen

Top Eintrager

Neueste Umfragen

Personalisierte Listen

Discord

Teilen


Du hilfst anderen gerne bei der Suche nach einem Anime oder informierst gern über Anime? Dann empfehlen wir, zusätzlich einen Link zum Anime-Eintrag hier auf aniSearch mit anzugeben. Damit erleichterst Du dem Empfänger die Suche nach dem Anime und bietest ihm eine ganze Fülle an Informationen!